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Tieftonsüchtiger
Registrierter Benutzer
Hi,
das hier ist mein vierter Beitrag in diesem Forum, und hab mir gedacht "schreibst eben mal ein kleines Review zu deinem Bass". Ich hab darauf die Suchfunktion benutzt, er war noch nicht vorhanden, also los:
Vorgeschichte
Am Anfang meiner Basser-Karriere hab ich mir mit vierzehn Lenzen in einem Second Hand Musikladen für lächerliche 60€ einen No-Name-Pseudo-Fender Precision Bass gekauft, ohne zu wissen, was Precision ist, Was es mit den Pickups auf sich hat, geschweige den von verschiedenen Holzarten und so weiter.
Diesen habe ich ein halbes Jahr lang gespielt, bis ich mal in den örtlichen Musikladen lief und IHN sah: Schwarz, breit, fett, einfach edel. In meiner jugendlichen Ahnungslosigkeit dachte ich mir "Geil! 5 Saiten! Irre, das Ding muss ballern ohne Ende!" Zwar ging mein komplettes Erspartes dabei drauf, aber die knapp 400€ haben sich echt gelohnt. Anfangs war es die Hölle, aber das lag eher an meiner Unerfahrenheit damals, jedoch will ich ihn glaube ich nie mehr hergeben.
Tja, am Montag werde ich 18 Jahre alt und besitze ihn immer noch und spiele täglich damit.
Den Fender-Abklatsch habe ich übrigens schon längst weiter gegeben..obwohl ich im Nachhinein zugeben musste, dass seine Bespielbarkeit ein Traum war, im Gegensatz zum GSR zumindest anfangs. Naja.
Daten:
-Ibanez "Gio" GSR-205 Baujahr 2001
-5 Saiter
-passive Elektronik
-passive Ibanez Standard J-Pickups (kenne leider die genaue Bezeichnung nicht)
-Korpus: Agathis
-Hals: Ahorn mit Rosewood Griffbrett,4-fach geschraubt
-22 Bünde
- 34" Mensur
-Neuspreis (2001) : 389€
Hardware:
Bridge: Irgendein unspektakulärer Standard-Blechwinkel, Fender-ähnlich. Allerdings musste ich diese anfangs etwas versetzen, da die B-Saite ständig aufgrund des zu geringen Abstandes zum Griffbrettrand abrutschte. Soll aber eine Ibanez-Krankheit sein, habe ich gehört.
Bei den Mechaniken hat sich Ibanez NULL gedacht: Die Zapfen der Mechaniken von der D und G-Saite haben ein konventionelles Rechtsgewinde. Allerdings werden diese links herum, also in Aufdrehrichtung belastet. Beide Mechaniken rissen dann schlussendlich ab.
Ich bestellte zwei originale Mechaniken nach und siehe da: Hält....nicht! Ich habe dann erstmal geflucht wie ein Droschkenkutscher vor dem Start und habe mir wieder neue Mechaniken geholt: KLUSON, drei Stück, eine als Ersatz. Halten endlich. Geht doch!
Die Ibanez-Grundeinstellung ist für die Hasen: Eine Saitenlage, bei der man das Hamburger Telefonbuch unten durchschmeißen konnte. Als kleiner Pimpf, wie ich war, war das Spielen dann eine ziemliche Qual. Allerdings hab ich mich dann schlau gemacht: Hals eingestellt, Reiter eingestellt, Saiten lagen und liegen klasse.
Was ich bis heute noch nicht auf die Reihe brachte, ist die etwas labberige B-Saite. Kann aber auch an den Warwick Red Labels liegen. Allerdings ist es auch als ein Vorteil zu sehen, da sie mich zum sauberen Spielen regelrecht zwingt.
Hals:
Einfach toll. Der zweiteilige Ahornhals fühlt sich an wie aus einem Guss, die Lackierung ist sauber und er liegt einfach dank seiner D-Form super in der Hand. Das Griffbrett ist wunderbar gemasert und die Bundreinheit klasse. Könnte mir keinen anderen mehr vorstellen.
Außerdem ist er nicht allzu breit und auch für kleinere Finger noch OK.
Elektronik:
3 Potis. Man kann mit zweien die Pickuplautstärke regeln, und einer ist glaube ich für Balance. An den Dingern großartig rumzuspielen bringt kaum etwas, ich habe immer alle voll aufgedreht und fummle lieber am Verstärker rum.
Klang:
Darüber lässt sich streiten: für Jazzer, die einen etwas dünnen Sound wollen ideal, für mich fehlt das "Knurren". Agathis ist nun mal kein Mahagoni oder Ovangkol,jedoch ist ein kräftigerer Sound mit einem vernünftigen Amp wohl auch machbar.
Rauschen, Brummen ist kein bisschen vorhanden.
Das neuere Modell des GSR 205 hat eine aktive Elektronik mit DX-Tonabnehmern, eventuell klingt dieser satter. Kann ich leider mangels Testmöglichkeit nicht sagen.
Fazit:
Sicher, es gibt um Welten bessere Bässe, aber für meinen Geschmack genau ideal. Schlicht, einfach, keine Schnörkel, Klasse bespielbar (nach sauberer Einstellung), feiner Ton. Ein Bass eben. Kein Kunstwerk mit einem Korpus aus zusammengesetzten Mimosenstengelchen und Knochenleim aus bengalischen Tigern, sondern einfach ein Instrument, in irgendeiner koreanischen Fabrik zusammengeschustert. Für den Preis haben die sich aber trotzdem echt Mühe gegeben
Nur die Hardware lässt zu wünschen übrig, eigentlich eine Schweinerei. Jedoch ist es kein Hexenwerk, diese einzustellen. Nur eine lästige Zusatzinvestition.
Im Moment wird dieser Bass in ebay nagelneu für schlappe 270€ angeboten. Ich finde, das macht ihn für Anfänger oder 5-Saiter-Einsteiger noch attraktiver.
Gruß
das hier ist mein vierter Beitrag in diesem Forum, und hab mir gedacht "schreibst eben mal ein kleines Review zu deinem Bass". Ich hab darauf die Suchfunktion benutzt, er war noch nicht vorhanden, also los:
Vorgeschichte
Am Anfang meiner Basser-Karriere hab ich mir mit vierzehn Lenzen in einem Second Hand Musikladen für lächerliche 60€ einen No-Name-Pseudo-Fender Precision Bass gekauft, ohne zu wissen, was Precision ist, Was es mit den Pickups auf sich hat, geschweige den von verschiedenen Holzarten und so weiter.
Diesen habe ich ein halbes Jahr lang gespielt, bis ich mal in den örtlichen Musikladen lief und IHN sah: Schwarz, breit, fett, einfach edel. In meiner jugendlichen Ahnungslosigkeit dachte ich mir "Geil! 5 Saiten! Irre, das Ding muss ballern ohne Ende!" Zwar ging mein komplettes Erspartes dabei drauf, aber die knapp 400€ haben sich echt gelohnt. Anfangs war es die Hölle, aber das lag eher an meiner Unerfahrenheit damals, jedoch will ich ihn glaube ich nie mehr hergeben.
Tja, am Montag werde ich 18 Jahre alt und besitze ihn immer noch und spiele täglich damit.
Den Fender-Abklatsch habe ich übrigens schon längst weiter gegeben..obwohl ich im Nachhinein zugeben musste, dass seine Bespielbarkeit ein Traum war, im Gegensatz zum GSR zumindest anfangs. Naja.
Daten:
-Ibanez "Gio" GSR-205 Baujahr 2001
-5 Saiter
-passive Elektronik
-passive Ibanez Standard J-Pickups (kenne leider die genaue Bezeichnung nicht)
-Korpus: Agathis
-Hals: Ahorn mit Rosewood Griffbrett,4-fach geschraubt
-22 Bünde
- 34" Mensur
-Neuspreis (2001) : 389€
Hardware:
Bridge: Irgendein unspektakulärer Standard-Blechwinkel, Fender-ähnlich. Allerdings musste ich diese anfangs etwas versetzen, da die B-Saite ständig aufgrund des zu geringen Abstandes zum Griffbrettrand abrutschte. Soll aber eine Ibanez-Krankheit sein, habe ich gehört.
Bei den Mechaniken hat sich Ibanez NULL gedacht: Die Zapfen der Mechaniken von der D und G-Saite haben ein konventionelles Rechtsgewinde. Allerdings werden diese links herum, also in Aufdrehrichtung belastet. Beide Mechaniken rissen dann schlussendlich ab.
Ich bestellte zwei originale Mechaniken nach und siehe da: Hält....nicht! Ich habe dann erstmal geflucht wie ein Droschkenkutscher vor dem Start und habe mir wieder neue Mechaniken geholt: KLUSON, drei Stück, eine als Ersatz. Halten endlich. Geht doch!
Die Ibanez-Grundeinstellung ist für die Hasen: Eine Saitenlage, bei der man das Hamburger Telefonbuch unten durchschmeißen konnte. Als kleiner Pimpf, wie ich war, war das Spielen dann eine ziemliche Qual. Allerdings hab ich mich dann schlau gemacht: Hals eingestellt, Reiter eingestellt, Saiten lagen und liegen klasse.
Was ich bis heute noch nicht auf die Reihe brachte, ist die etwas labberige B-Saite. Kann aber auch an den Warwick Red Labels liegen. Allerdings ist es auch als ein Vorteil zu sehen, da sie mich zum sauberen Spielen regelrecht zwingt.
Hals:
Einfach toll. Der zweiteilige Ahornhals fühlt sich an wie aus einem Guss, die Lackierung ist sauber und er liegt einfach dank seiner D-Form super in der Hand. Das Griffbrett ist wunderbar gemasert und die Bundreinheit klasse. Könnte mir keinen anderen mehr vorstellen.
Außerdem ist er nicht allzu breit und auch für kleinere Finger noch OK.
Elektronik:
3 Potis. Man kann mit zweien die Pickuplautstärke regeln, und einer ist glaube ich für Balance. An den Dingern großartig rumzuspielen bringt kaum etwas, ich habe immer alle voll aufgedreht und fummle lieber am Verstärker rum.
Klang:
Darüber lässt sich streiten: für Jazzer, die einen etwas dünnen Sound wollen ideal, für mich fehlt das "Knurren". Agathis ist nun mal kein Mahagoni oder Ovangkol,jedoch ist ein kräftigerer Sound mit einem vernünftigen Amp wohl auch machbar.
Rauschen, Brummen ist kein bisschen vorhanden.
Das neuere Modell des GSR 205 hat eine aktive Elektronik mit DX-Tonabnehmern, eventuell klingt dieser satter. Kann ich leider mangels Testmöglichkeit nicht sagen.
Fazit:
Sicher, es gibt um Welten bessere Bässe, aber für meinen Geschmack genau ideal. Schlicht, einfach, keine Schnörkel, Klasse bespielbar (nach sauberer Einstellung), feiner Ton. Ein Bass eben. Kein Kunstwerk mit einem Korpus aus zusammengesetzten Mimosenstengelchen und Knochenleim aus bengalischen Tigern, sondern einfach ein Instrument, in irgendeiner koreanischen Fabrik zusammengeschustert. Für den Preis haben die sich aber trotzdem echt Mühe gegeben
Nur die Hardware lässt zu wünschen übrig, eigentlich eine Schweinerei. Jedoch ist es kein Hexenwerk, diese einzustellen. Nur eine lästige Zusatzinvestition.
Im Moment wird dieser Bass in ebay nagelneu für schlappe 270€ angeboten. Ich finde, das macht ihn für Anfänger oder 5-Saiter-Einsteiger noch attraktiver.
Gruß
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