Bass und Bassdrum abmischen

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Papa Hembo
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Hallo, ich bin neu hier im Forum. Da ich das Forum schon einige Zeit als Gast besuche meinen Dank für viele informative Beiträge und Workshops. Darin habe ich schon einiges für meine Anwendungen entleihen können.:)
Ich mische seit einiger Zeit bei einer Jugendband ab. Hat sich so ergeben, da die Kids natürlich altersbedingt noch keine große technische Vorbildung hatten, habe ich des öfteren Dinge repariert, verkabelt usw.. Als dann die ersten Auftritte anstanden habe ich halt viel gelesen, ausprobiert und auch das Mischpult übernommen.
Die ersten kleineren Gigs haben recht gut geklappt und wir alle haben uns weiterentwickelt.
Nun zu meiner Frage:
Durch etwas Glück sind wir nun in der Lage folgende Geräte bei Auftritten einzusetzen.
2xQSC K12 Topteile mit Subwoofern für die Front, 2xDB Basic400 als Monitore, Yamaha MG16/6FX und einen Zeck Equalizer für die Monitore.

Mit diesem Material können wir jetzt auch Bass und Bassdrum mehr bearbeiten als vorher (nur zwei Topteile).
Aber wie geht das am besten? Der Yamaha Mischer verfügt nur über eine Semiparametrik im Mittenbereich. Um beide Instrumente über den vollen Frequenzumfang anzupassen eher zu wenig. Deshalb kam mir der Gedanke die Stereoeingänge zu verwenden. Diese besitzen keine Parametrik, die Mitten sind aber in Low-Mid und Hi-Mid aufgeteilt.
Die Grundfrequenzen betragen bei
Low 100Hz
Lo-Mid 800Hz
Hi-Mid 3kHz
Hi 10kHz
Würde sich das nicht hervorragend eignen um die Bassdrum und den Bass schön klar gegenseitig abzugrenzen? Z.B mit herausziehen der Lo-Mid in der Bassdrum und gleichzeitigem Anheben der selben Frepuenzen beim Bass? :confused:Liege ich hier richtig oder gibt es bessere Vorgehensweisen in diesem Fall.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf eure Meinungen Vorschläge. Bis dann. :great:
 
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Hi Papa und Willkommen als User im Board! :)

800Hz sind für den Bass (das Instrument) eigentlich schon viel zu hoch. Der heißt nicht umsonst "Bass" ;)
Wenn ich die Möglichkeit habe, pushe ich den Bass bei ~ 110-250 Hz, je nach Bandsound und PA/Raumakustik (Stichwort Mulm), und ziehe die BD dort. Selbige wird aber bei 75-80Hz etwas gepusht und bekommt in den Mitten, je nach Drumset und Sound, bei 3-4kHz wieder einen Schub.
(Das ganze gilt für rockige und poppige Geschichten - da ich nur Freizeittechniker bin stehe ich nicht sooo oft hinterm Pult und hatte bisher das Glück, von den "mörder-geilen" Metall-Bands verschont geblieben zu sein.)

So viel mal zur Theorie bzw. dem Idealfall, wenn entsprechende Technik dasteht. Mit dem MG 16/6 würde ich versuchen, bei der BD den Bass rein zu drehen. Beim Bass (Instrument) den Bass ziehen und mit dem Mittenband den Hochbass / Tiefmitten zu pushen - mit dem Frequenzregler ganz oder fast auf Rechtsanschlag, je nach dem wie weit (Frequenz) und breit (Filtergüte) der greift. An der BD entweder an dieser Stelle ziehen wenn nötig (und in dem Fall versuchen, mit dem Höhenregler noch etwas Kick zu bekommen) oder mit dem Mittenband den Kick rein drehen. Da musst du wohl etwas herumexperimentierten. Aber schadet ja nicht, man lernt dabei ;)

Das mit den Stereo-Eingängen halte ich aus mehreren Gründen für keine so gute Idee:
- Stereo heißt Aufteilung in links/rechts. Falls das 16/6 einen Pan-Poti für den Stereo-Eingang hat, wirst du damit beide Signale verstärkt in eine Richtung schieben können, aber beide mittig bekommst du nie.
- Die Eingänge sind als Line-Eingänge ausgeführt und haben keinen Vorverstärker. Du müsstest trotzdem 2 Kanäle opfern um die PreAmps zu bekommen; könntest dann über den Insert raus in die Stereo-Eingänge...
- Was das EQing angeht, halte ich die Stereo-Eingänge aus oben beschriebenen Gründen auch nicht unbedingt für besser geeignet. Wie gesagt, mit 800Hz bist du schon (längst) wieder aus dem interessanten Bereich raus, und wenn du den Bass (Instrument) dort pushst, kommst du den Gitarren und evtl. sogar schon dem Gesang (mitteltiefe Männerstimme) in die Quere.

Trotzdem... ich will dich nicht davon abhalten, das mal auszuprobieren! Erlaubt ist, was klingt ;)
Viel Erfolg!

MfG, livebox

P.S. Wenn da zu viel Fachchinesisch für dich drin war - sorry! Und frag einfach nach. Aber du hast dich ja schon eine Weile mit der Materie beschäftigt und bringst schon ein bisschen Wissen mit... :great:
 
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Moin moin,

ja, das fehlen der Semiparametrik ist gelinde gesagt suboptimal. Ich ziehe bei der BD immer 400 Hz kräftig raus - das unterdrückt das Nachwummern. Gleichzeitig hebe ich den Baß bei 350 Hz an - das knurrt dann ganz wunderbar, und diese beiden Instrumente kommen sich dann so auch nicht in's Gehege. 800 Hz sind da wirklich 'n bißchen sehr hoch. Auf die Dauer wird es da nur helfen, einen anderen Mixer zu kaufen, denn die Semiparametrik braucht Ihr ja nicht nur für BD und Baß.

Gruß Floyd
 
das fehlen der Semiparametrik ist gelinde gesagt suboptimal

Der MG 16/6 FX hat ne Semi-Parametrik, aber eben nur ein Mittenband.

2 durchstimmbare Mittenbänder sind eine feine Sache und oft sogar mehr als das (Feedback-Frequenz ziehen, trotzdem Verständlichkeit erhöhen); kosten eben auch ihr Geld. Da ich das Glück habe, recht oft mit entsprechend ausgestatteten Pulten arbeiten zu können, merke ich immer was mir fehlt wenn es mal nicht da ist. Trotzdem sind einfach parametrische Mitten 100mal besser als keine Parametrik.

MfG, livebox
 
Was man noch machen könnte wäre ein EQ in den Insert einschleifen.
 
Hallo, vielen Dank für die schnellen Antworten.:great:
Ich glaube ich habe meine Frage etwas zu ungenau bzw. im Eifer falsch formuliert.
- das MG16/6FX hat insgesamt 4Stereoeingänge; zwei (13/14 und 15/16) sind Lineeingänge; die anderen zwei (9/10 und 11/12) sind mit Line- und Mikrofoneingang versehen, sie verfügen daher genauso über einen Gainregler wie die Monozüge.
- der Bass sollte wohl wie ihr angemerkt habt eher doch über einen Monoeingang laufen dort steht eine Semiparametrik ab 250Hz zur Verfügung.

Bleibt mein Problem mit der Bassdrum, nur mit einer Parametrik im Mittenbereich kann ich nicht den Kick bei 3-4kHz anheben und gleichzeitig das Holz bei wenn ich das richtig im Kopf habe ca. 250-350Hz absenken.

Daher meine frage etwas genauer: Die Mikrofonvorverstärker der Mono- und der Stereoeingänge scheinen lt. Beschreibung identisch zu sein. Ein einfacher Panregler wie an den Monostufen (Beschriftung ist 0 bis 10) ist vorhanden. Kann ich diesen Eingang als Monoeingang benutzen wenn ich nur ein Mikrofon einstecke? Wenn ja, wäre es dann nicht sinnvoll diesen Eingang für die Bassdrum zu nutzen? Immerhin könnte ich zwar nicht im optimalen Bereich aber immerhin in etwa passend die Frequenzen für den Kick und das Holz anpassen.

Mir ist bewußt das es bessere Lösungen gibt. Nur es ist eine Band mit Jugendlichen daher sind die finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt. Die Band hat erst angefangen. Die Jungs und ihr Umfeld haben sich teilweise erheblich angestrengt um diese Geräte anzuschaffen - und glaubt mir ich habe schon Erwachsene mit besserer Ausrüstung schlechter spielen gehört. Daher geht meine Frage eher in die Richtung - wie hole ich das Optimale aus den vorhandenen Komponenten bis man noch bessere kaufen kann. Gibt es da andere oder bessere Ansätze?

Bis dann Papa Hembo
 
Okay, ich versteh dein Problem...

Wie gesagt: Ausprobieren! Sowohl die Lösung mit den 4-Band-EQs als auch die andere von mir genannte Möglichkeit. Und wenn alles nicht hilft, muss der Papa auf den Opa hören :rofl:
Die Praxis wirds zeigen.

MfG, livebox
 
Da hab ich wohl nicht genau gelesen. Ok - Semiparametrik ab 250 Hz vorhanden - das ist doch schon mal nicht schlecht. Wie gesagt - bei der BD um ca. 400 Hz das Gewummer raus, und den Kick kannst Du mit der Positionierung des Mikros betonen. Das ist zwar vielleicht nicht ganz so elegant, wie mit zwei Semiparatmetriken zu arbeiten - aber es funktioniert.

Mikro in der BD - je dichter es am Mittelpunkt des Schlagfells ist, um so mehr "Kick" - je dichter am Rand, um so mehr "Bumm". Je mehr es vom Schlagfell weggezogen (bzw. aus der BD rausgezogen) wird - ebenfalls um so mehr "Bumm".

Gruß Floyd
 
Hallo, nochmal vielen Dank für die Antworten.
Als Ergebnis lese ich folgendes aus den Antworten und werde das beim nächsten Auftritt ausprobieren:
- den Bass schiebe ich im Monokanal und der Parametrik bei ca. 300Hz ein paar dB an. Falls notwendig noch ein bischen im Tiefbassbereich ( 100Hz ) rausziehen. Werde es aber erst einmal auf 0db ausprobieren.
- bei der Bassdrum ziehe ich den Bereich um ca. 300Hz etwas heraus. Hier habe ich vor den Tiefbassbereich auch auf 0dB zu belassen, aber je nach Bedarf hier ein paar dB zuzulegen. Über die Position des Mikros versuchen wir noch den Kick zu betonen.
Ich hoffe ich habe das jetzt richtig wiedergegeben.

P.S. an livebox: Nee, mit dem Fachchinesisch habe ich weniger Probleme. Eher mit der Umsetzung. Mit wenig Erfahrung ist es manchmal schwerer den Sound so abzumischen wie er sein sollte; als ( in der Theorie ) sein Mischpult aus dem FF zu kennen.

MfG Papa Hembo
 

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