tigereye
Registrierter Benutzer
Peavey Cirrus BXP4 TGE QT
Vorgeschichte
Ich finde es ist nun wirklich an der Zeit, euch etwas zu erzählen über meinen ersten Bass ... also, den ersten, den ich für Geld mit nach Hause genommen habe.
... und gleich gibt es eine Anekdote zu erzählen nach dem Motto: ... ich schmeiß mich weg ... oder ... glaubt doch eh kein Schwein ! Ihr merkt schon, es wird wieder ein ganz persönlicher Review.
Vorab möchte ich aber betonen, daß ich zum Zeitpunkt der Anschaffung nicht die Bohne von Ahnung hatte, was Hölzer, PUs, Verarbeitung ... bei einem Bass ausmacht, und von der Seite betrachtet, hat mir der Peavey ganz schön viel beigebracht.
Als ich mit meinem Bass zu Hause angekommen war, habe ich ihn sofort an den Roland Cube gehangen und erst mal ordentlich gefeiert, ihn sozusagen mit einem Sixpack kühlem Blondem getauft. Irgendwann in die Horizontale und am nächsten Tag war der Bass tot ... kein Mucks ! Allenfalls mal so ein kleines Wimmern oder mal ein zaghaftes Jaulen. Dass einfach die Batterien leer waren, darauf ist das freundliche Servicetelefon nicht gekommen, das haben wir dann erst im Laden gemerkt, nachdem ich einen Tag Urlaub genommen hatte und mal eben eine knappe Stunde über die Autobahn gebraust bin. Das ein eingeklinktes Kabel in aktiven Bässen die Batterie leerlutscht weiß ich heute natürlich, damals nicht.
Anscheinend hatte irgendwer beschlossen, dass die Idee mit mir und einem Bass auf keinen Fall einfach über die Bühne gehen sollte !
The Time Mike Porcaro von Toto spielt den großen Bruder des Peavey Cirrus BXP4 TGE QT als Fünfsaiter. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, das Highendteil von Peavey zu spielen (war immer gerade verkauft, noch nicht geliefert oder noch im LKW auf der Landstraße ... egal wo ich nachgefragt habe ), aber es interessiert mich brennend, wie der verarbeitet etc. ist. Aber ich will nicht vorgreifen.
Technische Daten
Farbe: - tiger eye ( ... komischer Name ... )
Corpus: - Holz ???
Hals: - 5-teilig durchgehend, Holz ???
Griffbrett: - Pau Ferro, 24 frets
Mensur: - 35
Hardware: - schwarz
Bridge: - fingerstyle-bridge (vier Einzelbrücken), body-thru-Saitenführung
Pickups: - zwei VFL Soapbars, aktive Humbucker
Elektronik: - 3-Band EQ, 18 Volt, studio quietPreamp
Regler: - Bässe, Mitten, Höhen, PU-Blende, Lautstärke
Gewicht: - 3,2 kg (laut Personenwaage)
Batteriefach - separat neben Elektronikfach, zwei 9V-Blöcke
Konstruktion/Verarbeitung
Schön isser, einfach schön ... wenn man kleine Tiger mag. Die Form ist modern, der Hals schlank, die Kopfplatte passt gut zum optischen Gesamteindruck, nicht zu klein, nicht wuchtig...
Ich würde euch gerne sagen, was für ein Holz der Korpus hat .... ausgewähltes, hochwertiges Tropenholz ... kann man bisweilen lesen. Tatsächlich ist es so weich wie ein Lämmerschwanz und bröselt munter vor sich hin, wenn man z.B. die Schrauben des Batteriefachs schraubt, um an die beiden 9V-Blöcke zu kommen (und das passiert recht häufig).
Mittlerweile bin ich zur Überzeugung gelangt, dass da ein ordentliches Pfund Lack drauf ist, der u.a. auch dafür da ist, dem Korpus so etwas wie Stabilität zu geben. Insgesamt gibt es an der Konstruktion aber nichts zu nöhlen, die Mechaniken sind geschlossen und schlabbern nicht, der Hals geht durch die Bridge ist da, wo sie hingehört, Potiknöpfe festsitzend, die PU-fächer nicht zu groß ... alles okay. Der Bass ist Manufactured in Indonesia und hält kritischen Newbie-Augen stand. Details später.
Komfort/Bespielbarkeit/Service
Der Bass hängt an meinem Körper und ich merke ihn kaum. Der Gurt ist schmal, aber das macht nix, da die 3,2 kg nicht wirklich an meinen Schultern ziehen. Das Shapping tut ein Übriges, um eine optimale Position Body-an-Body zu erreichen und von Kopflastigkeit kann nicht wirklich die Rede sein.
Die Regler sind gut erreichbar und soweit auseinander angeordnet, dass ich mit meinen Tatzen (Handschuhgröße 10,5 - 11) keinerlei Probleme bekomme, auch wenn ich mal flugs was verstellen möchte. Außer dem Volumenregler rasten alle Regler in den Neutralstellung ein.
PUs hat er zwei, über vor hinter - zwischen ihnen ist überall genug Platz für die Finger, egal ob Stegnah oder zwischen Bridge-PU und Bridge. Die Humbucker-Soapbars sind als Ablage für meinen Daumen richtig schön breit, zwischen Hals-PU und Hals ist genug Platz zum Slappen.
Elektronikfach und Batteriefach sind separat, das ist auch gut so, denn das Batteriefach findet man nach wenigen Wochen im Schlaf und wechselt die Batterien dank der 18V-Elektronik und der beiden aktiven PUs sehr routiniert. Im Unterhalt ist das schon relevant, denn nach etwa 30 Stunden Spielen darf man tanken gehen, zwei 9V-Blöcke landen im Müll. Bei neueren Serien ist der Strombedarf wohl geringer geworden, ich habe aber einen alten.
Der Hals ist schlank, sehr schlank und ich denke er hat ein C-shape. Im 12. thread ist ein inlay Cirrus, seitlich sind dots eingelegt.
Der Hals hat folgende Dimensionen:
Im 1. fret 40 mm breit, im 12. 55 mm im 24. 58 mm, dazu entsprechend 19 mm bzw. 22 mm dick. Im 24. fret ist der Hals und Korpus zusammen grade mal 49 mm stark. Das string spacing beträgt 17 mm.
Lässt sich gnadenlos gut spielen, die Finger laufen wie von selbst, das Pau Ferro-Griffbrett ist sehr komfortabel und 24 Bünde können voll genutzt werden, ohne daß die Finger irgendwo auf dem Hals Schwierigkeiten haben, an irgendeinen fret zu kommen. Dead spots kennt der Cirrus nicht, hat er keinen Vertrag mit. Sustain hat er ohne Ende, wohl auch Dank der bodythru Saitenführung.
Die Saitenlage ist gut einstellbar, der Halsstab ist unter einer Abdeckung an der Kopfplatte (drei Schrauben) erreichbar, wo sonst auch bei einem durchgehenden Hals. Wetterfühlig ist er erstaunlich wenig, ich muss die Saitenlage selten korrigieren. ( Da ist mein Fender Jazzbass Marcus Miller anders drauf !)
Die Brücke(n) erlauben eine gute Höhenjustierung. Alles tacko !
Klang
Der Bass spricht prompt an, schnelle attack.
Die Dreibandelektronik sorgt für eine Vielfalt an Soundmöglichkeiten:
Mittel Bassboost geht es richtig runter in den Keller, die Mittenregelung garantiert einen fetten, vollen Sound, die Höhen ... ja, da hapert es etwas, die sind zwar da, aber nicht leicht und crisp, sondern erscheinen mir eher etwas gequält und metallisch.
Insgesamt erscheint der Sound all over all wenig präzise und klar definiert, eher etwas verstrichen und grummelig in der Tiefe und in der Höhe, als wenn ein Deckel drauf ist.
Der Sound ist nicht unbedingt so, dass der Tiger ein wirklicher Allrounder ist.
Zu Jazz taugt er wenig, als Solobass auch eher mit Rockiger Combo im Hintergrund. Funk, Motown, Soul kann er gut, gewinnt aber irgendwie keinen eigenen Charakter.
Helf dir selbst helf deinem Bass
Kleine Mängel behebt der Herr im Hause selbst ... oder auf die Tour wurden der Tiger und ich dann wirklich Freunde.
1. Als ich zum ersten Mal die Batterien wechseln musste, war ich wenig begeistert von der Präzisionsarbeit der Indonesischen Facharbeiter. Die beiden 9V-Klötze sitzen so spack in der Kammer, dass ich sie ohne Hebelwerkzeug nicht rausbekomme. Das ist mir zu doof und der Bass bekommt mein Original Schweizer Offizier Messer zu schmecken, da ich kein besser geeignetes Werkzeug finde. Nach etwas Schnitzarbeit ist das Fach einige Hobelspäne breiter und die Batterien lassen sich ohne große Mühen rausnehmen und wieder reinpacken.
2. Beim Spiel in hohen Lagen (immerhin volle 24 Bünde) klang es irgendwann mit neuen Saiten schräg ... Oktavreinheit war nicht mehr, wobei ich allerdings nicht sagen kann, welche Saitenstärke ab Werk drauf war. Schräg wurde es mit 40-100 dAddario ProSteels. Es war mir aber unmöglich, die Oktavreinheit herzustellen, da die Reiter der fingerstyle-brigdes sich zwar lösen ließen, aber immer wieder in die gleiche Position rutschten. (Lt. Fachmann ist das Material der schwarzen Hardware weich und die Madenschrauben bohren da problemlos tiefe Kerben rein, die dann eine Feinjustierung unmöglich machen.)
Habe sogar einen thread geschaltet auf der Suche nach Tipps, wie man die Dinger austricksen kann. Letztendlich habe ich mit Hilfe von bassparts (die haben sich richtig ins Zeug gelegt, um bei dem Problem zu helfen) andere, hochwertige finger-styles eingebaut, die Oktavreinheit und body-thru-Saitenführung möglich machen.
3. Bei dem Problem mit den dann nach wenigen Batteriewechseln durchdrehenden Schrauben hat bassparts dann auch helfen können mit einschlagbaren Gewindehülsen Kaliber M5 außen, M3 innen. Ich habe alle Schrauben der Fächer mit diesen Hülsen versehen müssen.
Fazit
Alles in allem kein schlechter Bass.
Meines Erachtens aber als Anfängerbass nicht zu empfehlen, da zu teuer, als Instrument für ambitionierte Bassisten, Fortgeschrittene ... aber insgesamt auch nicht so richtig, nix halbes und nix ganzes, ihm fehlt etwas der eigene spezielle Charakter.
Ladenpreis war 458,-- , Herstellerpreis UVP 519,--
Es gibt zu viele deutlich bessere Bässe in dieser Preislage, mit bekanntermaßen guter Hardware und Verarbeitung und eigenem Charakter.
Immerhin habe ich noch gute 120 und viel Telefoniererei/e-gemaile investiert, um dem Bass auf die Sprünge zu helfen.
Pluspunkte
+ Bespielbarkeit
+ geringes Gewicht
Minuspunkte
- weiches Korpusholz
- hoher Batteriebedarf
- zu enges Batteriefach
- minderwertige bridge
- Preis-/Leistungsverhältnis
Edit: 08.01.2008
Hallo, hier sind noch die Bilder ...
... sind beim ersten Hochladen verschütt gegangen.
Vielleicht findet sich ja ein freundlicher Mod, der sie unter den review packt ...
Vorgeschichte
Ich finde es ist nun wirklich an der Zeit, euch etwas zu erzählen über meinen ersten Bass ... also, den ersten, den ich für Geld mit nach Hause genommen habe.
... und gleich gibt es eine Anekdote zu erzählen nach dem Motto: ... ich schmeiß mich weg ... oder ... glaubt doch eh kein Schwein ! Ihr merkt schon, es wird wieder ein ganz persönlicher Review.
Vorab möchte ich aber betonen, daß ich zum Zeitpunkt der Anschaffung nicht die Bohne von Ahnung hatte, was Hölzer, PUs, Verarbeitung ... bei einem Bass ausmacht, und von der Seite betrachtet, hat mir der Peavey ganz schön viel beigebracht.
Als ich mit meinem Bass zu Hause angekommen war, habe ich ihn sofort an den Roland Cube gehangen und erst mal ordentlich gefeiert, ihn sozusagen mit einem Sixpack kühlem Blondem getauft. Irgendwann in die Horizontale und am nächsten Tag war der Bass tot ... kein Mucks ! Allenfalls mal so ein kleines Wimmern oder mal ein zaghaftes Jaulen. Dass einfach die Batterien leer waren, darauf ist das freundliche Servicetelefon nicht gekommen, das haben wir dann erst im Laden gemerkt, nachdem ich einen Tag Urlaub genommen hatte und mal eben eine knappe Stunde über die Autobahn gebraust bin. Das ein eingeklinktes Kabel in aktiven Bässen die Batterie leerlutscht weiß ich heute natürlich, damals nicht.
Anscheinend hatte irgendwer beschlossen, dass die Idee mit mir und einem Bass auf keinen Fall einfach über die Bühne gehen sollte !
The Time Mike Porcaro von Toto spielt den großen Bruder des Peavey Cirrus BXP4 TGE QT als Fünfsaiter. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, das Highendteil von Peavey zu spielen (war immer gerade verkauft, noch nicht geliefert oder noch im LKW auf der Landstraße ... egal wo ich nachgefragt habe ), aber es interessiert mich brennend, wie der verarbeitet etc. ist. Aber ich will nicht vorgreifen.
Technische Daten
Farbe: - tiger eye ( ... komischer Name ... )
Corpus: - Holz ???
Hals: - 5-teilig durchgehend, Holz ???
Griffbrett: - Pau Ferro, 24 frets
Mensur: - 35
Hardware: - schwarz
Bridge: - fingerstyle-bridge (vier Einzelbrücken), body-thru-Saitenführung
Pickups: - zwei VFL Soapbars, aktive Humbucker
Elektronik: - 3-Band EQ, 18 Volt, studio quietPreamp
Regler: - Bässe, Mitten, Höhen, PU-Blende, Lautstärke
Gewicht: - 3,2 kg (laut Personenwaage)
Batteriefach - separat neben Elektronikfach, zwei 9V-Blöcke
Konstruktion/Verarbeitung
Schön isser, einfach schön ... wenn man kleine Tiger mag. Die Form ist modern, der Hals schlank, die Kopfplatte passt gut zum optischen Gesamteindruck, nicht zu klein, nicht wuchtig...
Ich würde euch gerne sagen, was für ein Holz der Korpus hat .... ausgewähltes, hochwertiges Tropenholz ... kann man bisweilen lesen. Tatsächlich ist es so weich wie ein Lämmerschwanz und bröselt munter vor sich hin, wenn man z.B. die Schrauben des Batteriefachs schraubt, um an die beiden 9V-Blöcke zu kommen (und das passiert recht häufig).
Mittlerweile bin ich zur Überzeugung gelangt, dass da ein ordentliches Pfund Lack drauf ist, der u.a. auch dafür da ist, dem Korpus so etwas wie Stabilität zu geben. Insgesamt gibt es an der Konstruktion aber nichts zu nöhlen, die Mechaniken sind geschlossen und schlabbern nicht, der Hals geht durch die Bridge ist da, wo sie hingehört, Potiknöpfe festsitzend, die PU-fächer nicht zu groß ... alles okay. Der Bass ist Manufactured in Indonesia und hält kritischen Newbie-Augen stand. Details später.
Komfort/Bespielbarkeit/Service
Der Bass hängt an meinem Körper und ich merke ihn kaum. Der Gurt ist schmal, aber das macht nix, da die 3,2 kg nicht wirklich an meinen Schultern ziehen. Das Shapping tut ein Übriges, um eine optimale Position Body-an-Body zu erreichen und von Kopflastigkeit kann nicht wirklich die Rede sein.
Die Regler sind gut erreichbar und soweit auseinander angeordnet, dass ich mit meinen Tatzen (Handschuhgröße 10,5 - 11) keinerlei Probleme bekomme, auch wenn ich mal flugs was verstellen möchte. Außer dem Volumenregler rasten alle Regler in den Neutralstellung ein.
PUs hat er zwei, über vor hinter - zwischen ihnen ist überall genug Platz für die Finger, egal ob Stegnah oder zwischen Bridge-PU und Bridge. Die Humbucker-Soapbars sind als Ablage für meinen Daumen richtig schön breit, zwischen Hals-PU und Hals ist genug Platz zum Slappen.
Elektronikfach und Batteriefach sind separat, das ist auch gut so, denn das Batteriefach findet man nach wenigen Wochen im Schlaf und wechselt die Batterien dank der 18V-Elektronik und der beiden aktiven PUs sehr routiniert. Im Unterhalt ist das schon relevant, denn nach etwa 30 Stunden Spielen darf man tanken gehen, zwei 9V-Blöcke landen im Müll. Bei neueren Serien ist der Strombedarf wohl geringer geworden, ich habe aber einen alten.
Der Hals ist schlank, sehr schlank und ich denke er hat ein C-shape. Im 12. thread ist ein inlay Cirrus, seitlich sind dots eingelegt.
Der Hals hat folgende Dimensionen:
Im 1. fret 40 mm breit, im 12. 55 mm im 24. 58 mm, dazu entsprechend 19 mm bzw. 22 mm dick. Im 24. fret ist der Hals und Korpus zusammen grade mal 49 mm stark. Das string spacing beträgt 17 mm.
Lässt sich gnadenlos gut spielen, die Finger laufen wie von selbst, das Pau Ferro-Griffbrett ist sehr komfortabel und 24 Bünde können voll genutzt werden, ohne daß die Finger irgendwo auf dem Hals Schwierigkeiten haben, an irgendeinen fret zu kommen. Dead spots kennt der Cirrus nicht, hat er keinen Vertrag mit. Sustain hat er ohne Ende, wohl auch Dank der bodythru Saitenführung.
Die Saitenlage ist gut einstellbar, der Halsstab ist unter einer Abdeckung an der Kopfplatte (drei Schrauben) erreichbar, wo sonst auch bei einem durchgehenden Hals. Wetterfühlig ist er erstaunlich wenig, ich muss die Saitenlage selten korrigieren. ( Da ist mein Fender Jazzbass Marcus Miller anders drauf !)
Die Brücke(n) erlauben eine gute Höhenjustierung. Alles tacko !
Klang
Der Bass spricht prompt an, schnelle attack.
Die Dreibandelektronik sorgt für eine Vielfalt an Soundmöglichkeiten:
Mittel Bassboost geht es richtig runter in den Keller, die Mittenregelung garantiert einen fetten, vollen Sound, die Höhen ... ja, da hapert es etwas, die sind zwar da, aber nicht leicht und crisp, sondern erscheinen mir eher etwas gequält und metallisch.
Insgesamt erscheint der Sound all over all wenig präzise und klar definiert, eher etwas verstrichen und grummelig in der Tiefe und in der Höhe, als wenn ein Deckel drauf ist.
Der Sound ist nicht unbedingt so, dass der Tiger ein wirklicher Allrounder ist.
Zu Jazz taugt er wenig, als Solobass auch eher mit Rockiger Combo im Hintergrund. Funk, Motown, Soul kann er gut, gewinnt aber irgendwie keinen eigenen Charakter.
Helf dir selbst helf deinem Bass
Kleine Mängel behebt der Herr im Hause selbst ... oder auf die Tour wurden der Tiger und ich dann wirklich Freunde.
1. Als ich zum ersten Mal die Batterien wechseln musste, war ich wenig begeistert von der Präzisionsarbeit der Indonesischen Facharbeiter. Die beiden 9V-Klötze sitzen so spack in der Kammer, dass ich sie ohne Hebelwerkzeug nicht rausbekomme. Das ist mir zu doof und der Bass bekommt mein Original Schweizer Offizier Messer zu schmecken, da ich kein besser geeignetes Werkzeug finde. Nach etwas Schnitzarbeit ist das Fach einige Hobelspäne breiter und die Batterien lassen sich ohne große Mühen rausnehmen und wieder reinpacken.
2. Beim Spiel in hohen Lagen (immerhin volle 24 Bünde) klang es irgendwann mit neuen Saiten schräg ... Oktavreinheit war nicht mehr, wobei ich allerdings nicht sagen kann, welche Saitenstärke ab Werk drauf war. Schräg wurde es mit 40-100 dAddario ProSteels. Es war mir aber unmöglich, die Oktavreinheit herzustellen, da die Reiter der fingerstyle-brigdes sich zwar lösen ließen, aber immer wieder in die gleiche Position rutschten. (Lt. Fachmann ist das Material der schwarzen Hardware weich und die Madenschrauben bohren da problemlos tiefe Kerben rein, die dann eine Feinjustierung unmöglich machen.)
Habe sogar einen thread geschaltet auf der Suche nach Tipps, wie man die Dinger austricksen kann. Letztendlich habe ich mit Hilfe von bassparts (die haben sich richtig ins Zeug gelegt, um bei dem Problem zu helfen) andere, hochwertige finger-styles eingebaut, die Oktavreinheit und body-thru-Saitenführung möglich machen.
3. Bei dem Problem mit den dann nach wenigen Batteriewechseln durchdrehenden Schrauben hat bassparts dann auch helfen können mit einschlagbaren Gewindehülsen Kaliber M5 außen, M3 innen. Ich habe alle Schrauben der Fächer mit diesen Hülsen versehen müssen.
Fazit
Alles in allem kein schlechter Bass.
Meines Erachtens aber als Anfängerbass nicht zu empfehlen, da zu teuer, als Instrument für ambitionierte Bassisten, Fortgeschrittene ... aber insgesamt auch nicht so richtig, nix halbes und nix ganzes, ihm fehlt etwas der eigene spezielle Charakter.
Ladenpreis war 458,-- , Herstellerpreis UVP 519,--
Es gibt zu viele deutlich bessere Bässe in dieser Preislage, mit bekanntermaßen guter Hardware und Verarbeitung und eigenem Charakter.
Immerhin habe ich noch gute 120 und viel Telefoniererei/e-gemaile investiert, um dem Bass auf die Sprünge zu helfen.
Pluspunkte
+ Bespielbarkeit
+ geringes Gewicht
Minuspunkte
- weiches Korpusholz
- hoher Batteriebedarf
- zu enges Batteriefach
- minderwertige bridge
- Preis-/Leistungsverhältnis
Edit: 08.01.2008
Hallo, hier sind noch die Bilder ...
... sind beim ersten Hochladen verschütt gegangen.
Vielleicht findet sich ja ein freundlicher Mod, der sie unter den review packt ...
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