zed
Registrierter Benutzer
Schecter Stiletto Extreme 5
Hallo lieber Basser,
ich möchte nun das zweite Review zu einem Schecterbass schreiben: Und zwar zum Schecter Stiletto Extreme 5! Zuerst aber kurz, wieso ich eigentlich zu diesem Bass gekommen bin:
Vorgeschichte
Ich spiele nun seit mehreren Jahren Bass und habe wohl auch schon so fast jede Marke einmal in der Hand gehabt. Vor dem Schecter spielte ich einen Squier Precision Bass 4 Saiter. Dieser hat mir zwar vom Sound ganz gut gefallen jedoch ließ die Bespielbarkeit manchmal zu wünschen übrig. Außerdem ging es mir wirklich oft so, dass das tiefe E einfach nicht tief genug war. Es musste also eine 5te Saite her. Nach viel rumfragen und antesten stand ich nun zwischen Ibanez, Fame und anderen Firmen und konnte mich nicht recht entscheiden. Als ich Schecter entdeckt hatte, fiel mir die Entscheidung jedoch sehr leicht!
Ich habe nach einem 5 Saiter gesucht, welcher richtig schön von unten schiebt jedoch auch nicht matscht. Er sollte außerdem klare Höhen haben und auch beim Slappen eine gute Figur machen. Außerdem mag ich einen bösen knurrenden Sound jedoch auch manchmal einen vollen jazzigen Sound. Außerdem war mir die Optik des Basses sehr wichtig. Ich wollte einen Bass haben, den ich auch noch nach 2 Jahren gerne anschaue und an welchem ich mich einfach nicht Sattsehen kann J. Außerdem habe ich nach einen aktiven Bass gesucht, was jedoch nicht ausschlaggebend war.
Wie gesagt entdeckt ich irgendwann den Schecter Extreme informierte mich über die Firma und unterhielt mich mit anderen Schecter-Benutzern (wie z.B: auch Doertbeg). Bei dem Preis brauchte ich nicht lange überlegen und der Bass war schnell bestellt! Nach nur 2 Tagen war das gute Stück in meinen Händen! Ich habe diesen Bass also ohne ihn anzutesten gekauft, jedoch würde ich es nicht als Blindkauf bezeichnen, da ich ziemlich genau wusste was mich erwartet und ich wurde auch nicht enttäuscht ;-).
Spezifikationen
- 34" Mensur und 24 Bünde
- Vector Inlays
- Linde Korpus, flamed Maple Top
- Ahornhals mit Palisandergriffbrett
- Bridge der Diamond-Reihe
- Schwarze Extreme Mechaniken
- 2 Schecter Bass Humbucker Pickups
- 2 Volumen / 2 Aktive 2-Band EQ Regler
Optik & Verarbeitung
Die Optik ist wie bei fast allen Schecter-Instrumenten sehr edel! Das Finish des Korpus ist sehr schön aber auch nicht zu auffällig. Je nach Einfall des Lichtes wirkt der Bass eher Dunkelrot bis kräftig Rot. Alle Mechaniken des Basses sind in Schwarz (bzw. bei der Honey Sunburst Version Gold) lackiert. Der Bass war von Werk aus perfekt eingestellt und ich musste absolut nichts verändert. Es gibt kein Teil, was irgendwie locker wirkt. Alles sehr robust und fest. Der Hals wurde mit 6 herabgesenkten Schrauben verschraubt und fügt sich somit super an den Korpus. Die Bridge ist ähnlich der eines Fenderbasses wirkt jedoch aufgrund der schienenartigen Führung stabiler. Die Potis lassen sich alle leicht drehen (jedoch nicht zu leicht) und haben in der Mittelstellung einen Einraster. Auch Gurthalter und Klinkebuchse sind bombenfest. Was mir extrem aufgefallen ist, ist die extrem gute Stimmhaltbarkeit, wenn ich es denn mal so nennen kann. Ich muss diesen Bass quasi nie nachstimmen und selbst beim Transport von Wohnung und Proberaum in einer einfachen Tasche verstimmt er sich meist nicht mal minimal! Absoluter Pluspunkt!
Insgesamt habe ich also nur positives zur Verarbeitung zu sagen. Auch die Optik hat es mir angetan. Ich besitzt diesen Bass nun seit 2 ½ Monaten und kann mich immer noch nicht Sattsehen. Die Form gefällt mir sehr gut und macht ihn zu etwas Besonderem. Die schwarzen Mechaniken wirken sehr edel und sind durchaus robust. Die Vector Inlays im schimmernden LP-Stil würde ich auch nicht wieder für einfache Punkte hergeben wollen J.
Spielgefühl
Wenn man sich den Bass auf so manchen Bildern anschaut könnte man vermuten, dass er etwas Kopflastig ist. Das ist jedoch absolut nicht der Fall! Von Kopflastigkeit keine Spur. Was mir am besten an dem Bass gefällt ist die niedrige Saitenlage und der geringere Saitenabstand im Vergleich zu meinem Squier. Der Bass ist wirklich in jeder Lage gut bespielbar und schnarrt nirgends. Im Vergleich zu meinem Squier mit einer deutlich höheren Saitenlage lässt sich der Bass auch irgendwie einfacher spielen. Der geringer Saitenabstand bedarf etwas Umgewöhnung. Nun jedoch kann ich quasi gar nicht mehr ohne. Man ist einfach wesentlich schneller auf dem Bass unterwegs und der Saitenwechsel fällt leichter und auch beim Slappen stellt es kein Hindernis dar. Der Hals ist von der Dicke her ähnlich meines Squiers. Eine angenehm rundliche Form. Nicht so dick wie bei einem Warwick aber auch nicht zu dünn.
Der Korpus wirkt im Gesamtbild eher klein, was ich jedoch sehr angenehm finde, da mir der Squier vom Umfang schon fast ein Müh zu groß war. Er fügt sich angenehm an der Körper an und wird auch bei längerem Spielen nicht unangenehm.
Insgesamt also wieder nichts zu meckern sondern nur positive Dinge. Wer allerdings eher auf größeren Saitenabstand steht sollte den Bass lieber vorher erst mal in den Händen haben bevor er ihn kauft. Für mich war es jedoch eine positive Überraschung.
Sound
Nun sind wir am wohl wichtigsten Teil des Reviews angekommen: Dem Sound! Wie schon ganz am Anfang geschrieben konnte ich den Bass vor dem Kauf nicht anspielen, was jedoch keineswegs heißt, dass ich keine konkreten Vorstellungen über meinen Wunschsound habe J Ich bevorzuge einen Klang, welcher ein sattes Fundament bringt aber dennoch sehr präzise in den Höhen ist. Genau das, was auch mein Trace Elliot Amp so wunderschön macht! Mit dem Schecter-Bass habe ich hier eine gute Grundlage für diesen Klang! Der Bass kann richtig schön tief aber ist auch sehr klar in den Höhen! Zur Zeit habe ich einen Warwick-ähnlichen Sound eingestellt, welcher mir recht gut gefällt. Mag man einen knurrigen Sound so bekommt man ihn mit diesem Bass auf jeden Fall auch hin!
Nun möchte ich noch etwas ins Detail gehen:
Der Bass besitzt 2 Pickups, welche stufenlos miteinander vermischt werden können. Der Bridge-Pickup ist für das knurren verantwortlich! Er bringt einen präzisen jazzigen Ton. Hier ist selbst in schnellen Bassläufer jeder Ton klar erkennbar.
Mischt man beide Pickups gleichermaßen so bekommt man einen klaren Sound, welcher sich zudem noch super durchsetzt und klasse Druck bringt.
Der Neck-Pickup ist also eher für dem warmen Ton verantwortlich.
Ich bevorzuge die Nutzung beider Pickups, jedoch verwende ich auch ab und zu nur den Bridge-Pickup um z.B: Flageoletts noch deutlicher hörbar zu machen.
Der Bass ist in seinem Einsatzbereich also sehr vielseitig und kann sowohl im Metal-Bereich wie auch im Jazz gespielt werden. Wer den Schecter mal im Einsatz hören möchte kann sich die Band Neville Brothers anhören, wo er eher einen warmen Ton von sich gibt. Wer eher auf härteres steht hört sich etwas von Nadja an, welche wohl die bekannteste Vertreterin für Schecter ist.
Um das ganze noch abzurunden habe ich einige Soundsamples aufgenommen, welche qualitativ allerdings sehr zu wünschen übrig lassen.
Aufgenommen wurde mit einem neutral eingestellten Trace-Elliot Preamp-Bodentreter und einem kleinem Behringermixer. Leider ist meine Soundkarte schon sehr alt, was ein unglaublich lautes Rauschen verursachte. Wer es sich trotzdem mal anhören möchte nur zu!
Thema
Pickup1 flat
Pickup1 boosthigh
Pickup1 boostlow
Pickup2 flat
Pickup2 boosthigh
Pickup2 boostlow
Pickup3 flat
Pickup3 boosthigh
Fazit
Ich habe mit diesem Bass wirklich einen Volltreffer gelandet! Er spricht mich vom optischen her noch genauso an wie am ersten Tag. Die Bespielbarkeit ist klasse und der Sound sagt mir genauso zu. Wer also auf wirklich gute Verarbeitung Wert legt ist bei Schecter wohl genau richtig! Es ist unglaublich, was einem hier für realtiv wenig Geld geboten wird! In Preis/Leistung wirklich unschlagbar! Ich habe meinen Traumbass gefunden.
Gruß
Karsten
- Eigenschaft