Bestimmt schon oft gefragt: Bariton oder Tenor

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Moin!

Seilions Frage nach der Erweiterung des Tonumfangs als Einsteiger brachte mich darauf, dass ich immer noch nicht weiß, ob ich nun Bariton oder Tenor bin. Im Schulchor stand ich mal bei den Tenören, mal im Bass, abhängig vom Stück. So richtig Ahnung hatte da - so dünkt mir - niemand...

Ich schaffe mit Mühe das C und komme mit Bruststimme (und ausreichend Übung/Einsingen) bis zum e'', im Falsett bis zum e'''.

Und nun krieg' ich bestimmt mecker, weil's so einen Thread sicher schon gibt und ich nur zu blöd zum Suchen war....


Beste Grüße,
6f
 
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Cracked Cooper hat den FAQ-Thread ja bereits verlinkt. Darüber hinaus gilt zu sagen: ohne Hörprobe können wir unmöglich dein Stimmfach bestimmen (OK, broeschies vermutlich anhand von Registerübergangskriterien), da, wie im Link auch steht, Tongrenzen keine verlässlichen Anhaltspunkte sind. Auch mit Hörprobe lässt sich nicht immer eine zuverlässige Einteilung vornehmen, das kommt darauf an, wie "frei" (im Sinne von unverstellt) deine Stimme bereits ist.


Ich schaffe mit Mühe das C und komme mit Bruststimme (und ausreichend Übung/Einsingen) bis zum e'', im Falsett bis zum e'''.

Ich vermute mal, da muss entweder jeweils ein Strich weg oder / und es muss c heißen. ;)
 
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Wie Foxx schon andeutet bin ich, was die Unterscheidung Bariton/Tenor angeht ein Fan der klassischen Unterscheidung nach dem Registerübergang von Voll- in Randstimme. Der Vorteil dieser Grenze ist, ist das sie physiologisch relativ eindeutig ist. Problematisch ist (das gilt allerdings für so ziemlich alle Einteilungskriterien), dass sie erst bei einer ausgebildeten Stimme wirklich bestimmbar ist.

Das Problem ist mMn, dass es einfach zu vielfältige Unterschiede zwischen Stimmen gibt, als dass man sie anhand einer so simplen Einteilung wie Bass/Bariton/Tenor klassifizieren könnte. Neben der physiologischen Registergrenze gibt es nämlich noch die Tessitur, d.h. der Bereich der Range, der "angenehm" zu singen ist, wobei das auch nicht ganz klar definiert ist, was noch als "angenehm" gilt.

Wahrscheinlich DER schwierigste Fall bei den Männerstimmen ist die Unterscheidung zwischen lyrischen Baritonen und dramatischen Tenören. Das Problem dabei ist zudem, dass gefühlte 80% aller Männer einem dieser beiden Stimmfächer angehören. Eine sehr schöne Ausführung findest du z.B. hier:

http://www.gesanglehrer.de/de/pdf/jones/Stimmfach.pdf

Die Charakteristik eines dramatischen Tenors ist halt, dass seine Stimme schwer ist, die eines lyrischen Baritons ist eher leicht. Dadurch kommt es oft vor, dass dramatische Baritone ein prägnanteres Brustregister haben als lyrische Baritone und im untrainierten Zustand auch eine geringere Range. Je nach Technik kann es zudem sein, dass beide vom Timbre her extrem ähnlich klingen. Der lyrische Bariton hat es oft einfacher Töne in der hohen Vollstimme zu singen (z.b. das a') als der dramatische Tenor, der dramatische Tenor hat aber trotzdem eine größere Vollstimmen-Range als der lyrische Bariton und kann z.B. bis c'' singen, was der lyrische Bariton wiederum nicht kann.

Deshalb scheiden sich hier oft die Geister, wie man denn nun wirklich klassifizieren soll. Ich persönlich bin mir nur bei einem Punkt ziemlich sicher, nämlich dass jemand, der höher als h' in der Vollstimme singen kann in aller Regel ein Tenor ist und dass es schlicht und einfach an der Technik liegt, wenn seine Tessitur wesentlich geringer ausfällt.
 
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Danke euch allen! Das hilft mir schon mal weiter.

Ich steige ja nach langer Abstinenz wieder ins Musikmachen ein und möchte halt einmal wirklich wissen, wie das mit dem Singen funktioniert. Ich hab' früher nur frei nach Schnauze gesungen und nie richtig Kontrolle gehabt. Das will ich jetzt lernen. Um mich ein bisschen besser einschätzen zu können, hab ich die Frage mal gestellt, die mich schon lange beschäftigt. Scheint aber schwieriger zu sein, das zu beantworten, als ich so unbedarft dachte. :rolleyes:

@Foxx: Mit dem C (C2) bin ich mir ziemlich sicher, das D (D2) ist der ganz tiefe Ton in No More Cane on the Brazos - bei den Strichen mag ich auch keine Abstriche machen (klasse Wortspiel, was? ) das e'' (E5) sollte passen ebenso das e''' (E6) fürs Falsett, da endet Stairway to Heaven. Keine Frage: da kann ich nicht durchgehend singen. Heute, untrainiert wie ich bin, schon mal gar nicht... aber als Spektrum müsste das stimmen.

Beide Stücke habe ich gesungen, und da will ich wieder hin. Nützt wohl nix, ich brauch Unterricht...

Beste Grüße,
6f
 
Da muss ich mich Foxx anschließen. Ich meine auch da ist ein Strich zu viel. Ein e'' in Bruststimme wäre selbst für sehr gut ausgebildete, hohe Tenöre ungewöhnlich. Ein e''' in der Randstimme kriegt vielleicht ein sehr hoher Sopran noch hin, aber kein Mann. Stairway to Heaven endet auch sicher nicht auf E6 (vielleicht von der Gitarrennote her, aber nicht auf den Vocals), sondern eher auf E5.
 
Hallo ihr guten! Kann sein, dass ich auf dem Holzweg bin mit den vielen Strichen. Berichtigt mich bitte, irgendwo muss der Denkfehler ja liegen:

Das hohe e bei StH ist notiert im Violinschlüssel oberster Zwischenraum mit dem Zeichen 8va. So weit, so einfach. Das e da ganz oben OHNE 8va ist doch wohl das e'' ??

Folgendes Bild habe ich dabei vor Augen (ohne das 8va-Zeichen)

-------------------
e'' (E5)
----d''-------------
c''
----h'-------------
a'
----g'-------------
f'
----e'-------------
d'
--- c'

Nun zu Hülfe bitte, wo denk' ich falsch?

Beste Grüße,
6f
 
Hehe, da liegt der Hund begraben. Tenorstimmen werden eine Oktave höher notiert, als sie tatsächlich erklingen. :)

Ergo: du hast Recht, dass die höchste Note in Stairway To Heaven als e''' notiert ist, aber gesungen wird ein e''.
 
Danke! :)

Da hab ich doch wieder was gelernt und kann beruhigt schlafen gehen.

Gute Nacht
6f
 
Das hätte ich jetzt z.B. auch nicht gewusst, ich hatte gedacht, dass dann eine 8 beim Violinschlüssel stehen muss.
 
Das hat meines Wissens einfach den Grund, das die Tenorstimme auf diese Weise komplett im Violinschlüssel notiert werden kann. Das tiefe c im Violinschlüssel ist ja das c', liegt also mitten im typischen Stimmumfang des Tenors. Man müsste ohne Oktavierung Tenorparts entweder über zwei Schlüssel notieren oder einen ganzen Haufen Hilfslinien verwenden.


@ Broeschies: Streng genommen müsste die Oktavierung durch ne 8 unterm Schlüssel angezeigt werden, ja. Wird aber oft nicht getan, vor allem dann nicht, wenn mehrere Stimmen im gleichen System stehen und die Oktavierung nur für eine gelten würde.
 
Hätt ich mal wieder fast vergessen, es gibt natürlich noch das Stimmfach des Baritenors, also genau zwischen Bariton und Tenor. Ich hab irgendwann mal in einem Thread vermutet, dass Kenshi so einer ist. Charakteristisch für eine solche Stimme ist, dass das Timbre eher tenorartig ist, aber die Höhe eines Tenors nicht ganz erreicht wird.

Dieses Stimmfach wird häufig ignoriert, weil es "keiner sein will". In der Klassik gibt es nämlich fast keine Rollen für dieses Stimmfach. Deshalb singen die meisten dieser Sänger entweder mit starkem Abdunkeln im Baritonfach oder unter großer Anstrengung im Tenorfach.
 
Das genau herauszufinden, werde ich dann dem GL überlassen. Demnächst in diesem Kino: das Ergebnis der Stimmfachsuche.... :cool:
 
Das genau herauszufinden, werde ich dann dem GL überlassen. Demnächst in diesem Kino: das Ergebnis der Stimmfachsuche.... :cool:

Da bin ich mal gespannt. Wobei ich bei dem Tonumfang den du angibst eher vermuten würde, dass es bei dir um die Entscheidung zwischen Bass, Bassbariton und Bariton geht.
 
Hat lange gedauert, hab einfach zu viel um die Ohren. Aber nun, kurze Wasserstandsmeldung:

Bariton. (C#2) F2 - F4 (B4)
 
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