Das im Gefühl haben ist schön und gut und kommt auch einfach mit der zeit. Aber du hast anscheinen das Problem, dass du überhaupt nicht weisst, wie du Zählen musst. Es ist nicht sinnvoll, deine Anschläge zu zählen. Du musst den Takt mitzählen lernen.
Als ich damals mit Trompete spielen angefangen habe, wurde mir das eingebläut - mit dem Ergebnis, dass ich jetzt praktisch bis zur 32-tel Zählzeit den Takt mitzählen kann (Jazz und Swing können echt fies sein
). Um dir das evtl mal ein bisschen näher zu bringen, mal eine recht einfache Sache:
Du guckst dir die verschiedenen Passagen an. Je nachdem, was du zu spielen hast, zählst du auch (ist vor allem wichtig, wenn du Pausen oder Rhythmuswechsel hast):
Du spielst Viertel oder Halbe oder ganze Noten --> 1, 2, 3, 4 | 2, 2, 3, 4 | 3, 2 ,3 ,4 |usw.
(durch das hochzählen des ersten Schlages im Takt, weisst du immer, bei welchem Takt du bist - aber es wäre natürlich sinnvoll, wenn du dir die Passagen so einteilst, dass du nich zu hoch zählst)
Du spielst Achtel Noten --> 1 und 2 und 3 und 4 und | 2 und 2 und 3 und 4 und | ...
Du spielst Sechzentel Noten --> ein se un de zwei e un de drei e un de vier e un de |
(hier würde ich dir aber schon raten, dass du bei diesem Schema bleibst und nicht hochzählst - dann wirds nämlich irgendwann pervers
)
Das sieht evtl alles ein bisschen komisch aus (ich bin auch sicher, dass entsprechende Kommentare kommen werden), aber wenn du dir solche (das hier ist natürlich nur eine Möglichkeit) Zählzeiten verinnerlichst, dann hast es wesentlich einfacher den Überblick zu behalten, präziser zu spielen und vor allem bei Breaks und Pausen exakt auf den Punkt zu da zu sein. Und wie im ersten Satz schon gesagt, geht das auch irgendwann (dauert natürlich länger als 2 Wochen!Wesentlich sogar.) ins Gefühl über und man muss nicht groß drüber nachdeneken, wann der Sechzenteleinwurf jetzt kommt, oder wie die achtel, viertel sechzentel achtel Kobination über mehrere Takte mit anschließendem Break zu spielen ist. (Beim Bass habe ich übrigens auch festgestellt, dass das beim Slappen äußerst hilfreich ist).
Es ist denke ich schon wichtig, dass man vorne anfängt und nicht mittendrin. Das ist natürlich sehr nervig, weil man ja endlich so richtig loslegen will, aber genau das bringt nur kurzfristigen Erfolg, da man dann doch recht schnell an seine Grenzen stößt, sobald es mal schwieriger wird, während man wesentlich weiter kommt, wenn man praktisch von Grund auf gelernt hat (Ausnahemtalente mal ausgenommen).
Gruß
Edit:
ganz übersehen:
Zitat von Bbird:
weil ohne mitzählen spielen irgdnwie mehr spaß macht
Das muss man sich aber erst erarbeiten - denn sonst wirst aus dem Spaß schnell Frust. Außerdem heisst es nicht, wenn man nicht penibel und angestrengt mitzählt, dass man überhaupt nicht mitzählt. Wirklich überhaupt nicht mitzählen klappt nämlich nur bei wirklich einfachen und straighten Sachen.
Zitat von Bbird:
und auf dauer sicherlich sinnvoller ist
Was meinst du mit sinnvoller? --> nur weil jemand Takt und Zählen verinnerlicht hat, wodurch er nicht mehr penibel mitzählen muss, so weiss er trotzdem stehts wo er ist. Nach dem Gehör zu spielen (weil man das [Cover-]Lied in und auswendig kennt) ist schön und gut - aber was passiert, wenn da mal was schief geht oder ein Instrument ausfällt, so dass das erwartet "zeichen" ausbleibt? Wenn du es zu was bringen willst, vor allem wenn du ein Rhytmus Instrument wie den Bass spielst, dann sind Zählzeiten und Taktgefühl unabdingbar!