Messebericht Teil 3 - Samstag
Halle 3
Ich gestehe es gleich vorweg: Ich habe praktisch kein verwertbares Foto, da wir unsere Zeit hier definitiv mehr mit Spielen und Zuhören verbracht haben. Martin, Sigma, Taylor, Breedlove, Alhambra, Tanglewood, Lakewood, Furch und einiges mehr musste unseren Attacken standhalten - oh mein Gott, haben wir die Gitarren gequält. Hätte jeder von uns am Morgen eine Million Euro gehabt, wäre davon am Abend sicher nicht mehr viel übrig gewesen. Ja, so fühlt sich wohl ein weißer Hai im Fressrausch. Allein schon dieses Exemplar hier, ich hab's am Mittwoch schon erwähnt, wäre zum Spielen zwar ungeeignet, aber einen schöneren Wandschmuck kann man sich kaum ausdenken:
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Und nein, ich habe mich wieder nicht getraut, nach dem Preis zu fragen... was wohl auch besser so ist. Anfassen war übrigens auch nicht drin, zumindest nicht alleine, aber ich glaube, meine Haftpflichtversicherung wäre weniger begeistert gewesen, wenn ich da irgendeinen Blödsinn angestellt hätte
Tja... ich würde euch gerne noch weiter mit Fotos und Input versorgen, aber es ist echt nichts verfügbar... ich will auch keinen damit langweilen, die einzelnen Gitarren aufzuzählen, die ich in der Hand hatte und die dann auch noch zuverlässig einschätzen zu wollen. Schade, es war dann doch zu laut, als dass man feine Nuancen hätte hören können. Für eine schalldichte Kabine hätte ich ein paar Euros meiner imaginären Million gegeben... was man aber selbst durch den Krach super hören konnte: Die neue 800er Taylor ist die erste Taylor, bei der mir die Höhen auch bei festen Anschlägen absolut nie zu spitz vorkommen - alle anderen Taylors haben sich förmlich durch den Hintergrundlärm geschnitten
Übrigens, was ich gar nicht wusste: Elixir hat bei der Entwicklung der Steelstrings eng mit Taylor zusammengearbeitet. Am Elixir-Stand konnte man verschiedene Saiten, z.B. Phosphor-Bronze vs. Bronze 80/20 in den direkten Vergleich schicken, aufgezogen auf zwei Gitarren der selben Marke (Taylor) und desselben Modells, angeschlossen an einen Verstärker und hörbar über Kopfhörer. Echt coole Idee, weil man so wirklich gut hören konnte, welche Unterschiede durch die verschiedenen Saitentypen zustande kommen. Aber das war schon wieder in....
Halle 4 - Part 2
Dort haben wir uns zuerst besagten Elixir-Stand angeschaut. Coole Wand mit leeren Packungen und leider waren auch einige Kopfhörer eine Mogelpackung, aber das Konzept war echt gut. Auch beispielsweise Fender hat diverse Amps mit Kopfhörern zur Verfügung gestellt. Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein Kopfhörer-Sound immer etwas schrottig ist, aber bei solchen Veranstaltungen ist es doch einfach angenehmer, wenn man wirklich etwas testen will, es über Kopfhörer tun zu können - Soundbrei hatte die Umwelt wirklich genug zu bieten. A propos Soundbrei: Im Erdgeschoss der Halle 3 war die Austellung von Drums und Percussion. Ich habe es dadrin nicht länger als 10 Minuten ausgehalten, der Geräuschpegel aus hunderten von Schlagwerken in gefühlt 200 verschiedenen Rhythmen war definitiv das schlimmste, was ich in jüngerer Vergangenheit hören musste. Kein Wunder, dass da viele mit Oropax rumgerannt sind!
Und wer sich noch erinnert: Es stand noch ein Treffen an Stand F 37 aus! Ja, wundersamerweise haben wir den Stand dann endlich entdeckt. Ich betrachte es als Vorsehung: Hätten wir den Stand auch schon mittags auf Anhieb gefunden, hätte ich Paul Reed Smith nicht getroffen. Oder um meinen Kumpel zu zitieren: "Es gibt keine Zufälle - es fällt einem nur zu, was schon lange fällig ist!"
Was gab's noch? Wir haben u.a. noch Hagström, Godin und Takamine abgegrast, auch dort waren ein paar nette Sachen, sowohl akustisch als auch elektrisch, zu bestaunen, aber nach ein paar Stunden auf der Messe muss man sagen, dass dann doch langsam die Luft raus ist... zumindest ging es mir so, irgendwann machen dann auch die Ohren dicht und wenn man alles gesehen hat, was man sehen wollte, neigt sich jeder Tag einmal dem Ende zu. Deswegen noch ein paar kleine Impressionen, dann findet auch mein überlanger Bericht mit hypotaktischen Sätzen langsam mal sein Ende
Damit auch mein Kumpel Tom, der mich den ganzen Tag ertragen musste, noch Erwähnung findet:
Fällt gar nicht auf, dass er Takamine-Fan ist, oder?
Zu guter Letzt, es ist zwar nur Attrappe, aber alle kleinen Jungs hätten natürlich gerne so eine Wand hinter sich (auch wenn es bei mir eher militaristisch Marshall und nicht zitrusfruchtig Orange wäre...):
Fazit
Das war dann auch schon das Ende... ich hatte auf jeden Fall zwei sehr geile Tage auf der Musikmesse. Vielen, vielen Dank für dieses Gewinnspiel, es hat mir persönlich eine abartige Freude gemacht! Der Termin nächstes Jahr ist auf jeden Fall gebucht, auch wenn es dann nur ein Tagesticket für den Samstag werden wird.
Was mich im Nachhinein immer wieder ein bisschen ärgert: Ich bin der typische Erlebnis-Mensch, auch auf Konzerten etc. Ich genieße einfach den Tag und was ich gerade tue, aber vergesse dabei total, ein paar schöne Fotos zu machen oder mir einfach mal etwas aufzuschreiben, was ich sonst vergessen würde. Damit gehen mir oft ein paar schöne Dinge durch die Lappen, die ich mir gerne nochmal anschauen und mit euch teilen würde. Aber sei's drum, ich muss mir eben in Zukunft immer einen Foto-Maniac mitnehmen, der mir das mit Freude abnimmt
Was man auf jeden Fall sagen kann: Die Messe ist absolut einen Besuch wert, jeder Musiker sollte das mal gesehen haben. Man geht zwar mit einem Brummschädel, aber auch mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen, die man auf der ewigen Suche nach Sounds und Inspiration gut gebrauchen kann. Ich hoffe, ich konnte euch allen, die nicht selbst dabei sein konnten, ein bisschen was von dem Erlebnis Musikmesse Frankfurt 2014 vermitteln. Wer noch etwas wissen möchte, kann mich gerne jederzeit per PN anschreiben und ansonsten hoffe ich einfach, dass ich auf anderem Wege noch die Möglichkeit bekomme, ein paar MB-User persönlich zu treffen.
Schlusssatz mit Wiederholung: Vielen Dank an das Musiker-Board für dieses und die vielen anderen genialen Gewinnspiele!