Habe den Thread eben erst gesehen und das Problem ist für euch ja schon gelöst, da kommt es am Ende ja darauf an.
Möchte hier trotzdem nochmal meine Erfahrungen teilen falls jmd. anderes mit einem ähnlichen Problem hier mitliest oder den Thread mal wieder ausgräbt irgendwann: ich habe ähnliche Erfahrungen mit vielen Bands gemacht die ich mische/betreue, meistens für kleinere und mittlere Veranstaltungen. Wenn ich eine Band über längere Zeit "fest" betreue und die Band das Problem ebenfalls als solches empfindet/dafür zu haben ist machen wir uns da oft zusammen einige Gedanken über die "Soundfindung". Zugegebenermaßen sind da nicht viele Metalbands dabei aber dafür dann doch einige mit Gitarren die teilweise schon ordentlich verzerrt sind und ein Bass der viel spielt und je nach Band auch etliche Effekte nutzt.
Für mich haben sich hier einige Punkte herauskristallisiert: Sound entsteht zunächst mal am Amp und auf dem Pedalboard bzw. vor allem in den Fingern. Wenn es hier nicht passt betreibt man am Pult auch nur Schadensbegrenzung. Vor allem in kleinen Räumen wo eh noch ein Großteil des Bühnensounds im Raum gut zu hören ist. Wichtig ist also dass neue Sounds in Ruhe ausprobiert und im Bandkontext getestet werden. Das mMn. nächstwichtigste Glied in der Kette sind alle Komponenten die tatsächlich Schall wandeln, also Mikrofone und die PA (den Raum zähle ich hier mal dazu). auf die PA hat man als Band/"mitreisender" Mischer ja leider in vielen Fällen weniger Einfluss als man gerne hätte,
@the flix hat ja da schon was zu geschrieben, wichtig ist: vorm Soundcheck mal reinhören, wenn was stört am Master EQ ziehen (auch wenn man später merkt dass man in einem bestimmten Freuquenzbereich bei jedem Instrument was machen muss passt da wahrscheinlich was nicht so wie gewünscht).
Worauf man mehr Einfluss hat: Mikrofone! Wichtig ist hier die Position am Amp, hat man hier was passendes gefunden am besten einfach mit Tape am Amp markieren dann hat man fürs nächste mal einen guten Anhaltspunkt. Es kommt zwar auch sehr aufs Mikrofon an aber wer mit e906, SM57 und e606 weiß wo man am Amp hin muss hat schon ein gutes Fundament, ein eigenes Gitarrenmikro kostet auch nicht die Welt

Der TS spielt ja eh mit Modeling Amp, da stellt sich die Frage nicht aber hier gilt dann: Presets sauber vorbereiten und testen.
Zu den eigentlichen Sounds: Druck als Band kommt in den seltensten Fällen dadurch das jeder den fettesten, dicksten Sound fährt der. zugegebenermaßen, alleine oft schon sehr cool klingt. Wichtiger ist das alle Tight zusammenspielen und die Sounds entsprechend "Platz" für die anderen lassen. Wichtig hier: Wer kommt wo hin? Wie passen Kick und Bass zusammen? soll die Kick gut rausstechen braucht sie vor allem Kick, Bass nicht so sehr. Viele untenrum dicke Instrumente sorgen nicht für Druck sondern "Bass Matsch". Weiter oben siehts genau so aus. Passen (bei mehreren Gitarren) beide Sounds zusammen? Bei "normalen" Rockbands bietet es sich oft an die Gitarren untenrum sehr stark zu beschneiden, der Bass kommt dann darunter, in dem Bereich sollten die Gitarren nicht "willkürlich wildern". Ein E-Bass macht aber nur in sehr tiefen Stimmungen wirklich viel Tiefbass, sonst sind das eher relativ tiefe mitten, den Tiefbass stark zu boosten erzeugt eher Matsch als Druck. Im Metal hört man oft eher eine gegenteilige Herangehensweise, sehr tiefe Gitarren, der Bass in dem Bereich eher ausgedünnt dafür mit sehr viel "Attack" und Höhen, die Anschlagsgeräusche stärker betont. Ein Verzerrter (insbesondere am Bass) sollte so genutzt werden dass die tiefen Anteile nur schwach verzerrt werden (gibt sonst matsch), die hohen dafür eher mehr (kann sich dann u.U. besser durchsetzen). Gerne bei allen Instrumenten ruhig auch "obenrum" wegnehmen was nicht gebraucht wird, gerade Gitarren spielen oft nicht so hoch wie man vlt. zunächst denkt (aber daraufhin achten dass man es nicht übertreibt). Präsenz und Durchsetzungsvermögen/Verständlichkeit liegen in den höheren Mittenbereichen.
Das wichtigste: Gut hinhören wo wer denn wirklich spielt und worauf man verzichten kann ohne dass es dünn wird.
Was alleine Dünn klingt kann im Bandkontext fett wirken und umgekehrt

Am EQ fast immer lieber was wegnehmen anstatt etwas zu boosten (Ausnahmen können die Regel bestätigen).
Und das wichtigste: Sowas sind nur Anhaltspunkte, eine pauschale Herangehensweise gibt es nicht aber ich denke das sind Startpunkte an denen sich jmd. ungeübtes orientieren kann.
Gibt wahrscheinlich noch etliche andere, auch bessere, Herangehensweise aber das hat sich meiner Erfahrung nach bewährt
