Bass Saiten schnarren, nach einem Tag im keller

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derfabifabi
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Hallo Community!
Mein Problem ist folgendes:
Unsere Band musste neulich von einem warmen Dachgeschoss in einen feuchten Bahnhofskeller umziehen.
Dort habe ich dann nach dem Proben vergessen meinen Jazz bass einzupacken und ließ ihn so, der witterung ausgesetzt, im keller zurück. Am nächsten Tag war dann das Entsetzen groß als ich merkte, das die unteren beiden saiten extrem schnarrten bzw dumpf klangen. Ich habe meinen bass auch etwas tiefer gestimmt (open D). Kann es etwa sein, dass sich nach der kurzen zeit schon der Hals "verzogen" hat?
Bitte um Rat
mfg
der fabi :(
 
Eigenschaft
 
Ja, das kann schon sein. Bei manchen Instrumenten muss man immer mal wieder die Halskrümmung justieren - schließlich arbeitet das Holz, verhält sich bei verschiedenen Temperaturen und Feuchtigkeiten anders und letzten Endes kommt der Saitenzug hinzu: Es müsste so sein:
Hälse sind grundsätzlich gekrümmt. Wenn Du den Bass am Körper hast, geht der Hals nicht gerade aus dem Instrument heraus, sondern neigt sich in einer sehr leichten Kurve von Dir weg.
Du stimmst die E-Saite runter. Dadurch wird die E-Saite "schlabberiger" und der Zug auf den gesamten Hals verringert sich. Die Saiten ziehen den Hals nach "oben", also wenn Du den Bass am Körper hast, von Dir weg. Wenn Du nun den Zug der E-Saite verringerst, zieht der Hals bzw. der Halsspannstab (truss rod) in die entgegengesetze Richtung, das heißt wenn Du den Bass am Körper hast, zu Dir hin. Die Halskrümmung wird also "flacher", der Hals und das Griffbrett werden gerader. Somit werden die Saiten näher an das Griffbrett und Bünde "gezogen", weswegen das Schnarren entsteht.

Es ist also nichts schlimmes, sondern etwas, womit wir alle uns auseinander setzen müssen. Eine weitere Erklärung und wie Du das wieder einstellt, kannst Du hier nachlesen.
 
Temparaturschwankungen haben sicher den größten Einfluss weil sich Körper bei Wärme eben ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen.
Deshalb möchte ich hier noch hinzufügen, dass man beim Open Air Gig böse auf die Nase fallen kann wenn man einen Bass mit ultraflacher Saitenlage erstmals in der Sonne spielt und sich dann der Hals durch die Wärme so dehnt, dass alle Saiten schnarren.
 
Temparaturschwankungen haben sicher den größten Einfluss....

Das mag bei Metallen zutreffen, Hölzer hingegen reagieren weit mehr auf eine veränderte Luftfeuchtigkeit.
In diesem Fal,l beim Umzug vom trockenen Dachboden in den feuchten Keller, ist das völlig normal.
 
so n trussrod ist ja auch aus metall...

also fabi, einfach den hals nachstellen und/oder den bass nicht mehr im keller stehen lassen.
 
... der Hals "verzogen" hat?

Hallo Fabi,

der Hals hat sich zwar verzogen, ist aber nicht verzogen! :confused:

Als "verzogenen Hals" bezeichnet man eigentlich einen Hals, der entweder vertwisted (verdreht) ist, oder der sich so stark gebogen hat, dass er nicht mehr einstellbar ist.

Man sollte niemals ein Holzinstrument dort übernachten lassen, wo man selbst auch nicht übernachten möchte. Nach einer Nacht in diesem Proberaum hättest Du eventuell Rückenprobleme oder würdest dich schrecklich fühlen, Du müsstest allerdings nicht die Rente einreichen. Ich vermute ähnliches von deinem Bass.

Du musst dir also keine Sorgen machen!

Basshälse reagieren sehr unterschiedlich. Das kann auch bei teureren Hälsen (besonders bei "optimaler Saitenlage" - also ohne wenig Spielraum) passieren. Man stellt ja den Hals so ein, dass man ihn möglichst komfortabel spielen kann - und damit der Spielraum zwischen Schnarren und Nicht-Schnarren sehr klein ist.

Ich würde also nicht von einem "verzogenen Hals" sprechen.
Der Hals deines Basses hat "gearbeitet" ...

Gruß
Andreas
 
Das mag bei Metallen zutreffen, Hölzer hingegen reagieren weit mehr auf eine veränderte Luftfeuchtigkeit.
In diesem Fal,l beim Umzug vom trockenen Dachboden in den feuchten Keller, ist das völlig normal.

Bei einem meiner Precis, der eine ultraflache Saitenlage hat reichen 10 Minuten in voller Sonne um die Saiten zum schnarren zu bringen und weitere 10 Minuten im Wohnzimmer um den Zustand zu normalisieren.
Ich glaube nicht, dass der Bass in so kurzer Zeit Feuchtigkeit durch den dicken Lack abgibt bzw. wieder aufnimmt. :gruebel:
 
Ein Holzinstrument verstimmt sich auch, wenn es 30 Minuten durch die Kälte transportiert wird.
Es gibt durchaus Holzinstrumente (wie meine 25 Jahre alte Cadicaster), die fast nichts erschüttern kann.
Allerdings wiegt diese Telecaster Gitarre auch mehr als ein mittelschwerer Precision Bass! :eek:

Gruß
Andreas
 
Bei einem meiner Precis, der eine ultraflache Saitenlage hat reichen 10 Minuten in voller Sonne um die Saiten zum schnarren zu bringen und weitere 10 Minuten im Wohnzimmer um den Zustand zu normalisieren.
Ich glaube nicht, dass der Bass in so kurzer Zeit Feuchtigkeit durch den dicken Lack abgibt bzw. wieder aufnimmt. :gruebel:

Achso, die Saiten kriegen dabei wahrscheinlich keine Sonne ab....:gruebel:
 
Zitat:
von einem warmen Dachgeschoss in einen feuchten Bahnhofskeller




Nachdem die Diskussion hier vor einiger Zeit schon mal gelaufen ist, habe ich meinen Squier etwa einen Tag bei über 90 % Luftfeuchtigkeit ausgesetzt (Sauna), ohne dass sich da etwas nach einer Stunde Abkühlung am Instument verändert hatte.

Jetzt in der Hitzeperiode hatte ich den Bass mehrfach einen ganzen Tag draußen der vollen Sonne ausgesetzt. Nachdem ich ihn in die Wohnung zurückgebracht hatte, hat sich nach kurzer Abkühlung auch nichts spürbares verändert.
(Das habe ich eigentlich gemacht, damit der Hals schneller dunkelt, was bei einem meiner Fender geklappt hatte, den hatte ich letzten Sommer sehr häufig draußen.)

Das ausgebliebene Ergebnis ist auch der Grund warum ich nicht an einen so zügigen Einfluss von Feuchtigkeit bei dick lackierten Solidbodys glaube.

Grundsätzlich wird es sicher bei längerer Anwendung solcher extremer Witterungsbedingungen einen langfristigen Einfluss geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht liegts an beidem. In der partiell beschienenen Stelle dehnt sich das Wasser aus und durch das "Mehr" an Feuchte arbeitet das Holz.
1 Liter Wasser ergibt schließlich 1400 Liter Dampf
 
@Moulin:

Den Effekt, den du bei dem Bass festgestellt hat ist höchstwahrscheinlich auf die Wärmeausdehnung der Metall-Saiten in der prallen Sonne zurückzuführen. Je nach Intensität der Einwirkung in Extremfällen auch schon nach so kurzer Zeit. Das trifft auch auf Andreas Beitrag zu, der von Transporten in der Kälte sprach.

In diesen Fällen ist es das Metall, dass auf die Temperaturschwankungen reagiert, was dort erstens schneller geschieht (Wärmeleitfähigkeit) und zweitens in größerem Ausmaß (Wärmeausdehnungskoeffizient) als bei Holz, welches wiederum anders als Metall sehr empfindlich auf die Feuchtigkeit in der Umgebung (Schwund und Quellung) reagiert.
Fällt diese Veränderung ebenfalls extrem aus, so kann auch hier nach kurzer Zeit (hier 1 Tag) eine Veränderung feststellbar sein.

Reden wir von Holz, hat die Temperatur einen geringeren Einfluss als die Luftfeuchtigkeit. Reden wir von Metall ist das genau umgekehrt.
 
@ The Dude

Wenn sich die Metallsaiten bei starker Sonneneinstrahlung dehnen, werden sie doch schlapper, oder? Warum wird dann die Saitenlage bei meinem Bass flacher und die Saiten schnarren? O.K., wenn es dabei am Spannstab liegt ist es wieder einleuchtend, denn wenn der sich dehnt wird der hals flacher.

Aber warum hat ein Tag in hoher Luftfeuchtigkeit keinen Einfluss auf meinen Bass? Beim Threadersteller soll er den aber schon haben? :confused:

Ich würde ja noch weiter gehen und meinen Squier einen Tag in die Badewanne legen um zu gucken ob sich da was tut. ;) Habe aber gerade erst einen neuen Pickup drin. ;)
 
@ The Dude

Wenn sich die Metallsaiten bei starker Sonneneinstrahlung dehnen, werden sie doch schlapper, oder? Warum wird dann die Saitenlage bei meinem Bass flacher und die Saiten schnarren? O.K., wenn es dabei am Spannstab liegt ist es wieder einleuchtend, denn wenn der sich dehnt wird der hals flacher.

Die Antwort darauf findest Du in meinem Posting ganz oben: Der Zug durch die Saiten wird verringert, wenn sie sich ausdehnen, dadurch zieht der Halzspannstab die Saiten zum Hals und das Griffbrett wird flacher.
 
Danke, mins!
Es ist müsig hier Vergleiche zwischen unterschiedlichen Instrumenten, Versuchsaufbauten und Testbedingungen zu ziehen.
Es gibt pysikalische Gesetze und Werkstoffeigenschaften denen verschiedene Materialien unterliegen und die lassen sich nicht her- oder wegdiskutieren.

Letztendlich darf natürlich jeder glauben was er will und ich sehe mich hier nicht als Missionar an....insofern klinke ich mich an der Stelle aus.
 
danke an alle die mit gepostet haben!
habe den bass grade bei einem kumpel im warmen dachgeschoss stehen,
werde noch neue saiten aufziehen und hoffe das es keine weiteren probleme mehr geben wird ;)

mfg
der fabi!
 
Danke, mins!
Es ist müsig hier Vergleiche zwischen unterschiedlichen Instrumenten, Versuchsaufbauten und Testbedingungen zu ziehen.
Es gibt pysikalische Gesetze und Werkstoffeigenschaften denen verschiedene Materialien unterliegen und die lassen sich nicht her- oder wegdiskutieren.

Letztendlich darf natürlich jeder glauben was er will und ich sehe mich hier nicht als Missionar an....insofern klinke ich mich an der Stelle aus.

@ The Dude,

ich habe mich in den letzten Tagen ziemlich schlecht gefühlt weil mein bandprojekt gescheidert ist, und glaube, mich deshalb in dieser Diskussion zu weit herausgelehnt zu haben.
Ich wollte nicht besserwissend sein.
Sorry.

Moulin
 
so jetzt gebt ihr Euch wieder die Hände und gut ist! :romeo:

@Moulin: alles gute für das nächste Projekt!!! Das wird! :great:

Zum Thema: Es ist ja auch so, dass sich ein Instrument bei gewissen Temperaturschwankungen verstimmt. Mal als Beispiel. In sofern kann ich mich meinen Vorredner nur anschließen.
@der Fabifabi:
Ich habe jedesmal die Befürchtung, dass mein Bass sich verändert, wenn ich Ihn von meiner Empore (ca. 35°C im Sommer) in den Bandkeller (ca. 20°C) bringe und dort spiele. Bisher ist aber zum Glück, vermutlich aber auch wegen des kurzen Zeitraums während der Probe, nichts passiert! ;)
 

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