Bassmechanik Hohner Bravo III 72

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Ich habe mal einen Blick in die Bassmechanik der Hohner Bravo III 72 eines meiner Schüler geworfen, weil die Knöpfe im Ruhezustand sehr viel Spiel haben, d.h. sie lassen sich 4-5 mm ohne Widerstand herausziehen (s. Bilder)! Die Ursache dafür ist ein Abstand zwischen den Widerhaken am unteren Ende der Knopfschieber und der Anschlagsleiste (Rechen). Normalerweise müssen die Widerhaken in Ruheposition doch direkt am Rechen anliegen, eben damit die Knöpfe nicht nach oben bzw. vorn herausrutschen, oder? Jedenfalls kenne ich das von anderen Instrumenten so.
Ist das bei allen Bravos so? Das kann doch tatsächlich das Spielen behindern, wenn da immer mal ein paar Knöpfe weiter rausragen als der Rest.
 
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Wenn die Widerstandsschieber auf den Klappenhebeln ohne Spiel und die Knöpfe in Ruheposition gleichmäßig sind, dann ist das vom Werk aus so gewollt. Wenn nicht, muß der Fachmann mit Spezialwerkzeug ran.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo,

also bei den Bravos, die ich kenne (sind nicht viele), ist das nicht so. Ich kann auf Deinen Bildern leider nichts erkennen (sind für meine müden alten Augen wohl zu unscharf). Das kann ohne weiteres nachgerichtet werden. Muss aber schon ein Fachmann machen, sonst richtet man vielleicht die Mechanik vollends zugrunde.

Gruß Claus
 
@Ippi
Die Knopfschieber haben ihr Spiel nach oben ja unabhängig von den Fingerschiebern.
@Claus
Auf dem dritten Bild zeigt der Schraubendreher auf das untere Ende eines nach oben gezogenen Knopfschiebers. Die anderen Knopfschieber links daneben sind in Ruheposition - und m.E. dürften die eben gar nicht so weit aus dem Rechen rausragen, sondern müssten unten auf Anschlag sein.

Das Akkordeon wurde angeblich so im Musikgeschäft gekauft, und ich sehe auch nicht, dass da irgendetwas verstellt oder defekt sein könnte, weil das durchgehend bei allen Knopfschiebern so ist. Wenn man das nachrichten wollte, müsste man bei allen 72 Schiebern den Widerhaken 4 mm nach oben setzen!
Sprich, das macht den Eindruck, als ob es ab Werk so ist. Aber das ist doch einfach Mist, wenn man z.B. im Stehen spielt und dann immer ein paar Knöpfe nochmal ca. 4 mm rauskommen, wenn man sich nach vorn beugt.
 
Aufbau bei korrekter Einstellung (sofern so gewollt): Die Klappen sind mit Federn bestückt und werden in Ruheposition gehalten. Die Hebel der Klappen drücken die 12 Widerstandsschieber nach oben in die Kassette, wodurch die ganzen Wellenstifte nach oben gedrückt werden. Diese drücken wiederum die Mitnehmer der Knopfschieber nach oben und die Knöpfe werden aus dem Baßschild herausgedrückt. Im Idealfall ist dieser Weg ohne Leerlauf. Wenn bei der Bravo alle Knöpfe den gleichen Leerlauf haben, dann ist das von Hohner so gewollt. Wenn er unregelmäßig ist, ist das das Zeichen, daß da nachjustiert werden muß.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Wie gesagt, es sieht gewollt aus - nur kann ich mir nicht erklären, was das soll.
Das Einzige, was mir einfällt, ist dass das evtl. so schneller und billiger einzubauen ist. Die Bravos werden ja, soweit ich weiß, in Taiwan gefertigt.
 
ein freund von mir hat auch eine bravo 72, und ich glaube nicht das er auch so ein problem hat.
aber ich werde ihn mal fragen ob seine bassknöpfe auch so ein spiel haben
 
@Waldgyst

Habe heute den Akkordeonladen meines Freundes besucht und sämtliche anwesenden Bravos aus dem Regal geholt und durchprobiert (2 x II 48 und 3 x III 72).
Ich habe an keinem Instrument auch nur einen einzigen Knopf gefunden, der sich signifikant herausziehen lassen hätte. Das Spiel ging nicht über die unvermeidlichen wenigen Zehntelmillimeter hinaus.

Ich kann mir den Effekt bei Deinem Schülerinstrument nicht erklären; normal ist das sicher nicht. Aber warum nicht das Ding zum Händler tragen und reklamieren?

Gruß Claus
 
So, wenn man lange genug rumsucht, findet man die Lösung manchmal doch selbst:
Als ich mal die Befestigungsschrauben des Akkordwerk-Rahmens vorsichtig löste und dieser dadurch leicht nach unten sackte, kamen gleich alle Akkordknöpfe mit ihren Schiebern in eine vernünftige spiel-freie Position. Die Bassknöpfe nicht, denn die haben einen separaten Rahmen.
Also: Akkordwerk raus, dann den Basswerkrahmen 4 mm nach unten justiert und das Akkordwerk wieder am Basswerkrahmen befestigt.
Jetzt sitzt alles da, wo es soll und funktioniert einwandfrei. Wie es bei einem Instrument aus dem Laden zu so einem falsch justiert eingebauten Rahmen gekommen ist, kann man nur mutmaßen. Wahrscheinlich hat da irgendein Musikalienhändler mal drin rumgeschraubt.

@Claus
Vielen Dank für deine Mühe - reklamieren ist sicher die bessere Idee beim nächsten Mal.
 
@ Waldgyst

Na, da bin ich ja beruhigt. Klar werden die Dinger in Taiwan gefertigt, aber die Konstruktion erfolgt immer noch in Trossingen. Ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, dass die sich so einen Mist ausgedacht hätten. Ich habe auch noch einen Hohner-Mann danach gefragt, aber der konnte sich auch nicht denken, was da Sache ist.

Gruß Claus
 

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