Bewertung des "Comica VM20 Kamera Mikrofon" als Sprachaufnahme-Mikrofon außerhalb einer Kamera? Ausreichend oder Quatsch?

M
Mave473
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.07.24
Registriert
25.07.24
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo zusammen,

ist das

Comica VM20 Kamera Mikrofon​

ausreichend für Sprachaufnahmen?
Eigentlich ist es ja für Kameras gedacht, deshalb die Frage. Lieber eine Neu-Anschaffung oder hat jemand Erfahrungen mit dem Mikro als Sprachaufnahmen (für Videos, Podcasts, etc.)?

Hier ist auch der Link für das Mikrofon auf Amazon:
https://www.amazon.de/gp/product/B08NFT8DYB/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1

Besten Dank im Voraus!!

Viele Grüße

Mave
 
Ob das Mikrofon an einer Kamera steckt oder an einem Notebook/PC, macht für seine Funktion keinen Unterschied. Es wird deine Stimme gleich aufnehmen, unter identischen Bedingungen (Raum, Abstand usw.) im Prinzip auch identisch.
Wenn du also mit dem Mikrofon für deine Zwecke bisher zufrieden warst, spricht nichts dagegen, dass du auch zufrieden bleiben wirst bei Sprachaufnahmen und Podcasts.
Mit seinem 3,5mm Klinkenstecker passt es direkt an Kameras, aber auch an die entsprechenden Eingänge von Notebooks usw., du brauchst also kein Interface. Da diese üblicherweise für Mikrofone eine XLR-Buchse haben, würde es auch an diese nicht passen (Ausnahmen sind manche Mini-Mixer wie z.B. das Behringer 302 USB, das auch einen Mikro-Eingang mit 3,5mm Mini-Klinke anbietet).

Es gibt natürlich eine reiche Auswahl an Mikrofonen, die speziell für Podcasts und dergleichen angeboten und angepriesen werden, darunter etliche mit USB-Konnektivität um es direkt, also auch ohne ein dazwischen geschaltetes Interface, an einen Computer anschließen zu können.
Aber ich würde an deiner Stelle erst mal mit dem (wahrscheinlich ja) vorhandenen Comica probieren.
Wenn´s funktioniert und gut klingt in deinem Sinne, ist ja alles gut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bedingungen (Raum, Abstand usw.)
... sollte man dabei auf keinen Fall vernachlässigen.

Ich hab gerade vorhin noch ein Erklärbär-Video auf dem bekannten Portal angeguckt, bei dem die Stimme erkennbar ohne Bewußtsein für den äußerst störenden Raumhall aufgenommen worden war.
Ich hab trotz des interessanten Inhalts und der guten Machart nach ein paar Minuten abgeschaltet, weil mich der Klang herbizid nervte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Comica-Mikro ist ein "Super-Cardiodid", hat also eine Super-Nieren-Richtwirkung. Für ein Kamera-Mikro sehr sinnvoll, da seitlich und rückseitig einfallender Schall sehr gut ausgeblendet werden. Raum-Hall ist also für dieses Mikro nicht so dramatisch. Dennoch will ich bestätigen, dass gerade bei reinen Sprachaufnahmen der Hallanteil möglichst gering (bis besser nicht vorhanden) sein sollte, der Raum also eher ´trocken´ sein soll.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für ein Kamera-Mikro sehr sinnvoll, da seitlich und rückseitig einfallender Schall sehr gut ausgeblendet werden.
1721972722395.png
Das ist die Charakteristik einer Superniere. Man sieht, sie blendet rückwärtigen Schall nicht so gut aus, wie eine Niere!

Ich würde so ein Kameramikrofon nicht nehmen. Es erfordert sehr genaues Einsprechen. Man darf den Kopf nicht bewegen. Das bevorzugte Mikro für Sprachaufnahmen ist eine Niere.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal abgesehen davon, dass die ´stinknormale´ Niere zurecht als die universellste Charakteristik angesehen wird und ich bei einer Neuanschaffung (die aber hier vorläufig nicht zur Debatte steht) zu einer Niere geraten hätte, zeigt das von dir, @Astronautenkost, eingestellte Grafik meiner Kenntnis nach eine Hyperniere und nicht Superniere.
Wie E. Sengpiel in diesen Dokumenten: https://sengpielaudio.com/UnterschiedHyperniereSuperniere.pdf und https://sengpielaudio.com/AlleMikrofonRichtcharakteristiken.pdf darstellt, ist "Die "Superniere" (ist) diejenige Richtcharakteristik, bei welcher der Schall im hinteren Halbraum im Verhältnis zum vorderen Halbraum maximal unterdrückt wird."

Inwieweit das Comica-Mikro hinsichtlich seiner Frequenzgänge und Polarpatterns die auf der Verpackung ausgewiesene Charakteristik "Super-Cardiodid" einhält, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Da sowohl die Hyper- als auch die Supernieren konstruktionsbedingt im Allgemeinen die über den Frequenzgang ausgeglichensten Polarpatterns haben*, würde ich es nicht so eng sehen, dass man den Kopf nicht bewegen darf. In der Praxis dürfte das nicht allzu kritisch sein.

*)
D.h., dass die Richtwirkung über den Frequenzgang mehr oder weniger genau eingehalten wird. Viele Nieren, vor allem preiswertere und Großmembranen verhalten sich bei den Tiefen Frequenzen fast schon wie eine Kugel und mutieren zu den hohen Frequenzen hin zu Supernieren, mitunter fast schon bis zu einer Keule. Da kann es schnell passieren, dass sich die Klangfarbe der Stimme merklich ändert, wenn man sich seitlich vom Mikro weg bewegt.

Es ist wohl eher so, dass die Hyper- und Supernieren eine ideale Kombination aus unkritischer Besprechung und Unterdrückung von Raumschall bieten. Nicht umsonst finden sich in diese Liste von Schwanenhalsmikrofonen speziell für Altar und Ambo in Kirchen nur Hyper- und Supernieren: https://www.phoenix-pa.com/shop/schwanenhalsmikrofone-kirche?af=50
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal abgesehen davon, dass die ´stinknormale´ Niere zurecht als die universellste Charakteristik angesehen wird und ich bei einer Neuanschaffung (die aber hier vorläufig nicht zur Debatte steht) zu einer Niere geraten hätte, zeigt das von dir, @Astronautenkost, eingestellte Grafik meiner Kenntnis nach eine Hyperniere und nicht Superniere.
Wie E. Sengpiel in diesen Dokumenten: https://sengpielaudio.com/UnterschiedHyperniereSuperniere.pdf und https://sengpielaudio.com/AlleMikrofonRichtcharakteristiken.pdf darstellt, ist "Die "Superniere" (ist) diejenige Richtcharakteristik, bei welcher der Schall im hinteren Halbraum im Verhältnis zum vorderen Halbraum maximal unterdrückt wird."


Die Darstellung ist aus dem Wikipediaartikel über Richtcharakteristiken:


Sie sind aber auch so im Mikrofonbuch zu finden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob das Mikrofon an einer Kamera steckt oder an einem Notebook/PC, macht für seine Funktion keinen Unterschied. Es wird deine Stimme gleich aufnehmen, unter identischen Bedingungen (Raum, Abstand usw.) im Prinzip auch identisch.
Wenn du also mit dem Mikrofon für deine Zwecke bisher zufrieden warst, spricht nichts dagegen, dass du auch zufrieden bleiben wirst bei Sprachaufnahmen und Podcasts.
Mit seinem 3,5mm Klinkenstecker passt es direkt an Kameras, aber auch an die entsprechenden Eingänge von Notebooks usw., du brauchst also kein Interface. Da diese üblicherweise für Mikrofone eine XLR-Buchse haben, würde es auch an diese nicht passen (Ausnahmen sind manche Mini-Mixer wie z.B. das Behringer 302 USB, das auch einen Mikro-Eingang mit 3,5mm Mini-Klinke anbietet).

Es gibt natürlich eine reiche Auswahl an Mikrofonen, die speziell für Podcasts und dergleichen angeboten und angepriesen werden, darunter etliche mit USB-Konnektivität um es direkt, also auch ohne ein dazwischen geschaltetes Interface, an einen Computer anschließen zu können.
Aber ich würde an deiner Stelle erst mal mit dem (wahrscheinlich ja) vorhandenen Comica probieren.
Wenn´s funktioniert und gut klingt in deinem Sinne, ist ja alles gut.
Vielen Dank für die ausführliche Hilfe!!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Anhang anzeigen 949077 Das ist die Charakteristik einer Superniere. Man sieht, sie blendet rückwärtigen Schall nicht so gut aus, wie eine Niere!

Ich würde so ein Kameramikrofon nicht nehmen. Es erfordert sehr genaues Einsprechen. Man darf den Kopf nicht bewegen. Das bevorzugte Mikro für Sprachaufnahmen ist eine Niere.
Vielen Dank für den Hinweis!

Hast Du eine persönliche Empfehlung für eine Niere?

... ist echt alles eine Wissenschaft für sich. Wow.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mal abgesehen davon, dass die ´stinknormale´ Niere zurecht als die universellste Charakteristik angesehen wird und ich bei einer Neuanschaffung (die aber hier vorläufig nicht zur Debatte steht) zu einer Niere geraten hätte, zeigt das von dir, @Astronautenkost, eingestellte Grafik meiner Kenntnis nach eine Hyperniere und nicht Superniere.
Wie E. Sengpiel in diesen Dokumenten: https://sengpielaudio.com/UnterschiedHyperniereSuperniere.pdf und https://sengpielaudio.com/AlleMikrofonRichtcharakteristiken.pdf darstellt, ist "Die "Superniere" (ist) diejenige Richtcharakteristik, bei welcher der Schall im hinteren Halbraum im Verhältnis zum vorderen Halbraum maximal unterdrückt wird."

Inwieweit das Comica-Mikro hinsichtlich seiner Frequenzgänge und Polarpatterns die auf der Verpackung ausgewiesene Charakteristik "Super-Cardiodid" einhält, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Da sowohl die Hyper- als auch die Supernieren konstruktionsbedingt im Allgemeinen die über den Frequenzgang ausgeglichensten Polarpatterns haben*, würde ich es nicht so eng sehen, dass man den Kopf nicht bewegen darf. In der Praxis dürfte das nicht allzu kritisch sein.

*)
D.h., dass die Richtwirkung über den Frequenzgang mehr oder weniger genau eingehalten wird. Viele Nieren, vor allem preiswertere und Großmembranen verhalten sich bei den Tiefen Frequenzen fast schon wie eine Kugel und mutieren zu den hohen Frequenzen hin zu Supernieren, mitunter fast schon bis zu einer Keule. Da kann es schnell passieren, dass sich die Klangfarbe der Stimme merklich ändert, wenn man sich seitlich vom Mikro weg bewegt.

Es ist wohl eher so, dass die Hyper- und Supernieren eine ideale Kombination aus unkritischer Besprechung und Unterdrückung von Raumschall bieten. Nicht umsonst finden sich in diese Liste von Schwanenhalsmikrofonen speziell für Altar und Ambo in Kirchen nur Hyper- und Supernieren: https://www.phoenix-pa.com/shop/schwanenhalsmikrofone-kirche?af=50
Wahnsinn! Auch hier nochmals vielen Dank.
 
Wie in dem anderen Thread bereits geschrieben, empfehle ich als Budgetlösung das Sennheiser MK4. Das weltweit am weitesten verbreitete Mikro für professionelle Sprachaufnahmen ist das Neumann U 87. Nur mal so zur Info.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wie in dem anderen Thread bereits geschrieben, empfehle ich als Budgetlösung das Sennheiser MK4. Das weltweit am weitesten verbreitete Mikro für professionelle Sprachaufnahmen ist das Neumann U 87. Nur mal so zur Info.

Vielen Dank!! Es ist einfach mal gut, zumindest einen Überblick zu bekommen und solche Tipps zu erhalten!

Das hilft mir persönlich enorm weiter!
 
Der Empfehlung zum Sennheiser MK4 kann ich mich anschließen. Sehr gute Qualität, vor allem für den Preis.

Sie sind aber auch so im Mikrofonbuch zu finden.
Du meinst das Buch aus dem Carstensen-Verlag?
Leider gibt es das "tonthemen.de"-Forum nicht mehr (nach einem Totalabsturz des Servers wurde es eingestellt und aus dem Netz genommen), aber ich erinnere mich, dass es dort einen Thread gab, wo Fehler in der gängigen Fachliteratur aufgedeckt und korrigiert wurden. Auch bestimmte Auflagen des "Dickreiters" enthielten einige ´Klöpse´. Bekanntlich verbreiten sich Fehler nach dem Prinzip "copy and paste" gerne, schon früher in den Zeiten vor dem Internet, aber dank Internet noch schneller und umfassender.
Ich erinnere mich nicht mehr, ob dort auch Korrekturen zum "Mikrofonbuch" standen, habe aus dem Thread aber mitgenommen, skeptisch auf viele Veröffentlichungen zu blicken. Die Skripte von E. Sengpiel (der bis zu seinem Tod in diesem Forum sehr rege mitschrieb und mitdiskutierte) wurden dort allgemein als seriös und zuverlässig angesehen.
 
Supernieren sind in Form einer kleinen Keule wie Hypernieren auch nach hinten empfindlich. Das ist so. Das Mikrofonbuch habe ich in meiner Signatur verlinkt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben