Benutzt ihr eurer ganzes Outboard?

  • Ersteller TinoSchulz
  • Erstellt am
T
TinoSchulz
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
04.12.09
Registriert
24.09.06
Beiträge
443
Kekse
579
Ort
Doberlug Kirchhain oder Cottbus
Hey..Mich beschäftigt seit langem eine Frage....WIeviel Outboard Geärte braucht man für einen guten Sound?
Ich sehe manchmal Techniker mit einer Riesen Effektburg mit COmpressoren und Gates, tausend Eqs, etc...manche kommen aber mit einem 2 Kanal Compresor und einem Eq vielleicht auch zu guten Ergebnissen....

Grund meiner Anregung:
Ich bin normalerweise Produzent im Semiprofessionellen Aufnahmebereich.
Und wurde letzens als Techniker in einen Club gebeten, da der eigentliche Techniker krank wurde.
Als ich ankam, sah ich ein Riiieessen Allen&Heath Mixer..und eine große Effektpracht alá Studio 301 der SAE.....Erstma gedacht...Geil...aber schon beim SOundcheck merkte ich das die Anlage saugutt eingemessen und der Grundklang (vom Raum her) im CLub hervorragend war.
Und ob ihr es glaubt oder nicht....Lertzendlich benutze ich nur den Taptaster für ein Yamaha Delay...
Hätte kaum gedacht das man Live garnicht soviel Geräte braucht wie in einem Studio...
Ok..die Bedingungen und das Konsum ist komplett anders..

Was meint ihr?
Was habt ihr in euren Racks, was benutzt ihr garnicht, bzw, bei jeder Mugge..?

Gruß Tino..
 
Eigenschaft
 
Da gibt es eine einfache Antwort:

"Kommt darauf an"

Ich benutze das was nötig ist! Das hängt von der Band, der PA, dem Raum usw. ab.
Gerne probiere ich natürlich auch mal was aus, aber das zähl ich mal nicht dazu.

Bei einer "normalen" Rockband sind das so ca 2-4 Kompressore + 2-4 Gates. Dazu noch einen guten Hall für die Vocals und ein Multi-FX für alles andere. Wenn es geht dann noch ein Delay dazu oder ein 2. Multi das ein gutes Delay hat.

EQs zähl ich jetzt mal nicht, die setzte ich eh vorraus pro Aux-Weg und für die Front.

Viel wichtiger als jede Menge Outboard sind hier eher die verwendeten Mikrofone und natürlich die Band davor. Außerdem sollte die Anlage ordentlich gestack und eingemessen/eingestellt sein.
 
Naja salopp gesagt kommt es auch auf die größe der Veranstaltung an. Da ich nicht jedes mal meine beiden Racks neu konfigurieren will kommen die halt auch bei kleineres Gigs mit. Das sieht dann wie du schon sagtest oversized aus aber, was solls.

Je nach größe des Gigs und Band hast du eben auch andere Anforderungen. Ein Akkustik Duo braucht weniger Equipment als eine Top 40 Cover-Band. In Clubs ist das ähnlich, die orientieren sich in der Regel am Durschnitt der dort auftritt. Und 24 Kanäle aufwärts sind da eben mal schnell aufgebraucht. Es schadet ja auch nicht etwas Headroom zu haben.

Klingen sollte eine PA auf jedenfall ohne Outboard Zeugs schon mal gut, denn daran kannst du dann auch nichts mehr ändern. Das sollte des Systech machen der die Anlage aufbaut/einpegelt. Die Aufgabe des FOH-Mischers ist es ja nachher die Band entsprechend zu mischen und deren Sound gut rüberzubringen, und da sind wir wieder am Anfang bezgl. Art und Größe der Band.

Man kann jetzt hier lang und viel schreiben, wieviel Gates/Comp/EQ/Effekts gerümpel man braucht oder nicht. Zudem gibt es Geräte díe beherbergen z.b. 8 Gates in 1HE (Kuhnle Eightgate) ander in 1HE nur eins oder zwei. Ich habe lieber immer mehr dabei, wie wenn ich beim Soundcheck feststellem huch da fehlt mit noch ein Comp in der Summe o.ä.

Es soll aber auch Menschen geben die Geräte nur wegen der vielen blinkenden Lichtlein haben:D:cool::screwy:
 
angenommene situation = nicht total beschissener raum, potente PA, standart R&R band, terzband EQs usw mal aussen vorgelassen.

szenario eins: geile band mit anständigem Equipment - da brauch ich eingentlich nix, da die band ja eh schon gut klingt ;) will sagen Mikrofon ran stellen, bisserl durch die geografie verschieben und geht schon. vielleicht noch nen hall und ein tapdelay dazu.... ab dann kann man's pauschal nicht mehr sagen. paar gates für die drums, paar kompressoren - kann man machen, aber würde ich nur wenn ich wirklich genau weiss was ich damit machen will und dass es danach auch wirklich besser ist als vorher.

szenario 2: scheissband die keine ahnung von tuten und blasen hat - da muss man jetzt wirklich was machen um den schaden zu begrenzen. meistens bringts aber eh nix, wenn man ehrlich ist... klingt nacher vielleicht anders... besser? naja, vielleicht ein bisschen ;)
 
Mit Effekten bin ich eigentlich auch immer sehr gern sehr sparsam. Meistens benutze ich die beiden Effekteinheiten im Pult (Yamaha MG). Einmal Hall und einmal Tap-Delay und alles wird gut. Wenn ich faul bin gibts fürn Bass nochn Kompressor und da ich für Drums meistens nur vier Mikros nehme kommt ein Gate höchstens auf die Snare, obwohl es da eigentlich auch mit dem Kanal-EQ ginge, um die Hi-Hat rauszukriegen, dann weils so schön ist noch eins auf die Bassdrum. Summenkompression dann eher sparsam und je nach Stimmung kriegt der Sänger noch son bisschen...
Ich habe eigentlich auch immer zuviel dabei (8 Gates, 2 Komps, 2 gute Komps, 2 EQ), aber man weiß ja nie... außerdem sollen die EQs aus dem Rack raus und in ein eigenes mit zwei weiteren und in das sollen dann wenn möglich noch zwei MultiFXe und die beiden Komps sollen durch nen Eightcomp ersetzt werden... aber mir fehlen so grob noch 1000 Euro für den Spaß...
 
Hallöchen,

hm, mir erscheint die ganze Diskussion etwas ungenau.

Meiner Meinung nach hat die Fragestellung zwei verschiedene Aspekte:
1. Welche Stückzahlen welcher Geräte braucht man idealerweise vor Ort...
2. Wie und in welcher Ausprägung setzt man sie ein...

Beispiel Dynamics:
Wo immer möglich, verwende ich auf jeder Stimme und auf sehr vielen Instrumenten Kompressoren, natürlich programm- und musikerabhängig, in den allermeisten Fällen aber sehr sehr weich nur für die ärgsten Spitzen. Ich brauche also eine große Stückzahl, die aber trotz der grossen Stückzahl kaum in Erscheinung tritt. Damit bin ich immer vorbereitet, wenn eine Quelle ihr Verhalten sehr stark ändert und kann individuell jede Quelle vorbearbeiten, trotzdem verwende ich (wenn möglich) zusätzliche Kompressoren in den wesentlichen Gruppen...

Beispiel Effekte:
Ich bin live mit Sicherheit nicht effektgeil - 95% des Publikums nimmt da sowieso keine Feinheiten wahr und irgendwann wirds matschig - habe aber trotzdem gerne für jede sinnvolle Gruppe mindestens ein Effektgerät auf getrenntem Weg um die notwendige Flexibilität wahren zu können - schon allein um den Effektanteil wirklich auf das notwendige Maß beschränken zu können.
Konkretes Beispiel: eine meiner Bands hat Mainvocals, Backgroundchor und Bläsersatz, ausserdem echte Streicher und Schlagzeug natürlich auch. Hätte ich da nur einen Halleffekt für alle Gruppen wäre das Ergebnis ein völlig indifferenter Matschbrei auf dem immer alle Gruppen je nach Auxregelung mitverhallt werden. Habe ich für jede Gruppe einen eigenen Weg mit eigener Engine kann ich jeder Gruppe die optimalen Effektparameter zuordnen und vor allem mit einem Fadergriff die für die jeweilige Situation notwendige Quantität an Hall geben. Da haben dann die Main-Vocals in einem Moment gar keinen Hall, der Backgroundchor und die Bläser schon und im nächsten Moment hat die Sängerin viel Hall und der Bläsersatz keinen - das wäre über Bedienung jedes einzelnen Kanalauxreglers nie möglich.
Ergebnis: ich habe insgesamt eher wenig Effektanteil und keinerlei Hallsoße, aber prägnante, klar definiert gesetzte Effekte - brauche aber idealerweise viele Effektengines und Auxwege. (Klar gibt es auch genug Gelegenheiten mit Bands, wo mir auch mal ein einziger Effekt ausreicht... es zwingt mich ja keiner die Effektbatterie komplett einzusetzen.)

Zusammengefasst ein Grund mehr, warum ich so gerne mit guten Digitalconsolen arbeite.

Ciao, Deschek
 
Zur Not tut es ein guter Hall - wenn ich mit guten EQs am Pult arbeiten kann, ist mir das das wichtigste. Sehr hilfreich sind aber eine Batterie Dynamics, die ich ähnlich Deschek auch gerne dezent und unhörbar einstelle (nur am Bass darf es schonmal etwas mehr sein). Gates habe ich zwar, nutze sie aber so gut wie nie.

Das Minimum sind ein guter Hall und zwei Kompressoren. Das Maximum sind drei Hallgeräte, ein Delay und ein Gerät für Multi-FX, womit ich ganz gerne akustische Farbtupfer setze, dazu Dynamics für JEDEN Kanal, der am Pult aufliegt. Die Realität bewegt sich meist dazwischen.

Das angesprochene Digitalpult hätte ich aus Platzgründen auch gerne, aber bei mir unbekannten Bands stehe ich lieber an einer Analog-Konsole, da habe ich alles sofort im Zugriff und kann spontan eingreifen.

Viele Grüße
Jo
 
Das angesprochene Digitalpult hätte ich aus Platzgründen auch gerne, aber bei mir unbekannten Bands stehe ich lieber an einer Analog-Konsole, da habe ich alles sofort im Zugriff und kann spontan eingreifen.

Hallöchen,

das ist wirklich reine Gewöhnungs- und Organisationssache - ob ich mich zum Siderack drehe oder einen Layer weitersteppe macht wirklich keinen praktischen Unterschied... Die wesentlichen Parameter habe ich bei jedem praktikablen Digital-Livepult auf der Oberfläche oder höchstens einen Klick entfernt.
Ich bin überzeugter "digitaler" und werde es von Tag zu Tag mehr... ;)

Ciao, Deschek
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben