Das ganze ist, wie so oft bei E-Gitarren, historisch bedingt.
Die ersten legendären Gitarrenboxen waren ja nur mit 12"er bestückt. Und dieser Klang ist dann eben zur Legende geworden. Die 12"er haben eine recht speziellen Frequenzverlauf, der unter 100Hz stark abfällt, zwischen 2 und 4 kHz einen großen Anstieg hat und danach wieder stark abfällt.
Würde man nun versuchen, einen möglichst ausgeglichenen Frequenzganz ginzubekommen, wofür Hochtöner sinnvoll wären, wie etwa bei Hifi oder PA, dann hätte man ja nicht mehr diesen legendären Klang der 12"er. Gilt natürlich auch ähnlcih für andere Gitarrenspeaker wie 15"er und 10"er.
Heute sagt man einfach, es klingt nicht gut mit Hochtöner, besonders bei verzerrten Gitarren, diese "kreischen" dann durch die zusätzlichen Höhen. Aber es liegt wohl hauptsächlich an der Vergangenheit, dass wir diesen Sound dann als schlecht empfinden.
Zumal es auch nicht so gut für die Hochtöner ist, wenn sie verzerrte Signale bekommen, da diese große Leistung meist zu viel für sie ist.
Bassisten benutzen eine lange zeit ähnliche Boxen wie Gitarristen. Aber dann kamen sie auf das Slappen, dass ja einen höhenreichensound bevorzugt. Außerdem spielen Bassisten seltener verzerrt. Daher kann ein Hochtöner bei Bassboxen sinnvoll sein, wenn er zum gewünschten Sound passt.
Bei E-Gitarren "passt" er aber einfach nicht in die allgemeinen Soundvorstellungen, da diese eben von den eigentlich fehlerhaften 12"ern geprägt ist.