Basshals Mehrstreifig/Stehende Jahresringe oder was?

migu
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Nun hab ich mich schon mit mehreren Bauformen auseinandergesetzt, aber eine genaue Info hab ich noch nicht gefunden.
Was sollte man nicht nehmen, was ergibt (klangtechnisch) ein mehrstreifiger Hals und was ist der Vor-/Nachteil eines Halses mit stehnenden Jahresringen(ist das überhaupt nötig oder "nice to have")?
Wenn man sich die Hälse von diversen Bässen anschaut, dann gibt es sowohl im Billig- als auch im Edelbassbereich beides im Angebot. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass es qualitative Unterscheide gibt, sondern eher dass es den Klang beeinflusst. Bitte mal eine kleine Exkursion!
 
Eigenschaft
 
dass diverse Hölzer den Klang eines Basses beeinflussen steht wohl ausser Frage, aber darauf zielst du ja auch nicht ab.
Auch die Kombination diverser Hölzer gibt einen unterschiedlichen Klangcharakter.
Ich wage zu den mehrstreifigen Hälsen jetzt auch mal die Theorie, dass dies ausser dem Klang auch noch etwas mit der Verwindungssteifigkeit zu tun hat - obwohl ich von Schreinern gar nix verstehe.

(ausserdem siehts geil aus - aber das war ja auch nicht die Frage, musste ich trotzdem sagen)
 
Vielleicht mal ein Beispiel, damit es konkreter wird.

Der Fame MM4/500 also 4 und 5-Saiter haben einen Hals aus Ahorn mit stehenden Jahresringen. Bei einem Fender Jazz-Bass weis ich es nicht genau. Der Fame Bapgomet NTB hat glaube ich einen 5-Streifigen Hals....und es gibt da ja auch verdchiedene Dicken. Mal sind die Streifen der Hälse gleichdick mal unterscheidlich.....Da muß es doch einen Grund geben, oder wird das nach der Try and Error Methode bis zum Klang der Klänge optimiert?
 
migu schrieb:
.Da muß es doch einen Grund geben, oder wird das nach der Try and Error Methode bis zum Klang der Klänge optimiert?
bei für normal Sterbliche unbezahlbaren Bässen wie z.B. Alembic könnte ich mir das vorstellen
bei anderen Bässen vom "Fließband" eher nicht

aber: bin mal gespannt, ob es einen Crack gibt, der das genauer weiß...
 
Es hat was mit der Verwindungssteifheit zu tun. Ein mehrstreifiger Hals verwindet sich in der Regel nicht so schnell wie ein Einteiliger.
die Klangeigenschaften der verwendeten Hölzer spielen natürlich auch eine Rolle, denn unterschiedliche Kominationen der Streifen sowohl in deren Dicke, als auch deren Menge beeinflussen das Klangbild des Basses.
Fairerweise muss aber auch gesagt werden, dass verleimte Stoßstellen sich auf das Schwingungsverhalten auswirken und somit ebenfalls den Klang beeinflussen.
Die stehenden Jahresringe haben widerum etwas mit der Stabilität zu tun, denn ein Hals mit stehenden Jahresringen wird nicht so schnell brechen wie einer mit liegenden.
Warum genau die Konstrukteure sich allerdings genau diese oder jene Bauart ausgedacht haben, können dir wahrscheinlich nur sie selbst beabtworten...;)
 
migu schrieb:
Was sollte man nicht nehmen

Das kann man so nicht sagen.

was ergibt (klangtechnisch) ein mehrstreifiger Hals

Eine bessere Artikulation, und die Eigenresonanz wird im Idealfalle soweit nach oben verschoben, daß man mit dead spots keinen Ärger mehr hat. Außerdem kann man die klanglichen Eigenschaften verschiedener Hölzer kombinieren. Auch jeweils flat- vs. quartersawn Streifen nebeneinanderlegen.

Umgekehrt klingt ein einteiliger Hals oft runder.

In der Praxis kann die Auswahl der Hölzer und deren Qualität solche theoretischen Erwägungen aber hinfällig machen.

und was ist der Vor-/Nachteil eines Halses mit stehnenden Jahresringen(ist das überhaupt nötig oder "nice to have")?

Flatsawn ist stabiler, klingt aber auch harscher als quartersawn.

Aber auch da kommt es auf Auswahl und Qualität an. Gerade bei Ahorn ist Ahorn nicht gleich Ahorn :D

Gibt natürlich noch'n paar Gemeinheiten wie daß Zebrano quartersawn nur als Decke/Boden funktioniert, auch wenn's noch so spektakulär aussieht, aber ohne stabilisierenden Träger würde das zerkrümeln.

Harry schrieb:
Ich wage zu den mehrstreifigen Hälsen jetzt auch mal die Theorie, dass dies ausser dem Klang auch noch etwas mit der Verwindungssteifigkeit zu tun hat - obwohl ich von Schreinern gar nix verstehe.

Yup (s.o.).

migu schrieb:
Bei einem Fender Jazz-Bass weis ich es nicht genau.

I.d.R. flatsawn, bei American Standard/DeLuxe u.ä. dito mit Graphiteinlagen, die superguten Customshop-Teile quartersawn.

Da muß es doch einen Grund geben, oder wird das nach der Try and Error Methode bis zum Klang der Klänge optimiert?

Kommt drauf an, wieviel Mühe sich der Bässebauer macht. Spielen auch Faktoren wie Stabilität und zumutbares Gewicht mit 'rein. Bei Alembic kriegt man bei ausgefallenen Wünschen tatsächlich nicht den 1. Versuch, aber man zahlt auch dafür :D
 
Vielen Dank für die Antworten besonders an Heike.....dann heisst es also jetzt testen was gefällt und gut klingt!!
 
migu schrieb:
dann heisst es also jetzt testen was gefällt und gut klingt!!

Sowieso!;)

Wie Heike schon sagte macht die Praxis oft einen Strich durch die Rechnung, denn man noch so viel über verschiedene Konstruktionen philosophieren, wenn es nicht klingt, klingt es eben nicht.

edit:
Heike schrieb:
Flatsawn ist stabiler

Bist du dir da sicher? Ich dacht eigentlich das wäre genau umgekehrt.
Hier ist noch zwei Links zu den beiden Zuschneidemethoden:
http://www.launstein.com/flooring/plane-and-quarter.html
http://www.scottbanbury.com/sawingmethods.html
 
Ich meine das mit dem Testen bleibt eh nie aus! Was ich ausschliessen wollte ist, dass ich aus Unwissenheit einen Bass kaufe, der zwar (für mich) gut klingt, der aber z.b. im Bereich Justage (bei Saitenwechsel) so zickig ist wie mein jetziger, der mehr als 3 Tage braucht, bis er sich an die neuen Saiten gewöhnt hat und nach irrem Aufwand an Einstellarbeiten dann erst nicht mehr schnarrt, der aber eben auch eigenständig klingt und nicht "kalt" wirkt weil nix mitschwingt!
 

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