Bei Eigenbauten - wie Humbucker positionieren (Richtwerte, Relevanzen)?

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The StompinKangaroo
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Hallo,
wie positioniert ihr bei euren Eigenbauten die Tonabnehmer?
Gibt es sowas wie Richtwerte bei den Abständen zur Bridge oder zum Hals?
Ist die Mensur relevant? Es sollen, wie im Titel erwähnt, HB sein.

Grüße
 
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Einfach ausprobieren wo er am besten gefällt wäre natürlich die beste Methode.
Aber dazu müsste man ja Löcher fräsen, oder einen Body nur zum Ausprobieren machen. Viel Arbeit, deshalb plaziere ich die Pickups meistens ,da wo sie mir optisch am besten gefallen.
Ich glaube nicht, dass Leo Fender das anders gemacht hat.
Ein Zentimeter Verschiebung ist für mich eh kaum hörbar.
 
Ich glaube nicht, dass Leo Fender das anders gemacht hat.
Ein Zentimeter Verschiebung ist für mich eh kaum hörbar.

Doch, hat er. Er hat auf lustigen Brettchen mit Tonabnehmerpositionen experimentiert.

Und ein Zentimeter macht schon eine ganze Menge am Klangbild aus.
 
Dann gibt es doch bestimmte Erfahrungswerte.
Halspickup gleich beim Ende des Halses.
BRIDGEpickup ca. 1.5 cm bis 2 cm von der Seitenauflage weg ??? Humbucker
 
So etwa 2 cm kommt ganz gut hin.

Erfahrungswerte gibt es auf jeden Fall, und die treffen meistens ganz gut.

Klar hat das Relevanz! Aber man sollte sich da nicht verrückt machen, ein, zwei Millimeter - drauf ge ... - ....... - so eine kleine Abweichung ist nicht besonders wichtig.

Die Mensur spielt natürlich eine Rolle, aber bleibt die in üblichem Rahmen, kann es die Position auch tun.

Wenn Du eine große Fräsung im Korpus hast, kannste die ja auch einen (provisorischen) Halter bauen und das mal verschieben, um n Gefühl dafür zu bekommen.

Ginge man das mathematisch an, ist die relative Position in Bezug auf die klingende Saitenlänge das, was zählt, praktischerweise würde man das von der Brücke weg messen, die ja feststeht.

Aber diese Länge ändert sich ja ohnehin von Ton zu Ton, daher würd ich mich da auf die Erfahrungen verlassen, aber bei geeigneter Konstruktion auch mal so Zwischenpositionen ausprobieren (wenn man von drei Stammpositionen ausgeht - dazwischen ... einfach ein wenig herumschieben und hinhören - so relevant Du es wahrnimmst, so relevant wird es für dich beim Spielen auch sein) - etwas von der Brücke weg mildert schrillen Klang und so weiter.

Generell kannste annehmen, daß

mit mehr Distanz von der Brücke das Ausgangssignal lauter wird

mit mehr Distanz von der Brücke tiefe Anteile zunehmen, hohe Anteile abnehmen

und umgekehrt

Da das System Saite + Pickup als Kammfilter arbeitet, aber die effektiveLänge eben im Spielbetrieb variiert, gibt es da auch nicht sowas wie sweet spots - also da kann man ohne Panik und Pedanz herangehen, wenn man möchte. So ungefähr jede Pickup-Position, die sich bzgl der Befestigung sinnvoll zwischen Griffbrettende und Brücke installieren läßt, ist zumindest irgendwie gebrauchbar.

Aufpassen sollte man, wenn explizit als Bridge-Pickup ausgewiesene Exemplare ihre Position verlassen. Ich hab mir so einen Irrtum geleistet und sowas in der Halsposition eingebaut gehabt (Gibson 498T), mittlerweile aber ersetzt und bin soweit ein gutes Stück zufriedener. Das hat ja seinen Sinn, daß Bridge-Pickups meistens etwas stärker sind, mehr Windungen haben und demzufolge auch mehr Gleichstromwiderstand.

Ach, wie auch immer, wenn es die Bauweise hergibt, mach ein paar Experimente dazu, und wenn sie es nicht hergibt, biste zumindest nicht schlecht beraten, übliche Positionen zu übernehmen.
 
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Doch, hat er. Er hat auf lustigen Brettchen mit Tonabnehmerpositionen experimentiert.

.

Danke, da hab ich was dazugelernt.
Hast Du nähere Infos dazu?

Wer bestimmt eigentlich bei neuen Gitarrenmodellen die Pickupposition?
Der Designer nach der Optik oder der Techniker mit guten Ohren?
 
Hi,

finde ich ein interessantes Thema!
Bin selbst mal quasi indirekt darauf gekommen. Hintergrund war, dass ich optisch n anderes Schlagbrett für meine HSS Strat wollte. Die hat ne "Badewannenfräsung", also problemlos. Hab dann gleich zwei verschiedene Pickguards bestellt um die Optik auszuprobieren.
Mir fiel dann auf, dass vorallem die optisch eher ausgefalleneren (China-) Pickguards zwar insgesamt ne erstaunlich gute Qualität hatten, die Position des Steg HB aber mehr als ein Zentimeter weiter weg vom Steg ist als bei dem "amtlichen" Allparts Schlagbrett. Zuerst dachte ich mir nix dabei, am Amp kam dann die Ernüchterung:
Es klingt dumpf! So`n richtig schöner ausgewogener Leadsound mit definiertem Druck und Zisch obenrum wollte sich nicht mehr einstellen lassen! Und vorallem im Vergleich mit meiner SSS Strat (mit Kinman Woodstock PUs) hätte ich jedesmal die Klangregelung am Amp stark verdrehen müssen um einen dann erst nicht so dollen Steg HB Sound-aber zuviel Brillanz an den SCs zu haben.

Fazit: man hört den Zentimeter! Pickups muss man schon recht genau positionieren, sonst wird`s unausgewogen!

Mit dem Stegpickup an der Position die das Allparts Schlagbrett vorgibt ist die Gitarre in sich schön ausgewogen und gibt ne schöne Ergänzung/Klangalternative zu SSS Strat und Tele ohne dass ich am Amp drehen muss...und die sind in sich stimmig, weil der gute Leo da viel probiert hat-er hat auch mit dem Oszilloskop gemessen (er war Radiotechniker!) bei verschiedenen Positionen!

Gruss,
Bernie
 
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So mal als ein bewährter Standardwert: bei sehr sehr vielen Modellen sitzt der Halstonabnehmer genau an der Stelle des gedachten 24. Bundes, also bei 3/4 der Saitenlänge. Bei Humbuckern die halsnahe Spule. Als nennenswerte Ausnahme fällt mir eigentlich nur die SG ein (und natürlich alle Gitarren mit 24 und mehr Bünden).
Frohe Weihnachten!
 
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Fazit: man hört den Zentimeter! Pickups muss man schon recht genau positionieren, sonst wird`s unausgewogen!


Also ich brauche zum Tausch eines Pickups mindestens eine Stunde.
Nach dieser Zeit kann ich mich nichtmehr ganz genau an den Sound vorher erinnern.
Über praktische Soundauswirkungen sollten vielleicht nur Besitzer einer Gitarre mit verschiebbarem Pickup diskutieren.
Da diese Instrumente aber extrem selten sind wäre der Kreis sehr klein:evil:
 
Naja - verschiebbar und verschiebbar sind ja zwei unterscheidige Dinge, ne ...

... bei großer Badewanne läßt sich ein, ggf nicht vollständig dieselbe verschließendes, Schlagbrettchen anfertigen, das man dann eben herumschieben kann. Gerade, wenn nur ein Abnehmer da drin ist, wie bei ner Tele, kann man den Rest ja lassen wir er ist.

Das ist nicht photogen und nicht unbedingt bühnentauglich, aber für Experimente daheim ist es schön genug. Wenn ich dazu komme, baue ich mir sowas - bin eh nicht restlos davon überzeugt, daß ich an der Tele einen Hals-Tonabnehmer brauche, einen Mittleren könnt ich evtl sinnvoller finden... Muß ich halt probieren, ne.

Ansonsten ist das aber doch auch eine recht intuitive Vorstellung, daß weiter weg von der Brücke die Tiefen, näher dran die Höhen besser abgegriffen werden. Ähnlich wie es sich bei der Anschlagposition verhält. Wieviel Weg und wieviel Wirkung zusammengehören, das ist nicht so intuitiv.
 
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