Hi!
Ich habe zwei "Ami- B.C. Riches"; eine US- Standard und eine Custom Shop. Sind beide Warlocks, relativ (Betonung wirklich stark auf relativ) ähnlich im Aufbau und in den Features. Im Laufe der Zeit hatte ich auch mehrere Asien- und USA- Riches (meist Warlocks) in den Händen, oft rein um mir ein "breiteres" Bild zu machen bzw. für den Vergleich.
Ich persönlich finde den Vergleich von B.C. Rich mit ESP & LTD bereits im Allgemeinen gar nicht mal so schlecht, da sind einige Parallelen, wie ich finde.
Die asiatischen B.C. Rich- Modelle, die es heutzutage so gut wie überall zu kaufen gibt, bieten eine ziemlich weite Spanne von oftmals übergünstigen Anfänger- Gitarren bishin zu wirklich, wirklich guten, demnach auch preislich anders gelagerten, Gitarren. Ähnlich LTD, die wie ich finde ebenfalls "von bis" bauen. US- B.C. Rich- Modelle (die wie gesagt in dieser Form nicht mehr erzeugt werden) stehen da quasi drüber. Je nach Modell kann da soundtechnisch ein bisschen mehr als bei den Asien- Modellen rausschauen, oder aber auch deutlich mehr. (so wie ich finde ist das bei ESP- Modellen im Vergleich zu den LTDs ähnlich)
Die Custom Shop- B.C. Riches legen da noch ein Schaufelchen drauf. Soundmäßig, aber auch (oft deutlicher als soundbezogen) in Bezug auf die Verarbeitung, Optik und Feinheiten. Keine Seltenheit bei Custom Shops...
Man bekommt (was in diesem Preissegment auch so sein muss) ein zwar teures, aber durchaus wertiges, sehr gut verarbeitetes, flexibles und vor allem kompromissloses Musikinstrument. Da gibt es keine Ausreisser oder Montags- Modelle. Es stimmt einfach alles an den Teilen, und das fühlt man, sieht man und hört man bereits in dem Moment, in dem der (ebenfalls sauteure) Koffer geöffnet wird.
B.C. Rich hat die US- Serienmodelle vor geraumer Zeit schon aufgelassen, und, wie ich finde- damit polarisiert. Man hat jetzt die Wahl, entweder Asien- Modelle (die teilweise nicht schlecht sind!) zu kaufen, oder aber High End- Gitarren (die definitiv nicht schlecht sind!). Je nach Geldbörse kann man dann entscheiden, was man braucht, will bzw. was einem der Spaß dann preislich Wert ist. Eigentlich schade, da der Spagat nicht aufgeht, es ist keine "Mittelklasse" mehr da. (Andere Marken punkten oftmals genau in dieser Kategorie...)
Die US- Standard- Serien findet man an sich gebraucht relativ selten, im deutschsprachigen Raum fast gar nicht. Und wenn, dann meist schlimm abgenutzt oder irrsinnig verbastelt (da fallen mir historisch ein paar Sachen aus der Bucht ein...).
So wie es ausschaut, werde ich demnächst meine Standard US- Warlock verkaufen... Nicht, weil sie nicht gut wäre; jedoch meine Custom mir zu sehr ans Herz gewachsen ist, um sie herzugeben. Da aber immer weniger Platz für Spielzeug da ist, muss Scheiden dann doch irgendwann weh tun...
Und da ich kaum noch Metal oder harte Mucke spiel, wäre es sinnlos, beide Warlocks zu behalten...
Falls Interesse, gerne mal eine PN.
Kurz noch:
Soundunterschiede US- und Custom-Warlock: Der Unterschied ist schon hör- und sehbar, jedoch würde ich für das Quäntchen auch wieder nicht zu stark überbewerten; und schon gar nicht, wenn man den Aufpreis dafür bedenkt. Sofern einem die asiatischen Sachen nicht "genug" sind, sollte eine US- Rich absolut ausreichend und durchaus professionell genug sein.
Vergleich US- Rich und ESP: Finde (wie eingangs erwähnt), dass das ein wirklich guter Vergleich ist. Die US- B.C. Rich steht einer ESP in nichts nach. Natürlich unter Beachtung der Features! Was dann im Endeffekt "besser" für einen ist, ist jedem selber überlassen... Wobei in Sachen "Exzentrik" B.C. Rich definitiv die Nase weit, weit vorne hat...
