Basshals wachsen

Oromis
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Hallo liebe Bassisten Community,

da ich gerade einen bundlosen Bass baue, habe ich - trotz Recherche hier im Forum - Fragen zum Hals:

Ich habe einen unbehandelten Ahornhals, dessen Rückseite ich gerne wachsen würde - lackieren kommt für mich aus mehreren Gründen nicht in Frage (ungeübt beim Lackieren, brauche einen Lack, der auch bei Schweiß eine konstante Reibung hat etc). Nun wird ja beim Begriff "Wachsen" immer von Ölen + Wachsen geredet.

Meine Fragen sind:

- Warum wird der Hals vor dem Wachsen geölt? Welchen Zweck hat das Ölen?

- Welches Öl verwende ich am besten, wenn ich nicht dieses amerikanische Waffenöl verwenden möchte (TruOil heißt es glaube ich) und das Holz sich nur wenig bis gar nicht abdunkeln soll?

- Wird nur die Rückseite oder auch die Kopfplatte geölt und gewachst?

- Kann ich zum Wachsen das Warwick Beeswachs benutzen oder ist das nur zur Pflege für die Warwick Bässe gedacht? https://www.thomann.de/de/warwick_beewax.htm

- Falls nein, welche Wachse könntet ihr mir sonst noch empfehlen?

Viele Grüße und eine gute Woche!
 
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Frage: Hat das noch niemand von euch gemacht?

Weil das Thema auf so wenig Resonanz stößt, bin ich doch etwas verunsichert: Ich kann doch einen Basshals Ölen + Wachsen oder?

Viele Grüße
 
Vorweg, ich habe keinerlei praktische Erfahrung, kann dir aber mit Sicherheit sagen, dass du die Kopfplatte etc. auch behandeln solltest, im Prinzip alles Holz außer dem Griffbrett. Den Rest lies einfach beim Rockinger nach, der bietet ein
Komplettset mit Anleitung an.
 
Hey Danke, das ist ein toller Tipp. Super, das kannte ich gar nicht. Ich kaufe mir einfach das, dann sollten alle meine Fragen beantwortet sein - ich habe die ja nur gestellt, weil es funktionieren soll. Mit Anleitung ist das natürlich viel einfacher :)
 
Wenn du einen Fretless-Bass baust solltest du zumindest das Griffbrett lackieren (lassen), da es sonst schnell zu starken Abnutzungen kommen kann weil das Holz durch die fehlenden Bundstäbchen stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Rückseite und den Rest kannst du dann Problemlos ölen und wachsen.
 
Wenn du einen Fretless-Bass baust solltest du zumindest das Griffbrett lackieren (lassen), da es sonst schnell zu starken Abnutzungen kommen kann weil das Holz durch die fehlenden Bundstäbchen stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Rückseite und den Rest kannst du dann Problemlos ölen und wachsen.

Dazu gibt es nun sehr konträre Ansichten. Lack klingt anders als Holz, fühlt sich anders an — was soweit alles ja noch erwünscht sein kann. Es wird aber auch von Roundwounds angefressen, und noch ärger, manche Arten von Lack halten gar nicht auf sehr ölhaltigen Hölzern.

Man kann stattdessen zum einen härtere Hölzer als Palisander verwenden (v.a. Pau Ferro und div. Ebenhölzer), man kann Tung-Öl o.dgl. auftragen, was etwas "abhärtet" :eek:, man kann beim Nachschleifen die Rillen mit einer Mischung aus Epoxidharz und Holzstaub verfüllen, um weniger abnehmen zu müssen, und und und...

Ich habe einen unbehandelten Ahornhals, dessen Rückseite ich gerne wachsen würde

Warum wachsen und nicht einfach nur ölen? Wobei sich natürlich wieder die Frage nach dem Öl stellt. Tung ist natürlich zu giftig und stinkig für den Gebrauch im Haus statt in einer separaten Werkstatt. Als Empfehlung aus 2. Hand könnte ich mit einer dauerhaften Hartöl-Versiegelung mit Auro Nr. 126 aufwarten.

Wird nur die Rückseite oder auch die Kopfplatte geölt und gewachst?

Beides.
 
Keine Ahnung von Wachs aber was Öl angeht, sprich mal mit Deinem lokalen Blasinstrumentenladen. Blockflöten usw. müssen nämlich auch geölt werden & diese Läden haben eine große Auswahl instrumententauglicher Öle & kennen sich da auch gut aus. Grundsätzlich: nichts übertreiben. Und auch: keine Panik. Die Abnutzung des Griffbretts durch Saiten beim Fretless wird meist grob übertrieben - zwar sieht man den Gebrauch von Roundwounds schnell, aber von einer tatsächlichen Abnutzung zu sprechen ist allermeistens übertrieben. Und wenn es, nach Jahren des Spielens, doch mal poliert werden sollte, kannst Du oder Dein lokaler Gitarrenbauer das sehr schnell und einfach mit feinstem Sandpapier und einem entsprechenden Hartholzblock einfach wieder rausschmirgeln. Über-Ölen oder zu intensive Pflegeversuche sind viel öfter das Problem. Merkwürdigerweise machen sich Fretlessleute da viel mehr nen Hals als Leute die Instrumente mit Bünden spielen - welche eigentlich viel schwieriger zu pflegen sind weil sie viel mehr verdrecken. Eigentlich habe ich nur einmal einen Hals wirklich ölen müssen, aber das auch nur weil ich den ganz krass abgeseift hatte - das war ein Hals mit Bünden, zwischen denen sich im Laufe vieler Jahre ne Menge Speck angesammelt hatte. Und Wachs - nee, wozu denn? Wenn Dein Holz Qualität hat, braucht es eigentlich gar keine Behandlung. Instrumente mit Bünden brauchen genau dann ein wenig Öl wenn sie über Jahre z.B. überm Kamin gehangen haben und austrocknen - dann fangen auch die Bünde an rauszufallen. Wenn das Instrument aber gespielt wird, brauchts eigentlich gar nichts. Abwischen und, viel wichtiger: Hände waschen vorm Spielen. Und wenn Öl, dann sehr sehr sparsam - hängt aber wie gesagt auch einfach vom Holz ab.
 
Wenn du einen Fretless-Bass baust solltest du zumindest das Griffbrett lackieren (lassen), da es sonst schnell zu starken Abnutzungen kommen kann weil das Holz durch die fehlenden Bundstäbchen stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Rückseite und den Rest kannst du dann Problemlos ölen und wachsen.

Dazu gibt es nun sehr konträre Ansichten. Lack klingt anders als Holz, fühlt sich anders an — was soweit alles ja noch erwünscht sein kann. Es wird aber auch von Roundwounds angefressen, und noch ärger, manche Arten von Lack halten gar nicht auf sehr ölhaltigen Hölzern.

Hallo, zunächst vielen Dank für eure Beiträge.

Mein Fretless Hals hat ein Ebonolgriffbrett. Das ist, wenn ich es richtig verstanden habe, ein synthetisches und relativ dichtes Material, das härter als Rosewood ist. Da ich vermutlich mit diesen Saiten spielen werden, stellt sich die Frage zur Abnutzung des Griffbretts hoffentlich nicht.

Warum wachsen und nicht einfach nur ölen? Wobei sich natürlich wieder die Frage nach dem Öl stellt. Tung ist natürlich zu giftig und stinkig für den Gebrauch im Haus statt in einer separaten Werkstatt. Als Empfehlung aus 2. Hand könnte ich mit einer dauerhaften Hartöl-Versiegelung mit Auro Nr. 126 aufwarten.
Ich habe jetzt mal das Rockinger Set bestellt und die Anleitung liest sich auch verständlich. Was mir jedoch einfach noch nicht richtig klar ist: Warum spricht man mal von Ölen und Wachsen - was ist eigentlich der Unterschied? Und warum macht man was? Natürlich habe ich kein Problem damit eine Art Kochrezept zu befolgen, aber wenn ich schon einen Bass baue habe ich einfach auch ein gewisses Interesse daran, warum man was macht. Darum habe ich unter anderem die Frage hier im Forum gestellt :)

Keine Ahnung von Wachs aber was Öl angeht, sprich mal mit Deinem lokalen Blasinstrumentenladen. Blockflöten usw. müssen nämlich auch geölt werden & diese Läden haben eine große Auswahl instrumententauglicher Öle & kennen sich da auch gut aus. Grundsätzlich: nichts übertreiben. Und auch: keine Panik. Die Abnutzung des Griffbretts durch Saiten beim Fretless wird meist grob übertrieben - zwar sieht man den Gebrauch von Roundwounds schnell, aber von einer tatsächlichen Abnutzung zu sprechen ist allermeistens übertrieben. Und wenn es, nach Jahren des Spielens, doch mal poliert werden sollte, kannst Du oder Dein lokaler Gitarrenbauer das sehr schnell und einfach mit feinstem Sandpapier und einem entsprechenden Hartholzblock einfach wieder rausschmirgeln. Über-Ölen oder zu intensive Pflegeversuche sind viel öfter das Problem. Merkwürdigerweise machen sich Fretlessleute da viel mehr nen Hals als Leute die Instrumente mit Bünden spielen - welche eigentlich viel schwieriger zu pflegen sind weil sie viel mehr verdrecken. Eigentlich habe ich nur einmal einen Hals wirklich ölen müssen, aber das auch nur weil ich den ganz krass abgeseift hatte - das war ein Hals mit Bünden, zwischen denen sich im Laufe vieler Jahre ne Menge Speck angesammelt hatte. Und Wachs - nee, wozu denn? Wenn Dein Holz Qualität hat, braucht es eigentlich gar keine Behandlung. Instrumente mit Bünden brauchen genau dann ein wenig Öl wenn sie über Jahre z.B. überm Kamin gehangen haben und austrocknen - dann fangen auch die Bünde an rauszufallen. Wenn das Instrument aber gespielt wird, brauchts eigentlich gar nichts. Abwischen und, viel wichtiger: Hände waschen vorm Spielen. Und wenn Öl, dann sehr sehr sparsam - hängt aber wie gesagt auch einfach vom Holz ab.

Ich bin mir gerade nicht sicher: Sprichst du vom Ölen des Griffbretts? Das hat sich mittlerweile schon geklärt :)
 
was ist eigentlich der Unterschied? Und warum macht man was?

Das Öl leistet die Versiegelung (muß sein), das Wachs sorgt für eine mattierte Oberfläche (optional).

Ein permanentes Ölfinish ist halt ein sanftes Ruhekissen, während der Charme der Warwick-Methode, da ständig wieder 'beizugehen, ist, daß sich irgendwann mal eine Patina wie auf Antik-Möbeln aufbauen wird :D
 

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