Beispielstücke für Jazzgitarre/Jazzpiano Aufnahmeprüfung

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Hallo allerseits,
ihr kennt das bestimmt: Drei Jazzstandards (untersch. Charakteristik) mit Motiv und Improvisation+Solotranskription...
Dieser Satz steht bei fast jeder Musikhochschule beim Jazzstudium.

Kann jemand ein Video verlinken, bei welchem ungefähr der gewünschte Schwierigkeitsgrad zu sehen bzw. hören ist (Hauptfach)?
Studiert jemand am ifm Osnabrück und kann seine Erfahrungen teilen?

http://www.youtube.com/watch?v=jImVOweydHo
Ich spiele gerade den Gitarrenpart bis etwa 1:30, dazu noch eine eigene Impro und das Motiv...könnte man die Juroren damit begeistern?

Habe noch 1,5 Jahre Vorbereitungszeit, so als Randbemerkung ;D

Wie siehts aus mit Jazzpiano?
Bei klassischen Klavier habe ich Beispielwerke gesehen...spiele im Moment Bach- zweistimmige Inventionen (spiele Klavier seit ungefähr 8 Monaten intensiv, davor etwa 2 Jahre geklimpert;))

Je nachdem wie weit ich dann in einem Jahr bin werde ich entscheiden in welche Richtung es entgültig gehen soll und ob ich evtl. Bfs in Bayern dazwischen schieb, um mich auf die Hochschule vorzubereiten
 
Eigenschaft
 
Hali Hallöle,
ich kann dir jetz zwar keine Repetoireliste vorgurgeln, da ich n Klassischer Gitarrist bin, aber paar Grundlegende Tipps zum Studium.
Generell ist es heute tatsächlich sinnvoll bei mehreren Hochschulen die Aufnahmeprüfung zu machen.Sprich wenn man das Musikstudium in Angriff nimmt, sollte man sich schon an mehreren Bewerben.Also 6 Hochschulen sind zum Teil schon Gang und gebe.Grund : A:Kann mal was schief gehen und B:die Bewerbzahlen sind zum Teil schon Ordentlich.

Mein Tipp wegen Repetoire:Du kannst bei Hochschulen auch mal durchklingeln und Fragen was die hören wollen oder Gitarren und Klavierlehrer Fragen die können das gut auf deinen Stand anpassen.Hochschulen bieten auch häufig Studieninfowochen,bei denen man alles aus erster Hand kennenlernt.

Was du meiner Meinung noch raußfinden musst ist ,ob die Kombination Jazz Gitarre/Klavier überhaupt möglich ist .Bei einigen Hochschule musst du nämlich neben den Jazzfächern (bei dir Hauptfach Gitarre Nebenfach Klavier) auch noch ein zum Hauptfach entsprechendes Klassisches Instrument im 3 nebenfach haben und in der Ap vorführen.Bei dir wäre das Klassische Gitarre und wenn man diese Dynamisch vollkommen ausschöpfen will braucht man Fingernägel und dann is das Klavierspiel keine freude.

Ps.Gehörbildung und Theorie nicht vergessen
 
Drei Jazzstandards (untersch. Charakteristik) mit Motiv und Improvisation+Solotranskription...

Das Motiv heißt übrigens Thema. Eine Liste von 100 wichtigen Jazzstandards findest Du übrigens bei meinem Kollegen Michael Sattler.

http://www.youtube.com/watch?v=jImVOweydHo
Ich spiele gerade den Gitarrenpart bis etwa 1:30, dazu noch eine eigene Impro und das Motiv...könnte man die Juroren damit begeistern?

Warum hörst Du das Solo von Jim Hall direkt vor der Bridge auf? Spiel den Chorus doch noch zuende, bevor Deine Improvisation beginnt.

Wie siehts aus mit Jazzpiano?
Ich denke mal. es kommt nicht so sehr darauf an, welchen Standard Du spielst (natürlich nicht gerade Blue Bossa, Autumn Leaves oder Cantaloup Island). Die üblichen Verdächtigen sind im Wesentlichen alle gleich schwer, typische Bebop-Themen etwas schwerer. Es kommt eher darauf an, wie Du den Standard spielst. Ist Deine Phrasierung schlüssig, Deine Impro rund, durchdacht und lebendig? Hast Du etwas zu sagen? Bist Du in der Lage, Dich auf Deine Mitmusiker einzustellen? Ein Kollege von mir hat neulich Aufnahmeprüfungen in der Prüfungscombo als Bassist begleitet. Einer der Prüflinge hatte Spain von Chick Corea vorbereitet, aber in einer komplizierten ausgecheckten Version mit ausnotierten Parts. Die Prüfungscombo, obwohl alles Profis, konnte das nicht mal eben schnell aus dem Ärmel schütteln, weil so etwas gut geprobt sein will. Dementsprechend schlecht schnitt auch der Pianist ab, weil ihm die Basis fehlte, um sein Können zu präsentieren. Er hätte da wohl besser seine eigene, geprobte Combo mitgebracht oder eine anderes Stück ausgewählt.

Wenn ich in der Prüfungskommission säße, wären mir zunächst mal folgende Dinge wichtig: Fliegt er aus der Form? Kann er über Changes spielen? Kann er mehr als die Pentatonik? Kann er begleiten? Hört er seinen Mitmusikern zu und reagiert auf sie? Kann er führen oder spielt er nur mit? Bei Klavier: Was macht die Linke? Hat er ein harmonisches Konzept? Wie ist sein Timing, sein Swing? Wie ist seine Bühnenpräsenz? Will er etwas ausdrücken (Betonung auf will)? Und erst danach kommt: Technik.

Viele Grüße,
McCoy
 
Ich studiere Jazzgitarre am IFM Osnabrück - wenn du spezielle Fragen hast kannst du mir gerne eine PM schreiben.

Was Mc coy sagt würde ich komplett unterschreiben.
An sich ist es wie gesagt eigentlich egal welches STandard du nimmst, es sollte halt gut gespielt sein ;-).
Ich glaube unseren Dozenten ist es wichtig, dass man gewisse Basics bzw. einen gewissen Background bei der Aufnahmeprüfung zeigt und das man sich der Philosophie und der Klangästethik im Jazz bewusst ist. Sprich lieber ein simples Standard nehmen und das aber anständig spielen (Formempfinden, Timing, Swingfeel, Kommunikation, schlüssige Improvisation) und zeigen das man schon Basics drauf hat und das ordentlich spielen. Du musst bei der Aufnahmeprüfung sowieso mit einer Rhythmusgruppe (keine eigenen Leute - vielleicht begleite ich dich ja zufällig ;-)) spielen und mit denen 2 Standards jammen. Eine Soloperfomance wird in der Regel nicht ausgewählt von den Prüfern.
Am besten ein nettes Swing Stück oder ein Bebop Tune, ein Latin Ding und vielleicht noch etwas was nicht im 4/4 Takt ist - das muss man selber für sich entscheiden. Ich hatte damals All of me (totales "Baby" Standard - aber ich fands halt gut) und Wave (anspruchsvolle Harmonien).

Viel Glück,

ginod

PS: Falls du was eigenes spielen willst ist das auch cool, aber achte darauf das es ordentliche Leadsheets sind und nichts was spontan unspielbar ist
 
Weißt du noch was du vom Blatt spielen musstest? Oder wie schwierig das Stück in etwa war?
 
Ich kann dir leider nicht sagen was das für ein Stück war. Es war aus einem Übungsbuch glaube ich. Es hat einfach angefangen und wurde immer schwerer.
Wichtig ist beim Blattlesen das man im Timing bleibt und nicht einfach aufhört. Also perfektes Prima vista spiel. Einfach über Fehler hinweggehen und Augen zu und durch. Das Tempo natürlich sehr langsam wählen, dann wirds einfacher. Ich glaube aber mit der offenen Lage kommt man nicht weit. Hatte damals alles relativ in der 5. Lage gespielt.

Aber hier muss ich sagen - das Blattspiel sollte man zwar stetig üben - es ist aber kein überaus relevanter Punkt. Es ist einfach Fakt und das wird auch von allen Dozenten ähnlich gesehen, dass Gitarristen es schwieriger haben vom Blatt zu spielen als andere Instrumente. Die Trompeter und Saxophonisten müssen wesentlich mehr beim Blattspiel sich beweisen als die Gitarristen.
Allerdings LeadSheets lesen bzw. Begleitung nach Sheets sollte problemlos laufen - sonst bekommt man Probleme bei den Combos
 
Naja und ich bin nunmal (was das angeht) ein typischer Gitarrist. Leg mir Noten vor und ich spiele generell erstmal leiser und unsicherer, egal ob ich dass Stück vielleicht voher schon konnte;-)
Aber es macht mir schonmal Hoffnung, dass das Blattspiel nicht zuuu wichtig ist...Aber man muss sich ja trotzdem nicht unbedingt Blamieren. (Ich spiele nächste Woche in Osnabrück vor. Zunächst aber "nur" für Pop-ich kann mir sogar fast vorstellen, dass da das Blattspiel wichtiger ist)
 
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg - mach dir nicht so einen Kopf wegen dem Blattlesen. Hier sind auch Leute genommen worden die keine einzige Noten vom Blatt spielen konnten (extrem ausgedrückt) - dafür aber halt hammer gut spielen können ;-) . Also blamieren tut man sich deswegen nicht
 
Das ist ja schonmal gut. Ich werd nach der Prüfung mal schreiben wie es gelaufen ist.
Ich gehe nicht davon aus, dass ich genommen werde. Es geht mir vielmehr um das Feedback, das ich bekommen werde. Mal schauen ob Musiker überhaupt was für mich ist oder ob ich mir da nur was vormache.
Schanke Dön erstmal und das Glück würde ich dankend annehmen.
 
Satz mit "x"
Die haben mich beim Blattspiel nach den ersten paar Takte abgebrochen. Meine vorbereiteten Stücken liefen ganz gut. Dann noch einen kurzen Blues und kurzes Gespräch.
Gehörbildung war auch nix. Aber die Theorie war ziemlich einfach.
Mal gespannt. Aber genommen werd ich wohl nicht...nächstes Jahr vielleicht.
 

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