Behringer Synthies limitiert?

  • Ersteller Gast 2496
  • Erstellt am
G
Gast 2496
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
30.06.18
Registriert
03.05.18
Beiträge
76
Kekse
0
Ich las, dass vom Model D bereits 10000 Geräte gebaut worden seien, und dass weitere 15000 nachgeliefert würden. Von Limitierung selbst sprach Uli Behringer meines Wissens nach nicht, aber dies fassten so manche Leute scheinbar so auf. Vielleicht meinte er auch nur etwaige Vorbestellungen durch Händler.
Nun frage ich mich, ob es konkrete Äusserungen oder Vorhaben zu einer Limitierung gibt, und ob das auch auf den DeepMind und Folgegeräte zutrifft. Ich selbst kann mir das nicht vorstellen.
 
Eigenschaft
 
Ich bezweifle es stark. Behringers offizielle Produktpolitik ist es, Musikern durch Massenproduktion vergleichsweise günstige Synthesizer anzubieten. Teilweise deutlich unter den Verkaufspreisen vergleichbarer Produkte.

Da wird in großen Stückzahlen produziert und verkauft, das Geschäftsmodell lebt von eher niedrigen Gewinnspannen pro Gerät, aber ordentlichem Umsatz durch die hohe Anzahl an verkauften Geräten. Die Menge macht's. Die Apple-Methode, die Produktion zu begrenzen, um den Hype und die hohen Preise aufrecht zu erhalten, ist so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was Behringer betreibt.

Ich denke nicht, dass der Model D limitiert wird, er dürfte allem Anschein nach sogar ein ziemlicher Dauerbrenner werden. Dass voererst "nur" 25.000 produziert werden (falls das stimmt), sollte man auch nicht missverstehen: das ist für Synthesizer schon eine ziemliche Hausnummer, gerade bei einem Gerät, das erst vor Kurzem auf den Markt kam. Aber wenn die verkauft sind, kommen eben noch mehr hinterher…
Die Deepminds scheinen auch ganz gut zu laufen, da bezweifle ich, dass die begrenzt werden.
 
Ich frage deshalb, weil ich nicht weiss, wie die Preise zustande kommen. Nehmen wir mal an, Behringer lässt - ohne auf Händleranfragen zu warten - gleich 10000 Stück produzieren, verdient dann - sagen wir - 50 Euro pro Gerät. Wie hoch wird die nächste Auflage - mit welchem Gewinn - sein, welches Risiko geht man ein? Wie sind die Absprachen mit dem Produktionswerk? Ab wann wird das Risiko zu hoch, um noch kleinere Auflagen nachzuproduzieren, weil dann der Gewinn so niedrig ausfällt, dass es nicht mehr lohnt, weitere Geräte zu bauen. Diese Fragen stelle ich mir. Vielleicht bezahlt man ja auch nicht immer für zugesicherte 10000er Auflagen, sondern bekommt nochmal Extrarabatte, wenn z.B. die 30000-Marke erreicht worden ist.
Und ich möchte natürlich auch vermeiden, eventuell auf einen schlechteren Ersatzchip zurückweichen zu müssen, weil die Chips oder Teile der Sorte X ausverkauft sind. War ja beim Dark Energy der Fall. Und beim MS20 gab es auch verschiedene Chips, die den Klang unterschiedlich machten.
 
Ich weiß nicht, wie es beim Model D ist, aber ich nehme an, Behringer produziert die wichtigsten Teile dafür selbst. Curtis/SSM-Chips (die beim Dark Energy ausgingen) bauen sie bereits selber und sie werden höchstwahrscheinlich auch in Behringers Pro-One und OB-XA Verwendung finden. Eigene Moog-Filter, -Oszillatoren etc. traue ich ihnen da durchaus auch zu. Behringer hat immerhin einen eigenen Industrie-Komplex ("Behringer City") für solche Geschichten. Das kann man nicht mit Doepfer vergleichen, die auf Chip-Restbestände von anderen Quellen angewiesen waren, die irgendwann einfach aufgebracht waren.

Falls sie nicht selbst produzieren, haben sie vermutlich dafür gesorgt, dass die Bauteile in ausreichender Menge für absehabre Zeit lieferbar bleiben. Zumal Behringer wohl ziemlich gut abschätzen kann, wie ein 300€-Minimoog-Klon ankommen wird. Ihre genaue Produktions- und Vertriebspolitik kenne ich nicht, aber es würde mich stark wundern, wenn sie Probleme hätten, die Produktion auch weiterhin aufrecht zu erhalten. Das Qualitätsmanagement ist inzwischen auch deutlich besser, so dass die in den 1970ern üblichen Schwankungen je nach Produktionjahr/-monat/-woche nicht mehr in dem Maße auftreten.

Wenn du sicher gehen willst, kannst du natürlich einfach den ersten Model D kaufen, den du findest. Bei Synthesizern gibt es vermutlich immer die "Rev 1/ Mk1 klang viel wärmer"-Fraktion, egal ob die Technik sich tatsächlich verändert.

Aber ich sehe da wie gesagt kein großes Risiko. Ein Behringer Model D aus Mai 2018 und einer aus November 2019 wird vermutlich genauso gleich klingen wie zwei Model Ds aus Mai 2018. :)
 
25.000 sind schon eine Hausnummer. Das sind doppelt so viele wie originale Minimoogs, noch dazu in einem Bruchteil der Zeit (paar Monate vs. 1970–1981, wobei in den etwa zwei Jahren bis zur Musonics-Übernahme nur um die 200 gebaut worden waren).


Martman
 
Ich habe jetzt woanders gelesen, dass da einer auf der Superbooth mit einem Behringer-Mitarbeiter gesprochen habe, der da sagte, dass zuerst aber noch das immense Order-Backlog vom Modell D ein wenig abgebaut werden muss, um mit der Produktion des VC340 beginnen zu können. Und nach dem dann Pro-One, Odyssey....
Ich nehme mal an, das bedeutet dann, dass man dann vielleicht erstmal warten muss, bis auch eine gewisse Anzahl anderer Geräte in die Produktion gelangt sind, und man eventuell etwas warten muss, falls die dann kurz ausverkauft sein werden, und es danach aber mit vielleicht kleineren Nachschubauflagen bei allen Serienmodellen weitergeht. Immerhin wird ja alles nur in einer Produktionsstätte bewerkstelligt. Dann hätte ich jetzt zumindest eine Vorstellung, wie es ungefähr funktioniert. Dachte zuerst, dass andere Modelle eventuell auch noch woanders in die Produktion gelangen, weil man selber nicht genügend Kapazitäten hat. Aber das wäre sicherlich wieder unwirtschaftlicher. Behringer hat sicherlich nicht damit gerechnet, dass so viele Leute an den Analogen interessiert sind, wo doch auch in Foren zuvor pessimistisch darüber philosophiert wurde, dass nur eine kleine Anzahl von Nerds sich heutzutage noch für die analoge Technik interessieren würde.
Naja, wenn die Dinger nicht limitiert sind, muss ich mir ja keine Sorgen machen, zumal teilweise andere Sachen für mich erstmal wichtiger sind. :)
 
Behringer wird die Stückzahlen nicht limitieren, da wird so lange produziert, wie eine Nachfrage vorhanden ist.
 
Vor allem - wozu? Bei 100 oder 1000 Exemplaren macht ja eine Limitierung irgendwo Sinn. Aber bei 10.000++ sicher nicht :D
 
Casio VL-1 Pro. Limitierte Auflage, nur eine Million Stück! Greifen Sie zu, solange der Vorrat reicht!


Martman
 
Was bringt denn ein besonderer Synth, wenn er gar nicht mehr besonders ist? Wenn der Behringer den Moog gut genug nachmacht, hat bald jeder einen Moog-Sound im Mix und keiner kann es mehr hören. Dann sind die Kisten nichts mehr wert. Ich sehe auch schon, dass die ersten Produzenten die Dinger wieder abstossen, weil sie ausgelutscht sind und das Geld in neue Synths investieren. Oder ist der Behringer so schlecht, dass er einzigartig ist?
 
Wenn der Behringer den Moog gut genug nachmacht, hat bald jeder einen Moog-Sound im Mix und keiner kann es mehr hören.
Selbiges könnte man über TB-303, TR-808 und Konsorten auch sagen. In manchen Genres sind das aber Sounds, die einfach dazu gehören und auf die Leute nicht verzichten wollen. Nicht obwohl, sondern gerade weil sie schon jeder verwendet. Dementsprechend viele Nachbauten, Emulationen und sonstige Neuauflagen gibt es.

Das große Angebot scheint aber niemanden davon abzuhalten, sie weiterhin zu verwenden. Ebenso wenig, wie sich heute jeder Gitarrist eine Strat/Les Paul-Kopie, jeder Pianist einen gesampelten Steinway/Bösendorfer/Yamaha-Flügel und jeder Organist eine modellierte B3 leisten kann, ohne dass diese Sounds dewegen aus der Mode kommen.

Zumal ein Minimoog-Klon ohne Speicher es fast schon erfordert, eigenständige Sounds zu basteln, die nie 100%ig exakt wie die Presets eines anderen klingen werden. "Den Moog-Sound" gibt es nicht wirklich. Einfach anschalten, einen Knopf drücken und einen chart-tauglichen Sound rausholen geht damit nicht.

Und dann kommt es immer noch darauf an, wie man sie verwendet. Der eine hat "im Mix" einen sanften Brass-Lead-Sound, der andere einen Bass mit schmatzender Resonanz, der nächste irgendwelche Laserkanonen-Soundeffekte. Das Ganze noch mit unterschiedlichen Begleitinstrumenten, in verschiedenen Genres und in unterschiedlichen Kompositionen…schon verschwindet die Ähnlichkeit.
Ich meine, der originale Minimoog war zu seiner Zeit (und ist es immer noch) absurd weit verbreitet. Klingt Bob Marley deswegen wie Pink Floyd, klingt Michael Jackson wie Kraftwerk, klingt Gary Numan wie Emeron Lake & Palmer? Ich denke nicht. ;)

Wer bisher einen Moog-artigen Sound haben wollte, hatte auch schon genug Alternativen, um ihn sich zu beschaffen. Behringer mag den aktuell günstigsten (und womöglich authentischsten) Hardware-Klon haben, aber bei Weitem nicht den ersten. Ich denke nicht, dass Leute deshalb "den" Moog-Sound satt haben werden. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ist denn der Sound wirklich so einzigartig? Ich meine, die Komplexität des Model-B sei doch sehr begrenzt. Wie weit kommt man damit?
 
Ich finde gerade den Thread nicht mehr, aber es ist noch nicht so lange her, da haben wir über einen Behringer Clone - ich weiß nicht mehr welchen - diskutiert, ob und in welchen Stückzahlen er auf den Markt kommen würde, bzw. gab es da die Aussage von Behringer, wenn sie mindestens 1000 Käufer/interessenten hätten, würde sich eine Profuktion rentieren, bei so und so viel Stück zu dem Preis, bei größerer Stückzahl dann ein günstigerer Preis.

Ich meine, ist ja logisch. Bei der ersten Charge muss man natürlich ein Risiko eingehen, weil man nicht weiß, in welchen Stückzahlen man das Gerät verkaufen wird, muss natürlich auch die Entwicklungskosten mit einkalkulieren. Gehen sie von 10000 Stück für den Model D aus, die sie dann tatsächlich auch verkaufen, haben sie ihren Schnitt gemacht, bei folgenden Chargen fallen die Entwicklungskosten dann nicht mehr so hoch in's Gewicht, udn die müssten eigentlich günstiger werden.
Das konnte man bei der X32 Reihe auch ganz gut beobachten, wie die mit höherer verkaufter Stückzahl dann auch im Preis runtergegangen sind.
 
...die müssten eigentlich günstiger werden.
Das konnte man bei der X32 Reihe auch ganz gut beobachten, wie die mit höherer verkaufter Stückzahl dann auch im Preis runtergegangen sind.
naja, vielleicht ist irgendwann auch eine gewisse Sättigung im Markt erreicht und man versucht durch die Preissenkung noch mal einen Schwung abzusetzen.
 
...ja klar, aber ohne dass man ein großes finanzielles Risiko eingehen muss, wie das oftmals bei einer Erst-Auflage der Fall ist.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben