Hi,
das Poti ist innen im Prinzip genauso aufgebaut wie ein normales Pus/Pull, es ist nur eine zusätzliche Lötplatine befestigt, die robustere Lötösen hat. Auf dem Schaltteil des Potis siehst Du bei genauerer Betrachtung unten die klassischen Anschlüsse, wie sie in dieser Anordnung auch auf den Diagrammen zu sehen sind.
Beschriftet sind sie auch, die oberen Lötösen korrespondieren mit diesen Anschlüssen. Wenn Du also laut Diagramm einen Draht an "links unten" anschließen sollst, ist dieser ja unten mit "2" beschriftet, also lötest Du Deinen Draht stattdessen in der oberen Reihe an den Anschluss "2" an. Die vorgebaute Platine besitzt auf der Rückseite eine leitende Verbindung zwischen den Pins unten und den jeweils identisch beschrifteten Lötösen der oberen Reihe.
Etwas Basiswissen: Es gibt zwei Schaltebenen, die elektrisch getrennt sind, aber mechanisch gleichzeitig betätigt werden. Die linke Schaltebene besteht aus Anschluss C1, der wahlweise mit 1 (hochgezogen) oder 2 (gedrückt) verbinden wird. Also kommt an C1 der Splitanschluss, im Bild rot/weiß, und an 1 die Verbindung zur Masse. Gedrückt wird der Splitanschluss damit mit 2 verbunden, hängt quasi in der Luft und beide Spulen bleiben aktiv. Gezogen wird C1 intern mit 1 verbunden, sodass die Spulenverbindung (rot/weiß) an Masse gelegt wird. Da rot das andere Ende der Spule ist, die mit grün permenent an Masse hängt, ist diese Spule kurzgeschlossen, und nur die Spule mit den festen Polepieces bleibt aktiv, denn deren weißer Anfang hängt jetzt an Masse, während der (schwarze) Ausgang in beiden Schaltzuständen fest mit dem Volumepoti oder dem PU-Schalter verbunden bleibt.
Zu guter Letzt: ein Multimeter gibts im Baumarkt oder im Netz für den gleichen Preis wie ein gutes Pushpoti. Das sollte sich eigentlich jeder E-Gitarrist leisten, denn man kann damit Kabel auf Durchgang checken, ein Mikrofon auf gefährliche Spannungen checken, bei dem man das Gefühl hat, es "bitzelt" an den Lippen (oft ein Zeichen für eine schlechte Hausinstallation), Potis auf Widerstandswert und Abweichung davon prüfen und eben Schalter enträtseln. Am Anfang ist das alles noch ein bisschen anstrengend, aber wenn man es ein paarmal gemacht hat, verinnerlicht man die üblichen Schaltungen, weil man sie versteht. Das ist fürs Löten - und nicht zuletzt für die Fehlersuche - immer besser und schneller, als wenn man Grafiken nachlötet, ohne nachvollziehen zu können, was man eigentlich womit verbindet und warum.
Gruß, bagotrix