Beckensound/-Klangideal = Glaubensfrage?

Die Neulinge sind immer ganz froh, wenn sie einer bei der Hand nimmt.

Ging mir neulich so. Den sah man seine mangelnde Erfahrung schon am fragendenen Blick an.
Ich hab ihn dann an Hand von Beispielen die unterschiedlichsten Becken gezeigt und für ihn angeschlagen. Der hätte sich wohl auch kaum zu fragen getraut, den Verkäufer schon gar nicht. Also bin quasi ich als Berater eingesprungen, eigentlich brauchte er wohl nur einen Anstoss, aber da geht es meist schon los, viele trauen sich nicht aus Angst sich zu blamieren. Aber wir haben alle mal klein angefangen.

Ich weiss gar nicht mehr ob und was der sich gekauft hat, ist auch egal. Jedenfalls hab ich ihn auch gesagt, dass letzendlich nur seine Ohren darüber entscheiden, was er sich kauft. Beraten kann man, entscheiden muss er schon selbst.

Das Problem ist aber auch, dass ein Neuling auch nicht weiss ob er gut oder schlecht beraten wird, woher auch? Leider gibt es auch Schlitzohren, die den armen Unwissenden den letzten Ramsch andrehen. Aber zum Glück gibt es ja das Internet um sich zu informieren, solche Foren wie hier sind jedenfalls keine schlechte Erfindung.:D
 
... da hab ich die becken eigentlich nur gestreichelt ...

was ja nicht unbedingt verkehrt sein muß, so beginne ich grundsätzlich, wenn ich dünne bis mitteldicke Becken anteste (also vom Splash bis zum leichteren Medium-Ride), ich schlage die ganz zart mit einem mittelweichen Filzschlägel an und höre genau zu, wie der Klang "aufgeht" und wieder verschwindet, das sicherlich 6-10x mit steigender Anschlagkraft.
Bei schwerern Becken mache ich max. 3 Durchgänge mit Filz
Wenn die Becken dabei homogen klingen, nicht zerren, nicht seltsam die Klangfarbe wechseln oder gar "scheppern" oder sonst übel klingen, erst dann kommen die überhaupt für mich in Frage, erst danach teste ich dann, ob der Sound überhaupt zu meinem bestehenden Beckensatz paßt.

Auch dabei beginne ich immer mit einem weichen Filzschlägen und schlage die Becken möglichst ungedämpft am Rand an, weil dabei fast das komplette Klangspektrum entsteht.

Ich schwöre auf die Methode und bin mir ziemlich sicher, daß ich dabei auch Becken raushöre, die schon einen versteckten Riß oder unnötige Eigenspannungen haben. Durch langjährige Erfahrungen weiß ich, daß Becken, die ich so zusammen-"getestet" habe, auch hinterher mit dem Stock gespielt miteinander klingen.
Ausnahmen sind heftige China-Formen, Becken mit Nieten und natürlich HiHats , Chinas klingen selten rein (und das ist meist gut so...!:D) und bei Becken mit Nieten läßt sich kurzfristig wenig sagen, die kann man nur ohne Nieten testen, ob sie rein klingen, über den Sound ist recht schlecht eine Aussage zu machen, das muß man längerfristig testen/spielen und HiHats reagieren sowieso anders, weil (für mich als Jazzer) die Stockarbeit auf den Hats fast nebensächlich ist - die müssen Becken auf Becken sauber und definiert klingen.
 
Die Filzschlägel-Methode ist wirklich besser geeignet Becken zu testen und zu beurteilen.
Gerade bei dünneren Exemplaren eine ausgezeichnete Methode zu testen, wie sich der Sound "aufbaut".
Manche gehen sogar soweit und empfehlen, neue Becken mit Filzschlägel "einzuspielen".
http://www.virtualcymbals.com/cymbalvideos.html (siehe "breaking in" cymbals).
Ob das wirklich was bringt, weiss ich nicht, schaden kann es bestimmt nicht.

Bei Hihats bin ich aber anderer Meinung. Da sieht man doch, dass es wieder auf die Musikrichtung ankommt. Für mich sind die Hihats die wichtigsten Becken am Set.
Beim Testen spiel ich sie auch so an, wie ich es im normalen Spielverlauf auch mache.
Geschlossen, Halboffen, fast auseinander, getreten, "Aufzieher", schnelle Figuren usw.
Auch schlage ich Top und Bottom ein paar mal getrennt an. Denn wenn die schon einzeln seltsam klingen, werden sie zusammen auch nicht gut sein.
 
olala.. zildjian kriegt hier aber ganz schön den arschsch versohlt...
also ich zumindest finde bei zildjian am ehesten die töne die ich mag. und zwar nur in den teuren serien. wobei es da natürlich auch ausreißer gibt. die k custom und a custom serie halte ich persönlich für die am origilellsten tönenden serien überhaupt auf dem markt.. ob man diese sounds dann mag steht natürlich auf nem anderen blatt. aber "schlecht" oder "scheppernd" oder "blechern" klinken die ganz gewiss nicht.. das kann mir keiner erzählen.
das was hier mit "scheppernd" als attribut für die k`s umschrieben wurde, wird in denglisch ja als "trashy" umschrieben (wobei ich den begriff in die irre führend finde).. und dieser trashy sound ist in diesem zusammenhang ein qualitätsmerkmal der sehr traditionell, trocken und eben trashy klingenden
serie k von zildjian. man liebt diesen konservativen sound oder man hasst ihn..

ich würde auch nicht sagen, dass die "alten" zildjians immer besser waren. dieser vintage glaube hat auch viel mit dem mythos der firma oder mit anderen phantasien zu tun. man hört das was man hören will... wie so oft.. meiner ansicht nach nach klingen neue sachen meist besser als alte.. nicht nur bei cymbals..

ich würd in diese diskussion gern noch einen anderen aspekt einbringen:

als ich noch student und entsprechend pleite war habe ich auch behauptet stagg becken seien genauso gut wie zildjians und diese marken jünger lassen sich nur von den marketing strategen am nasenring durch die manege führen.. aus neid! denn ich konnt mir die dinger die ich wirklich geil fand nich kaufen.. so redet man sich die dinge schön und das was man nicht haben kann wird abgewertet..
ich denke schon dass dieser allzumenschliche mechanismus auch hier ab und zu ne rolle spielt...

(liebe zultan - fans: bitte nicht auf mich einprügeln ;-)

nur noch mal am rande: die firmen die in der quali und beim endorsement gleichgezogen sind wie z.B. meinl... die sind mittlerweile auch exakt genauso teuer (siehe meinl byzance... hhhmmm tolle becken!!)
wie die teuren zildjian serien.. ich glaub die byzance hats letztens bei musik produktiv waren sogar teurer als die nebenstehenden a customs... also: so what?
 
...aus neid! denn ich konnt mir die dinger die ich wirklich geil fand nich kaufen... so redet man sich die dinge schön und das was man nicht haben kann wird abgewertet...
ich denke schon dass dieser allzumenschliche mechanismus auch hier ab und zu ne rolle spielt...
Funktioniert aber auch umgekehrt. Teuer = gut, noch teurer = noch besser. Je teurer, desto exklusiver. Gerade im traditionellen Revier der Ks wildern die türkischen Schmieden mMn recht erfolgreich und überzeugend.
gruß rubber
 
Genau das ist es.
Hauptsache teuer. Von Preis-/Leistungsverhältnis kann da oft keine Rede mehr sein. Das tendiert leider oft gegen ungenügend.

Kommt mir irgendwie so vor wie bei Moderner Kunst:
Da ist ein Bild für 500.000 € auch genial, selbst wenn es ein Dreijähriger 10-mal besser malen könnte, aber Hauptsache es steht ein berühmter Name drauf und ist sehr, sehr teuer.
Viele werden jetzt widersprechen. Aber da lasse ich mich gerne als "Banause" beschimpfen.

Den Werbefritzen aus den Marketingabteilungen der grossen Hersteller wird es jedenfalls freuen, die haben gute Arbeit geleistet.
(Zu dieser Aussage kann sich jeder seinen eigenen Reim machen :D )

Paradebeispiel, dass leider oft nur der Name zählt, sind für mich die Zildjian Pitch Black. Das sind echt grausliche Teile. Die werden wohl nur gekauft, weil eben Zildjian draufsteht und schwarze Becken seit neuestem angesagt sind.
Aus klanglichen Gesichtspunkten kann man die nicht wirklich kaufen. :screwy:

Die Sache mit dem Blindvergleich müsste man wirklich mal machen.
Aber lieber nicht, da würde ich mich wohl auch blamieren. ;)
 
Alles ist relativ, du Banause. :D Sieh dir mal die USA Preise an. Da gibt es nicht viel Unterschiede zwischen Boshorus, Istanbul usw. und Zildjian. Siehst du: Warum nur?
gruß rubber
 
In den Staaten sind Musikinstrumente sowieso billiger und Zildjian werden dort ja hergestellt.
Soviel kann aber Zoll, MwSt, Fracht usw. nicht kosten, dass die bei uns teilweise doppelt so teuer sind.

Was auch komisch ist: Meinl, die ja in good old Germany produziert werden, bekommt man in den USA günstiger als hier.
Aber das ist wieder ein anderes Thema. :rolleyes:
 
Hallo
Ich weiß nicht ob es viel Sinn macht,sehr viele Becken hintereinander weg kurz anzuspielen.Wenn ich ein neues Becken suche weiß ich ungefähr wie es klingen sollte.Die Marke ist mir dann völlig egal.Alle geschmäcker kann man nicht unter einen Hut kriegen.
Ich spiele Zyldijan K/Z Hats genauso gerne wie die 14"Stagg Hats.
Bin froh das ich nicht der einzige bin der die Armonis für so gut hält.


Gruß Hasso-1
 
Das ist wohl mit allen Sinnen so, irgendwann ist der Speicher voll und man kann nix mehr aufnehmen.
Wenn man 30 Becken hintereinander gehört hat, kann man wohl kaum mehr das eine vom anderen Unterscheiden.

Manchmal wird das Ganze auch überbewertet. Dass ein Profi Top-Becken haben will, ist auch verständlich - er muss ja damit sein Geld verdienen und kann kein Gelumpe gebrauchen. Erstaunlicherweise reichen eingen Profis aber auch Becken wie z. B. Paiste Alphas. Wenn Leute wie Bela B oder Tobi Danne (Itchy Poopzkid)die spielen, können die ja so schlecht nicht sein. Die könnten sich wohl auch teuere Becken leisten, aber scheinbar reichen die wohl auch.
 
Genau das ist es.
Hauptsache teuer. Von Preis-/Leistungsverhältnis kann da oft keine Rede mehr sein. Das tendiert leider oft gegen ungenügend.

Kommt mir irgendwie so vor wie bei Moderner Kunst:
Da ist ein Bild für 500.000 € auch genial, selbst wenn es ein Dreijähriger 10-mal besser malen könnte, aber Hauptsache es steht ein berühmter Name drauf und ist sehr, sehr teuer.
Viele werden jetzt widersprechen. Aber da lasse ich mich gerne als "Banause" beschimpfen.

Den Werbefritzen aus den Marketingabteilungen der grossen Hersteller wird es jedenfalls freuen, die haben gute Arbeit geleistet.
(Zu dieser Aussage kann sich jeder seinen eigenen Reim machen :D )

Paradebeispiel, dass leider oft nur der Name zählt, sind für mich die Zildjian Pitch Black. Das sind echt grausliche Teile. Die werden wohl nur gekauft, weil eben Zildjian draufsteht und schwarze Becken seit neuestem angesagt sind.
Aus klanglichen Gesichtspunkten kann man die nicht wirklich kaufen. :screwy:

Die Sache mit dem Blindvergleich müsste man wirklich mal machen.
Aber lieber nicht, da würde ich mich wohl auch blamieren. ;)

also nur um das sicher zu stellen:

bei mir war es nun mal der sound und nicht das marketing, das mich von den a customs und den k customs überzeugt hat und ich hab echt schon auf so einigen tellern rumgeklopft...
obwohl der schickness faktor natürlich auch eine kleine rolle spielt.. aber allein der sound gibt den ausschlag. ich denke, dass ist bei den meisten drummern so..
das spielen von günstigeren serien halte ich keineswegs für banauserie. und es gibt bestimmt auch z.b zultans die sehr schön, von mir aus in einigen ohren auch schöner klingen als ein k custom.

trotzdem, ich bleibe dabei: wer es sich leisten kann probiert die teureren serien ganz gleich von welchem hersteller zumindest mal aus...

stimmt auch, dass diese beknackten schwarzen teller von zildjian wie mülleimerdeckel klingen.. genauso wie die beknackten schwarz oder weiss angemalten teller von paiste.. also angemalte cymbals find ich ja sowieso sowas von bescheuert.... :screwy:

das die spitzenserien hoffnungslos überteuert sind, stimmt natürlich vollkommen
 
Sehr interessanter Thread hier. Ich denke, was SEHR wichtig ist bei der Frage ob einem ein becken gefällt ist die Gewöhnung. Ich konnte meine Becken bis vor kurzem ja nur mit Gummidämpfern spielen, kann dies nun allerdings endlich one und höre ihren echten Klang. Anfangs konnte ich mich mit meinen AAX-Stage Crashs auch nicht so recht anfreunden. Irgendwie waren die mir nicht warm und weich genug. Mein A-Custom Crash hat mir da weit besser gefallen. Und so ging es mit bei diversen becken meines Sets. Die klangen zwar alle irgendwie geil, aber nicht GENAU so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Nun, nachdem etwa 2 Monate vergangen sind, will ich meine Becken genauso behalten. Und zwar GENAU diese. Wenn mir jemand nen Fuffi anbieten würde und ich dafür mein momentanes Becken gegen ein Baugleiches neues austauschen müsste...no way.

Lange Rede kurzer Sinn:
Die Gewöhnung spielt in meinen Augen eine sehr große Rolle. Deswegen war es auch vollkommen klar, dass BumTac die Becken am besten gefallen haben, welche seinen zu Hause ähneln, da er diese einfach gewohnt ist.

Was mir ebenfalls aufgefallen ist: Man gewöhnt sich an Qualität. Ich hatte lange ein Sabian B8 Ride in meinem Set Up und fand die meisten Billig-Rides gar nicht mal sooo schlecht (Red Rock, Paiste 302). Nun habe ich ein Hochklasseridebecken und hab vorgestern mal wieder auf so nem Billigteil spielen müssen. Mir hats echt die Zehennägel hochgerollt :D
 
Jap, das mit der Gewöhnung, die Ern angesprochen hat, sehe ich auch so. Mir ist es schon einige Male passiert, dass neugekaufte Becken in meinen Ohren zunächst nicht wirklich toll klangen, auch wenn sie "hochklassik" waren. Nach einiger Zeit jedoch wurde dieser Klang dann herausragend und ich wollte die Scheiben nicht mehr hergeben.
Zum Beispiel habe ich bei nem befreundeten Drummer auch mal ne A-Custom Matersound Hihat angespielt. Der Chick war mir damals viel zu laut und penetrant, ehrlich gesagt hatte ich schon nach 2 Minuten keine Lust mehr darauf zu spielen. Doch bin ich mir relativ sicher, dass ich mich nach einiger Zeit daran gewöhnt und die Becken im Endeffekt als gut empfunden hätte.
Die Qualität ist eben doch noch eine ganz andere als die der "Billigserien". Meine alten 302-Becken hatte ich auch nie wirklich als extrem schlecht empfunden, doch sie waren ertragbar. Nun, spiele ich heute auf einem 302er tut's mir in den Ohren weh :D, eben genau wie auch Ern meinte.

Spielt man also auf einem Beckenset von eher dunklerer Klangart, hört sich dann im Musikgeschäft durch das Angebot und muss sich für ein Becken entscheiden: wahrscheinlich würde man ein eher dunkles wählen. Das heißt aber nicht, dass einem ein helles Becken im falle eines Kaufes missfiele. Ich denke, nach ein zwei Wochen würde man es am liebsten nicht mehr hergeben :great: .
 
Ja, das mit der Gewöhnung stimmt schon, aber ich finde das bezieht sich eher auf die Klangfarbe. Gewöhnung ist da wohl auch das falsche Wort, wohl eher Vorliebe.

Ok, ich versuch es mal so zu erklären:

Jeder hat vom Soundumfang und Klang eine bestimmte Vorstellung. Warum das so ist und wie man dazu kommt ist wieder eine andere Geschichte, egal.
Ich z. B. liebe bei Rides mehr den "jazzigen", washy, meinetwegen auch trashy Sound. Ein Ride im eigentlichem Sinne hab ich gar nicht, es ist ein 20" grosses Crash.
Und dann hab ich noch ein 18" Crashride.

Mit diesen "pingigen" Becken, die eher an einem Box-Gong erinnern kann ich nix anfangen, da tun mir die Ohren weh. Wenn es "Ping" machen soll, habe ich eine Bell und die wird nur als Effekt benutzt.

Folglich scheiden solche Rides eigentlich schon bei der Vorauswahl aus. Selbst wenn ich nicht am Label erkennen sollte was das für eins ist, höre ich beim ersten Draufhauen ob es passt oder nicht.
Da werde ich mich auch nicht daran gewöhnen (müssen), weil ich die sowieso nicht kaufe.
Ist meiner Meinung nach auch Blödsinn, wäre ja genauso, wie wenn ich Essen kaufe, dass ich gar nicht essen werde, weil mir es gar nicht schmeckt.

Es kann schon sein, dass sich der Hör-Geschmack etwas verändert. Das ist aber eher so, dass er sich verbessert, weil man mehr auf Feinheiten hört.
Ich mag in letzter Zeit B20 Becken lieber als B8. Liegt vielleicht auch daran, dass ich in letzter Zeit eher mehr B20 Becken gehört habe. Es gibt schon auch noch gute B8er. Das Material ist mir eigentlich wurscht, solange das gut klingt - im Prinzip gibt es nur gute und schlechte Becken. ;)
 
Den absoluten Vogel schoß Zildjian K ab (liebe K-Fans, ich habe Euch trotzdem lieb, Ihr mich doch auch, oder?), die wirklich absolut grauenvoll im direkten Vergleich klangen. "Scheppern" war mein allererster Gedanke, den ich sogleich von meinem Begleiter bestätigt haben wollte, der dann zum gleichen Schluß kam.

Natürlich lieben wir Dich immer noch, Bumtac;-))))))))))))))))

Auch wenn ich als glühender Verehrer von Teilen der K-Serie noch anmerken möchte;-) :



Ich tät mich mal interessieren, um welche der doch zahlreichen Ks und ihrer Unterserien es sich dabei handelt...

Aber in einem Punkt, kann ich Dich zu nem gewissen Anteil unterstützen:

Ich vergöttere die K dark crashes aus den 80er und "Umgebung". Ob es die volleren brilliant-Becken oder die dünneren matten sind...

Die Brilliant sind kräftig und sind dennoch imho nicht wirklich aufdringlich oder scheppernd.
Die matten dünneren sind der ideale Kontrast dazu, schöner Crashsound "medium-dry", also richtig schön washy, nicht zu "süß" und nicht zu "trocken", obwohl weich dennoch die Portion Definition... ich liebe diese Teller.

Deren potentieller Nachfolger, denen noch das Wörtchen "medium" "aufgezwungen" wurde, finde ich, kommen auch nicht zwingend hin.

Generell hab ich den Eindruck, dass Zidljian, grad bei der Serie "A custom" fällt mir das auf,die Becken einiges härter macht, als früher...

Auch bei Splashes der Acustom- und auch der K-Serie empfinde ich das ähnlich... Ich kann mir zwar schon erklären, dass ein neues Splash etwas härter klingt, als ein 12 Jahre altes, aber solche Unterschiede, das käme mir schon einer Verwandlung gleich...

Auch bei der Paiste 2002-Serie sind mir die alten Jahrgänge lieber, als die Jüngeren. Das kann ich so zwar nur über die Crashes sagen, aber da isses vorerst so...

Zu den Anatolen kann ich sagen, dass das auch absolut tolle Becken sind, mir hat von den Diamond-Serien die "Trinity"-Unterserie unheimlich gut gefallen.

Masterwork: Hör da auf jeden Fall nochmal rein, die brauchen sich keinesfalls hinten anstellen: Meine Favs: Custom, custom pointer, resonant, iris...

Zu Sabian: ich habe auch einige jüngere Fabrikate daheim, da sind also schon tolle Sachen dabei...

Nochmal zu den "gescholtenen" Ks... Ich habe aus der jüngeren Genration K mastersound hats, ja, die würden woanders sicher als "heavy" oder ähnlichem durchgehen, aber ich finde deren Sound denooch fantastisch...

Mein Fazit: Ich denke, (auch wnn ich diesen Satz hasse), im Querschnitt waren die Zs früher wohl insgesamt schon besser... irgendwann haste halt als Firma den Zenit erreicht, wo es (wohl für viele) nicht mehr weitergeht... dennoch "müssen" sie ja weiterhin Neues kreieren... irgendwann kommst Du halt nimmer vorwärts...
 
Becken werden eben sehr persönlich favorisiert/gehasst. Das Klangempfinden ist, bei den verschiedensten Menschen, sehr individuell ausgeprägt - was der eine abgöttisch liebt, ruft beim anderen einen Brechreiz hervor (sehr überspitzt dargestellt). Dazu kommt noch die Eignung (oder eben Nichteignung) für bestimmte Musikstile.
Eigentlich kann man daher die Becken objektiv nur an der handwerklichen Ausführung in gut/schlecht einteilen (und da schneiden sogar die Billigserien der großen Anbieter (z.B. Paiste PST3) recht gut ab, soll heißen - technisch sehr sauber verarbeitet (aber leider ohne schönen Klang)).
Jede andere Bewertung kann nur subjektiv sein, eben abhängig von den eigenen Vorlieben und dem persönlichen Klangempfinden (und den spielerischen Erwartungen, die man an ein Becken hat (mehrere verschiedene Klangebenen, mehr/weniger "Wash", harter/weicher Glockenklang, Dynamikverhalten, etc.).
Beckenklänge sind eben wesentlich komplexer als ein Trommelton und daher auch qualitativ schwerer zu bewerten - damit müssen wir uns einfach abfinden.

Und zu allem Überfluß ändert sich auch der persönliche Geschmack mit der Zeit (und der Musik, die man gerade zur Zeit macht) ganz erheblich. Mit wachsender Spielpraxis und verbesserter Spielkontrolle wachsen dann eben auch die Ansprüche an ein Becken.
Was einem gestern noch supergut gefiel, kann leider morgen schon der letzte Dreck in den eigenen Ohren sein.

Und seltsamerweise ist das Klangempfinden nicht abhängig vom Preis eines Beckens. Oft findet man auch bei billigeren Becken sein persönliches Traumbecken. Und ein richtig Teures kann einem auch schon mal absolut nicht gefallen.
Die Chance, das Superbecken zu finden steigt natürlich schon mit dem Preis (einfach wegen der besseren, gleichmäßigeren Verarbeitung und des höherwertigeren Bronzegemisches), der hohe Preis ist aber leider kein Garant für ein tolles Becken (s. z.B. einige K-Zildjians, ich habe da schon einige grottige gehört).
 
schöner Beitrag!

... Becken werden eben sehr persönlich favorisiert/gehasst ...
selbst bei überspitzter Darstellung, wer Becken hasst und sich oberhalb der Pubertätsgrenze befindet, der sollte sich schon prof. Hilfe bei einem Psychiater/Psychologen suchen.

... Und zu allem Überfluß ändert sich auch der persönliche Geschmack mit der Zeit ...
Das ist sicherlich auch sehr individuell, ich glaube eher, daß sich viel öfter Hörgewohnheiten festsetzen und daß neue/andere becken durchaus gefallen können, aber nicht zur Hörgewohnheit passen - vielleicht auch erst bei fortgeschrittenem Alter...?!


Aber solange Becken nach folgenden Kriterien ausgesucht werden, sind hier fast alle Diskussionen sinnlos...
...
  • Logo, sieht es gut aus? Passt es?
  • Homepage (Find ich ganz wichtig)
  • Endorser (Wer spielt den Meinl? Ah, Benny Greb, Felix Pollard, Ralf Gustke...)
  • Werbung (Sorgt die Firma dafür, dass man immer wieder was von ihnen hört, es neuers gibt und es nicht "einstaubt"
...
 
Letzteres ist aber der springende Punkt. Keiner wählt nur rein objektiv aus und es zählt auch mehr als nur klangliche Aspekte. Die haben zwar wohl den Löwenanteil bei der Kaufentscheidung aber wohl nicht nur. Sonst gäbe es wohl auch nicht soviel verschiedene Hersteller.
Oft sind klangliche Unterschiede nur marginal.

Ist irgendwie vergleichbar mit Automarken.
Fahren tun sie praktisch alle. Aber auf das "Wie" kommt es wohl doch an?
Sonst gäbe es wohl kaum so Unterschiede? Angefangen vom Dacia Logan für knapp 8000 € bis zum Bugatti für über einer Million.
 

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