Es kommt schon drauf an, in welchem tonalen System man sich grundlegend bewegt, in welcher Tonart und mit welcher Progression der Song arbeitet ...
Mit dem Auswendiglernen einiger Pentatonik-Patterns kommt man halt nur so lange klar, wie man sich in klassischen Blues- oder Rock-Nummern (bzw. entsprechend aufgebauten Pop-Nummern) bewegt.
Ich find's eigentlich sinnvoller, das Stück, mit dem arbeitet, zu analysieren (bzw. sich, falls vorhanden, der Einfachheit halber das Lead-Sheet vorzunehmen). Dann kann man jeweils schauen, wie die zugrundeliegende Akkord-Progression aufgebaut ist, und sich jeweils Gedanken dazu machen, was zu dem jeweiligen Akkord passt ...
Da könntet ihr euch sukzessive vorarbeiten:
- Erst mal den Grundton kombiniert mit Quinte, das geht eigentlich immer
Kann durch rhythmisches Variieren schon sehr interssante Bass-Lines liefern!
- Dann schauen, mit welcher Terz man es jeweils zu tun hat, groß oder klein? Die Patterns entsprechend um die Terz erweitern ...
- Der nächste heiße Kandidat wäre die 7, kleine oder große Sept? Schon hat man über jeden Akkord vier Töne, mit denen man 'ne Menge anstellen kann ...
- Jetzt kannst Du sukzessive die Optionstöne hinzu nehmen - wenn Du I, III, V und VII noch durch die IV erweiterst, hast Du die Pentatonik entsprechend schon mal komplett, und es fehlt nur noch die II und die VI, und Du hast die komplette Scale zum jeweiligen Akkord.
Aber ihr habt's ja offensichtlich selbst schon rausgehört (finde ich übrigens gut
) - nicht immer funktioniert der komplette Tonvorrat der zum Akkord des Stückes gehörenden Scale. Weniger ist da oft mehr, und man kann am Bass mit harmonisch vergleichsweise einfachen Lines schon sehr viel machen, grade wenn man rhythmisch interessante Muster jenseits des klassischen Achtel-Basses spielt