Hallo,
die Knöpfe haben nach unten einen Draht mit kleinen Hebeln,
die wie ein Kamm Wellen im Gehäuse bewegen, an denen die Klappen sitzen.
Diese Wellen haben einen Federdruck , der die Knöpfe nach außen drückt.
Wenn nun , durch den Transport oder zu stramme Polsterung (fast) alle Knöpfe gleichzeitig gedrückt werden,
reicht der Gegendruck der Federn nicht aus und die Knöpfe rutschen ins Gehäuse.
Das Dilemma ist hier gut beschrieben :
https://die-akkordeonwerkstatt.de/erste-hilfe/
Nun gibt es verschiedene Lösungen.
Bei machen Instrumenten fallen die Knöpfe komplett nach innen und klappern dort herum,
andre sind noch in ihrer Position, aber innen verkeilt.
Bei allen ist gemeinsam, daß man vorsichtig versucht, mit einer langen Pinzette Ton für Ton wieder einzufädeln.
Man schraubt den Bassboden, also meist die Füsse ab und klappt den Gurt weg ( nach Lösen über die Rädelschraube )
Dann dreht man das Instrument so auf einer weichen Unterlage, daß die Knöpfe nach unten zeigen.
Vorsichtig und gewaltfrei agieren !!!
Sollte alles hoffnungslos zerrüttelt sein, ist es am einfachsten Ton für Ton herauszunehmen.
Man reiht dieses auf einem separaten Tisch auf , daß man alles wieder zuordnen kann.
(Profis haben dafür eine Art Setzkasten mit 120 hohen Röhrchen.)
Bringt man da was durcheinander ( spielende Kinder im Homeoffice etc. ) sieht es ganz schlecht aus...
Die Führungen der Knöpfe sind recht unterschiedlich , zumeist schaut man auf eine Leiste mit Schrauben,
die man abbaut . Somit lässen sich dann die Sept Akkord - und verm.Sept.Akkordknöpfe entnehmen.
Oft reicht es schon diese beiden Reihen herauszunehmen, um den Rest mit der Pinzette zu sortieren.
Ich hatte noch kein Weltmeister am Bass geöffnet , die technischen Details sind sehr verschieden.
Oft sind dann die nächsten Knopfreihen noch einmal mit einem kleinen Plastikstreifen getrennt,
den man seitlich herausziehen muß. Bitte einfach mal Bilder googeln und evt. noch mal Detailfotos
von Deinem Unglücksfall hier einstellen.
Wichtig ist, das die Arme der Wellen wieder auf den Hebeln an den Knopfkämmen aufliegen,
sonst klemmt es trotzdem und die Töne werden nicht betätigt...
Es sieht schlimmer aus, als es ist ,
beim ersten Mal schwitzt man noch Blut und Wasser ,
aber mit 72 Bässen ist das fast überschaubar.
Wenn's nicht klappt wäre die die Akkordeonwerkstatt von dem Link auch die erste Adresse,
die ich mit einer Reparatur beauftragen würde, da noch viele Weltmeisterteile vorhanden sind.
Viel Erfolg !
Ludger