Man spielte die Saiteninstrumente Anfangs mit bloßer Hand. Sappho soll die erste gewesen sein, welche sich eines Plektrums bediente. Häufig wurde so gespielt, dass die Rechte unmittelbar in die Saiten griff, während die Linke die gespielte Melodie mit dem Plektrum begleitete. Da das Plektrum (bestehe dasselbe aus einem metallenen Stift oder aus einer zugespißten Federspule) die Töne schärft, so scheint bei seiner Erfindung wohl die Absicht gewesen zu sein, den Reiz einer Unterscheidung verschiedener Tonfarben auf demselben Instrumente zu erreichen, ähnlich etwa der Verschiedenheit zwischen den gewöhnlichen und den Flageolettönen unserer Geigen, oder zwischen diesen und den Tönen des Pizzicato u. dgl. Wurde aber das Plektrum mit beiden Händen angewandt (was jedoch niemals der Fall gewesen zu sein scheint), so könnte der Gebrauch desselben keine andere Absicht gehabt haben, als den Ton des Instruments lauter zu machen, freilich auf Kosten des zarten Anschlags und der Feinheit des Spiels.