Beyerdynamik DT- ja welcher denn?

  • Ersteller Disgracer
  • Erstellt am
Disgracer
Disgracer
A-Gitarren-Mod
Moderator
Zuletzt hier
14.11.24
Registriert
18.10.06
Beiträge
5.791
Kekse
78.389
Ort
Bochum
Hallo zusammen, ihr Freunde des guten Sounds ;-)

Ich suche mal euren fachlichen Rat.
Momentan hab ich folgendes Problemchen:

Es steht ein Kopfhörerkauf an.
Einsatzgebiete sind:
- langes Spielen am E-Piano (primär, ich hab bald ne Prüfung und muss dann auch mal abends 3-4h spielen ohne die Nachbarn zu nerven)
- beim Aufnehmen von akustischer Gitarre (sekundär)
- zum zusätzlichen Reinhören beim Mischen (sekundär)
- zum Musikhörer (tertiär)

Wichtig ist mir also primär der bequeme Sitz und vernünftiger Klang, ob geschlossen, halboffen oder offen spielt eher eine untergeordnete Rolle. (hab momentan mit meinem AKG K141 keine Probleme mit Übersprechen bei Aufnahmen,, und der ist offen und ohraufliegend und unbequem ;-)

Ich habe jetzt verschiedene Kopfhörer angetestet und bin letztlich bei Beyerdynamik hängengeblieben, weil die vom Sitz perfekt passen. (für mich als Brillenträger nicht ganz einfach)

Getestet hab ich den 770-Pro und den 990-Pro.
Klanglich empfand ich den 990er angenehmer, schönere Höhen, allerdings war er sehr "breit", der 770er klang etwas dumpfer aber dafür etwas zentrierter.
Jetzt gibt es ja noch den 880er, der ja zum einen deutlich teurer ist, was ja auch irgendwie seinen Grund haben muss, und zum andern vom Namen her in der Mitte der beiden andern liegt.

Gibt es hier jemanden, der alle drei Modelle mal getestet hat und mir sagen kann, ob der 880er den Aufpreis lohnt und ob sich meine Eindrücke bestätigen?

Und kann mir jemand erklären, wieso die "Edition 2005" Modelle alle deutlich teurer sind, wo der einzige Unterschied (soweit mir auf der Beyerdynamic-Seite ersichtlich) das gestreckte Kabel, gegenüber dem Spiralkabel, ist?
 
Eigenschaft
 
Was macht denn die Ohm Angabe aus? Ob jetzt 80, 250 oder 600 Ohm?
 
Laut Beyerdynamik ist die 32 Ohm Variante besser um auch an batteriebetriebenen Geräten angeschlossen zu werden, da lauter.
Die 600 Ohm Variante soll den besseren Klang aufgrund leichterer Spulentechnik (irgendwie sowas) haben.
Und die 250 Ohm Variante ist ein Kompromiss zwischen beidem.
 
Je weniger Ohm, desto höher ist der Wirkungsgrad - vereinfacht gesagt. Die 80 Ohm Variante spielt somit lauter als die 250 Ohm Variante.

Was besser klingt? Kann man nicht verallgemeinern.

Was besser ist? Kommt ganz auf den Vewendungszweck an. Man kann aber sagen, dass niedrigohmige Kopfhörer vor allem im Consumer Bereich verwendet werden, höherohmige Kopfhörer im professionellen Bereich.

Ich zitiere mal einen Beitrag aus dem Hi-Fi Forum:

Nun könnte man meinen, möglichst kleine Impedanzen (--> niederohmige Kopfhörer) seien optimal, allerdings:

1. Kleine Impedanzen bedingen bei gleicher aufgenommener Leistung höhere Ausgangsströme (und damit ggf. Mehraufwand beim Verstärker), Übernahmeverzerrungen bei kleinen Pegeln sind eher hörbar.

2. Treiber (das sind die Schallwandlereinheiten) mit kleiner Nennimpedanz reagieren oft sehr empfindlich auf einen nennenswert großen verstärkerseitigen Ausgangswiderstand, was sich in einem meist wärmeren, baßlastigeren Klang und verminderter Präzision im Baßbereich äußert (KH-Treiber haben typischerweise im Bereich um 100 Hz eine Resonanz, die sich in einem deutlichen Buckel im Impedanzverlauf niederschlägt, wobei die Extreme dort von "bretteben" - DT231 - bis "maximaler Betrag = 5-faches der Nennimpedanz" - HD595 50 Ohm - reichen). Bei sehr wenigen Modellen ist das sogar explizit berücksichtigt.

3. Kondensatorgekoppelte Ausgänge mit kleinen Ausgangswiderständen und zu kleinen Koppelkondensatoren, zu finden oft bei Onboardsound oder tragbaren Audiogeräten, können zu einem deutlichen Abfall des Frequenzgangs im Baßbereich führen, da sie mit dem Kopfhörer einen Hochpass bilden.

4. Niederohmige und sehr empfindliche Hörer machen leicht Hintergrundrauschen von Verstärkern hörbar.

5. Niederohmige, technisch gute Treiber mit niedriger Impedanz sind schwerer herzustellen und bedingen engere Toleranzen. Macht man den Draht der Schwingspule dicker, werden Membran und Schwingspule schwerer, was die Reproduktion hoher Frequenzen beeinträchtigt. Werden dagegen weniger Windungen für die Schwingspule verwendet, hat der Treiber weniger "Power" und die Empfindlichkeit sinkt. Gegensteuern ist durch Verkleinern des Luftspalts möglich, was zu engeren Toleranzen führt; eine Vergrößerung des Magneten ist nicht immer möglich.

Punkt Nr. 5 finde ich ganz interessant!

Gruß, Lukas

Edit: Zu spät...

@ Disgracer: Du meinst 80 Ohm, oder?
 
Danke für den Beitrag!

@ Disgracer: Du meinst 80 Ohm, oder?

Ich kam grad von der Beyerdynamic Seite, da gibts auch 32 Ohm: http://www.beyerdynamic.de/shop/hah...ts/at-home/music-pleasure/dt-880-edition.html
Bunte Tüte hier. Für jeden was dabei ;-)
Sehr interessant auch der Online Designer: http://www.beyerdynamic.de/shop/dt-880-manufaktur.html (rechts auf den Einkaufswagen/Manufaktur-Button klicken).
Da kann man für ein paar mehr Euros einiges Lustiges anstellen.. (verdammt, ich seh mich schon wieder mehr Geld ausgeben)
 
Also ich hab die 250 Ohm Variante (was ja wie's aussieht die goldene Mitte ist) und find die Super. Der 770 Pro sitzt perfekt und hat gegenüber den meisten Studiokopfhörern recht prägnante Tiefen - zum mischen ist das eher weniger von vorteil, da man ausgleichen muss, dafür ist es zum Musikhören & Recorden selbst einfach spaßiger. Ebenfalls kann ich die Meinung meines derzeitigen Arbeitgebers aus den Greve Studios in Belrin repräsentieren, der schwört nämlich schon ne ganze weile auf die 770 Pro.
Kann leider nur das Modell abwiegeln, da ich die anderen nie drauf hatte.
 
Ich kam grad von der Beyerdynamic Seite, da gibts auch 32 Ohm:

Ahh, ich seh's auch grad (und kann mich jetzt auch wieder dran erinnern :redface:). Aber es sah einfach wirklich stark nach Tippfehler aus, nichts für ungut. ;)
 
Auch Bernd ist nur ein Mensch und verwendet Copy & Paste :D

Ja logisch, wenn auch dauernd die gleichen Fragen kommen? :)

@ Disgracer: wie ich im anderen Thread las, bist Du Brillenträger. Als ebensolcher kann ich sagen, daß der Beyer 770 ganz hervorragende Trageeigenschaften hat, welche sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf den 880 und 990 übertragen lassen :).

Allerdings spielt dabei trotzdem die persönliche Kopfform eine Rolle, mein ehemaliger Kollege, der nicht Brillenträger war, empfand den 770 zwar als recht gut, aber auf dauer nicht angenehm zu tragen. Sein Kopf ist allerdings auch deutlich größer/breiter als meiner...
 
@ Disgracer: wie ich im anderen Thread las, bist Du Brillenträger.

Hab ich hier sogar auch schon im Eingangspost geschrieben, dass das letztlich der Grund ist, aus dem es garantiert ein Beyerdynamic DT- wird.
Den 990 hab ich sogar zu Testzwecken hier vom Kollegen ausgeliehen und mal für Stunden aufgesetzt.
Ich gebe zwar gerne relativ viel Geld für hochwertiges Equipment aus, trotzdem will das alles vorher gut überlegt und getestet sein.

Momentan tendiere ich dazu den 880 als Manufakturgerät zu kaufen. Schlechter als der 770 und 990 wird er nicht klingen, und wenn dann red ich mir das schön ;-) (Psychoakustik forever)
Bin aber auch gerne so ein individueller Typ, und in weiß mit roten Gabeln sieht das Teil nochmal deutlich cooler aus.
Außerdem kann ich mir dann nen glattes Kabel dranbauen lassen. Und in der Manufaktur kosten die Dinger alle nahezu dasselbe.
Wird dann mein "Kopfhörer für's Leben" ;-) So wie auch meine Gitarre "für's Leben" ist. (und seitdem will ich echt keine andere haben. GAS ist völlig abgedreht in der Hinsicht)
 
Stimmt, Brillenträger hast Du eingangs gesagt, war mir entfallen.

Na, wenn ich das so lese, ist Deine Entscheidung ja schon so gut wie gefallen, bist ja richtig angefixt und ich freu mich auf einen Erfahrungesbericht. Falsch machst Du da mit Sicherheit nichts, zumindest von der Paßform ist mir der 770 noch etwas lieber als der gleich teure Sennheiser HD 580, obwohl der auch recht gut sitzt.

Mit solchen Geräten werde ich mich mal befassen, wenn ich Millionär geworden bin - ob ich dann noch in der Lage bin, diese Feiheiten zu hören, steht auf einem anderen Blatt :eek:
 
Die Beyerdynamik D770 Pro sind sehr gute Kopfhörer mit sehr gutem Tragekomfort.
Verwende sechs Stück davon im Studio und fast jeder Musiker hat es gerne wenn ich ihm einen D770 Pro um die Ohren schnalle. (250 Ohm)

Von den Sennheiser HD Kopfhörern bekomme ich nach fünf Minuten Kieferschmerzen.
Aber dies betrifft mich und man kann es nicht auf andere Personen projizieren.

Fazit:
Von der Qualität bist du bei beiden gut aufgehoben. Die Passform ist entscheidend.
Wenn du Kopfhörer kaufst so schnall dir die Dinger im Geschäft um die Ohren und warte wie du dich nach 20 oder 30 Minuten fühlst.
Dann kannst du dich entscheiden.
 
Wenn du Kopfhörer kaufst so schnall dir die Dinger im Geschäft um die Ohren und warte wie du dich nach 20 oder 30 Minuten fühlst. Dann kannst du dich entscheiden.

Ich bin bei jedem meiner Kopfhörerkäufe noch einen Schritt weiter gegangen - ich habe eine Kaution in Höhe des Kaufpreises hinterlegt und die KH zu Hause in gewohnter Umgebung und an gewohntem Equipment einen Tag lang ausgiebig ausprobiert. Wenn man kein Geschäft in der Umgebung hat, welches das mitmacht, empfehle ich (zwar ungern) das Rückgaberecht bei Onlinekäufen in Anspruch zu nehmen.

Und ja, die Paßform des Sennheiser HD25 ist für mich als Brillenträger extrem ungeeignet, der 770 dagegen sitzt auf meinem Kopf sehr gut und angenehm. Was beim preiswerten Nachbau:
Superlux HD-660

nicht so ganz der Fall ist, vom deutlich schlechteren Klang ganz abgesehen.
 
Ich bin bei jedem meiner Kopfhörerkäufe noch einen Schritt weiter gegangen - ich habe eine Kaution in Höhe des Kaufpreises hinterlegt und die KH zu Hause in gewohnter Umgebung und an gewohntem Equipment einen Tag lang ausgiebig ausprobiert. Wenn man kein Geschäft in der Umgebung hat, welches das mitmacht, empfehle ich (zwar ungern) das Rückgaberecht bei Onlinekäufen in Anspruch zu nehmen.


Klar ist das die bessere Variante.
Ich schnapp mir auch Teile für die ich mich interessiere und geh damit in mein Studio.
Aber ich geh davon aus, dass nicht jeder diese Möglichkeit hat.
 
So, ich hab mir (mehr oder minder auf gut Glück) jetzt den 880er bestellt.
Lässt sich hier in der Umgebung zur Zeit nicht antesten, aber alles was passieren kann, ist, dass ich mich hinterher ärger ein wenig zuviel Geld bezahlt zu haben.

Aber ich geh davon aus, dass es ein super Kopfhörer ist, und das ist die Hauptsache.

Wie ich oben schon sagte, fand ich 770 und 990 beide gut, wobei ich den 990 in jedem Fall vorziehen würde, wenn ich mich entscheiden müsste.
Als Studiokopfhörer sind sicher beide schon eher in der Luxuskategorie, da freut sich natürlich jeder Musiker ;-)

Vielen Dank für die Hilfe hier!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben