Benutzen von Kirchentonleiter

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Petr 31
Guest
Servus Ich beschäftige mich mit Kirchentonleiter jetzt ist mein Problem Es gibt ja Dorisch Phrygisch usw. das weis ich alles. Ich weis ja das es immer der gleiche tonleiter ist nur verschoben. Meine Frage ist in welche akorden past zum beispiel Mixolydisch rein. Wen ich zum beispiel 1, 4, 5 spiele hört sich es schei?e an od. 1. 6. 2. 5 ( die standart Formel )egal ob ich es in Sept od Dur od. Moll spiele. Gipt es da eine Theori. Ich habe nähmlich hier ein Buch " in vivo Guitar. " aber ich blick es nicht.
 
Eigenschaft
 
Sinnvolle und naheliegende Einsatzbereiche für Mixolydisch sind folgende:

-nichtalterierte Dominantseptakkorde (z.B. F7, bestehend aus den Tönen F A C Eb, oder auch F7/9, F7/13 etc.)
-sus4-Akkorde (z.B. Eb7sus4, bestehend aus den Tönen Eb Ab Bb Db)
-Dur-Dreiklänge (z.b. Bb D F), Dur-Vierklänge mit Sexte (Bb D F G), add9-Akkorde (z.B. Bbadd9, bestehend aus den Tönen Bb D F C), insb. wenn sie sich im Quintfall fortbewegen (I-IV in Bb-Dur: Bbadd9 | Ebmaj7)
-Mollseptakkorde (z.B. Cm7, bestehend aus den Tönen C Eb G Bb), die sich im Quintfall fortbewegen; So könntest du in deiner 1625-Kadenz über die 6 und die 2 (über die 5 sowieso) Mixolydisch spielen und so den Eindruck von Dominantseptakkorden mit hochalterierter None erzeugen.

Beispiel in Bb-Dur:

Bbmaj7 Gm7 | Cm7 F7

Klischeeskalen sind Bb-Ionisch, G-Äolisch, C-Dorisch und F-Mixolydisch.

Wenn du statt C-Äolisch C-Mixolydisch spielst, klingt der Cm7 eher wie ein G7#9. Analog gilt das gleiche für den Gm7, allerdings böte sich hier Mixolydisch b13 (5. Stufe von Melodisch Moll) eher an, da die große Sexte in diesem Kontext eher scheiße klingt.

Machen wir noch ein Beispiel für den dritten Einsatzbereich (s.o. Durdreiklänge, add9, Durakkorde mit Sexte):

Bbadd9 Gm6 | C7#9 F7

In diesem Zusammenhang würde Mixolydisch über den Bbadd9 (oder auch ein Bb6 oder nur Bb) sehr gut funktionieren.
 
Ich weis ja das es immer der gleiche tonleiter ist nur verschoben.

Das stimmt nicht. Jede Kirchentonleiter hat ihre eigene Struktur, von Verschiebung kann keine Rede sein.

Meine Frage ist in welche akorden past zum beispiel Mixolydisch rein. Wen ich zum beispiel 1, 4, 5 spiele hört sich es schei?e an

... das liegt aber mit 100%er Sicherheit nicht am Mixolydischen. Die wichtigsten Akkorde für C Mixolydisch sind:

Dreilänge:
MixolydischDreiklnge.jpg


Septakkorde:
MixolydischSeptakkorde-1.jpg
 
Jede Kirchentonleiter hat ihre ganz eigene Farbe. Versuche mal folgendes: Spiele dir auf Looper oder Cassette oder MD recorder oder was auch immer eine Schleife von nur einem (möglichst tiefen) Ton, z.B. G. Jetzt spielst du improvisierend in D-dur dazu: Du hast den Klang von Lydisch unter den FIngern. Spielst du G, hast du ionisch, in C bist du mixo, in F dorisch, in Bb äolisch, in Eb phrygisch und wenn du Ab dur spielst, kommt G lokrisch heraus. Damit kannst du die "Stimmung" der einzelnen Modes gut kennenlernen. Danach kannst du natürlich die Modes von harmonisch und die von melodisch Moll erkunden ... es ist ein weites Feld und lohnenswerte Aufgabe (imo)
 
Meine Frage ist in welche akorden past zum beispiel Mixolydisch rein. Wen ich zum beispiel 1, 4, 5 spiele hört sich es schei?e an od. 1. 6. 2. 5 ( die standart Formel )egal ob ich es in Sept od Dur od. Moll spiele.

Was genau meinst Du damit? Sind mit den Zahlen Stufen(-akkorde) von Mixolydisch gemeint oder willst Du über diese Stufenakkorde von Dur Mixolydisch spielen?

Grundsätzlich wird Mixolydisch ja auf der fünften Stufe von Ionisch (Dur) gebildet - wie auch der Dominant-Sept-Akkord. Die Mixolydische Skala ist ja auch der einzige Modus der Dur-Tonleiter, auf dessen Grundton man durch Terzschichtung einen Dominant-Sept-Akkord bilden kann.

Folglich passt Mixolydisch als erstes (wie von Reeder schon erwähnt) zu (nicht alterierten) Dominant-Sept-Akkorden.

Was sch.... klingt ist teilweise auch Ansichtssache.;)


Wenn du statt C-Äolisch C-Mixolydisch spielst, klingt der Cm7 eher wie ein G7#9.

Damit kann ich jetzt nun gar nichts anfangen.:confused:
Wieso macht ein E aus C-Mixolydisch aus einem Cm7 plötzlich ein G7/#9???

Machen wir noch ein Beispiel für den dritten Einsatzbereich (s.o. Durdreiklänge, add9, Durakkorde mit Sexte):

Bbadd9 Gm6 | C7#9 F7

In diesem Zusammenhang würde Mixolydisch über den Bbadd9 (oder auch ein Bb6 oder nur Bb) sehr gut funktionieren.

Und warum gerade hier Mixolydisch?

Habe versucht, das umzusetzen, aber es kommt leider nix g'scheites bei raus...:redface:
Kannst Du das vielleicht etwas näher erläutern?
 
Leute, Petr stellt 'ne Einsteigerverständnisfrage und ihr haut ihm hier massenhaft und selbsgefällig fortgeschrittenes Zeug um die Ohren, anstatt euch mal reinzurversetzen, wo jemand steht, der eine solche Frage stellt.

Ich beobachte hier schon seit längerem mit Kopfschütteln, dass Basisfragen schnellstens gehijackt und zur Spielwiese für Auseinandersetzungen werden, wo man sich schnellstens einen Dreck um die Ausgangsfrage oder den Stand des Fragestellers kümmert. Und stattdessen sein eigenes Mitteilungsbedürfnis auf dem Niveau von Lehrbuch Nr. 10 zur Schau stellt, wo eigentlich mit einem Minimum an Empathie klar sein sollte, dass es um Kapitel 3 in Lehrbuch 1 geht. Wer braucht auf die Frage nach Grundrechenarten eine Diskussion über Integralrechnung oder nach einer Frage über eine Einstiegsamp Ratschläge für den Aufbau eines 50-teiligen-Effektracks?

Also @ Petr:

1. Erstmal 1 einzigen Mode nehmen und damit 2 Wochen lang konsequent in allen Lagen experimentieren. Und zwar zunächst nur über einen einzigen Akkord, damit die Klangwirkung des Modes sich in Bauch und Kopf festsetzen kann. Was Du nicht klanglich verinerlichst und hörst, wirst Du auch nicht spielen können. Oder halt nur mechanisch, ohne persönlichen Bezug dazu.

2. Beginnen wir mit mixolydisch. Nimm Dir einen beliebigen Akkord mit einer 7 drin und spiel darüber mixolydisch. Beispiel E7. Spiel ihn, lass ihn klingen, behalte ihn im Ohr und improvisiere anschließend (praktischer Weise mit Skalen A-Dur oder E-Dur mit kleiner Septime, was auff Selbe rauskommt). Zur Kontrolle immer mal wieder den Akkord (oder auch nur dessen Grundton) anspielen.

3. Achte sehr bewusst darauf, wo sich die 7 aus dem Akkord in Deiner mixolydischen Skala befindet. Spiel diesen Ton immer wieder bewusst an, lass ihn klingen und spüre die Spannung, die er erzeugt- er ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass es mixolydisch klingt. Den musst in den den Kopf und die Finger bekommen

Erst im nächsten Schritt - wenn Du den mixolydischen Klang verinnnrlicht hast - macht es Sinn, sich auf weitere Akkorde (wie 1-4-5) auszuweiten oder den nächsten Mode (idealerweise dorisch, weil mixo und dorisch besonders häufig in Kombination auftreten) in Angriff zu nehmen.

So weit halt erstmal.
 
Es gibt verschiedene Mixolydisch:

1. Mixolydisch als Tonleiter.

2. Mixolydisch als Tonalität. Hierbei ist die Tonika ein Dominantseptakkord, wie in den Noten Beispielen in Post #3.

3. Mixolydisch als 'chord scale', wie z.B. im Jazz. Hier stellt Mixolydisch das grundegende, melodische Tonmaterial dar welches für die Zeit einer V7 Stufe benutzt werden kann wenn nach dem V7 zur Tonika weitergeschritten wird.

4. Mixolydisch als Modus in Kontrapunkt, eine horizontal-lineare Kompositionstechnik.

5. Mixolydisch als lineare Struktur, z.B.:

| G | Dm | G | Fmaj7| oder

| G | Em Dm7 | G | Am7 Fmaj7|
oder

| Dm7/G | Em7/G | Fmaj7/G | Em7/G |

sind solche linearen Harmoniestrukturen ohne funktionsharmonische Weiterführungslogik. Natürlich gibt es solche linearen Strukturen für jede Tonleiter, respektive Modalität.

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Es gibt verschiedene Mixolydisch:

1. Mixolydisch als Tonleiter.

2. Mixolydisch als Tonalität. Hierbei ist die Tonika ein Dominantseptakkord, wie in den Noten Beispielen in Post #3.

3. Mixolydisch als 'chord scale', wie z.B. im Jazz. Hier stellt Mixolydisch das grundegende, melodische Tonmaterial dar welches für die Zeit einer V7 Stufe benutzt werden kann wenn nach dem V7 zur Tonika weitergeschritten wird.

4. Mixolydisch als Modus in Kontrapunkt, eine horizontal-lineare Kompositionstechnik.

5. Mixolydisch als lineare Struktur, z.B.:

| G | Dm | G | Fmaj7| oder

| G | Em Dm7 | G | Am7 Fmaj7|
oder

| Dm7/G | Em7/G | Fmaj7/G | Em7/G |

sind solche linearen Harmoniestrukturen ohne funktionsharmonische Weiterführungslogik. Natürlich gibt es solche linearen Strukturen für jede Tonleiter, respektive Modalität.

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Jaaaa, das wissen alle, die es wissen. Und wir wissen alle, dass Du es auch weißt. Herrgott nochmal: Der Threadsteller hat offenbar das natürliche Problem, einen einzigen Mode per Rumgefingere überhaupt erstmal wahrzunehmen.

Dein Wissen und Deine Bereitschaft, dies preiszugeben in allen Ehren, aber irgendwie sieht das bei Dir permanent als Selbstzweck aus. Du möchtest nicht wirklich helfen, fühlst Dich nicht in die Situation der Fragesteller ein sondern kommst mir wie jemand vor, der so frustriert und perspektivlos ist, dass er jede noch so einfache Frage braucht, um sein erhebliches Wissen selbst für Erstklässler rauszuhauen (denen das dann nix nützt, weil da Welten zwischenliegen). Such Dir 'ne Band und spiel.
 
:D ... Ich kann Hans_3 nur recht geben. Wenn ich mich nicht schon seit Monaten mit dem Thema auseinandergesetzt hätte, hätte ich null verstanden aus euren Posts. Bei dem Post von Hagen habe ich z.B. nur wenig verstanden.

Ich gebe noch eine kleine Anregung. Auch als Gitarrist ist es manchmal sehr hilfreich sich an ein Klavier zu setzen. So richtig schnell und einfach deutlich werden einem die Modes, wenn man mal ans Keyboard oder ein Klavier geht und fängt man an mit der linken Hand den Ton C zu spielen.

Über diesen Ton C spielt man jetzt eine simple Melodie. Dabei kannst du achten das f und das b mit einzubeziehen. (alles nur weisse Tasten) .

Nun spielst du die selbe Melodie , spielst aber mit der Linken Hand als Begleitung ein B statt ein C .

Das ERgebnis ist lokrisch

Wenn du nun wieder eins zurück gehst auf das A , bist du bei Moll also Aeolisch

G - Mixolydisch

F im Bass - lydisch

E - phrygisch

D- dorisch


Ich hoffe du hast verstanden wie ich das meine. Der Klangunterschied ist mit diesem Verfahren erstmal total ersichtlich, und dir wird auch klar wie wichtig diese beiden Halbtöne sind, die einem in der Pentatonik fehlen, um diesen Klang zu erzeugen bzw. die Septimen , bei C wäre es ja das B als große Septime.

Probier das mal aus, da wird dir der Klang schnell klar

Ich finde es immer interessant wie man eine Sache auf so vielen unterschiedlichen Arten erklären kann. Simpelste Dinge werden oft kompliziert dargestellt. Ich weiß zu dem Thema längst nicht alles und wenn ich mal eine Frage stelle, kommen zum Teil echt schwer verständliche Antworten, die mir ein anderer aber auf einmal ganz simpel erklärt.
 
Damit kann ich jetzt nun gar nichts anfangen.:confused:
Wieso macht ein E aus C-Mixolydisch aus einem Cm7 plötzlich ein G7/#9???

Sorry, Tippfehler, ich meine natürlich C7#9.
Wenn man alle Töne die man aus Akkord und Skala gewinnt zusammen in einen Topf wirft hat man C (D) Eb E (F) G (A) Bb, was dann einen 7#9 ergibt.

Und warum gerade hier Mixolydisch?

Habe versucht, das umzusetzen, aber es kommt leider nix g'scheites bei raus...
Kannst Du das vielleicht etwas näher erläutern?

Bbadd9, Bb6 und Bb sind nicht eindeutig als Major-Akkorde zu identifizieren, da ihnen die große Septime fehlt. Mit Mixolydisch gibt man ihnen eine kleine Septime und lässt sie eher wie Bb7/9, Bb7/13 und Bb7 klingen.

Den Mollakkord (Gm) kann man, indem man ihm eine leitereigene 6 (b13) verpasst, zu einem Eb9 umdeuten, wodurch sich der Quintfall Bb7(9, 13) -> Eb9 ergibt. So kann man also maj-Akkorde spontan zu Dominanten umdeuten.
 
Hier eine genaue, zugeschnittene Antwort auf deine Frage, ohne Firlefanz, und ohne unnötige Erweiterung.

Meine Frage ist in welche akorden past zum beispiel Mixolydisch rein.

Für die Tonleiter C Mixolydisch passt C7, oder einfach nur der C Dur Dreiklang.

Um mit dem Tonmaterial Mixolydisch zu musizieren braucht es nicht unbedingt Septakkorde, Dreiklänge genügen vollkommen, ja sogar Intervalle würden schon genügen. Wenn eine Melodielinie einmal steht, könnten die Akkorde auch wergelassen werden, und man würde immer noch erkennen was Mixolydisch ist. Die Sache ist einfach die, dass man mit den gegeben Tönen des C Mixolydisch eine Melodie erfindet welche zum C7 Septakkord, oder zum C Dreiklang passt.


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