und jetzt werde ich nur auf bassklarinette ausgebildet, das gibts auch nicht oft in deutschland!
Das ist zwar richtig, macht den Ausbildungsweg aber nicht grundsätzlich leichter. Schau dir mal die gängige Orchesterpraxis an: es ist nicht so, daß einzelne Spezialisten für bestimmte Instrumente überregional gefragt sind, sondern daß diese bestimmten Instrumente (Altposaune, Baßklarinette, Englischhorn, Kontrafagott, Hoch-B-Trompete) von den Spielern der gängigsten Instrumente als Nebeninstrumente gespielt werden. So ist nun mal die Orchesterwelt organisiert, und wenn du in dieser Orchesterwelt Karriere machen willst, mußt du dich diesem Schema anpassen.
Keine Regel ohne Ausnahme: wenn du hochbegabt auf der Bassklarinette sein solltest, exzellenten Unterricht bekommst und dann noch die richtigen Kontakte aufbauen kannst, ist es durchaus möglich, daß du auch ohne Studium und nur mit Bassklarinette alleine dir einen gewissen Bekanntheitsgrad und damit eine Existenz als Freiberufler aufbauen kannst. Eine Festanstellung erscheint mir dagegen äußerst unwahrscheinlich, denn viele Sinfonieorchester sind mit öffentlichen Mitteln gefördert und haben deswegen Bestimmungen, nur Musiker mit abgeschlossenem Studiengang einzustellen.
braucht man den überhaupt ein studium um in ein großes orchester wie der süddeutschen philharmonie oder die berliner philharmoniker zu kommen?!
Ja. Schau dir mal an, wer z.B. bei den Berlinern mitspielt: die Musiker sind häufig selbst Dozenten und Professoren an Musikhochschulen. Die Berliner sind eines der weltweit bekanntesten Orchester und haben garantiert einen Aktenschrank voll mit Klarinetten-Bewerbungen im Büro stehen, die warten sicher nicht auf jemanden, der nur Baßklarinette spielt. Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, aber die Orchesterpraxis funktioniert anders. Abonniere mal die Zeitschrift
"Das Orchester" und lies die mal ein Jahr lang, dann bekommst du da in viele Mechanismen Einblick.
ich kann auch schon ein paar gastauftritte aufweisen, die nicht ohne bedeutung sind! zb das fest der klänge auf dem hohentwiel oder vor kurzem war ich in einem ungarischen jugendauswahlorchester wo nur die besten aus ungarn und ein paar deutsche reinkommen, was euch aber wahrscheinlich beides eh nichts sagt.
Wenn es fremden Musikern nichts sagt, ist das genau der Knackpunkt. Ein Gewinn des
ARD-Musikwettbewerbs wäre da schon was ganz anderes, der ist bekannt, für Hobbymusiker aber natürlich illusorisch. Und die Gastauftritte sind für dich selbst sicher gut, haben für eine professionelle Arbeit keine Bedeutung.
Harald