Bend & Saxophoneffekte?

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TigerTatziKatzi
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Hallo,
hab mal wieder eine Frage (bzw. zwei).
Und zwar spielen wir im Orchester zur Zeit ein Ray Charles - Medley, bei dem ein Tenorsaxophonsolo drin vor kommt (so ein ausgeschriebenes :rolleyes: ).
Als wir das letzte Mal vor den Ferien geprobt haben, haben wir die Verzierungen weggelassen, doch jetzt wo ich es zuhause übe, würde ich gerne wissen was eine der Verzierungen bedeutet (leider sind Ferien, sonst würd ich Dirigent oder Lehrer fragen ...).
Und zwar handelt es sich dabei um eine Note (c3, um genau zu sein [nicht klingend...klingend wärs bb2 oder?]), über der so ein Bogen (so ein breites "U" :D) leicht nach links versetzt steht und darüber steht das Wort "bend".

Bei Gitarre und Bass ist ja bending, dass man an die Saite so zieht, dass der Ton höher wird, aber wie muss ich das hier verstehen?

Hoffe ihr könnt mir folgen..ansonsten such ich die Digicam und mach ein Foto :D

Und meine zweite Frage wäre:
Ob man nicht mal einen Thread mit allen Saxophoneffekten (Flatterzunge, Growl, ...) machen könnte und den pinnen (also mit Erklärung, Hörbeispielen evtl., ...)?
Oder gibt es so einen schon? Hab hier nichts gefunden...
Sowas gabs mal in einem anderen Forum, aber dieses gibts iwie nemme, ... :(
Würde den Thread ja schreiben, kann aber fast keine Saxophoneffekte,... aber vielleicht können ein paar Profis von euch das ja machen...Fänd das super :great:


Dankeeee! Freue mich auf Antworten :)

Grüße

Annika
 
Eigenschaft
 
über der so ein Bogen (so ein breites "U" :D) leicht nach links versetzt steht und darüber steht das Wort "bend".

Jo, ist im Prinzip wie ein Bending bei der Gitarre. Man kann auf verschiedene
Arten benden. Ist der bend am Tonanfang bläst du den Ton tiefer an und ziehst
ihn dann hoch auf Normalhöhe. Steht der bend ich der Mitte des Tons, spielst
du den Ton normal an, lässt ihn dann fallen und ziehst ihn dann wieder hoch.
Das ganze macht man normal mit dem Ansatz.


Und meine zweite Frage wäre:
Ob man nicht mal einen Thread mit allen Saxophoneffekten (Flatterzunge, Growl, ...) machen könnte und den pinnen (also mit Erklärung, Hörbeispielen evtl., ...)?
Oder gibt es so einen schon? Hab hier nichts gefunden...
Sowas gabs mal in einem anderen Forum, aber dieses gibts iwie nemme, ... :(
Würde den Thread ja schreiben, kann aber fast keine Saxophoneffekte,... aber vielleicht können ein paar Profis von euch das ja machen...Fänd das super :great:


Eigentlich ne ziemlich coole Idee. Mal n paar Leute zusammen suchen.
 
Sorry wenn ich mich einmische.
Nennen wir es doch Bläsertechniken. Jedenfalls schreibe ich gerade einen Artikel dazu für meine Hp (zur Pädagogik).
Beim Blech wurden diese Techniken durch die alten New Orleanser entwickelt und stellten eine eigene Kunstfertigkeit dar. Weniger aus Effekthascherei (wie in den 50ern) sondern als Ausdrucksmittel. Empfehlen würde ich euch den Trompeter
Wild Bill Davison. Der spielte häufig im Orchester des Gitarristen Eddie Condon und hat die wohl ausdruckstärksten Flexionen drauf. Die Tonqualität ist schon so akzeptabel, dass man die Techniken gut studieren kann.
Was ich an den Saxen mag, ist die tonliche Gestaltungsmöglichkeit. Bei den Blechbläsern heute wohl verlorengegangen und höchstens noch bei son altem Fossil wie mir zu finden.
Würde mich also auch interessieren was ihr so an Beschreibungen findet.

http://www.youtube.com/watch?v=WOm-SovpAz4
 
Hallöchen,

Ich hoffe ich krieg dafür ein kuss oder so xD
also hier hast du ein guide, welcher von Matthias Hoffmann stammt. Es ist der Guide vom Saxophonforum, welches du (hoffentlich) gemeint hast.
Die Sounds konnte ich irgendwie nicht kriegen.

Spezielle Effekte

Es gibt wohl kaum ein anderes Instrument, das eine derart hohe Variabilität des Klanges aufweist wie das Saxophon.
Unter anderem das breite Spektrum an Sounds machte das Saxophon zum führenden Instrument des Jazz, zum beliebten Soloinstument im R&B, Rock'n Roll, in Rock- und Popmusik. Auch in der 'Neuen Musik' wird das Klangspektrum in vielen Kompositionen neu ausgelotet.

Um einen unverwechselbaren Klang zu finden, ein Solo peppig zu gestalten, gibt es verschiedene Techniken, die hier kurz erklärt und in einigen Soundbeispielen demonstriert werden. Verweise auf 'berühmte' Anwendungbeispiele werden gegeben.

Die Effekte müssen oft über einen längeren Zeitraum erarbeitet werden. Manche sind leichter umsetzbar als andere. Die Anatomie des Spielers und des Gespür für den Vorgang der jeweiligen Tonerzeugung spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Einmal erlernt stehen die Effekte dann als erweitertes 'Klangrepertoire' zur Verfügung. Nun erst beginnt die Kunst, nämlich die Effekte gekonnt in des Spiel zu integrieren, den 'eigenen Stil' zu kreiren.

Die hier vorgestellten Effekte stellen nur einen kleinen Ausschnitt dar. Im Laufe der Zeit wird die Liste komplettiert.


Obertöne
Die Erzeugung von Obertönen selber ist eine elementare Grundübung, die zum Übealltag eines jeden ambitionierten Saxophonisten gehören sollte. Diese Übung schult den Ansatz, die Führung des Luftstroms, das innere Ohr und erhöht die Wahrnehmung der an der Tonbildung beteiligten Organe.
Wer den Tonumfang des Saxophons nach oben erweitern möchte findet in den Übungen mit den Obertönen die notwendigen Grundlagen.
Nun erstmal ein wenig Theorie: wenn wir einen Ton auf dem Saxophon spielen (einen singen oder mit einem anderen Instrument erzeugen) klingt nicht ein einziger isolierter Ton (den kann man lediglich elektronisch als Sinuston erzeugen), sondern mit dem Grundton klingt ein Spektrum von höheren Tönen mit. Der 1. Oberton, der über dem Grundton klingt, ist die Oktave. Darauf folgt die Duodezime, dann die Doppeloktave. Auf dieser baut sich ein Dominantseptimakkord auf, die Septime klingt aber tiefer als die uns vertraute temperierte Semptime (man höre mal ein Alphorn!). Auf der 3. Oktave baut eine Skala auf, die ihr aus der folgenden Abbildung entnehmen könnt.

obertoene.jpg


Nun zur Übertragung auf das Saxophon. Die Übung besteht darin, einen tiefen Ton zu greifen und nur durch Veränderung der Mundhöhle die verschiedenen Obertöne (auch Partialtöne genannt) herauszufiltern.Wie gesagt, die Finger verändern sich dabei nicht!


Obertonübung 1 (dort wo 2 Noten übereinander stehen bezeichnet die untere den gegriffenen Ton, die obere den klingenden).
obertonuebung1.jpg

Die Obertonübungen macht man mit den Tönen Bb, B (oder H), C, C# und auf D, wobei es beim D schon nicht mehr so gut geht. Wenn man die Obertöne nicht ansprechen wollen kann es hilfreich sein, zuerst den Ton mit dem normalen Griff zu spielen und dann schnell umzugreifen, wobei der Ton stehen bleiben soll.

Obertonübung 2 (dort wo 2 Noten übereinander stehen bezeichnet die untere den gegriffenen Ton, die obere den klingenden).
obertonuebung2.jpg

Wer sich mehr mit den Obertonübungen befassen möchte, dem sei das Buch 'Top Tones For Saxophone' von Sigurd Rascher empfohlen. Rascher war der Pionier auf diesem Gebiet. Er war der 1. der den Tonumfang des Saxophons systematisch erweiterte. Etliche Werke (Concertino da Camera von Ibert, Glazunovs Concerto) sind Rascher gewidmet und verwenden Top Tones in großem Umfang.
 
der zweite teil
Top Tones, Flageolett, Altissimo Register
Hiermit werden die Töne oberhalb des 'normalen' Tonumfangs des Saxophones bezeichnet. Top Tones werden oft im Jazz und vielen anderen Stilrichtungen eingesetzt wenn der Solist den Höhepunkt seines Solos erreicht (Hörtipp: Joshua Redman - Herbs and Roots; David Sanborn, Michael Brecker, J. Coltrane, Pharoah Sanders).
Um die Top Tones zu erzielen verwendet man spezielle Griffe. Ansatz und die Tonbildung müssen schon gut beherrscht werden, ansonsten werden die Ergebnisse eher mager ausfallen. Die Top Tones sind auf tiefen Saxophonen leichter zu erreichen als auf den höheren.
Wer sich in die höheren Region wagt, kann dafür die folgenden Griffe verwenden.
toptones2.gif


Eine umfassende Grifftabelle stellt Peter Wespi auf seiner Homepage zur Verfügung. Vielen Dank Peter.
http://www.wespi.com/pdf/Grifftabelle.XP.pdf (grifftabelle)
http://www.wespi.com/ (wespies homepage)

Eine gute Art die hohen Töne zu üben ist, diese mit der Oktave darunter abzuwechseln.
Dann versucht man, die Top Tones in die sonstigen täglichen Übungen (Skalen, Arpeggios) einzubauen.


Literaturtipps: 'Top Tones For Saxophone' von Sigurd Rascher
'Das Höhenregister Des Saxophons' von Eugene Rousseau
'Saxophone Altissimo' von Robert A. Lucke
 
dritter teil

Klappeneffekte, False Fingerings
Die Klappeneffekte werden erzielt indem man den normal gegriffenen Ton mit dem durch den Oberton erzielten Ton abwechselt oder einen anderen Griff verwendet, der in etwa die gleiche Tonhöhe erzeugt (z.B. A greift und dann die Klappen der rechten Hand schließt).
Dadurch entsteht ein Klangfarbenwechsel mit dem man rhythmische Figuren gestalten kann. Verwendet wird diese Technik exzessiv in R&b, Rock'n Roll und Funk. Aber auch im Jazz kommt sie oft zur Anwendung u.a. bei Michael Brecker z. B. in den Stücken El Nino und dem Delta City Blues.
Übung Klappeneffekte (dort wo 2 Noten übereinander stehen bezeichnet die untere den gegriffenen Ton, die obere den klingenden).

klappeneffekte.jpg


Growling
Beim Growling singt man in das Saxophon, während man sonst ganz normal weiterspielt. Dadurch klingt der Ton verzerrt. Es kommt nicht darauf an, den selben Ton zu treffen den man spielt. Im folgenden Tonbeispiel habe ich versucht zu demonstrieren, wie man einen fürs Growlen brauchbaren Ton singt. Durch Herumspielen mit den Tonhöhen versucht man das beste Ergebnis zu erzielen.
// Anmerkung von Wiese: Du kannst ziemlich viel variieren hier. Ob du nun ins Saxophon singst oder fast kreischst wird ein großen unterschied machen. Achte darauf, dass der Ton nur von den Stimmbändern kommt - dann ist es am einfachsten. //


Flatterzunge
bei der Flatterzunge legt man die Zunge mal über das Mundstück. Dann produziert man etwas ähnliches wie ein rollendes R. Hört es euch am besten einmal an.
Aufpassen muss man, dass die Intonation nicht verloren geht. Flatterzunge wird im Vergleich zum Growling eher selten eingesetzt, da die Zungenhaltung für das Saxophonspielen sehr umständlich ist. Pharoah Sanders setzte diesen Effekt häufiger ein, ebenfalls Junior Walker, bei Maceo Parker hab ich ihn auch mal gehört.



Mehrklänge
Mehrklänge kommen hauptsächlich in der E-Musik vor. Im Jazzbereich bei Evan Parker, Courtney Pine, Joe Henderson, James Carter und Rashaan Roland Kirk. Erzielt werden Mehrklänge auf zwei Arten.
Variante 1: durch 'falsche' Griffe, z.B. das tiefe Eb greifen und die G-Klappe öffnen. Den Ansatz muss man teilweise etwas anpassen.


Variante 2: durch den Einsatz der Obertöne mit normalen Fingersatz. Das gleichzeitige Growlen kann das Ansprechen des Mehrklanges erleichtern.

Slaptongue
Beim Slap wird die Zunge unter das Blatt gelegt und ähnlich wie beim Zungeschnalzen vom Blatt weggezogen. Dadurch wird ein sehr perkussiver Effekt erzielt. Beim Open Slap wird dabei zusätzlich der Kiefer schnell heruntergezogen. Die Slaps funktionieren am besten auf tiefen Tönen und der Effekt kommt bei tiefen Saxophonen besser rüber als bei höheren.
//Anmerkung von Wiese: Am besten ist es einfach mit viel Luft "Ta" zu machen, die Zunge muss davor am Blatt sein. Es gibt neben dem Open Slap noch den Closed Slap. Den erzielt man indem die zungenbewegungen nachmacht, die man macht, wenn man "hut" sagt.. nur viel schärfer und mit viel Luft. Die Zunge muss dann auf dem Blatt landen (im gegensatz zum Open Slap)//


Subtone
Subtone ist ein besondere Art der Tonerzeugung, die besonders effektvoll bei den tiefen Tönen zur Geltung kommt. Der Ton wird sehr luftig, mit vielen Rauschanteilen gespielt. Am besten hört man sich Balladen von Ben Webster an, um eine Vorstellung dieses Sounds zu bekommen. Auch Johnny Hodges, Paul Desmond, Stan Getz und viele andere erreichen mit dem Subtone ihren spezifischen Klang.
Erreichen tut man den Subtone indem der Ansatz etwas lockerer gelassen wird, eventuell nimmt man auch geringfügig weniger Munstück in den Mund.

Glissando, Bending
Das Glissando ist ein konstantes Gleiten von einer Tonhöhe zur zur nächsten. Auf dem Saxophon gibt es zwei Arten ein Glissando zur erreichen.
Methode 1: Glissando durch Ändern der Kieferstellung (diese Methode wird auch Bending genannt)
Überlicherweise lässt man beim Bending den Ton von der regulären Tonhöhe absinken, oder man zieht ihn von unten auf die richtige Tonhöhe herauf. Den Ton höher zu pressen geht auch, strengt allerdings die Unterlippe extrem an. Um die Tonhöhe abzusenken öffnet man den Kiefer langsam, sodass der Spalt zwischen Blatt und Munstück größer wird. Gleichzeitig wird ändert sich auch die Position der Zunge. Der Ton muss aber gut gestützt werden, da er sonst wegbricht. Das Glissando bedarf wie fast alle Effekte längerer Übung. Günstige Töne für Glissando sind A' bis C''. Bei diesen Tönen ist der Ziehbereich sehr groß. Man kann sich zum zum Üben gut Intervalle als Ziel stecken. Zuerst den obereren Ton anspielen, dann eine kleine Sekunde tiefer mit reglärem Griff. Dann spielt man den oberen Ton an und kommt mit dem Glissando langsam bis zur kleinen Sekunde. Wenn man eine kleine Terz gut erreicht ist man auf der Weg zur Meisterschaft.


Methode 2: Die zweite Möglichkeit ein Glissando zu erzielen ist das schnelle Spielen eines chromatischen Laufs entweder nach oben oder nach unten. Beim Spielen des Laufes verringert man sukzessive den Luftstrom. Dadurch entsteht der Eindruck des Verschleifens.
 
@Saxofreak: Das ist also ähnlich wie Anschleifen oder? :)
Dann werd ich das mal so üben wie du beschrieben hast, super danke :great:

@wiesenforce: Genau diesen Guide meinte ich, klasse :great:
 
Jo, das was du vermutlich mit anschleifen meinst, ist der bend am
anfang; in der mitte wird nich geschliffen ^^

Wiese, du hast den kompletten Artikel aus Saxwelt geklaut ? xD
Ist ja ok, aber die Top Tones sind keine Effekte :D
 
Mhh, hab grad Ferien, werd dann evtl. mal n paar Soundbeispiele aufnehmen, zu den Techniken...

Mhh, Wiesenforce, irgendwie kenn ich das von Saxwelt...?
DIEB! xD
 
@Saxo: Alles klar, dankeee :D
@Looper: Cool, dass du paar Soundbeispiele aufnehmen willst :great:

Innerhalb des Guides steht ja:
Die hier vorgestellten Effekte stellen nur einen kleinen Ausschnitt dar. Im Laufe der Zeit wird die Liste komplettiert.

Welche Effekte fehlen denn da so? Kann das jemand evtl. auch noch vervollständigen?


Ich freu mich schon extrem auf den Beitrag, der sich allein mit den Effekten befassen soll
 
@saxfreak und looper:
soweit ich weiß stammt dieser guide von matthias hoffmann, zu dem ich auch persönlichen kontakt habe (also er hat mich versichert, dass er ihn geschrieben hat). eigentlich war dieser guide auf der seite saxophonforum.de (welche momentan in reperatur sich befindet). wenn dieser guide wirklich auf saxwelt.de zu finden ist, würde ich euch bitten mir zu zeigen wo.
und@ saxfreak speziell:
ja meine güte, sollte ich den teil mit den toptones rausnehmen? bringt doch nichts..

@tiger:
immer doch.. gern geschehen *smile* xD
 
Hallo,
ich bin der Verfasser der 'Speziellen Effekte für Saxophon', die ich definitiv bei saxophonforum.de und nicht auf saxwelt veröffentlicht habe.

Wer sich die kleine Anleitung auch mit Klangbeispielen anhören mag kann das gerne hier tun.

Frohes Schaffen
 
ou, sorry, doch im Saxphorum... kommt halt davon wenn man nicht mehr so aktiv ist... ( Und das als ehemaliger Mod von Saxophone.de ...^^
 

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