Beeinflusst die Bindung an bestimmte Sounds/Equipment euer Songwriting?

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Jeder kennt sicherlich Songs oder auch Künstler generell, die mit bestimmten, sehr charakteristischen Sounds verbunden werden. Was wäre The Edge ohne Delay, Andy Summers ohne Chorus usw.? Trifft besonders auf Effekte zu, kann aber auch auf Gitarre oder Amps beziehen.

Es passiert mir immer wieder, dass ich mir überlege: Wenn du diesen Sound jetzt in einem deiner Songs einsetzt, musst du ihn immer dabei haben. Liebt man viele verschiedene, mitunter auch spezielle Sounds (Talkbox, Leslie, Ringmodulator, ...), wird das Setup schnell immer größer. Man bindet sich sozusagen an gewisse Sounds und damit an gewisse Gerätschaften.

Meine Frage: Inwiefern beeinflusst diese Überlegung eure Soundauswahl und damit euer Songwriting?

Der Covermusiker hat im Prinzip das gleiche Problem, nur kann er die Sache nicht selbst beeinflussen. Er greift oft auf Modeller zurück. Die Lösung mit einem Modeller bietet sich auch für den Nicht-Covermusiker an - dennoch bindet man sich auch an das Gerät.

Ein Teufelskreis? Die Wiege des Purismus? Bin gespannt auf eure Antworten.
 
Eigenschaft
 
Das kenn ich nur zu gut :D
Aber ich schreibe die Songs Anfangs nur mit Dingen die ich immer dabei hab (Zerre, Chorus, Delay) und schau dann später wo ich welche Effekte noch einbauen könnte. Dabei versuch ich die Effekte in mehreren Songs zu nutzen, da man sonst Effekte mitschleppt die man nur für 1-2 Songs benutzt. Das funktioniert eigentlich ganz gut. Aber wenn ich dann halt Musik höre und ein Effektgerät höre das mir gefällt, überlege ich schon sehr oft ob das nicht auch was für mich wäre. Aber wenn ich dann Songs schreibe, Probe oder en Gig habe merke ich was ich wirklich brauche und benutze, dann sind die Gedanken an die Dinge die mir noch gefallen würd meist schnell weg. Außerdem ist mein Board fast voll, so das ich nur noch Platz für ein Effektgerät in Boss Größe (oder kleiner) habe und da überleg ich im moment auch was da noch hin soll. Ich habe auch schon so Gedanken gehabt wie "Jetzt kaufst halt noch die paar wenigen Effekte und kaufst dir halt ein größeres Board". Aber iwie möchte ich kein größeres Board. Mein Board ist klein und relativ leicht, es passt perfekt in eine 17" Notebooktasche. Und ein zweites Board möchte ich mir wegen ein paar Effekten nicht bauen. Viel ändern wird sich an meinem Board wohl nicht mehr. Es muss halt so bleiben, dass ich immer alles dabei habe und wenn mir ein Effekt (z.B. eine Zerre) nicht mehr gefällt wird sie auch durch eine andere Zerre ersetzt und nicht durch irgendwas anderes. GAS kann manchmal schon nerven, aber man muss halt schauen was man wirklich braucht.
 
Ich spiele zwar gerne mit Effekten, vor allem Octaver, Pitch und Delay rum, lande aber, wenn ich wirklich an etwas dransitze, immer wieder beim Crunch mit leichtem Reverb. Das ist seit einigen Wochen einfach mein Sound. Dazu passt eben dann auch in der Leadspur kein spaciges Phaserwabern, also ist das bei mir immer nur sehr dezent mit Effekten belegt. Beeinflussen tut mich dabei natürlich die Musik, die ich höre - Blues aller Generationen.

Ich muss dazu sagen, ich habe den VT30, also einen Modeler der neueren Generation, der auch gut klingt, aber die Metal- und HiGain-Kanäle benutze ich so gut wie nie, es sei denn, ich spiel Metallica oder so nach. Obwohl ich also von meinem Setup her (zzgl Multieffekt) die Möglichkeit habe, fast alles an Sounds zu kreieren, was ich wollte, fühlt es sich in klassischen AC30-Gefilden einfach "richtig" an. Und dann kommt immer der Blues raus...
 
Es geht mir im Prinzip genauso: Ich bleibe im Groben bei dem was ich auf dem Effektboard habe und tausche, vor allem daheim, einzelnes aus bzw. ergänze. Nicht drauf sind ein weiteres Distortion, ein Trem, Leslie sowie nur temporär der Filter. Gerade weil ich tauschen oder anbauen muss und kein größeres Board will fahre ich jedoch im Prinzip relativ wenige unterschiedliche Sounds - und bin glücklich damit. Dennoch denke ich oft ich könnte mehr klanglich Abwechslung in meinen Sound bekommen, leider ist das ohne eine Vergrößerung des Boards nur eingeschränkt möglich.

Womit wir wieder beim Teufelskreis wären. Ich sehe es aber auch eher als Hilfe sich zu beschränken, denn zu viel Soundexperimente und Soundsuche bringt oftmals auch nicht weiter. Wie oft erwischt man sich dabei, eher mit dem Equipment zu hantieren und Sounds zu suchen anstatt wirklich Musik zu machen. Es ist sicherlich wesentlicher, wenige charakteristische Sounds zu finden als eine große Vielzahl - ausgenommen gewisse Musikrichtungen.

Es würd mich dennoch interessieren, ob noch mehr hier auf dieses "Problem" gestoßen sind und wie sie damit umgegangen sind.
 
ich steh da eher umgekehrt vornedran:
mit meinem Digitech rp500 würde ich alle nur irgendwie möglichen sounds hin bekommen, lande aber beim basteln am schluss dann doch bei einer art 80er jahre sound, mit viel mitten, einem wummernden bass und etwas dezenteren höhen, naja die effekte hintendran werden auch eher sparsam eingesetzt, meistens deley, reverb, ein booster (meist ts9-modeling) und viell etwas wah...
um mir spezielle modulationseffekte zu basteln bin ich schlichtweg zu faul^^
 
mhm, schwer bei mir zu sagen:
den eigentlichen song, das gerüst, schreibe ich immer "trocken", meistens sogar mit ner akustikgitarre.
dann erst nehm ich ihn mir genauer vor, überlege mir das arrangement dazu, schau, was für ein effekt passen würde, wie viel und was für eine zerre usw.

generell verwende ich, auch wenn ich einen riesen stapel effekte habe, diese nur dezent und subtil, so dass sie auf den charakter eines songs oft wenig bis keinen einfluss haben:
das delay brauche ich nur als echo, um leadsounds "anzudicken", chorus und compressor entsprechend für clean und zerrer sind für mich nicht "effekte", sondern sie stellen grundsounds bereit. bleiben noch wah und flanger, die ich live aber eher selten verwende...
 

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