Behringer SD16 Bericht

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Moin,

ich habe diesen Bericht ursprünglich als Kundenbewertung für ein größeres Versandhaus verfasst. Da doch einiges an Arbeit drin steckt und die Frage, ob man nun eine S16 oder SD16 nehmen soll auch öfter im Netz auftaucht, hier nun das ganze als Post. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen...

Soweit macht die SD16 einen sehr guten Eindruck. Vor dem Kauf sollte man überlegen, was für ein Produkt man erwerben möchte. Die S16 und SD16 sind mit Nichten das gleiche Produkt in anderem Gewand, sie sind nicht mal die gleiche Geräteklasse, auch wenn es funktionale Überschneidungen gibt. Da herrsch gemeinhin offenbar doch viel Verwirrung.

Die S16 ist eine Breakout Box. Sie spiegelt fast alle Ausgänge des Pultes und erweitert die Anschlussmöglichkeiten des X32 sogar noch um einen ADAT Out. Dazu bietet sie die Möglichkeit, von der Bühne aus bedient zu werden, der Stagehand kann z.B. - wenn auch umständlich - den Gain von der Bühne aus einstellen oder auch den Line Check machen. Interface und Monitoreinrichtungen sind vorhanden.
Zudem lässt sich die S16 in diversen Modi und auch Standalone betreiben. Die Anschlüsse sind allerdings über die Vorder- und Rückseite verteilt positioniert, die S16 hat zudem kein roadtaugliches Gehäuse und sollte daher auf jeden Fall in einem Rack untergebracht sein. Insgesamt wird das Gesamtpaket dadurch doch deutlich schwerer. Zudem kann die S16 nur liegend oder hochkant positioniert werden.

Die SD16 wiederum ist ein typischer Ausleger. Sie hat wesentlich weniger Anschlüsse, dafür ist sie aber kleiner, leichter, absolut idiotensicher zu bedienen, hat Gummipuffer rundum (braucht also kein Rackcase) und lässt sich wesentlich besser positionieren - vor allem, da sie auf den "Rücken" gelegt werden kann, so dass die Anschlüsse nach oben zeigen (Strom- und Cat5 Kabel gehen seitlich ab). Das macht die Arbeit auf der Bühne wesentlich einfacher, denn auf einen Blick ist jeder Anschluss zu sehen und jede Beschriftung zu lesen.
Die Inputs sind übrigens nicht mehr von Chunsheng wie bei der S16 oder dem X32, sondern es sind Combo Jacks ohne Latches von Zwee. Diese machen in meinen Augen einen minimal höherwertigeren Eindruck (absolut nichts kaufentscheidendes) und bieten gegenüber den XLR Ports einen gewichtigen Vorteil, denn wenn es dem X32 System an einem mangelt, dann an Klinkeneingängen. Mit der SD16, kann man bei Bedarf ohne eine einzige DI Box 16 symmetrische Line Signale ins Pult bringen (sofern man bei der Stromverteilung etwas aufpasst und keinen Groundlift benötigt). Sogar zwei High Z Eingänge sind dabei. Die Ausgänge sind die bekannten XLR Buchsen.

Das dritte Highlight sind die 4 Ultranet Ausgänge, welche im Gegensatz zum X32 und der S16 denen des P16D entsprechen, also auch Power Over Ethernet liefern und so als vollwertiges Hub dienen.

Die 8 Ausgänge der S16 lassen sich simpel per Schiebeschalter von 1-8 auf 9-16 oder 17-24 umschalten. Das ist auf den ersten Blick zu erfassen, macht das Setup out of the box effizient und bietet quasi 0 Fehlerpotenzial.

Wer also eine Stagebox möchte die man überall "fallen lassen" kann und wer vornehmlich allein arbeitet, bekommt mit der SD16 genau das was er braucht plus ein wenig was oben drauf - bei Bedarf können 4 P16Ms mit je einem Netzwerkkabel betrieben werden, ohne dass diese noch mit Strom versorgt werden müssen. Das macht das Setup simpel genug, um das P16 System "mal eben" zu benutzen wenn es sich anbietet. Auch ließe sich ein Satz Turbosound IQ Lautsprecher von der SD16 aus mit vier dezidierten Cat5 Strecken versorgen (wodurch man dort eine gewisse Redundanz hätte und gleichzeitig die 8 Outputs für 8 Monitorwege frei hätte).

Die S16 lohnt sich wiederum für größere Firmen bei denen gern mal mit zwei Mann gearbeitet wird, ohnehin Racks auf der Bühne stehen und Gewicht keine große Rolle spielt. Die SD8/SD16 bieten sich dann allerdings dennoch als "Ausleger" an. Zu bedenken ist dabei, dass die S16 durch das zwingend erforderliche Rack und die hinten angebrachten Anschlüsse für Strom etc. in der Positionierung und dann auch in der Bedienung sehr eingeschränkt ist. Da muss man dann gegebenenfalls doch mal mehr rumkriechen als einem lieb wäre. Auch das ist aber alles machbar. Durch das Case, ist die S16 aber mittlerweile faktisch das teurere Modul.

Ansonsten ist die Einbindung in das AES50 Netzwerk gleich, beide Module haben einen AES50A sowie einen AES50B Port und können kaskadiert werden.

Für mich war es am Ende dann eben die SD16, da ich auf ein IQ System spekuliere und vor allem gern die Combo Jacks haben wollte. Dass sich die Box so viel besser "unterbringen" lässt, wurde mir erst nach dem Kauf klar, das möchte ich nun allerdings auch nicht mehr missen.
 
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