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DocKeule
Registrierter Benutzer
Vorgeschichte
Nachdem ich einige Jahre einen B.C. Rich Warlock gespielt habe, hatte ich diesen Look irgendwie über. Ein neuer Bass sollte her und dieses Mal schwebte mir ein halbakustischer Bass in der Optik der 50er Jahre vor. Das Problem dabei: Ich habe über Jahre nur Fünsaiter gespielt und ich wollte nur ungern auf die H-Saite verzichten. Also begann eine fast ein Jahr dauernde Suche.
Viersaitige halbakustische Bässe gab es einige, wie die Signature Bässe von Jack Casady oder Billy Sheehan oder das standard Modell des Letzteren, aber ein Fünfsaiter ist nicht aufzutreiben. Zwischenzeitlich war ich schon kurz davor, mir einen Viersaiter umbauen zu lassen oder mir einen Bass Maßanfertigen zu lassen, aber mehrere Gitarrenbauen haben mir abgeraten.
Dann habe ich mehr durch Zufall bei der xten Suche über Google den Washburn AB 95b gefunden, der in Deutschland nur von einem Händler angeboten, allerdings zu einem recht stolzen Preis.
Die erste Idee war dann auch ein Import aus den USA, wo der Bass bei vielen Händlern für 799$ angeboten wird. Selbst mit Zoll und der in Deutschland fälligen Mehrwertsteuer, hätte sich das fast noch gelohnt. Leider bekam ich bei der Bestellung dann die Info, daß der Bass zu lang wäre, um ihn als Standard-Paket zu verschicken und mit den dann fälligen ca. 120$ Versand, lohnt sich die Bestellung nicht mehr.
Letztendlich habe ich das Instrument aus einem dänischen Musikversand bestellt. Hier war ich inkl. Versand und einem Gigbag vom Hersteller mit gut 50 weniger dabei, als beim deutschen Anbieter.
Verarbeitung und Optik
Der Bass kommt gut verpackt bei mir an und wie ein Kind zu Weihnachten mache ich mich daran, das Paket zu öffnen. Wie versprochen wird das Instrument in einem original Washburn Gigbag geliefert. Das ist allerdings qualitativ eher mit Mittefeld anzusiedeln. Es scheint zwar recht gut verarbeitet, aber die Polsterung reicht mir für ein Hollow-Body einfach nicht aus. Ein Imbusschlüssel zum Einstellen der Halskrümmung ist nicht im Lieferumfang enthalten.
Der erste Eindruck begeistert mich wirklich. Genau so habe ich mir den Bass vorgestellt. Die Lackierung ist makellos, alle Kanten inkl. der Ränder des Halses und der F-Löcher sind weiß abgesetzt, was die edle Optil noch unterstreicht. Die Perlmutt-Inlays im Griffbrett sich richtig Schickt und was beim Foto des Händlers noch wie eine Ansammlung von Metallstreben ausgesehen hat, ist ein verchromtes W aus dem Washburn Logo, das die Brücke ziert.
Der Korpus ist nicht viel dicker als bei einem Solid-Body, ohne dabei auf die für den Look so wichtige Wölbung zu verzichten.
Zwei optische Mankos gibt es allerdings. Die Kunststoffknöpfe der Poties passen einfach nicht zum Look des gesamten Instruments und werden von mir in nächster Zeit durch verchromte Exemplare ersetzt. Die Kunststoffbdeckungen der Tonabnehmer sind ebenfalls nicht wirklich schön, vielleicht werde ich mir da auch noch etwas überlegen.
Die Verarbeitung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Der Korpus ist aus Ahorn, ebenso wie der geleimte Hals mit Palisander Griffbrett, wobei Hals und Kopfplatte aus einem Stück sind. Die gekapselten verchromten Grover Mechaniken halten die Stimmung problemlos, die ebenfall verchromte Brücke läßt sich leicht einstellen. Die Einstellung ab Werk geht aber in Ordnung.
Der Bass verfügt über zwei passive Humbucker die nach beliben zugeschaltet und deren Lautstärke seperat geregelt werden kann. Außerdem gibt es zwei Tone Regler.
Handling
Der Korpus ist zwar recht schmal, aber dafür sehr viel größer, als man das von Solid-Bodies gewohnt ist. Außerdem ist das Instrument relativ schwer, was sich aber mit einem breiten und geposterten Gurt recht problemlos ausgleichen lässt. Der Hals ist nicht übermäßig dick aber etwas breiter, als ich es von meinen bisherigen Bässen gewohnt bin. Da ich ziemlich große Pranken habe, ist das für mich kein Problem, Bassisten mit kurzen Fingern dürften aber zu kämpfen haben.
Die Haltung beim Spielen empfinde ich als sehr angenehm, weil ich auch bei relativ tief hängendem Bass den Unterarm auf dem großen Korpus ablegen und spielen kann, während der Daumen auf dem Puck-Up ruht.
Sound
Und wie in jedem Review wird es spätestens jetzt subjektiv, denn was ist schwerer zu beschreiben, als der Sound eines Instruments? Um gleich die Testbedingungen zu klären: Ich habe gerade keinen Verstärker im Haus, also spiele ich den Bass über mein Boss Me-50b über Kopfhörer, natürlich ohne effekte und mit neutralem EQ.
Obwohl bei einem Bass, der komplett aus Ahorn gefertig wurde, ein harter und höhenlastiger Sound zu erwarten wäre, wird diese Eigentschaft durch den Resonanzkörper vollkommen ausgeglichen.
Der Bass hat einen organischen knurrigen Sound ein fast endloses Sustain. Der Halspick-Up allein klingt etwas Högenlastig, während der Stegpick-Up einen etwas "cleaneren" Sound ergibt, der für das eine oder andere Stück sicher auch seinen Reiz hat.
Slappen kann man auf diesem Bass allerdings nicht sehr gut, weil auch bei abgestoppter Seite der Ton zu lange nachhallt. Auch für's Poppen ist dieser Bass eher nicht gemacht (beides stört mich nicht, weil ich diese Techniken gewöhnlich eher nicht einsetze).
Fazit
Ich befinde mich im Moment in der glücklichen Lage, meinen Traumbass bei mir Zuhause stehen zu haben. Ich find die Optik wunderschön (beim Gedanken an den ersten Kratzer blutet mir schon jetzt das Herz) und der Sound lässt mir alle Möglichkeiten, die ich brauche.
Ich bin gespannt, wie sich der Bass live macht, immerhin stehen akustische und halbakustische Instrumente in dem Ruf, für Feedbacks anfällig zu sein.
Nachdem ich einige Jahre einen B.C. Rich Warlock gespielt habe, hatte ich diesen Look irgendwie über. Ein neuer Bass sollte her und dieses Mal schwebte mir ein halbakustischer Bass in der Optik der 50er Jahre vor. Das Problem dabei: Ich habe über Jahre nur Fünsaiter gespielt und ich wollte nur ungern auf die H-Saite verzichten. Also begann eine fast ein Jahr dauernde Suche.
Viersaitige halbakustische Bässe gab es einige, wie die Signature Bässe von Jack Casady oder Billy Sheehan oder das standard Modell des Letzteren, aber ein Fünfsaiter ist nicht aufzutreiben. Zwischenzeitlich war ich schon kurz davor, mir einen Viersaiter umbauen zu lassen oder mir einen Bass Maßanfertigen zu lassen, aber mehrere Gitarrenbauen haben mir abgeraten.
Dann habe ich mehr durch Zufall bei der xten Suche über Google den Washburn AB 95b gefunden, der in Deutschland nur von einem Händler angeboten, allerdings zu einem recht stolzen Preis.
Die erste Idee war dann auch ein Import aus den USA, wo der Bass bei vielen Händlern für 799$ angeboten wird. Selbst mit Zoll und der in Deutschland fälligen Mehrwertsteuer, hätte sich das fast noch gelohnt. Leider bekam ich bei der Bestellung dann die Info, daß der Bass zu lang wäre, um ihn als Standard-Paket zu verschicken und mit den dann fälligen ca. 120$ Versand, lohnt sich die Bestellung nicht mehr.
Letztendlich habe ich das Instrument aus einem dänischen Musikversand bestellt. Hier war ich inkl. Versand und einem Gigbag vom Hersteller mit gut 50 weniger dabei, als beim deutschen Anbieter.
Verarbeitung und Optik
Der Bass kommt gut verpackt bei mir an und wie ein Kind zu Weihnachten mache ich mich daran, das Paket zu öffnen. Wie versprochen wird das Instrument in einem original Washburn Gigbag geliefert. Das ist allerdings qualitativ eher mit Mittefeld anzusiedeln. Es scheint zwar recht gut verarbeitet, aber die Polsterung reicht mir für ein Hollow-Body einfach nicht aus. Ein Imbusschlüssel zum Einstellen der Halskrümmung ist nicht im Lieferumfang enthalten.
Der erste Eindruck begeistert mich wirklich. Genau so habe ich mir den Bass vorgestellt. Die Lackierung ist makellos, alle Kanten inkl. der Ränder des Halses und der F-Löcher sind weiß abgesetzt, was die edle Optil noch unterstreicht. Die Perlmutt-Inlays im Griffbrett sich richtig Schickt und was beim Foto des Händlers noch wie eine Ansammlung von Metallstreben ausgesehen hat, ist ein verchromtes W aus dem Washburn Logo, das die Brücke ziert.
Der Korpus ist nicht viel dicker als bei einem Solid-Body, ohne dabei auf die für den Look so wichtige Wölbung zu verzichten.
Zwei optische Mankos gibt es allerdings. Die Kunststoffknöpfe der Poties passen einfach nicht zum Look des gesamten Instruments und werden von mir in nächster Zeit durch verchromte Exemplare ersetzt. Die Kunststoffbdeckungen der Tonabnehmer sind ebenfalls nicht wirklich schön, vielleicht werde ich mir da auch noch etwas überlegen.
Die Verarbeitung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Der Korpus ist aus Ahorn, ebenso wie der geleimte Hals mit Palisander Griffbrett, wobei Hals und Kopfplatte aus einem Stück sind. Die gekapselten verchromten Grover Mechaniken halten die Stimmung problemlos, die ebenfall verchromte Brücke läßt sich leicht einstellen. Die Einstellung ab Werk geht aber in Ordnung.
Der Bass verfügt über zwei passive Humbucker die nach beliben zugeschaltet und deren Lautstärke seperat geregelt werden kann. Außerdem gibt es zwei Tone Regler.
Handling
Der Korpus ist zwar recht schmal, aber dafür sehr viel größer, als man das von Solid-Bodies gewohnt ist. Außerdem ist das Instrument relativ schwer, was sich aber mit einem breiten und geposterten Gurt recht problemlos ausgleichen lässt. Der Hals ist nicht übermäßig dick aber etwas breiter, als ich es von meinen bisherigen Bässen gewohnt bin. Da ich ziemlich große Pranken habe, ist das für mich kein Problem, Bassisten mit kurzen Fingern dürften aber zu kämpfen haben.
Die Haltung beim Spielen empfinde ich als sehr angenehm, weil ich auch bei relativ tief hängendem Bass den Unterarm auf dem großen Korpus ablegen und spielen kann, während der Daumen auf dem Puck-Up ruht.
Sound
Und wie in jedem Review wird es spätestens jetzt subjektiv, denn was ist schwerer zu beschreiben, als der Sound eines Instruments? Um gleich die Testbedingungen zu klären: Ich habe gerade keinen Verstärker im Haus, also spiele ich den Bass über mein Boss Me-50b über Kopfhörer, natürlich ohne effekte und mit neutralem EQ.
Obwohl bei einem Bass, der komplett aus Ahorn gefertig wurde, ein harter und höhenlastiger Sound zu erwarten wäre, wird diese Eigentschaft durch den Resonanzkörper vollkommen ausgeglichen.
Der Bass hat einen organischen knurrigen Sound ein fast endloses Sustain. Der Halspick-Up allein klingt etwas Högenlastig, während der Stegpick-Up einen etwas "cleaneren" Sound ergibt, der für das eine oder andere Stück sicher auch seinen Reiz hat.
Slappen kann man auf diesem Bass allerdings nicht sehr gut, weil auch bei abgestoppter Seite der Ton zu lange nachhallt. Auch für's Poppen ist dieser Bass eher nicht gemacht (beides stört mich nicht, weil ich diese Techniken gewöhnlich eher nicht einsetze).
Fazit
Ich befinde mich im Moment in der glücklichen Lage, meinen Traumbass bei mir Zuhause stehen zu haben. Ich find die Optik wunderschön (beim Gedanken an den ersten Kratzer blutet mir schon jetzt das Herz) und der Sound lässt mir alle Möglichkeiten, die ich brauche.
Ich bin gespannt, wie sich der Bass live macht, immerhin stehen akustische und halbakustische Instrumente in dem Ruf, für Feedbacks anfällig zu sein.
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