Basslinien merken, notieren, anzeigen lassen (auch mit Tablet o.ä)

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Nachtfluegel
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Ja Moin,

ich spiel tatsächlich noch Bass, hab aber leider in dieser Ecke hier so wirklich eine längerfristige Band gefunden. Aber so ein bisschen am Bass hängen geblieben bin ich dann, suche nur neue Motivation zum Spielen grad.
:p Auch gerade, weil vielleicht bald etwas in Richtung Band am Start ist.

Anyway, ich hab gestern angefangen, mir die Bassline von Bon Jovis Livin on a Prayer anzuschauen und habe auch nach Tabs gesucht. Ich wollte mal fragen, wie Ihr euch denn bei mehreren solcher Songs die Basslines bzw Riffs merkt, da ich gerne noch mehr Lines in die Richtung spielen würde. Nutzt Ihr da einfach das Tabsystem und schreibt den Rythmus dahinter und wenn ja, wie sieht sowas denn mit einem Tablet aus? Gibt es da spezielle Programme, welche genau das können?
 
hab aber leider in dieser Ecke hier so wirklich eine längerfristige Band gefunden.
Ich vermute mal, das heißt: keine?

Ich für meinen Teil mach das ganz unterschiedlich. Die meisten Lines merke ich mir auswendig. Wenn ich die Melodie und Rhythmik im Kopf habe, schreibe ich mir kurze Tabs, bei komplexeren Sachen ganz selten die Noten.

Da ich in der Band Bass und manchmal A-Gitarre spiele und wir zu zweit singen, ist es für mich die größere Herausforderung, die vielen Texte und komplexen Akkordfolgen fehlerfrei ohne spontane Aussetzer zu haben. Ich habe ca. 100 Ausarbeitungen, ca. 50 Songs haben wir derzeit aktiv auf der Setlist und müssen fehlerfrei sitzen.

Da ich mir das nicht alles merke, schreiben wir für jeden Song Lead Sheets. Da ist der komplette Aufbau des Songs darauf, inkl. vollständiger Text. Das hat sich bewährt. Als ich anfing, haben wir uns die Songs auswendig gemerkt. Es gab immer wieder Diskussionen bei Intros, Übergängen, Schlüssen, etc. Die Zeiten sind mit Lead Sheets vorbei.

Die Lead Sheets schreibe ich in Word. Sollte ich Tabs verwenden, dann sind die ebenfalls im Word notiert. Noten clippe ich und füge sie als jpg-Datei in das Sheet ein. Dann mache ich PDF-Dateien daraus.

Alle PDF-Dateien kommen dann aufs Tablet. Wir verwenden in der Band MobileSheets am Tablet. Das ist kostengünstig.

Der Vorteil von MobileSheets ist, dass du alle Songs alfabetisch sortiert hast, und du sie darum auch bei großen Mengen rasch findest. Und: du kannst zu jedem Gig eine eigene Setlist erstellen. Einfach die Songs in der gewünschten Reihenfolge rüber ziehen, und schon hast du die richtige Reihenfolge und blätterst durch einmaliges Wischen auf den nächsten Song um.

Das ist für uns die beste Lösung. Es gibt sicherlich auch andere, gute Lösungen. Aber da du nicht in einem klassischen Orchester spielst, hört sich zumindest so an, ist eine vollständige Ausarbeitung in Notenschrift am Bass wohl eher nicht die richtige Lösung für dich.
 
Für den Bass habe ich das noch nicht so ausgiebig gemacht, aber für drums und Gitarre mache ich das regelmäßig mit Erfolg: Auf youtube gehen und sowas wie "play Bass on [SONGTITEL]" eingeben und gucken, was Dir angeboten wird.

Habe bisher immer gut brauchbares gefunden. Manche lassen Noten mitlaufen, eigentlich alle erklären sozusagen die basics und gehen dann auf besondere Stellen ein. Am meisten lerne ich durch Zugucken und aktives Hören - damit steht schon mal alles, was den song trägt. Besondere Stellen bedürfen dann besonderer Übung.

Aufschreiben tue ich mir dann nur das, was ich mir wirklich merken muss. Ein Lead-Sheet sieht deshalb für jedes Instrument anders aus. Grundsätzlich aber eine gute Sache, sich sowas zuzulegen. Irgendwann ist nämlich der Erinnerungsspeicher dicht. Wenn Du in eine Band einsteigst, haben die vielleicht sogar Lead-Sheets für ihre songs - ist auf jeden Fall mal eine Frage wert. Daran merkt man auch gleich, wie die arbeiten, zumindest was die Organisation der eigenen Arbeit angeht.

Hier siehst Du mal das Ergebnis meiner kurzen, 2-Minuten-youtube-Suche "how to play bass an living on a prayer":
how to play bass on living on a prayer
Auf den ersten Blick sehe ich da drei, vier aussichtsreich erscheinende youtube-Lessons mit Noten und Tabs, ein Video sogar direkt für das Intro. Das hier habe ich mir gerade angeschaut und finde das richtig gut: 3 Reasons ...

Wenn wir cover spielen, gehe ich mittlerweile immer so vor. Sind zum Teil richtig gute Sachen, die dort angeboten werden, unter anderem auch mit Variationen "zum Schummeln" - also wie man das etwas leichter spielen kann, ohne dass es unbedingt auffällt. Außerdem kriegt man ein sehr gutes Gefühl für die unterschiedlichen Parts und der Struktur eines songs. Hilft dadurch auch bei eigenen songs, finde ich.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Da gibt es sicherlich je nach Geschmack ganz verschiedene Herangehensweisen...

...wenn ich mir z.B. einen Cover-Song für die Band draufschaffen muß, dann ist erstmal ganz viel Hören angesagt, damit ich die verschiedenen Stationen verinnerliche und vor allem ein Gefühl für den Groove bekomme (was zumindest für mich persönlich der wichtigste Part an der Geschichte ist). Meist lande ich dann, wie @x-Riff schon gesagt hat, bei irgendwelchen Leuten auf Youtube, die den Song auf dem Bass covern - wenn Tabs dabei sind - schön - manchmal reicht es aber auch, wenn man das dann visualisiert auf dem Griffbrett vorgekaut bekommt. "CoverSolutions" ist dabei mein absoluter Lieblingskanal...kein "dummes" Gelabere, wo ich jetzt mit welchem Finger in welchem Bund greifen soll, sondern einfach nur ganz ganz akkurate Versionen / Interpretationen.

Bei den einschlägigen Tab-Seiten kann man mal Glück haben, dass ein brauchbarer Tab dabei ist - aber meistens bin ich da eher enttäuscht??

Manchmal "male" ich mir den Tab für die Probe noch schnell krickikracki-mäßig ( 4 Striche und ein paar Zahlen) auf, damit ich mich notfalls dran entlanghangeln kann - Ziel ist es aber eigentlich immer, dass so schnell wie möglich im Kopf zu haben. Und je ansprechender die Bassline / der Groove für mich ist, desto einfacher kann ich mir den Song merken....

Je nach Komplexität der Bassline und der Zeit, die man zum Üben hat vereinfache ich das Ganze gerne mal...Schummeln bzw. Pfuschen ist ab und an erlaubt - man muß nur den Groove zu 100% transportieren können, dann fällt das eigentlich niemandem auf...die Gefahr dabei ist dann aber, dass man sich (bzw. ich mich) gerne auf seinen Lorbeeren ausruht, obwohl man in dem Song eigentlich noch ne Ecke mehr Töne unterbringen könnte - aber naja, es klappt eigentlich immer auch so zum Wohlgefallen aller...und mal ganz ehrlich - wer hört schon groß auf den Bass ;) ???

Wenn man sich erst ein wenig mit dem Bass beschäftigt hat werden einem vermutlich nach und nach auch viele Songs mit geilen Basslines auffallen, die man vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte!
 
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Für mich ist wichtig die Akkordfolge zu kennen. Daraus erschließt sich für mich der Song und dessen Struktur. Ansonsten mache ich das auch so wie von den Kollegen beschrieben Tabs, YouTube. Viel hören.
 
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Nutzt Ihr da einfach das Tabsystem und schreibt den Rythmus dahinter und wenn ja, wie sieht sowas denn mit einem Tablet aus? Gibt es da spezielle Programme, welche genau das können?
Wann immer es ums Aufschreiben geht, nutze ich das kostenlose MuseScore. Das Programm ist von Version zu Version immer besser geworden :juhuu:. Mittlerweile sind sogar die Audio-Abspielfunktionen klanglich sehr ordentlich.
Man müßte dort auch Tabulatur notieren können - da ich die nicht lesen kann, habe ich mich aber nie damit befaßt.
Ob MuseScore auf dem Tablet läuft, weiß ich nicht - ich hab leider kein Tablet.
 
Und zum Lernen bzw. Merken vielleicht noch:

Manchmal habe ich eine Bassline in 10min drauf bzw. raus - manchmal benötige ich Stunden, Tage...Wochen intenesiven Übens...eventuell muß man sich für manche Songs auch erst die passende Spieltechnik erarbeiten, damit das funktioniert.
Meine Herangehensweise an neue Stücke ist eigentlich immer die gleiche: ich übe Part für Part - wechsel aber erst zum nächsten, wenn der vorherige Part sicher sitzt. Dabei fange ich meistens auch wieder von vorne an, es sei denn das Stück ist sehr lang und komplex und hat viele unterschiedliche Parts - dann picke ich mir auch mal den Part einzeln heraus, wo es noch hapert. Wenn ich einen Part (so richtig) versemmel - zurück zum Anfang...
Ob das jetzt der "Königsweg" ist - keine Ahnung - funktioniert aber zumindest für mich.

Was das Merken angeht - das beschränkt sich bei mir nicht nur auf den Part, den ich als Bassist übernehme, sondern beinhaltet eigentlich alles an Stimmen / Instrumenten...sprich: ich kann den Song als Ganzes im Kopf abspielen - das meinte ich u.a. mit Hören, Hören und nochmals Hören. Das klappt zumindest bei den ca. 50 Songs die ich auf dem Bass spielen kann noch ganz gut - wenn ich in einer Top40-Band ein Repertoire von dem Doppelten oder noch mehr Songs speichern müßte sähe das aber vielleicht auch anders aus??

Als Musiker, gerade wenn es um Auftritte geht, gehört für mich persönlich dann aber auch ein Stück weit "Attitude" mit dazu - da möchte ich auf der Bühne (ebenso wie im Proberaum) nicht hinter einem Notenständer mit Sheets oder Tablet "kleben"...gerade an einem so geil groovigem Instrument, wie es der Bass ist! Im Umkehrschluß hilft mir persönlich auch das Zeigen dieser Haltung gegenüber seines Instrumentes bzw. der Musik - der Spaß, die Emotionen, die da mit einfließen - mir das alles besser merken zu können. Zumindest für mich ein Punkt, den man nicht vernachlässigen sollte!? Und dieser Spaß entsteht bei mir eigentlich erst, wenn ich einen Song sicher und ohne Hilfsmittel durchspielen kann.
 
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Am Ende führt IMO kein Weg daran vorbei, alles auswendig zu können (zumindest, wenn da eine Band und Auftritte das Ziel ist!).
Das kann aber IMO auch schrittweise gehen.

Die Stücke zu "kennen"/im Ohr zu haben, ist IMO der erste wichtige Schritt. Dann sollte die Rhythmik schon mal klar sein. "Wie ging noch gleich dieses Lodi?", ist ein schlechter Start...

Harmoniewechsel, Intro, wo kommen Soli, Breaks, Vers, Chorus, Outro..., halte ich auch in Lead Sheets fest (auch wie @relact schrieb, um Festlegungen schriftlich zu fixieren und die Proben effizienter zu gestallten...), ich habe das auch immer auf dem Tablet dabei, um z.B. bei einem Blackout gewappnet zu sein, klares Ziel ist jedoch, das zuhause so oft zu üben, dass ich live und bei Proben da zumindest nicht "mitlesen" muss.

Da markante Riffs, Intros, Outros,... sich entweder wiedeholen bzw. auch selten länger als 2-3 Takte sind, schreibe ich teilweise auch nur die markante, komplexere Stelle als "Posti" in From von Tabulatur (Schriftart Courier nehem, da hat jedes Zeichen die exakt gleiche Breite, was Tabulaturschreiben relativ einfach macht) zum Lead Sheet dazu.

Als Software nehme ich Onsong. Da ist IMO ganz praktisch, dass ich Songtexte und auch Tabulaturen von "Ultimate Guitar" direkt importieren kann. Im Falle der Texte mit Akkorden ist das sogar editierbar (Onsong hat da eine eigene Schriftbefehlssprache, wo z.B. ein Akkord in Klammern vor einem Wort im Text automatisch über die entsprechende Stelle gesetzt wird. Der Hit ist dann, dass Onsong auch transponieren kann, was mir das Leben schon erheblich leichter gemacht hat, weil wir entweder schon öfter beschlossen haben, bei Stücken die Tonart besser an den Stimmumfang des Gesang anzupassen, bzw. ich auch viel Stücke mit der Gitarre in D-Standard Stimmung spiele, mir das dann aber für mich, in mit den entsprechenden E-Standard Harmonien notieren). Ob das andere Songtext-Programme so auch können, kann ich nicht sagen...

Bis man jedoch ein Repertoir von 50-75 Stücken komplett auswendig kann, dauert es aber! Selbst, wenn man da regelmäßig daran arbeitet, habe bei einem völlig unbekanntem Set, nach etwa gut zwei Jahren gar nicht mehr in meine Aufzeichnungen geschaut. Dafür ist es aber nötig, sich zuhause so vorzubereiten, dass man das ohne Lead Sheets (im Prinzip) auswendig kann und dann auch bei den Proben und Live, zumindest während des Spielens, da nicht mehr drauf schaut.
Ich habe jedoch Bandkollegen, denen genau dieser Schritt sehr schwer fällt und da sie immmer wieder (eigentlich längst bekanntes) mitlesen, und sie werden so nie unabhänging von den Lead Sheets.
 
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berheck
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tt-bass
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berheck
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Man müßte dort auch Tabulatur notieren können
Ja, kann man. Man kann sogar dasselbe Instrument in mehreren Ansichte ausgeben (zB Noten, Tabs), oder Orchester/Bands nach Instrumenten aufschlüsseln (Jedem sein eigenes Leadsheet).

~~~
Ergänzend, klang mehrfach an:
  • jede Basslinie lässt sich auf ihr Wesentliches vereinfachen
  • etwa auf den oder die Grundakkorde
  • weitere Noten könnte man als "Verzierungen" auffassen (Nebennote usw.)
  • wenn man das ein wenig für sich trennt, hat man so etwas wie eine Generalkarte des Songs vor sich (oder gar im Kopf)
  • und nicht selten muss man sie im Zusammenhang mit der übrigen Band harmonisch verstehen
Beim Rhythmus ist es ähnlich:
  • es gibt eine Signatur, meist 4/4 (Rock), gelegentlich 3/4 (Blues), gar Exotisches (tragender 5/4-4/4 Wechsel bei RHCP "Dreams of a Samurai)
  • wenn der Bass kein Solo hinlegt, trägt er diese Signatur, und damit den Rest der Band (ebenso wie der Schlagzeuger)
  • im Solo bleibt er (hoffentlich) in der aktuellen Signatur UND führt weitere Time-Divisions ein (oft 16-tel) SOWIE Taktübergreifendes ("Schwebung", Betonung jeder 5. 4/4 Note über mehrere Takte hinweg) usw.
  • auch hier hilft es (mir) wieder, zu trennen
Der souveräne Umgang mit Zeit scheint für viele Instrumente schwierig zu sein, weil dem einfach wenig Zeit gegenüber den Harmonien oder dem Einüben von konkreten Songs eingeräumt wird ... und das hört man gar nicht so selten. Dazu hier eine Stichprobe aus meiner Privatsammlung.

1722414288602.png


Also, auch als nicht-Schlagzeuger gerne einmal in Benny Grebs "Language of Drumming" hineinschauen ... und einüben. Macht Vieles leichter.
 
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@Nachtfluegel
Bei Ultimate Guitar bekommst so gut wie für jeden bekannten Song die Basslines.

Und dann musst halt solange den Song spielen bis er im Kopf ist.

1. Die Songparts lernen
2. Den Song 50 x durchspielen

Dann sollte er sitzen ;)
 

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