Besser Moll Blues als gar kein Blues?

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Gast284307
Guest
Hallo,

keine Frage, gegen die Klickzahlen bei den Hits der Popsternchen der Musikkartelle kommt auch der Moll Blues nicht an. Aber im Gegensatz zum Chicago Blues, der sich wie ein paar ältere und neuere Bluesrockinterpreten eingermaßen über Wasser zu halten scheint, wenigen eher fröhlich klingenden Akustikbluesern, die sich behaupten können, stößt man immer wieder auf diese sauber produzierten Moll Blues Nummern. Nicht Dom7 Akkorde, sondern Moll Chords und Arpeggios unterlegen etwas "verschmuste" Nummern, die viel Raum für ausgiebige Solos lassen und gelegentlich 10 Minuten Dauer erreichen.

Auf 41 Millionen Mausklicks immerhin kommt z.B. diese Nummer:



Über 100 Millionen:



Hör ich auch mal gerne. Aber...da klingt so vieles gleich....und glatt gebügelt. Wo ist der Shuffle? Und was hat das noch...z.B. hiermit zu tun?:



Solch klassischer Blues reißt offenbar nicht mehr viele vom Hocker.

Die Stones brachten ein Bluesalbum mit klassischen Nummern raus und man echofierte sich, dies könne ein Impuls für andere Musiker sein. Aber da tut sich wenig erfolgreiches auf? Ich kenn da nix.

Ist also der Moll Blues Erfolg ein willkommener Beitrag zum Erhalt dieses Genres, oder ist er nur eine schon lange währende Aufweichung von etwas, das zum Nischenpodukt wurde? Setzt sich eine geschmeidige Variante durch, weil sich die Hörgewohnheiten verändern? Und oder darf man davon ausgehen, daß die Musikindustrie gezielt versucht, diesen Moll Blues zu hypen und die Mausklickzahlen nicht echt sind? Oder gibt es zu wenige Musiker, die diesen klassischen Blues noch gut interpretieren?
 
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Auf den Thread titel kann ich nur antworten besser Blues als alles andere.

Geben tuts moll blues glaub ich schon lange.

Also "as the years go passing by" ist ja nicht ganz ohne Grund Santanas erste Single gewesen, Peppermint Harris 1959.
Und ich bin mir nicht sicher ob er (Harris) da nicht wie so oft im Blues üblich von älteren Stücken inspiriert wurde.

Die Verwendung von moll akkorden im Blues finden wir auf jeden Fall schon z.B. bei "love in vain" von Robert Johnson 1937 und soweit ich weiss ist auch das Stück nicht von ihm sondern noch älteren Datums.

Als klassischer Moll Blues fällt mir jetzt noch "The Weed smokers Dream" aus 1936 von Joseph "Kansas Joe McCoy" AKA Harlem Hamfats ein. Wiederum wahrscheinlich von älteren Stücken inspiriert.

Ich habe in letzter Zeit sehr viel altes Blues material durchgehört und mir scheint das fast alle Grundlagen bereits vor 1900 schon angelegt waren und auch gespielt wurden nur halt nicht ganz auskomponiert und auf Platte veröffentlicht.
 
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Auf den Thread titel kann ich nur antworten besser Blues als alles andere.

Hmm naja ..öh ..sorry , ich verstehs , aber NUR Blues ? Bitte nicht :D Es gibt soviel gute Musik ..aber OK ..es geht ja jetzt um Blues
JA , ich Liebe den Blues , oder um es mit den Worten von Buddy Guy zu sagen "Damm right , i got the blues"
Musikalisch bin ich damit aufgewachsen (nicht durch meine Eltern..sondern ab dem alter von 18/19 fing ich an das für mich zu entdecken)

"Lieber Moll Blues als kein Blues" ? Ja Klar , aber die frage ist schon ziemlich abwegig , btw. will der Thread ersteller einfach mal über Moll Blues reden ...
und nicht den "Ollen" 12-Bar Blues"
Mit Moll Blues kann man Melodisch wohl mehr machen , er ist irgendwie ..Molliger ..melancholischer ..

Wohl eines meiner Lieblings Minor Blues Stücke ...

Ebenfalls Klasse und ich glaub das dürfte doch auch ein Minor-blues sein
 
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Also der Moll Blues soll nicht schlecht geredet werden. Die Frage ist: Plättet er, was den Blues doch eigentlich ausmachte? Er erscheint als völlige Einebnung des Blues in die europäische Harmonielehre und Kultur. Die weit verbreitete Verwendung von Dom7 auf den drei Stufen und das Shuffle Feel war bei den Blues Klassikern vorherrschend, kam bis dahin in Europa überhaupt nicht vor, war regelwidrig, stieß auf Ablehnung. Die Musik genoss kein Ansehen, auch in den USA nicht, war nonkonform anders und wurde oft von Unterpriviligerten gespielt. Ohne jetzt allzu arg in die Tiefe zu gehen und ellenlange Diskussionen drum auszulösen, war Blues zudem doch auch ein wenig "subkulturell", was sich bis in den Bluesrock fortsetzte. Jagger konstatierte mal ungefähr, daß der Blues ihn auch deshalb anzog, weil die Texte eben nicht Friede Freude Eierkuchen waren. Für Allen Lomax waren die meisten Blueser "Rebellen". Das ist doch alles futsch...Stattdessen:

Neben dieser Fokussierung auf diesen einebnenden Moll Blues (auch im Board kommen schnell Links zu Moll Blues Nummern) wenn von Blues die Rede ist, wird meist so eine Gefühlsduselei vorgegaukelt. Moll klingt "traurig" heißt es schon in manchem Lehrbuch. Wenn ich einen Moll Blues spiele, kingt es halt traurig. Entsprechend die Texte, die ein tiefes Gefühl weis machen wollen. Sorry, irgendwie erscheint das lächerlich bis peinlich. Ich leide voll, weil die Freundin samt Knete weg ist, während ich mich an meinen geilen Riffs aufgeile...Während Muddy im obigen Beispiel noch für die Legalisierung von Haschisch eintritt, also politisch ist, meidet der moderne Moll Blues Konfrontation. Depressive Frauen liegen den ganzen Tag im Bett und so Dinger halt. Es wird gemenschelt...

Aber Muddy Waters, John Lee Hooker, Sonny Boy Williamsen, Lightnin Hopkins klingen gar nicht "traurig".

Daher sinnierte ich darüber, ob der erhebliche Erfolg des Moll Blues nicht eigentlich der "schlappe" Ausklang einer Blues Kultur ist, die ihre große Zeit halt lange hinter sich hat und nur noch eine Nische besetzt. Und wie übt man diese Moll Blues Nummern? Über Rhythmus Pattern. Dann piepst man drüber, Delay und oder Hallfahne drauf und steigert sich in tolle Solos rein. Fertig. Das ist doch Blues im Rollstuhl...

Es entsteht ein Gesamteindruck, bei dem also die Technik und die Kultur sich völlig gewandelt haben.

Wurde der einst subkulturelle Charakter von Punk und anderen "Alternativgenres", die längst zum Mainstream wurden -viele Konformisten wollen in der Freizeit "verrückt" sein- und mit Phrasendrescherei völlig unglaubwürdig sind, abgelöst? Und ist das vielleicht sogar gut so?
 
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„Echauffieren“ hat nix mit „Echo“ zu tun :)

Topic: ich liebe gefühlvollen „Mollblues“ ebenso wie „schmutzigen“ Chicago-Blues.
Auf das Gefühl kommt es an, nicht auf das Tongeschlecht :D
 
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Blues ist nicht nur traurig!
Er enthält alle menschlichen Emotionen zwischen 'let the good times roll' und 'nobody loves me but my mom. Gerade das macht ihn u.a. so interessant.
Ob manche das nutzen um ihn Massen kompatibler zu machen? Klar kommt vor.
Such dir das was für dich the real deal ist, egal ob in Moll oder nicht.
 
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Ich wüßte nicht, warum ein sog. Mollblues publikumswirksamer sein sollte, als jeder andere Blues.

Zumal der Unterschied, insbesondere für das untrainierte Ohr, nicht wirklich groß und somit fast unerheblich ist.

Insoferne erschließt sich mir die Grundthese dieses Threads nicht wirklich.

Lg,
Thomas
 
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Klasse, einer meiner 2 Lieblingspianisten.

LG Hubert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auf jeden Fall, hört man doch. :)



Gruß Claus



KLasse, einer meiner 2 Lieblingspianisten!

LG Hubert

PS zum Blues: entweder er gefällt mir oder nicht. Blues in Moll mag ich...
 
Ich wüßte nicht, warum ein sog. Mollblues publikumswirksamer sein sollte, als jeder andere Blues.

Ja, wer hat denn noch solche Klickzahlen wie die oben genannten?

Auf jeden Fall, hört man doch. :)

Wusste gar nicht, dass man in den Moll-Blues so´n Super-Knoten bekommt. Aber ich setz mich jetz nicht hinne und versuche den wieder harmonisch aufzulösen. Aber ich mag ein paar Sachen von Bill, vergesse immer welche. Er war schon öfter im Warenkorb und flog in letzter Minute wieder raus, um nicht zu viel für Platten auszugeben.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Such dir das was für dich the real deal ist, egal ob in Moll oder nicht.

Naja, das sowieso.
 
Ist also der Moll Blues Erfolg ein willkommener Beitrag zum Erhalt dieses Genres, oder ist er nur eine schon lange währende Aufweichung von etwas, das zum Nischenpodukt wurde? Setzt sich eine geschmeidige Variante durch, weil sich die Hörgewohnheiten verändern? Und oder darf man davon ausgehen, daß die Musikindustrie gezielt versucht, diesen Moll Blues zu hypen und die Mausklickzahlen nicht echt sind? Oder gibt es zu wenige Musiker, die diesen klassischen Blues noch gut interpretieren?

Der Moll-Blues ist weder eine "Aufweichung" des Blues noch ein "Beitrag zum Erhalt dieses Genres", sondern (wie schon gesagt) ihn gab's eigentlich schon immer, eben als eine Spielart des Blues. Ich weiß auch nicht, was die Klickzahlen belegen sollen. Wenn ich mir die Musikszene in westdeutschen Großstädten (in meinem Fall speziell Nürnberg/Fürth/Erlangen) so anschaue, habe ich den Eindruck, dass es dem Blues, egal ob Dur oder moll, eigentlich ganz gut geht.

Hier noch ein Klassiker des Moll-Blues, in der eher seltenen Tonart h-moll:



mit einer im Moll-Blues häufigen harmonischen Wendung: In Takt Neun des Blues-Schemas kommt der Akkord der sechsten Stufe (in diesem Falle also G7), mit anschließendem "Runterrutschen" auf die fünfte Stufe (F#7).
 
Solch klassischer Blues reißt offenbar nicht mehr viele vom Hocker.

Ja, mich zumindest nur ganz selten...

Auf den Thread titel kann ich nur antworten besser Blues als alles andere.

Dazu müsste ich eher Nein sagen, mit wenigen Ausnahmen...

Also der Moll Blues soll nicht schlecht geredet werden. Die Frage ist: Plättet er, was den Blues doch eigentlich ausmachte? Er erscheint als völlige Einebnung des Blues in die europäische Harmonielehre und Kultur. Die weit verbreitete Verwendung von Dom7 auf den drei Stufen und das Shuffle Feel war bei den Blues Klassikern vorherrschend, kam bis dahin in Europa überhaupt nicht vor, war regelwidrig, stieß auf Ablehnung. Die Musik genoss kein Ansehen, auch in den USA nicht, war nonkonform anders und wurde oft von Unterpriviligerten gespielt.

Der Blues treibt schon komische Blüten... Wie Du hier selber schreibts, war der Blues selber mal etwas ganz Neues, bis dahin Ungehörtes, geboren aus dem Widerstand bzw. dem Aufstand unterprivilegierter Menschen in den USA (oder so ähnlich). Aber heute wird nicht mal die Klassik von ihren Anhängern so scharf verteidigt und bewahrt, wie es beim Blues oft der Fall zu sein schein. Überspitzt würde ich fast sagen: Immer der gleiche Groove, die gleichen Changes, das gleiche Schema, die gleichen Themen, die gleiche Art zu Singen - alles andere wäre ja auch "Verrat" am Blues... Warum muss Blues erfolgreich sein, wenn er nicht mehr in die Zeit passt? Warum darf er nicht mit der Zeit gehen?

Ist also der Moll Blues Erfolg ein willkommener Beitrag zum Erhalt dieses Genres, oder ist er nur eine schon lange währende Aufweichung von etwas, das zum Nischenpodukt wurde?

Wieso, vom Blues in der von Dir scheinbar favorisierten Reinform gibt es doch Millionen Aufnahmen, die man sich jederzeit anhören kann, genau so wie sie damals gemacht wurden. Aufgeweicht werden kann da also eigentlich nichts. Wenn Moll-Blues aktuell mehr Anklang findet, ist das doch super. Mir ist er zwar oft etwas zu cheesy, aber wenn er den ein oder anderen glücklich macht oder sogar vereinzelt zu den Wurzeln des Blues führt, kann Dich das doch eigentlich nicht stören?

Gruß,
glombi
 
Zuerst mal Puristen jeder Art sind natürlich ne sehr unerfreuliche Sache. Egal Blues- oder Jazz- oder Klassikpuristen etc
Bei Musik geht es für mich nie um irgenteine "reine Lehre" oder ein Dogma.

Bei Musik geht es mir um Gefühle und u.U. um ein Statement.


Der Blues treibt schon komische Blüten... Wie Du hier selber schreibts, war der Blues selber mal etwas ganz Neues, bis dahin Ungehörtes,

Neben seltsamen Blüten, die sicher auch mal auftreten, ist Rhythm&Blues für mich vorallem eine der Wurzeln eines sehr großen Teils
u.a. der Rockmusik seit den 60ern.
Ohne R&B hätte es Jimi Hendrix, Led Zeppelin, Cream, Ten years after, ZZ Top, Free, Pink Floyd mit David Gilmour uva so nicht gegeben.

Schert man sich also nicht um Puristen, kann der Blues und R&B auch Heute noch äusserst relevant, aktuell und inspirirend sein.

Beispiel (auch mal über 5:50 hinaus anhören)



wie es dazu kam

 
Gary Moore hat es geschafft klassisch und modern miteinander zu verbinden. Für mich unvergessen gut.

Geht in „schön“, etwas rockiger und mit Gebläse,



oder auch so:

 
Ich setz' mich ja bei solchen Diskussionen gerne freiwillig in die Nesseln als alter Blues-Grantler, also gerne auch hier...

Mein Hirn (mit Ohren dran) kategorisiert Blues in drei sehr subjektive Kategorien.

1) Blues dem Namen nach
Man kann an jedes Lied "Blues" hintendran hängen, das war ja auch ne Zeit lang sehr in Mode. Inwieweit der "St. Louis Blues" von W.C. Handy ein Blues ist kann man debattieren, auch ob Mamie Smith's "Crazy Blues" ein Blues ist. Und auch Gary Moore's "Still Got The Blues" ist in meinen Ohren kein Blues, ist halt ein Bluesiger Pop-Song.

2) Blues der Form nach
Blues-Schema (mehr oder weniger), 8 bis 16 Takte, I-IV-V, etc. - das ist das, was viele "moderne" Acts ja bis zum Erbrechen durchnudeln. Gerne als sogenannter "Bluesrock", oder auch mal bis hin zum "Jazz Blues". Da stimmen die Akkorde, aber die gelten halt eher als Grundlage für endlose Soli oder das Vorstellen interessanter Tonleitern, die Songs an sich sind eher im Hintergrund.

3) Echter Blues
Hier kommt das "Feeling" dazu. Diese Kategorie beinhaltet bei mir auch Songs, die der Harmonie nach kein Blues sind (fast das komplette North Mississippi Hill Country Zeug, Fred McDowell und RL Burnside, da gibt's zu wenig Struktur und Akkordwechsel um das eindeutig dem Blues-Schema zuzuordnen, oder auch die Gospel-Sachen von Blind Willie Johnson oder dem einen oder anderen "Reverend", oder viele Sachen von Mississippi John Hurt, oder die Werke der Mississippi Sheiks, und so weiter), aber eben auch ganz viele der eindeutigen Klassiker. Es ist die Musik, die - für mich - den Funken zum überspringen bringt, wo das Feeling da ist, die in der "Blues Tradition" verwurzelt ist.

Das ist aber - ich betone es nochmal - total subjektiv, und ich habe auch keine Lust (besonders in diesem Forum) eine Genre-Diskussion zu führen. So sieht halt mein Kopf mit Ohren dran die Welt. Gerne fachsimple ich freundlich mit anderen Musikinteressierten, gerne belege ich meine Feelings mit Musik-Beispielen, aber das geht nur face to face und nicht in so einem Forum hier, das habe ich gelernt.


Andere steile These meinerseits:

Blues ist zwar nicht "tot", hat sich aber sehr weit von seinen Ursprüngen entfernt und ist heute was ganz Anderes als er mal war. Blues war African American Pop (&Dance!) Music, insbesondere in den Südstaaten. Mit Rythm&Blues, Soul, Funk, dem heute "R&B" genannten Kram, und Hip-Hop/Rap hat sich die für diese Zielgruppe relevante Musik weiterentwickelt. Früher war Blues die Musik der afroamerikanischen Unter- und Arbeiterklasse, heute ist er das definitiv nicht mehr, sondern die diversen Rap-Subgenres. Musik ist heute eher eine an diesen alten Traditionen angelehnte Retro-Mucke, ein Hauch von guter alter Zeit und rohen Sounds und afrikanisch inspirierten Ur-Mythen, aber eben ohne Relevanz für aktuelle kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen.

Deswegen ist es auch schwerer, was wirklich cooles Neues in dieser Musikrichtung zu machen/hören/finden ... es ist viel einfacher (und aus meiner Sicht befriedigender), gute aktuelle Künstler zu finden die versuchen die Traditionen und das Feeling anzuzapfen. In einer (online) Blues Community in der ich unterwegs bin, spielt z.B. Joe Bonamassa (der ja so ziemlich der einzige relevante "Blues"-Musiker hier im Forum zu sein scheint, neben Gregor Hilden vielleicht) keine Rolle, bzw. wird flächendeckend nicht gemocht bzw. für relevant gehalten. Spielt toll, macht ein Feuerwerk auf seinen Gitarren, ist erfolgreich, aber ... "bringt es" eben auch bei vielen absoluten Blues-Fans eben nicht.


Klar, an Aussagen dieser Art kann man sich nun reiben, mir Engstirnigkeit vorwerfen, etc. - dem entgegne ich, dass ich durchaus sehr offene Ohren habe, mich viel mit aktuellen Musik-Trends befasse, 2-3 Podcasts dazu höre, 2 Musikzeitschriften abonniert habe, und durchaus verdammt viel heute erscheinende Musik für verdammt gut halte und mich dran freue und mir LPs kaufe. Nur eben ganz ganz wenig Blues. Dafuer freue ich mich wie ein Schnitzel und bin wochenlang vorgespannt, wenn John Tefteller seinen jährlichen Blues Calendar mit ausgesuchten Raritäten rausbringt und habe die bieligende CD dann wochenlang im Auto laufen (https://bluesimages.com/).

Letztlich bleibt doch - Musik ist "erfolgreich", wenn sie viele Leute anspricht, das war schon immer so. Wem die "Moll-Blues"-Beispiele hier was bringen, wen sie kicken, dem sage ich "good for you", und "viel Freude damit" und "super, dass dich das bewegt". Aber eben auch "...naja meins ist das meiste davon nicht". Das Leben ist bunt, und granatenstark. :D
 
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