Nasreddin
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Hier erstmal das Produktbild^^
So, nachdem ich das Schmuckstück mehrmals live gespielt habe, hier meine Erfahrungen. Sehr subjektiv, aber ich kaufe nur Musikinstrumente, in die ich mich verliebt habe. So ist es auch hier In diesem Review finden sich keine großartigen technischen Daten etc., dafür gibt es die Seite beim Händler
Erwartungen und warum ich diesen Bass gekauft habe
Ich spiele schon eine Weile E-Bass, vorher auf einem Yamaha RBX JM2 6-Saiter. Kontrabass und Konzertgitarre sind meine Wurzeln. Ich war also generell "verwöhnt" vom Klang rein akustischer Instrumente und der Fokus bei Instrumentenwahl liegt bei mir auch in den Details, die man als Rockmusiker vllt. nicht so wichtig finden mag (Obertöne, Flagolett, Akkordklang). Zum Einsatz kommen meine tiefen Töne vornehmlich in einer Big Band, aber auch in einer Rock/Metal Cover Band und in anderen Situationen. Nach und nach wurde mir mein geliebter Yamaha etwas zu einseitig, da er im Zusammenspiel mit meinem Ashdown MAG Halfstack doch eher ne Rockaxt ist als ein Verwandlungskünstler. Nach diversen Tagen stöbern im Forum und im Internet allgemein fiel meine Aufmerksamkeit auf das Sondermodell der Ibanez BTB 67x Reihe.
Ich war aufgrund der relativen Nähe bei Musik Produktiv und habe natürlich den BTB 785 aber auch knapp 2 Dutzend Bässe (vom Jazz-Bass über Sandberg, Warwick etc.) andere Instrumente angetest. Vieles hat mir gefallen, aber eines hat sich bestätigt: der Ibanez ist genau mein Ding. Da ich von der Beratung alles andere als begeistert war und es auch keinen Preisnachlass auf das Testmodell geben sollte habe ich schließlich beim großen T bestellt.
Optik
Im Prinzip der unwichtigste Punkte, aber das Auge spielt nunmal mit. Ich mag den Ibanez einfach von seinem Erscheinungsbild her, in Echt wirkt er deutlich edler als manche Bilder es vermuten lassen ("Obi-Laminat" etc.). Die goldenen Mechaniken ergänzen die schöne Holzmaserung herrlich und lassen ein >800 Instrument aussehen wie einen Edelbass.
Verarbeitung
Ehrlich gesagt war ich beim ersten Anfassen überrascht von der Wertigkeit des Instruments. Auch ein genauerer Blick zu Hause hat das bestätigt: Ibanez baut auch günstige Instrumente mit Sorgfalt. Der einzige Kritikpunkt bezieht sich hierbei auf Marginalien: 1. der Steg ist ganz minimal unsauber abgeschliffen an einem Ende und an einer Stelle ist die Pick-Up Fräsung nicht 100%ig perfekt. Das war es aber auch schon. Bünde, Griffbrettende, Saitenreiter, Potis, alles ist so an seinem Platz wie man es sich wünscht.
Haptik
Ebenso hochwertig wie der Ibanez aussieht, fühlt er sich auch an. Ich mag das schmale Halsprofil sehr und die Korpusform liegt gut auf dem Oberschenkel oder am Körper, ohne auch nur ansatzweise störend zu wirken. Am Gurt hängt er ebenfalls gut balanciert, auch nach 2 Stunden auf der Schulter mochten wir uns noch.
Bespielbarkeit
Im Gegensatz zur Einstellung bei MP (da hatte ich das Gefühl, dass die Einstellung der Bässe von miserabel - billiges Instrument bis zu sehr gut - teures Instrument absichtlich ist. Aber auch das nur mein Eindruck.) sind ist die Werkseinstellung perfekt für mich. Relativ niedrige Saitenlage aber noch so hoch, dass die Saite gut schwingt. Die XXL-Mensur muss man mögen und bespielen können (gerade in den ersten Lagen natürlich) aber es wird einem mit gutem Pfund gedankt. Zudem die "beste" H-Saite, die ich in der groben Preisklasse kenne. Werksmäßig sind Elixir-Saiten drauf. Muss mal gucken ob ich die behalte, denn ich kenne kein für mich angenehmeres Spielgefühl als das der Ritter Swordsteels, wo jede Saite eine spezielle Spannung hat. Das spielt halt bei der Bespielbarkeit eine große Rolle, sollte man natürlich vom Instrument gewissermaßen "trennen".
Ich weiß nicht genau woran ich es festmache, aber ich mag das Instrument einfach. Nicht so grob zu beackern wie manch ein anderer Bass, aber "bassiger" als mein alter Yamaha, den man schon ziemlich filigran behandeln muss. Stringspacing ist für mich ebenfalls wunderbar, obwohl ich nicht der Über-Slapper bin, geht das ganz gut und Fingerstyle geht eh wunderbar. Zum Plektrum-Spiel kann ich nichts sagen, das ist nicht mein Metier.
Klang
Kommen wir zum wichtigsten: der Klang. Als vielfältig, "edel" angepriesen waren meine Erwartungen natürlich hoch. Dennoch wurde ich nicht enttäuscht. "Trocken" gespielt spuckt der Ibanez einiges aus, wovon sich auch teurere Bässe etwas abschneiden könnten. Verstärker muss ich erstmal den Bass-Regler zurückdrehen denn der Output dieses Basses ist abartig. Neutral eingestellt kommt ein mächtiges Pfund aus meiner Ashdown Box. Dabei klingt es aber nicht nur dröhnend, es drückt schön ohne die Details allzu untergehen zu lassen. Die aktive Bartolini Elektronik sorgt mitsamt des Blendereglers der zwei Tonabnehmer für zig Klangmöglichkeiten. Dabei sind mir keine Extremeinstellungen untergekommen, die keinen Sinn machen. Sehr vielseitig lässt sich nach kurzer Probierzeit eine Fülle an Sounds herausholen. Und das ist genau das, was ich wollte.
Auch auf der Bühne setzt er sich gut durch. Gespielt habe ich in meiner Big Band "gegen"
ein gutes Dutzend Bläser, Keys und Drums. Ohne zu matschen trägt der Ton richtig gut und auch bei schnellen Walking-Bass Läufen lässt sich alles erkennen. Auch meine Tapping-Akkorde beim Drum&Bass Solo wurden gut rübergebracht. So mag ich das.
Der nächste Gig stand dann einen Tag später an, wo ich als Teil einer Band das örtliche Kindermusical in der Kirche musikalisch begleite. Die Akustik in Kirchen kann für uns Bassisten Fluch und Segen sein. Bei einem Orchesterkonzert mit Chor musste ich mit meinem 5saitigen Kontrabass bei Saint-Saens' Weihnachtsoratorium vorsichtig spielen, damit das Publikum auch etwas von den tiefen Chorstimmen hörte. Umso vorsichtiger war ich bei tiefen Tönen und Kinderchor. Auch in der Kirche macht der Ton des BTB 785 eine gute Figur. Kräftig, tief aber nicht aufringlich hatte ich ein schönes Fundament ohne jemanden zuzudröhnen. Das passierte mir nämlich auch mit meinem Yamaha RBX JM2 in ähnlichen Situationen und mit sonst gleichem Equipment öfters.
Ich merke es wurde etwas unsortiert, aber das sind im Grunde alle Eindrücke, die ich bisher gesammelt habe.
Fazit
Ganz viel tolle Basstöne aus einem verhältnismäßig spottgünstigen Instrument. Was Ibanez hier für deutlich unterhalb der 1000 Grenze verkauft, sucht erst einmal seinesgleichen. Es wird sicherlich einige geben, die dem nichts abgewinnen können. Aber ich bin mir sicher, wenn er zusagt dann verliebt man sich leicht Klare Kaufempfehlung!
Ich stelle noch ein paar Bilder meiner Auspackzeremonie und von ein paar Details am Bass, die für den einen oder anderen interessant sein könnten.
So, nachdem ich das Schmuckstück mehrmals live gespielt habe, hier meine Erfahrungen. Sehr subjektiv, aber ich kaufe nur Musikinstrumente, in die ich mich verliebt habe. So ist es auch hier In diesem Review finden sich keine großartigen technischen Daten etc., dafür gibt es die Seite beim Händler
Erwartungen und warum ich diesen Bass gekauft habe
Ich spiele schon eine Weile E-Bass, vorher auf einem Yamaha RBX JM2 6-Saiter. Kontrabass und Konzertgitarre sind meine Wurzeln. Ich war also generell "verwöhnt" vom Klang rein akustischer Instrumente und der Fokus bei Instrumentenwahl liegt bei mir auch in den Details, die man als Rockmusiker vllt. nicht so wichtig finden mag (Obertöne, Flagolett, Akkordklang). Zum Einsatz kommen meine tiefen Töne vornehmlich in einer Big Band, aber auch in einer Rock/Metal Cover Band und in anderen Situationen. Nach und nach wurde mir mein geliebter Yamaha etwas zu einseitig, da er im Zusammenspiel mit meinem Ashdown MAG Halfstack doch eher ne Rockaxt ist als ein Verwandlungskünstler. Nach diversen Tagen stöbern im Forum und im Internet allgemein fiel meine Aufmerksamkeit auf das Sondermodell der Ibanez BTB 67x Reihe.
Ich war aufgrund der relativen Nähe bei Musik Produktiv und habe natürlich den BTB 785 aber auch knapp 2 Dutzend Bässe (vom Jazz-Bass über Sandberg, Warwick etc.) andere Instrumente angetest. Vieles hat mir gefallen, aber eines hat sich bestätigt: der Ibanez ist genau mein Ding. Da ich von der Beratung alles andere als begeistert war und es auch keinen Preisnachlass auf das Testmodell geben sollte habe ich schließlich beim großen T bestellt.
Optik
Im Prinzip der unwichtigste Punkte, aber das Auge spielt nunmal mit. Ich mag den Ibanez einfach von seinem Erscheinungsbild her, in Echt wirkt er deutlich edler als manche Bilder es vermuten lassen ("Obi-Laminat" etc.). Die goldenen Mechaniken ergänzen die schöne Holzmaserung herrlich und lassen ein >800 Instrument aussehen wie einen Edelbass.
Verarbeitung
Ehrlich gesagt war ich beim ersten Anfassen überrascht von der Wertigkeit des Instruments. Auch ein genauerer Blick zu Hause hat das bestätigt: Ibanez baut auch günstige Instrumente mit Sorgfalt. Der einzige Kritikpunkt bezieht sich hierbei auf Marginalien: 1. der Steg ist ganz minimal unsauber abgeschliffen an einem Ende und an einer Stelle ist die Pick-Up Fräsung nicht 100%ig perfekt. Das war es aber auch schon. Bünde, Griffbrettende, Saitenreiter, Potis, alles ist so an seinem Platz wie man es sich wünscht.
Haptik
Ebenso hochwertig wie der Ibanez aussieht, fühlt er sich auch an. Ich mag das schmale Halsprofil sehr und die Korpusform liegt gut auf dem Oberschenkel oder am Körper, ohne auch nur ansatzweise störend zu wirken. Am Gurt hängt er ebenfalls gut balanciert, auch nach 2 Stunden auf der Schulter mochten wir uns noch.
Bespielbarkeit
Im Gegensatz zur Einstellung bei MP (da hatte ich das Gefühl, dass die Einstellung der Bässe von miserabel - billiges Instrument bis zu sehr gut - teures Instrument absichtlich ist. Aber auch das nur mein Eindruck.) sind ist die Werkseinstellung perfekt für mich. Relativ niedrige Saitenlage aber noch so hoch, dass die Saite gut schwingt. Die XXL-Mensur muss man mögen und bespielen können (gerade in den ersten Lagen natürlich) aber es wird einem mit gutem Pfund gedankt. Zudem die "beste" H-Saite, die ich in der groben Preisklasse kenne. Werksmäßig sind Elixir-Saiten drauf. Muss mal gucken ob ich die behalte, denn ich kenne kein für mich angenehmeres Spielgefühl als das der Ritter Swordsteels, wo jede Saite eine spezielle Spannung hat. Das spielt halt bei der Bespielbarkeit eine große Rolle, sollte man natürlich vom Instrument gewissermaßen "trennen".
Ich weiß nicht genau woran ich es festmache, aber ich mag das Instrument einfach. Nicht so grob zu beackern wie manch ein anderer Bass, aber "bassiger" als mein alter Yamaha, den man schon ziemlich filigran behandeln muss. Stringspacing ist für mich ebenfalls wunderbar, obwohl ich nicht der Über-Slapper bin, geht das ganz gut und Fingerstyle geht eh wunderbar. Zum Plektrum-Spiel kann ich nichts sagen, das ist nicht mein Metier.
Klang
Kommen wir zum wichtigsten: der Klang. Als vielfältig, "edel" angepriesen waren meine Erwartungen natürlich hoch. Dennoch wurde ich nicht enttäuscht. "Trocken" gespielt spuckt der Ibanez einiges aus, wovon sich auch teurere Bässe etwas abschneiden könnten. Verstärker muss ich erstmal den Bass-Regler zurückdrehen denn der Output dieses Basses ist abartig. Neutral eingestellt kommt ein mächtiges Pfund aus meiner Ashdown Box. Dabei klingt es aber nicht nur dröhnend, es drückt schön ohne die Details allzu untergehen zu lassen. Die aktive Bartolini Elektronik sorgt mitsamt des Blendereglers der zwei Tonabnehmer für zig Klangmöglichkeiten. Dabei sind mir keine Extremeinstellungen untergekommen, die keinen Sinn machen. Sehr vielseitig lässt sich nach kurzer Probierzeit eine Fülle an Sounds herausholen. Und das ist genau das, was ich wollte.
Auch auf der Bühne setzt er sich gut durch. Gespielt habe ich in meiner Big Band "gegen"
ein gutes Dutzend Bläser, Keys und Drums. Ohne zu matschen trägt der Ton richtig gut und auch bei schnellen Walking-Bass Läufen lässt sich alles erkennen. Auch meine Tapping-Akkorde beim Drum&Bass Solo wurden gut rübergebracht. So mag ich das.
Der nächste Gig stand dann einen Tag später an, wo ich als Teil einer Band das örtliche Kindermusical in der Kirche musikalisch begleite. Die Akustik in Kirchen kann für uns Bassisten Fluch und Segen sein. Bei einem Orchesterkonzert mit Chor musste ich mit meinem 5saitigen Kontrabass bei Saint-Saens' Weihnachtsoratorium vorsichtig spielen, damit das Publikum auch etwas von den tiefen Chorstimmen hörte. Umso vorsichtiger war ich bei tiefen Tönen und Kinderchor. Auch in der Kirche macht der Ton des BTB 785 eine gute Figur. Kräftig, tief aber nicht aufringlich hatte ich ein schönes Fundament ohne jemanden zuzudröhnen. Das passierte mir nämlich auch mit meinem Yamaha RBX JM2 in ähnlichen Situationen und mit sonst gleichem Equipment öfters.
Ich merke es wurde etwas unsortiert, aber das sind im Grunde alle Eindrücke, die ich bisher gesammelt habe.
Fazit
Ganz viel tolle Basstöne aus einem verhältnismäßig spottgünstigen Instrument. Was Ibanez hier für deutlich unterhalb der 1000 Grenze verkauft, sucht erst einmal seinesgleichen. Es wird sicherlich einige geben, die dem nichts abgewinnen können. Aber ich bin mir sicher, wenn er zusagt dann verliebt man sich leicht Klare Kaufempfehlung!
Ich stelle noch ein paar Bilder meiner Auspackzeremonie und von ein paar Details am Bass, die für den einen oder anderen interessant sein könnten.
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