bekanntes Lied mit eigenem Text: Einholung Erlaubnis Urheber (Agentur)

[Zandta-Klaus]

Erstellt: Vor 4 Minuten #1

Hallo Zusammen,

angenommen, man möchte einen bekannten Songs mit einem eigenen Text versehen, live spielen und auf CD pressen - dann muss man den Urheber um Erlaubnis fragen.

Gibt es da spezielle Agenturen, welche folgende Leistungen anbieten: Urheber (bzw. Rechteinhaber) ausfindig machen, diesen kontaktieren und Erlaubnis einholen??

Vielen Dank und Servus

der Zandta-Klaus
KIZZRock​

 

[ambee]

Für sowas wendet man sich üblicherweise an den Verlag des Urhebers. Den findet man zB über die GEMA-Werksuche heraus.

Bei großen, bekannten Werken erwartet der Verlag aber Umsatz, das heißt solange da nicht mindestens ein vierstelliger Betrag winkt, erhält man da oft leider nichtmal eine Antwort. Hab ich selbst schon erlebt à la "unter 10.000€ nehmen die in Amerika nicht den Hörer ab"

Man kann sich natürlich auf Musik spezialisierte Rechtsanwälte oder Musikunternehmen suchen, die die adminsitrativen Aufgaben für einen erledigen, aber die muss man auch erstmal bezahlen.

 

[TasteBerlin]

Unter Umständen steht der Name des Rechteinhabers (Musikverlag) auch auf einem Plattencover. Ansonsten die GEMA-Werksuche und direkt kontaktieren. Ein zusätzlicher Dienstleister ist dazu m.E. nicht erforderlich, auch wenn es auf "license clearing" spezialisierte Kollegen gibt.

 

[Liontan]

In Deutschland verlangen Verlage für solche Rechteübertragung oftmals 15% vom Netto-Umsatz. Damit sich das ganze aber lohnt, gibt es eine Empfehlung für eine Mindestgebühr. Die liegt bei 300 € pro Titel. Wenn du also 10 Titel auf CD veröffentlichen willst, bist du mitunter schon mal mehrere Tausend Euro nur für Lizenzen los, bevor du auch nur eine CD verkauft hast.

 

[ambee]

Verlage und Urheber verlangen bei so etwas in der Regel nicht nur eine Beteiligung, sondern dass das Werk auch unter dem Original-Urheber bei der GEMA gemeldet wird, so dass der Löwenanteil der Tantiemen auch dort landen.

Weiterer Nachteil dadurch:
Die Übersetzungen werden automatisch GEMA-Werke, damit sind bei jeder Aufführung, jeder Vervielfältigung und jeder öffentlichen Nutzung (auch Internet) GEMA-Gebühren zu zahlen.

 

[landmesser]

Verlage und Urheber verlangen bei so etwas in der Regel nicht nur eine Beteiligung, sondern dass das Werk auch unter dem Original-Urheber bei der GEMA gemeldet wird, so dass der Löwenanteil der Tantiemen auch dort landen.

Weiterer Nachteil dadurch:
Die Übersetzungen werden automatisch GEMA-Werke, damit sind bei jeder Aufführung, jeder Vervielfältigung und jeder öffentlichen Nutzung (auch Internet) GEMA-Gebühren zu zahlen.

Bisher wurden bei meinen Anfragen immer 100% der Tantiemen verlangt, die mir eigentlich zuständen. Seitdem Frage ich sowas nicht mehr an, sondern suche mir Public Domain als Vorlage oder komponiere selbst.

Dass etwas GEMA-Pflichtig ist, empfinde ich nicht als Nachteil, das ist in Ordnung. Aber wenn ich einen neuen deutschen Text auf irgendwas schreibe, will ich das honoriert haben (20% vom Original wären als Tantiemen dann bei mir). Wenn die Verlage sagen, 0 %, spiele ich die Sachen nicht, bis mir was einfällt. Bei einem Stück habe ich einfach fünf Jahre gewartet

 

[Zandta-Klaus]

Danke für die Kommentare, genau das alles schoss mir quasi ja auch schon durch den Kopf..... Ich schaffe es halt zeitlich einfach nicht das selber zu machen, und ich will die Sache nicht unprofessionell durchgehen.
Und darum würde ich evtl eine darauf spezialisierte Agentur in Anspruch nehmen, denn ich armer Tor muss sonst ja einfach mal irgendeine Anwaltskanzlei anfragen.
Obd das so sinnvoll wär? Teuer wärs sicher schonmal...
Danke
der Zandta-Klaus

 

[ambee]

In dem Fall würde ich mich an ein Musikunternehmen wenden, das sog. Full-Services anbietet. Also eine breite Pallete von Veröffentlichung, Verlag, Label, Rechtemanagement, Beratung, usw...

Ich kann für ein solches Vorhaben zB folgendes Unternehmen empfehlen: http://bailermusic.co/

 

[Zandta-Klaus]

Hi ambee,

vielen Dank für den Tip, ich habe denen mal eine Infomappe und den Link zu einem Beispiel geschickt. Ich bin mal gespannt ob ich überhaupt Antwort bekomme und wenn ja, wie die ausfällt.....
MERZIIII
der Zandta-Klaus

 

[adam86]

Das mit den Verlagen habe ich auch schon einmal erlebt. Ich wollte zusammen mit einem Kollegen eine bekannte Melodie Remixen. Die Antwort kam Prompt, dass sie bei "Hobby" Musikern, keinerlei Freigabe erteilen!
Ich wünsche dir viel Erfolg!

 

[Alisa]

Danke für die Kommentare, genau das alles schoss mir quasi ja auch schon durch den Kopf..... Ich schaffe es halt zeitlich einfach nicht das selber zu machen, und ich will die Sache nicht unprofessionell durchgehen.
Und darum würde ich evtl eine darauf spezialisierte Agentur in Anspruch nehmen, denn ich armer Tor muss sonst ja einfach mal irgendeine Anwaltskanzlei anfragen.
Obd das so sinnvoll wär? Teuer wärs sicher schonmal...
Danke
der Zandta-Klaus

Hallo Zandta-Klaus,

ein Mitarbeiter von mir ist spezialisiert auf Bearbeitungsgenehmigungen. Weiteres gerne per E-Mail!

 

[adam86]

Ich habe am Wochenende über Facbook ne Seite gesehen, welche wohl so ne Art Beratung für Musiker anbieten. http://www.upyourmusic.de
Vielleicht können die dir auch weiterhelfen, falls die Frage noch aktuell ist. Würde mich mal interessieren da ich ja auch schon mit Verlagen wegen Remixen probleme hatte :/

 

[Zandta-Klaus]

Servus adam86,
danke für den Tip! Ich habe meine Frage recht detailliert auf die genannte Kontaktseite geschickt und recht schnell eine sehr umfassende Antwort bekommen. Die Antwort ging auf viele Facetten meines "Problems" ein und hat auch sehr passend beleuchtet, ob das für uns wirklich Sinn macht. Im Endeffekt gings um die Frage wie professionell wir das ganze betreiben wollen - und damit haben die Kollegen des Pudels Kern genau getroffen, denn genau darüber muss ich mir selber erst klar werden. Weitere Schritte habe ich noch nicht mit den Kollegen unternommen.
Quintessenz: sehr gute Antwort auf meine Anfrage! Aber mit Anspruch sehr professionell damit umzugehen.
Drum nochmal: Danke für den Tip!
Servus
der Zandta-Klaus