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Hallöle,
das hier soll ein Thread sein, wo es um das Ver(schlimm?) bessern meines Harley Benton HBCE 830 E-Cellos gehen soll.
Es soll ausdrücklich KEIN Review sein, denn dafür habe ich nicht genug Erfahrung mit dem Cello, sprich: gar keine
Ich betrachte das also alles von meiner hobbytechnischen Seite des Arbeitens mit Holz. Dazu Lernen durch Erfahrung am HBCE 830.
Eine Bitte: nicht prompt alles nachmachen, was ich so probiere, sondern im Zweifel erst einen Geigenbauer fragen, wenn die handwerklichen Voraussetzungen fehlen!
Auszüge meiner Posts aus anderen Diskussions-Threads zu dem Thema:
_________________________________________________________________________________________________
Heute war ich beim Geigenbauer.
Resultat:
-> Saiten für die Tonne, aber auch nicht schlechter als billige 40.- Saiten aus dem Onlineshop.
-> Griffbrett wellig ohne Ende, regelrechte Dellen drin. Zur C-Saite hin eine ca. 30° steile Kante.
-> Steg zu niedrig, bzw. die Kerben für die Saiten hier und da zu tief.
Aber: gar nicht so schlecht spielbar, meint der Fachmann, und legt auch prompt ein etwas schnarriges, aber recht ordentlich klingendes Solo hin
Also ab nach Hause, und in die Werkstatt:
-> Saiten runter und mit Feile + Schleifkissen an das Griffbrett gegangen. Ohne Saiten sieht man erstmal richtig derbe die Dellen, Riefen, Kanten usw. im Griffbrett. Klar, dass die C-Saite schnarrt, wenn man in einer der Dellen greift. Also erstmal per Augenmaß das Griffbrett abgefeilt und -geschliffen. Um noch genügend Fleisch zu lassen, ist die Rundung nicht wie beim Profigerät, aber mit verschliffener Kante und nur noch minimalen Dellen, greift es sich nun auf Anfängerstatus vollkommen ok.
Natürlich wurde das Griffbrett dabei gleichzeitig von seinen Riefen befreit, zudem die übel stinkende Beize mit abgeschliffen. Als Abschluss noch ordentlich Griffbrettöl einmassiert, und leicht poliert. Ebenholz ist das natürlich trotzdem nicht, aber sieht nun wesentlich satter und etwas palisandermäßig aus. Im Werk wird wohl genommen, was gerade an billigen Holzlatten zur Verfügung steht ...
-> Obersattel: beigeschliffen, nachgerundet, Kerben nachgefeilt, damit die teils übel abgeknickten Saiten einen flacheren Winkel haben. Inklusive Nachbeize und Ölung/Politur.
-> Steg: mit harten Bubinga Pommelé Klötzchen um 2,4mm erhöht, um die zu tiefen Kerben, und Reste der Dellen im Griffbrett auszugleichen. Ich baue aber die Tage mal einen komplett neuen Steg, denn miese Rundung und die zu tiefen und per Augenmaß gesetzten Kerben ab Werk sollten verbessert werden.
-> Die schwabbelige Platte für die Klinkenbuchse: komplett neue Platte aus Olivenholz zurechtgesägt. Nun ist die Buchse schön fest, und die Platte biegt sich nicht mehr durch, wenn das Klinkenkabel eingesteckt wird.
-> Hals: ziemlich wellig und dellig. Da muss ich nochmal ran, momentan erstmal leicht feingeschliffen, geölt und poliert.
Ergebnis des ersten Nacharbeitens: ziemlich ordentlich spielbar
Mittlerweile hält es auch recht ordentlich die Stimmung. Die Saiten werden aber trotzdem nur abgenudelt und bald ersetzt. Tipp vom Fachmann: Thomastik Präzision mittel. Mal schauen, sehen vom Preis her recht akzeptabel mit 70.- aus ...
Fotos und Klangbeispiele folgen die Tage ...
das hier soll ein Thread sein, wo es um das Ver(schlimm?) bessern meines Harley Benton HBCE 830 E-Cellos gehen soll.
Es soll ausdrücklich KEIN Review sein, denn dafür habe ich nicht genug Erfahrung mit dem Cello, sprich: gar keine
Ich betrachte das also alles von meiner hobbytechnischen Seite des Arbeitens mit Holz. Dazu Lernen durch Erfahrung am HBCE 830.
Eine Bitte: nicht prompt alles nachmachen, was ich so probiere, sondern im Zweifel erst einen Geigenbauer fragen, wenn die handwerklichen Voraussetzungen fehlen!
Auszüge meiner Posts aus anderen Diskussions-Threads zu dem Thema:
Ich habe mir heute auch ein Harley-Benton HBCE 830 angeschafft. Guter Preis von 120.- für ein neues (!) Gerät samt allem Zubehör - da konnte ich nicht nein sagen.
Wenn man gute Instrumente gewohnt ist, fällt einem in der Tat erstmal die Kinnlade runter, wenn man sich die "Qualität" des 830er anschaut. das muss echt die mieseste China-Qualität sein, die man da drüben kriegen kann. Dafür originale 333.- zu zahlen - um Himmels Willen ...
Aber: es funktioniert.
Meine Überlegungen zum Pimpen meines Exemplars:
-> neue Saiten, klar
-> ordentlicher Bogen
-> neues Kolofonium. Das beigelegte ist steinharter Schrott
-> neuer Steg im Eigenbau. Angedacht wäre da Makassar-Ebenholz.
-> neuer Obersattel im Eigenbau, ebenfalls aus Ebenholz. Der Originale - nun ja, sieht ziemlich nach Brennholz aus.
-> Griffbrett glätten und ölen
-> Grundplatte für die Klinkenbuchse neu. Das Original schwabbelt und ist viel zu dünn. Mal sehen, ob ich noch ein bisschen Messingblech habe.
Ist natürlich nicht alles was für heute und morgen, aber ich würde sagen, man kann was aus dem Teil machen ...
Die Qualitätsschwankungen bei dem Gerät scheinen gewaltig zu sein. Ich habe mir das Beste unter diversen, teils ziemlich schrottigen, Exemplaren rausgesucht. Es scheint in der Fabrik nicht gerade geregelte Arbeitsabläufe zu geben. Mal ist das Scharnier der Stütze mitlackiert, mal nicht. Jedes hat auch an anderen Stellen Lackfehler. Ist aber eher alles Optik. Je nachdem, wie die sich in der Praxis zeigt, baue ich mir die aber auch in Wunschform neu.
Da ich heute das erste Mal Cello gespielt habe, sind die Pimpungen erst fällig, wenn ich mir ein paar Basics angeignet habe, bzw. sie mir habe zeigen lassen. Die Saiten jedoch sind fällig, eine hat im Sattelbereich schon die Umwicklung verloren und liegt auf dem Kern auf ...
Der Neubau von Sattel und Steg ist bei mir kein Thema, da eine entsprechende Hobbywerkstatt samt lecker Holz vorhanden ist. Ein neuer Steg dauert nicht lange im Bau, der Originale kommt mit doch etwas komisch von der Kerbung vor. Die A-Saite ist nur leicht von der Seite her spielbar, ohne die D-Saite mit zu erwischen.
Das Griffbrett werde ich schlichtweg mit sehr feinem Schmirgel behandeln, und mit Möbelöl ölen. Da ist an sich nichts besonderes dran, macht Dein Geigenbauer sicherlich auch, wenn er so und so schon dran ist. Ansonsten: ich komme aus Herne.
Wenn Du die gleiche Grundplatte für die Buchse hast, also eine schwarze Plastikplatte, dann kann das eigentlich auch bei Dir nicht besonders stabil sein. Zumindest bei mir biegt sich das Teil bei jedem Stecken in Druck- oder Zugrichtung mit hin und her.
Ein bisschen Spinnerei wäre auch, diese Wirbel gegen Mechaniken von einer E-Gitarre oder vom E-Bass auszutauschen. Das dürfte aber etwas Bastelei sein, steht zu vermuten.
Kommt Zeit, kommt Rat ...
An meinem Roland XL 60 Bass-Combo klingt das 830 übrigens richtig lecker. Ein bisschen Hall rein und mit dem EQ angepasst - toller Sound. Natürlich nicht das akustische Timbre, aber für so eine Elektro-Billiggurke vollkommen akzeptabel.
Mit einem Mainstream-Kopfhörer direkt am Cello kommt natürlich nicht viel rüber, aber dafür hat der Combo ja auch einen Ausgang. Da wird es wieder sehr schön voluminös und klar, selbst mit den ollen Originalsaiten. Kein Vergleich zum trockenen Spiel ...
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Heute war ich beim Geigenbauer.
Resultat:
-> Saiten für die Tonne, aber auch nicht schlechter als billige 40.- Saiten aus dem Onlineshop.
-> Griffbrett wellig ohne Ende, regelrechte Dellen drin. Zur C-Saite hin eine ca. 30° steile Kante.
-> Steg zu niedrig, bzw. die Kerben für die Saiten hier und da zu tief.
Aber: gar nicht so schlecht spielbar, meint der Fachmann, und legt auch prompt ein etwas schnarriges, aber recht ordentlich klingendes Solo hin
Also ab nach Hause, und in die Werkstatt:
-> Saiten runter und mit Feile + Schleifkissen an das Griffbrett gegangen. Ohne Saiten sieht man erstmal richtig derbe die Dellen, Riefen, Kanten usw. im Griffbrett. Klar, dass die C-Saite schnarrt, wenn man in einer der Dellen greift. Also erstmal per Augenmaß das Griffbrett abgefeilt und -geschliffen. Um noch genügend Fleisch zu lassen, ist die Rundung nicht wie beim Profigerät, aber mit verschliffener Kante und nur noch minimalen Dellen, greift es sich nun auf Anfängerstatus vollkommen ok.
Natürlich wurde das Griffbrett dabei gleichzeitig von seinen Riefen befreit, zudem die übel stinkende Beize mit abgeschliffen. Als Abschluss noch ordentlich Griffbrettöl einmassiert, und leicht poliert. Ebenholz ist das natürlich trotzdem nicht, aber sieht nun wesentlich satter und etwas palisandermäßig aus. Im Werk wird wohl genommen, was gerade an billigen Holzlatten zur Verfügung steht ...
-> Obersattel: beigeschliffen, nachgerundet, Kerben nachgefeilt, damit die teils übel abgeknickten Saiten einen flacheren Winkel haben. Inklusive Nachbeize und Ölung/Politur.
-> Steg: mit harten Bubinga Pommelé Klötzchen um 2,4mm erhöht, um die zu tiefen Kerben, und Reste der Dellen im Griffbrett auszugleichen. Ich baue aber die Tage mal einen komplett neuen Steg, denn miese Rundung und die zu tiefen und per Augenmaß gesetzten Kerben ab Werk sollten verbessert werden.
-> Die schwabbelige Platte für die Klinkenbuchse: komplett neue Platte aus Olivenholz zurechtgesägt. Nun ist die Buchse schön fest, und die Platte biegt sich nicht mehr durch, wenn das Klinkenkabel eingesteckt wird.
-> Hals: ziemlich wellig und dellig. Da muss ich nochmal ran, momentan erstmal leicht feingeschliffen, geölt und poliert.
Ergebnis des ersten Nacharbeitens: ziemlich ordentlich spielbar
Mittlerweile hält es auch recht ordentlich die Stimmung. Die Saiten werden aber trotzdem nur abgenudelt und bald ersetzt. Tipp vom Fachmann: Thomastik Präzision mittel. Mal schauen, sehen vom Preis her recht akzeptabel mit 70.- aus ...
Fotos und Klangbeispiele folgen die Tage ...
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