Beethoven Opus 26

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piperpit
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Übe gerade für ein Konzert welches im November statt finden soll. Ich will diese Sonate von Beethoven spielen:



Meint ihr, dass das vom Tempo so geht? Manchmal wird die Sonate in einem Affenzahn runtergespielt, dass einem schlecht wird. Muss doch nicht sein?
 
Eigenschaft
 
Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und kenne auch diese spezielle Sonate nicht. Aber für mein Gefühl ist diese gewählte Tempo gerade recht. Was ich mir hie und da wünschen würde, ist, daß die wichtigen Melodielinien und die damit verbundenen Spannungsbögen deutlicher heruaskommen, und dort, so zu sagen, eine neue 2. Ebene bilden ... Vieles rückt in dem Gewirr der 16-tel-Begleitung (zu ?) sehr in den Hintergrund ... und auch I N dieser Begleitung selbst wirken die Töne für mich alle "gleich wichtig". Für mein Gefühl könnte man das ganze flüssiger gestalten, indem man die Einsen der 16-tel-Gruppen ein wenig mehr betont.

Nur meine Meinung ... :)

LG; Thomas
 
In meiner Ausgabe (Fr. Lamond / Breitkopf & Härtel) steht für den 4. Satz der op. 26 eine Metronomangabe von Hans von Bülow: Viertel = 116. Die von Dir verlinkte Aufnahme liegt da knapp darüber (ca. 122 - 124). Es gehört ja gewissermassen schon zur Tradition der Beethoven-Interpretation, daß man über die zu wählenden Tempi streitet. Ganze Schulen von Interpreten und Musikwissenschaftlern gibt es da, die bestimmte Auffassungen zu den Tempi bei Beethoven vertreten: die schnelle Schule, offenbar auf Mendelssohn zurückgehend, und die langsame Schule, die mit V. Margulis heute vertreten ist. Manch einer behauptet, Beethovens Metronom sei falsch gegenagen (es war wohl auch gelegentlich in Reparatur, aber zur op. 26 gibt es ohnehin keine originalen Metronomzahlen).

Meine Meinung: Wenn Du nicht zur Gattung der Urtextschaben und Fliegenbeinzähler gehörst, nimm das Tempo, daß Dir liegt, in dem Du Dich musikalisch am Besten ausdrücken kannst. Wenn Du die Musik in Dir und aus Dir heraus zum Klingen bringst und dem Zuhörer damit ein Klangerlebnis vermitteln kannst, dann hast Du das richtige Tempo gewählt - selbst wenn es z.B. nur halb so schnell wäre wie das Bülowsche Tempo. Wenn Du die Luft im Konzertsaal zum knistern bringst, wen kümmert dann irgendein "Original-Tempo"? Und wenn Dein Tempo dem alten Herrn Ludwig da oben im Himmel nicht passt und er sich im Grabe herumdreht, soll er halt in Gottes Namen heruntersteigen und selber spielen ... Wir sind doch die Musiker und müssen verantworten, was wir wie spielen. Ansonsten hätte er den Kram halt nicht aufschreiben und überliefern sollen!

Viele Grüße,
McCoy
 
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Danke erst einmal für Eurer Kritik! Das hilft echt weiter. Ich bin ja noch am üben und muss die Sonate erst im November spielen. Im Moment befasse ich mich vielleicht noch zu sehr damit, dass die Finger wieder laufen und das es perlt. Mit dem Tempo bin ich jetzt beruhigt. Danke McCoy.

Viele Grüße - Piperpit
 
In meiner Ausgabe (Fr. Lamond / Breitkopf & Härtel) steht für den 4. Satz der op. 26 eine Metronomangabe von Hans von Bülow: Viertel = 116. Die von Dir verlinkte Aufnahme liegt da knapp darüber (ca. 122 - 124). Es gehört ja gewissermassen schon zur Tradition der Beethoven-Interpretation, daß man über die zu wählenden Tempi streitet. Ganze Schulen von Interpreten und Musikwissenschaftlern gibt es da, die bestimmte Auffassungen zu den Tempi bei Beethoven vertreten: die schnelle Schule, offenbar auf Mendelssohn zurückgehend, und die langsame Schule, die mit V. Margulis heute vertreten ist. Manch einer behauptet, Beethovens Metronom sei falsch gegenagen (es war wohl auch gelegentlich in Reparatur, aber zur op. 26 gibt es ohnehin keine originalen Metronomzahlen).

Meine Meinung: Wenn Du nicht zur Gattung der Urtextschaben und Fliegenbeinzähler gehörst, nimm das Tempo, daß Dir liegt, in dem Du Dich musikalisch am Besten ausdrücken kannst. Wenn Du die Musik in Dir und aus Dir heraus zum Klingen bringst und dem Zuhörer damit ein Klangerlebnis vermitteln kannst, dann hast Du das richtige Tempo gewählt - selbst wenn es z.B. nur halb so schnell wäre wie das Bülowsche Tempo. Wenn Du die Luft im Konzertsaal zum knistern bringst, wen kümmert dann irgendein "Original-Tempo"? Und wenn Dein Tempo dem alten Herrn Ludwig da oben im Himmel nicht passt und er sich im Grabe herumdreht, soll er halt in Gottes Namen heruntersteigen und selber spielen ... Wir sind doch die Musiker und müssen verantworten, was wir wie spielen. Ansonsten hätte er den Kram halt nicht aufschreiben und überliefern sollen!

Viele Grüße,
McCoy
Besser hätte man es nicht sagen können. Schade, dass man nicht allen Usern solche Anregungen hinterlassen kann. Ich hoffe bald mehr in dieser Art zu lesen.

MfG Rhize (PS: ich versuche grade mal die Diskussionen hier durch viele Kommentare etwas anzuregen, denn viele Producer stellen hier , wie auch ich, ihre Musik rein um ein wenig public zu werden. Daher fänd ich es gut wenn noch andere sich vornehmen mal ein paar Zeilen unter die Produktionen anderer zu schreiben anstatt nur Themen zu öffnen und zu warten.)
 

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