[BASS] Yamaha RBX170EW NT

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Exordium
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Yamaha RBX170 EW NT Review

4-saitiger Einsteiger Bass von Yamaha mit ansprechender Optik und gutem P/L Verhältnis

Technische Spezifikationen

  • Mensur 34" (863.6mm)
  • Griffbrett Palisander
  • Radius 10" (250mm)
  • Bünde 24
  • Korpus Agathis mit Mango Top
  • Hals Ahorn, verschraubt
  • Mechanik Gekapselt verchromt
  • Steg Einfach, Vintage Stil, verchromt
  • Pickups 2 x Single Coil passiv in P/J Ausführung
  • Regler 1 x Hals Volume, 1 x Steg Volume, 1 x Master Tone


Vorab-Warnung: Dieses Review wurde von einem Materieunkundigen (Bass-N00b) aber nach besten Wissen und Gewissen erstellt. Sollte also etwas fehlen, unklar oder irreführend sein, dann ist es halt so... :D

Ein Gitarrist auf Abwegen...

Irgendwann im Jahr 2013 kam ich auf die Idee neben der Gitarre noch ein anderes Instrument besitzen und nebenbei spielen zu wollen. Außerdem musste noch die freie Lücke in dem 5x Guitarstand gefüllt werden. Wieso also nicht ein wenig Bass zupfen!? Die nächsten 2-3 Tage verbrachte ich mit Recherchen und Anfragen in allen möglichen Foren zu, wo man über die entsprechende Gerätschaften so diskutiert. Da meine Ansprüche für den Einstieg relativ klein waren, kristallisierte sich als Antwort meist die übliche Empfehlung heraus: Squier / Precision oder Jazz / Vintage modified / usw.

Mit dem Zettel der Empfehlungen und Kreditkarte bewaffnet ging es also in den nächst größeren Musikladen der Umgebung. Dort fand ich dann auch die meisten der empfohlenen Kandidaten vor.
Squier Bässe in Hülle und Fülle und allen Qualitätsstufen ab dem Affinity Bass aufwärts. Hier hatte ich mir meinen Kandidaten dann schon im Hinterkopf zurecht gelegt, da kam der kundige und recht freundliche Verkäufer mit paar weiteren Empfehlungen auf mich zu. Darunter befanden sich dann auch 2-3 Yamaha Bässe, die sich für mich im Handling richtig gut anfühlten, optisch aber eine Katastrophe waren. Diese waren Uni-lackiert in Silber bzw. Rot und sahen wie selbstgebastelt aus.

Der letzte Bass in der Reihe erweckte dann aber doch mein Interesse. Ein hübsches Natur-Top und sehr sauber ausgeführt dazu. Man musste schon sehr genau hinsehen, um den Fake zu erkennen.
Ein, zwei Kleinigkeiten störten mich noch, aber die könnte ich problemlos selbst korrigieren. Dazu später mehr. Also das Teil geschnappt und im Testraum an div. Amps gehängt und den Verkäufer mal gebeten paar Basslines zu spielen.
OK, das Teil klingt jetzt sehr neutral, ohne nennenswerte Höhen und Tiefen. Aber er kann schon anständig "brummen" und auch "knurren". Das Mixen der beiden PUs klappt auch. Das Zuregeln spielt sich im letzten Viertel des jeweiligen Volume-Reglers ab. Vorher hört man keinen Unterschied beim Zumischen des jeweils anderen Pickups.


Was bekommt man für sein Geld?

Da es sich beim E-Bass von den Komponenten her ja ähnlich wie bei einer E-Gitarre verhält, konnte ich die angebotene Qualität hinsichtlich der Verarbeitung und Materialien ziemlich gut einschätzen.
Der natur belassene Ahornhals ist sehr sauber verarbeitet. Keine Macken, Unebenheiten oder andere Mankos, die ein sauberes Hoch- und Runtergleiten der Greifhand stören könnten. Das fühlt sich richtig gut an.
Das Palisandergriffbrett ist sauber eingepasst. Auch hier gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Die Bundstäbe sind an den Kanten schön glatt poliert und stehen nicht über. Der Arbeitsbereich der linken Hand findet hier also beste Bedingungen vor.

Der 4-fach verschraubte Hals ist sauber mit den Korpus verbunden. Alles schön gerade und ohne nennenswerte Spaltmaße. Die verchromten Mechaniken sind gekapselt und scheinen relativ einfach ausgeführt. Aber sie halten die Stimmung und laufen rund ohne zu hakeln. Der Sattel ist ebenfalls einfach gehalten und aus Kunststoff, erfüllt aber seinen Zweck. Ich bin mir nicht sicher, ob man am Bass ähnlich hohen Verschleiß am Sattel hat, wie an der Gitarre. Dort wechselt man öfters mal die Saiten und hat auch ständig unterschiedliche Reibung und Belastung z.B. durch Tremolobenutzung.

Die Pickups sind direkt im Korpus eingelassen. Ein Pickguard hat man sich hier gespart. Da man auch hier sehr sauber gearbeitet hat, ist das keinerlei Problem. Die Zwischenräume sind sehr schmal gehalten und stellen keinen optischen Bruch dar.
Die verchromte Vintage Brücke sieht für mich nicht sehr stabil aus. Auch wenn das Blech hier jetzt nicht nachgibt und seinen Zweck erfüllt, wird es einer Tauschbrücke zum Opfer fallen.

Ein weiteres Ärgernis sind die absolut billig wirkenden Platikstopfen auf den Potis. So billige Tüllen hatte ich bisher noch nicht auf einem Instrument gesehen und da frage ich mich, ob man hier wirklich an jeden Cent sparen muss. Natürlich erfüllen sie ihren Zweck und die wirklich gut laufenden Potis kann man damit auch regeln. Aber in die sonst recht ansprechende Haptik des Basses fügen sie sich jetzt nicht so nahtlos ein. Wie schon gesagt, laufen die Potis schön rund und sind weder zu schwer- noch zu leichtgängig. Lautstärke und Ton lassen sich fein justieren.

Der Korpus ist aus Agathis. Einer guten, aber preiswerten Holzsorte die öfters Anwendung bei günstigeren Instrumenten findet. Das aufgesetzte Mango Top wirkt ziemlich echt und umhüllt den Korpus nahtlos. Ein echter Hingucker!


Tuningmaßnahmen

Für eine Handvoll Euros kann man den eigentlich recht guten Bass noch deutlich aufwerten. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass der Bass auch ohne diese Maßnahmen absolut empfehlenwert ist!

1.) Austausch der Platikpotitüllen gegen anständige Knobs. Ich verwende hier schwarze Metallhütchen im Fenderlook mit Abaloneeinlage
2.) Austausch der zerbrechlich wirkenden Bridge gegen ein massiveres Modell in Schwarz. Neben dem optischen Boost gab es ein deutliches Plus in Sachen Sustain!
3.) Das ziemlich matt und trocken wirkende Palisandergriffbrett mit farblosem Leinöl behandelt. Das Holz wirkt jetzt viel lebendiger und haltbarer.


Fazit

Ein toller Einsteigerbass für wenig Geld und eine echte Alternative zu den Squier P/J Platzhirschen. Die Verarbeitung ist makellos und die gebotene Qualität recht hoch für diese Preisklasse.
Auch bei den Bässen bietet Yamaha dem Einsteiger gutes und brauchbares Material zum kleinen Preis. Absolut empfehlenswert.

+ Optik
+ Verarbeitungsqualität
+ Preis

o Klang / Sound relativ neutral ohne nennenswerte Höhen und Tiefen
o Nicht sehr stabil wirkende Bridge
o Sehr einfacher Kunststoffsattel

- Billig wirkende Potiknobs

Die Bilder zeigen den Bass mit Tauschbridge und neuen Potiknobs. Das eine Bild zeigt zusätzlich die ausgetauschten Originalteile.

Straßenpreis: €229,00

01.07.2014 Exo
 
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Hallo,

danke für deinen klaren, sauberen und nicht zu langen (!) Test. Bin etwa in der gleichen Lage wie du und kann das Problem, ohne wirklich ausreichende Kenntnisse ein Instrument wählen zu müssen, sehr gut nachvollziehen.

Über Kleinigkeiten bin ich im Test denn doch gestolpert:
- Ich glaube, dass das Furnier den Korpus nicht umhüllt, sondern einfach plan vorne aufgesetzt ist. Foto 1 "enthüllt" das eigentlich sehr schön, wahrscheinlich sieht das in Natura nicht so auffallend aus.
- Deine "Neutral-Punkte" würde ich ohne weiteres als Minus-Punkte sehen (auch den neutralen Sound). Vielleicht doch eher ein American Standard Jazz Bass? :eek:
 
Danke für Deine Eindrücke. Wie ist die Saitenlage und wie beurteilst Du die Bespielbarkeit vom RBX170?
 
Man muss hier vielleicht auch nochmal den äußerst günstigen Preis in Relation zur Qualität setzen. Man sieht schon recht deutlich die Kante vom Furnier, möchte aber betonen, dass der Übergang zum Korpus und die Klarlackschicht darüber absolut fehlerfrei und makellos ausgeführt sind! Da ist kein 1/100mm Spalt oder Luft zu sehen. Der Sound ist recht neutral, aber vielleicht ist das für einen Anfänger auch gar nicht die schlechteste Wahl!?
Am Amp selbst (Ich habe einen Roland Bass Cube 20 dazu genommen) kann ich ja noch ziemlichen Einfluss auf den Klang nehmen.

Bespielbarkeit und Saitenlage würde ich als Gut bis Sehr gut einstufen. Das waren auch mit die entscheidenden Gründe, wieso ich diesen Bass genommen habe. Der Bass wurde vom Verkäufer wirklich nochmal 15-20 Min. justiert, eingestellt und Probe gespielt. Hier war es egal ob der Kunde einen 200,00 oder 2000,00 EUR Bass kauft! Der Service bekommt ein "Sehr gut" - auch wenn ich inzwischen mit der Ladenkette kleinwenig auf Kriegsfuss stehe. Das Neck hatte irgendwie Ähnlichkeit mit den Squier Jazz Bässen die ich vorher in der Hand hatte. Selbst als Einsteiger kann man damit die ersten Gehversuche relativ problemlos und ermüdungsfrei absolvieren.

Auf jeden Fall ein Anspieltipp für alle Einsteiger, die ein komfortables Instrument zum Loslegen suchen!
 
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