Bauteile werden beim Löten beunruhigend heiss ...

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Gast112019
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Hallo zusammen!

Als ich letzte Woche (endlich, endlich) die Platine meines ersten DIY-Effektgerätes gelötet habe, ist mir aufgefallen, dass alle Bauteile immer sehr heiss geworden sind. Ist das normal? Oder können da einzelne Teile beschädigt werden?

Ich benutze einen 230V / 15W Lötkolben. Auf der Verpackung und in der Gebrauchsanweisung steht, dass er für Elektronikarbeiten geeignet ist. Ausserdem steht auf der Verpackung noch 370°C, was dann wohl die maximale Temperatur sein muss.

Muss ich mir sorgen um meine Kondensatoren und Widerstände machen? :(

Gruss, Marc
 
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Um deine Fragen zu beantworten:
1) Jup, dass sie heiß werden ist normal, deswegen sollte ein vernünftiger Lötvorgang auch schnell abgeschlossen werden können, dazu siehe 2)
2) Jup, musst du. Zumindest wenn du Lötlaie bist, sag ich jetz mal.
Ernsthaft: 370 °C is ne Menge, und kann dir Potis, Widerstände und vor Allem Kondensatoren schnell mal durchheizen. Wichtig ist deswegen, dass man mir Geduld und der richtigen Vorbereitung lötet. Dazu gehört in erster Linie die richtige Technik, vernünftiger Lötzinn, der nicht gerade 20 Jahre alt sein sollte und der Klassiker: Ne saubere Lötspitze, wenn der Kolben heiß ist zieh den Kolben gerne mal durch feine Stahlwolle, um sie sauber zu halten. Ach ja, viel hilft hier nicht immer viel.
Dann sollte nichts schiefgehn...

Gruß
 
vor allem bei halbleitern solltest du vorsichtig sein, die sind nämlich immer ziemlich schnell beleidigt. (kleiner tipp von mir: dafür gibts sockel, die nicht die welt kosten und die man anstatt des bauteils einlötet und danach erst das eigentliche bauteil drauf steckt.)
widerstände sind eigentlich eher nicht so empfindlich, bei kondensatoren kommt es auf den typ an: ein keramikkondensator (orangegelbe scheibe) hält wohl mehr aus als ein elko...

und achso, zur beruhigung: kurzzeitig sind eigentlich bei den meisten bauteilen 100°C drin - und da kannste schon nicht mehr dranfassen (370 sind aber definitiv zu viel)
 
und achso, zur beruhigung: kurzzeitig sind eigentlich bei den meisten bauteilen 100°C drin - und da kannste schon nicht mehr dranfassen (370 sind aber definitiv zu viel)



naja, sie sind schon nicht 370°C heiss geworden, das ist nur die maximale temperatur des lötkolbens. die teile waren zwar heiss, aber ich konnte sie immer noch anfassen, ohne mich zu verbrennen.
 
Kannst du die Temperatur am Lötkolben denn nicht runterregeln? Denn mit konstanten 370°C löten ist wirklich kein Vergnügen... Da brätst du dir ja alles durch!
 
370°C ist zwar viel, aber durchaus zum Löten schon noch OK, wenn man schnell lötet. Die Bauteile dürfen natürlich nicht so heiss werden.
Bei ICs ist die max. Bauteiltemperatur beim Löten angegeben. Sie liegt meist irgendwo zwischen 230 und 300°C (für max. 10 Sekunden!!). Diese Angabe ist auch notwendig, da heutzutage ja fast alles in SMD produziert wird und diese Bauteile oft im sog. Reflow-Verfahren gelötet werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Reflow-Löten)


Damit die Bauteile beim Handlöten nicht so heiss werden gibt es verschiedene "Tricks"

- am wichtigstens ist: schnell Löten und nicht ewig "rumbrutzeln"

- wenn man KEINE Platinen lötet, sonden die Bauteile frei verlötet, kann man den zu lötenden Draht mit einer Spitz-/Flachzange festhalten. Das leitet einiges an Wärme ab.

- wenn man Platinen lötet, und den Draht nicht festhalten kann, kann man das Bauteil Flachzange festhalten. Auch das leitet einiges an Wärme ab.

- oftmals kann es ratsam sein, nicht ein Bauteil am Stück zu löten, sonden zwischendurch eine Pause zu machen und sich erstmal mit anderen Bauteilen zu beschäftigen. Wenn man also ein IC mit 14 Beinchen lötet, nicht die 14 Beinchen nacheinander festlöten, da von jedem Beinchen Wärme zum IC transportiert wird, sondern erstmal nur zwei, drei weit auseinanderliegende Beinchen, dann warten oder ein anderes Bauteil löten; dann wieder zwei, drei Beinchen usw. -- Bei ICs ist es aber eh' am besten, wenn man Sockel verbaut. Sollten bei einem DIY-Bausatz keine Sockel dabei sein, so sollte man die zusätzlich kaufen. Die Teile kosten nur wenige Cent. Bei den Sockeln gibt es aber gravierende Qualitätsunterschiede: Billigsockel haben Federkontakte die nicht besonders haltbar sind; besser ist es sog. "gedrehte" Sockel zu nehmen. Allerdings kosten die gut das dreifache: bei einem 14Pin-Sockel also 15Cent statt 5Cent.


schlecht !!
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GUT
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Naja, aber wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat mit löten ist man ja noch nicht so schnellund brutzelt mal das eine oder Andere Bauteil durch... (Ich bestell empfndliche Bauteile auch immer mindestens doppelt ;-)

@Marcschmid: Mein Tipp, wenn du vorhast das mit dem Löten ein wenig intensiver zu betreiben, kauf dir ne Lötstation, wo du die Temperatur regeln kannst. Kostet auch nicht viel mehr als 20 Euro und spart im endeffekt Geld und Nerven...
 
@Marcschmid: Mein Tipp, wenn du vorhast das mit dem Löten ein wenig intensiver zu betreiben, kauf dir ne Lötstation, wo du die Temperatur regeln kannst. Kostet auch nicht viel mehr als 20 Euro und spart im endeffekt Geld und Nerven...

Ich hab den Kauf meiner Lötstation auch nicht bereut. Ganz einfaches Ding von Weller mit Drehrad zur Temperatureinstellung. Sehr angenehm, wenn man mal Lötzinn über Lochrasterplatinen verteilt, also eine Leitung mit Lötzinn zieht, und dafür den Kolben auf 250° regeln kann.
 
die teile waren zwar heiss, aber ich konnte sie immer noch anfassen, ohne mich zu verbrennen.

Also dann war alles noch im grünen Bereich! :D
Selbstverständlich ist es günstig, mit niedrigen Temperaturen bzw. kurzen Lötzeiten zu arbeiten, aber übliches Lötzinn schmilzt frühestens ab 185 °C, bleifreies sogar später. Und ein Bauteilanschluß für 3 sec auf 200 ° zu erhitzen, erhitzt noch lange nicht das ganze Bauteil auf über 100 °C.
Ich habe meine Lötstation auf 300°C eingestellt und fahre damit sehr gut, habe aber auch ausreichend Erfahrung. ;)
Zu heiß war es definitiv, wenn sich das Lötpad ablöst!
 
ich denke die temperatur *runter* zuregeln beim löten ist sehr kontraproduktiv.
wie schon im ersten post steht: ein guter lötvorgang dauiert so kurz wie möglich.
also 450°C - 500°C sind meiner meinung nach deutlich optimaler, um nur einen kleinen bereich auf löttemperatur zu bringen, da in der zeit nicht die wärme in das gesamte bauteil abfließt.
also wenn du nur einen 15 W lötkolben hast, der nur 370°C bringt, kann es schon sein, dass du manchmal sehr lange braten musst (bei großen teilen wie poti gehäusen.. usw)

also solltest du wirklich für optimale wärmeleitung von spitze zu lötstelle sorgen. spitze blank (dafür reicht auch ein normales papier taschentuch zum abwischen), eine kleine perle lötzinn und viel druck auf die lötstelle (natürlich nur soviel dass du nichts kaputt machst)

Grüße, toby
 
ich denke die temperatur *runter* zuregeln beim löten ist sehr kontraproduktiv.
wie schon im ersten post steht: ein guter lötvorgang dauiert so kurz wie möglich.
also 450°C - 500°C sind meiner meinung nach deutlich optimaler, um nur einen kleinen bereich auf löttemperatur zu bringen, da in der zeit nicht die wärme in das gesamte bauteil abfließt.

Wir reden hier aber schon über Elektronik und nicht über Dachrinnen?

Bei ca. 300° kann man in Ruhe und ohne Hektik den Lötkolben an Lötpad und Bauteilanschluss drücken und dann das Lötzinn dazu geben ohne das man Angst um das Bauteil haben muss.
Nebenbei nutzt sich die Lötspitze auch stärker ab (Korrosion), je höher die Temperatur ist. Bleifreies Lot verstärkt diesen Effekt noch.

LG
 
Nebenbei nutzt sich die Lötspitze auch stärker ab (Korrosion), je höher die Temperatur ist. Bleifreies Lot verstärkt diesen Effekt noch.



Das hat mich auch gewundert, als ich nach meiner ersten Lötarbeit die Spitze, die dann eben keine mehr war, angeschaut habe. :D

Gruss, Marc
 
So, damit ihr euch meine erste Lötarbeit ansehen und Kritik (oder Lob :cool:) dazu äussern könnt, hab ich kurz ein paar Fotos gemacht. Einige der "Lotwürste" sind ziemlich dick geworden, vor allem diejenigen, die ich ganz am Anfang gemacht habe. :D

Gruss, Marc
 

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So, damit ihr euch meine erste Lötarbeit ansehen und Kritik (oder Lob :cool:) dazu äussern könnt, hab ich kurz ein paar Fotos gemacht. Einige der "Lotwürste" sind ziemlich dick geworden, vor allem diejenigen, die ich ganz am Anfang gemacht habe. :D

Und das ist einer der Gründe warum man bei Effektgeräten kein Lochraster verwenden sollte: Es sieht beknackt aus, dauert zu lang und die Leute die es noch nie vorher gemacht haben, produzieren kalte Lötstellen am laufenden Zinn. Das was du da gemacht hast, ist zwar ein netter Versuch, aber mit Sicherheit entweder a) nicht lauffähig oder b) nicht haltbar.

Ein paar tipps zum besser machen:
Bei Lochraster mit Lötaugen brauchst du keine "Wurst"-Löten! Das ist absolut überflüssig und unnütz. Einfacher geht's, wenn du das abisolierte Kabel unten an einem lötauge fest machst und dann die bauteile die auf der "Bahn" liegen verbindest. Das spart a) Zeit und b) sieht's auch noch besser aus. Bei den Bahnen die du da gezogen hast, ist das annütze Lötzinnverschwendung denn das zeug hält eh nur an den Lötaugen!

Widerstände & Co sind auf der Platine aufliegen zu installieren und nicht frei in der luft.

Außerdem hast du noch ein paar Bauteile vergessen die sind unten überhaupt nicht verbunden.

Grüße
 
... kalte Lötstellen am laufenden Zinn. Das was du da gemacht hast, ist zwar ein netter Versuch, aber mit Sicherheit entweder a) nicht lauffähig oder b) nicht haltbar.

Was meinst du genau mit "kalte Lötstellen am laufenden Zinn"? :confused: Und was meinst du mit "nicht lauffähig" und "nicht haltbar"? :confused:



Ein paar tipps zum besser machen:
Bei Lochraster mit Lötaugen brauchst du keine "Wurst"-Löten! Das ist absolut überflüssig und unnütz. Einfacher geht's, wenn du das abisolierte Kabel unten an einem lötauge fest machst und dann die bauteile die auf der "Bahn" liegen verbindest. Das spart a) Zeit und b) sieht's auch noch besser aus. Bei den Bahnen die du da gezogen hast, ist das annütze Lötzinnverschwendung denn das zeug hält eh nur an den Lötaugen!

Hast du mir ein Bild auf dem ich sehen kann, wie man es richtig macht?



Widerstände & Co sind auf der Platine aufliegen zu installieren und nicht frei in der luft.

Man sieht es auf dem Foto zwar nicht, aber alle Widerstände liegen satt auf der Platine. Der einzige der das nicht tut, ist der ganz oben und auch nur deshalb, weil er erst auf einer Seite verlötet ist. Die Elkos und Dioden sitzen ebenfalls satt auf der Platine. Bei den Kondensatoren ging es nicht, da ich sie über vier Löcher verlöten und somit zurechtbiegen musste. Die sollte man nicht satt auf die Platine löten, wegen der Wärmeentwicklung (hab ich gelesen, weiss aber nicht ob es stimmt :confused:).



Außerdem hast du noch ein paar Bauteile vergessen die sind unten überhaupt nicht verbunden.

Ich weiss, ich bin auch noch nicht ganz fertig. :)



Also, es wär super wenn du mir ein Bild zeigen kannst, wie ich die ganze Sache richtig mache! :rolleyes:



Gruss, Marc
 
Und das ist einer der Gründe warum man bei Effektgeräten kein Lochraster verwenden sollte: Es sieht beknackt aus, dauert zu lang und die Leute die es noch nie vorher gemacht haben, produzieren kalte Lötstellen am laufenden Zinn. Das was du da gemacht hast, ist zwar ein netter Versuch, aber mit Sicherheit entweder a) nicht lauffähig oder b) nicht haltbar.

Das mit den kalten Lötstellen kann ich bestätigen, da bin ich auch Meister drin :)
War auch so, dass mein erstes Lochrasterprojekt genau dieses Problem hatte. Ob das ganze jetzt nicht haltbar ist wage ich mal zu bezweifeln, allerdings habe ich auch mit Drähten auf der Lötseite gearbeitet und fast gar nicht mit Lötzinnbrücken. Die Fehlersuche war auf jeden Fall lehrreich.

Für Prototypen halte ich Loch- bzw. Streifenraster für gar nicht so verkehrt. Und solange wie die Schaltung noch übersichtlich bleibt muss ich mir wirklich nicht die Umstände mit einer selber geätzten Platine antun. Falls man aber eine Bezugsquelle dafür hat ist die geätzte Platine natürlich vorzuziehen!

LG
 
Was meinst du genau mit "kalte Lötstellen am laufenden Zinn"? :confused: Und was meinst du mit "nicht lauffähig" und "nicht haltbar"? :confused:

Eine kleine Abwandlung von "kalte Lötstelle am laufenden Band" d.h. nichts anderes das einige deiner Lötstellen schon aussehen als wären sie brüchig bzw. "kalt".


Hast du mir ein Bild auf dem ich sehen kann, wie man es richtig macht?

Wenn man es kann sieht das ganze dann so aus (hab ich allerdings nicht gelötet, da ich mich weigere auf Lochraster zu löten!)....

- www.mikrocontroller.net - KLICK

Ist zwar auch nicht Perfekt, aber schon ordentlich!

Man sieht es auf dem Foto zwar nicht, aber alle Widerstände liegen satt auf der Platine.

Das denke ich nicht - siehe Anhang.

Für Prototypen halte ich Loch- bzw. Streifenraster für gar nicht so verkehrt. Und solange wie die Schaltung noch übersichtlich bleibt muss ich mir wirklich nicht die Umstände mit einer selber geätzten Platine antun. Falls man aber eine Bezugsquelle dafür hat ist die geätzte Platine natürlich vorzuziehen!

Lochraster ist auch für's Prototyping blödsinn, weil du mehr Fehler einbaust als schnell eine platine zu ätzen oder ätzen zu lassen. Außerdem: Wer die Erfahrung hat eine Schaltung selbst aufzubauen/entwerfen, der simuliert sie sowieso einmal durch. Dann kann er auch gleich die Schaltung exportieren und daraus ein PCB entwerfen. Und wer Schaltungen nachbaut bekommt im Netz auch fertige, funktionionsfähige Layouts für die Platine. Da kostet das Ätzen vielleicht 8-10€ plus versand... Das spart dann auch platz und nerven!

Grüße

P.S. Mark erinnert mich an den Text: "... Mark hätte nie so viel Dreck gemacht, Mark hätte über meinen [obigen Lötwitz] gelacht ..." wer weiß von wem der Text is darf's für sich Behalten :D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem: Wer die Erfahrung hat eine Schaltung selbst aufzubauen/entwerfen, der simuliert sie sowieso einmal durch. Dann kann er auch gleich die Schaltung exportieren und daraus ein PCB entwerfen.

oha - dann darf ich hier gar nicht mitreden :( Meine analogen Prototypen sind meistens wilde Freiluftverdrahtungen - Bilder gibt's davon nie und nimmer :D Am Anfang gibt es ja noch nicht mal einen Plan, nur eine Idee - was soll ich denn da simulieren...

duckundweg
 

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