Dann will ich mal..
Ich hatte bis vor 2 Wochen ein Behringer TU100, habs damals direkt nach den Erscheinen gekauft (wurde ja als Geheimtipp gehandelt..).
Mein Eindruck:
1.) Das Gehäuse:
-Ja, die Dinger sind aus Plastik.
- Ja, sie wirken trotzdem recht stabil.
- Ja, für zu Hause oder den Proberaum ist das kein Problem (wenn man nicht grad mit schweren Stiefeln drauf rumspringt).
- Nein, als einziges Gerät auf der Bühne und ohne Backup würde ich es nicht einsetzen.
- Und eins noch: die Batteriefachlösung, abgeguckt bei Digitech (zwei Stifte seitlich reindrücken und dann den Fusstaster abheben), wirkt für mich sehr fummelig und in der Behringer Plastikausführung auch nicht als Dauerlösung geeignet. Bei Digitech sind das stabile Metallstifte - zwar immnernoch bisschen fummelig, wirkt aber haltbar. Ich hab das Teil mit nem Netzteil betrieben, daher hat mich das nicht gestört.
2. Die Technik:
- Die Behringer-Treter sollen ja angeblich (man munkelt..
) den BOSS-Schaltkreisen nachempfunden sein. Damit wäre es ja immerhin ein sehr vernünftiges Stimmgerät - zumindest für den "Hausgebrauch" (wg. des Gehäuses)
- ABER: Ich habe mittlerweile einen BOSS TU-2 und hab die beiden Teile für ein paar Wochen parallel besessen. Mein Eindruck: Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Beim Stimmen von Gitarren nehmen sich die beiden Geräte in der Geschwindigkeit nicht viel. Direkte Ansprache auf die angeschlagene Saite. Beim Bass (mein Haupteinsatzgebiet) sieht das ganze schon deutlich anders aus. Während der BOSS auch hier direkt anspricht, dauern die tiefen Töne (am schlimmsten die H auf nem 5saiter) beim Behringer gern schonmal 1-2 Sekunden. Teilweise hatte der Behringer anscheinend "Mühe", die Töne überhaupt zu finden. Das ist vielleicht zu Hause, wo man Zeit hat, kein soo großes Problem - auf der Bühne nervt es.
Der "Killer" für das TU100 war bei mir am Ende, dass Gitarren, die ich mit dem Behringer durchgestimmt hatte, auf dem BOSS direkt danach als leicht zu tief gestimmt angezeigt wurden. Die Saiten in sich waren stimmig, aber alle gleichmäßig ein bisschen zu tief.
Gut - der Fehler kann auch am BOSS liegen, aber zu dem hatte ich dann doch etwas mehr Vertrauen
Am Ende hab ich dann für 75 Euro nen neuen BOSS TU-2 gekauft und den Behringer wieder abgesetzt.
Ein Backup braucht man beim BOSS meines Erachtens nicht - und wenn doch, dann wenigstens eins, dass genauso stimmt
Fazit: Für Zu Hause oder den Proberaum kauf dir so ein Ding für nen 10er, teste es aber gegen ein "ordentliches" Stimmgerät und guck, ob die Töne genau stimmen. Wenn nicht - oder wenn Dir irgendwas anderes nicht gefällt - gibt es ja immernoch das Rückgaberecht.
Letztendlich habe ich aber mittlerweile auch zu der Philosophie gefunden "wer (zu) billig kauft, kauft doppelt" - auch ich bin am Ende bei nem "anständigen" Tuner gelandet und glücklich damit.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Wenn Du noch weitere Fragen zu dem Teil hast - nur her damit.
Ach eins noch: Deine Angst vor der Preiserhöhung finde ich persönlich unbegründet. Die Behringer-Teile gibt es erfahrungsgemäß immer mal wieder bei einem der großen Musikalienhändler im Sonderangebot. In der Bucht oder hier auf dem Flohmarkt gehen sie auch für moderate Preise weg - da hast Du dann aber natürlich kein Rückgaberecht.