Klanglich finde ich
M-Tron Pro von GForce Software sehr empfehlenswert. Ist auch (zusammen mit den Erweiterungssets) vermutlich die umfangreichste Mellotron-Sammlung, die man in Software-Form finden kann.
Die Bedienbarkeit ist relativ komfortabel. Alle Sounds sind nach Kategorien (Streicher, Bläser, Flöten etc.) geordnet und liegen meist in drei bis vier Varianten vor:
- Basic (originalgetreu in mono und ohne Anschlagdynamik oder Hüllkurven)
- Wide (stereo mit leichtem Versatz zwischen links und rechts)
- Soft (mit längerem Attack und Release)
- Dyn (mit Anschlagdynamik).
Zu Beginn empfiehlt es sich, das Handbuch mal etwas durchzulesen, dort werden die einzelnen Sounds mit einer Beschreibung und berühmten Songs aufgelistet. Manche Sounds liegen nämlich auch noch in unterschiedlichen Aufnahmen vor, zum Beispiel von älteren oder neueren Mellotron-Modellen oder als Kombinationen.
Wenn man sich damit aber etwas beschäftigt hat, kommt man aber relativ schnell zum Ziel. Nur bei den Streichern ist es ein bisschen unübersichtlich, weil die Liste wirklich ziemlich lang ist.
Die Lesbarkeit könnte bei manchen Bedienelementen ein bisschen besser sein. Man merkt der Software schon ein wenig das Alter an, da die Auflösung etwas gering ist. Auf meinem 13"-Bildschirm in 720p ist es geradeso noch lesbar. Aber wenn man sich die Sounds vorher zurechtlegt und sie dann einfach abruft, ohne sie groß zu verändern, sollte das kein Problem sein.
Die Live-Tauglichkeit kann ich allerdings nicht beurteilen, auch nicht die Einbindung in Mainstage. Im Standalone-Betrieb mit einem billigen Mini-Keyboard (iRig Keys 25) habe ich manchmal ein paar Notenhänger. Das Problem tritt mit einem besseren Keyboard (Novation Impulse 61) oder beim Laden als Plug-In in Logic allerdings nicht auf, daher liegt das vermutlich mehr an dem billigen Keyboard als an der Software.
Ansonsten ist die MIDI-Einbindung kein Problem. Wenn man zum Beispiel das Expression-Pedal der Lautstärke zuweisen will, braucht es dafür nur zwei Klicks und ein kurzes Betätigen des Pedals.
Die CPU-Last ist eigentlich vernachlässigbar gering. Auf meinem fünf Jahre alten Macbook Air mit 1.8 GHz Dualcore geben 4 gleichzeitig gespielte Instanzen, selbst mit aktiviertem Delay und in "wide" nur einen ziemlich kleinen Strich bei der CPU-Auslastung. Live spielt man wohl kaum mehr gleichzeitig.
Eine einzige Instanz von Massive, Monark oder Kontakt zieht da in der Regel schon mehr. Wie gesagt, die Software ist schon ein paar Jahre alt, daher sollte das für halbwegs aktuelle Rechner keine Herausforderung darstellen.
Falls du nur ein paar wenige Mellotron-Sounds brauchst, kannst du auch mal
auf dieser Webseite vorbeischauen, da gibt es sehr brauchbare Samples zum kostenlosen Herunterladen. Ich meine, der Sound von Space Oddity war bei "String Section" verfügbar. Bevor ich M-Tron Pro hatte, habe ich die Sounds dort gerne genutzt. Mit ein paar Handgriffen ließen die sich leicht in den Logic-eigenen Sampler ESX24 laden und dort spielen.
Man hat weniger Auswahl, aber davon abgesehen finde ich daran nichts Negatives.