LP/SG-David
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Höfner 500/1 Cavern Bass, Baujahr 2004/2005
Vorgeschichte:
Ich hatte bereits vorher einen Höfner 500/1 Beatles Bass, einen 1969er 500/1 mit wie sich herausgestellt hatte, nicht originaler Schaltung.
Nunja, dieser war für mich eher eine Notlösung, denn eigentlich wollte ich immer ein 62er oder 61er (Cavern) Modell und nun hat sich das erfüllt.
Wenn einer meint, ich spiele den Bass nur, weil Paul McCartney einen gespielt hat, bitte, aber der Bass bietet weit mehr als nur Geschichte!
Spezifikationen:
Am Anfang wäre zu sagen, dass meiner ein Mischmodell ist, ein 2004er oder 2005er, wohl einer der letzten normalen Caverns der das Höfnerwerk verlassen hat.
Im Grunde ein '61er doch mit ein paar Features die sonst nur auf dem '62er Modell üblich sind:
Lagemarkierungen am 3. 5. und 7. Bund (der Cavern hat normalerweise keine!)
Die eingefasste Kopfplattenfront mit dem horizontalen Höfner-Logo
Die "2 on a strip" Mechaniken
Dot Inlay am 21. Bund
Nun zu den baulichen Details:
Korpus: Verschlossener Vollakustikbody aus Ahorn mit Fichtendecke
Hals: 3 teilig (Ahorn-Buche-Ahorn
Griffbrett: Palisander
Mechaniken: Höfner Bandmechaniken, 2 auf einer Grundplatte
Tonabnehmer: 2x Höfner 510B (Diamond) Humbucker
Elektronik: Typisches Höfner-Controlpanel mit 2x Volume und den Schiebeschaltern für Bass On, Treble On und Rhythm/Solo
Farbe: Nitrozelluloselack in (für Caverns eher untypischem sehr weich braunem) Sunburst
Verarbeitung:
Schön langsam verstehe ich, warum die alten Höfners nicht die Preise erzielen, die die Verkäufer oft haben wollen (>1500) da die neuen einfach zu gut sind, doch dazu später mehr.
Der Bass ist perfekt verarbeitet, ich habe absolut nichts auszusetzendes gefunden.
Spielgefühl:
Hier (und im Sound) scheiden sich die Geister.
Der Höfner hat eine 762mm Shortscale-Mensur, dazu einen relativ dicken Hals (eher an Precision als Jazzbass) und ein reltativ schmales Griffbrett und enges Stringspacing.
Wer einen Fender gewöhnt ist, wird sich erstmal eine (schmerzhafte) Woche umgewöhnen müssen, da man viel weniger weit greifen muss.
Durch das enge Stringspacing (rd. 1,3cm) ist mit den Fingern spielen relativ gewöhnungsbedürftig, aber dieser Bass wird einfach mit Plektrum gespielt!
Wer also Riesenhände hat und/oder nen Fender gewöhnt ist wird sich erstmal ernsthaft umgewöhnen müssen, bei mir wars auch so, doch jetzt will ich nie mehr zurück!
Sound:
Das ist nun der Knackpunkt!
Der Höfner klingt für 60s und Blues absolut genial, Metal oder Punk, nein danke!
Durch die kurze Mensur hat der Höfner weniger Bass in den tiefen Lagen, dafür drückt es herrlich wenn man ein bisschen höher kommt ( Ich spiele generell zwischen dem 4. und dem 12. Bund) was an der kurzen Mensur und den aufgezogenen Flatwounds liegt
Hier bemerke ich einen Riesenunterschied zum alten 69er, bei dem die E und die A-Saite leider ziemlich pappig klangen und schlecht ausschwangen, dieser Fehler wurde hier mehr als ausgebügelt! Ein direkter Vergleich zwischen neu und alt:
Der alte hat die 513er Tonabnehmer, eigentlich Singelcoils, die klingen mittiger und auch ein bisschen dreckiger, was auch für 60s gut kommt als die neuen 510er (Humbucker).
Insgesamt klingen die 510er am Cavern viel Bassiger und präsenter als die alten 513er, der neue ist also auch eher für neueres geeignet wogegen der alte dafür umsomehr den 60s Charme versprüht, hier sollte jeder selbst entscheiden
Alt gegen neu
Hier ein paar subjektive Eindrücke aus "69er gegen 2004er"
Höfner 500/1 Cavern Bass 2004:
+ bessere Verarbeitung
+ wertigere Optik
+ präsenterer Sound
- höhere Rückkoppelungsanfälligkeit
- höhere Kopflastigkeit
Höfner 500/1 Baujahr '69:
+ beinahe keine Kopflastigkeit
+ sehr resistent gegenüber Feedbacks
+ Vintage-Esprit
- um einiges schlechtere Verarbeitung und billigere Optik (v.a. Maserung des Korpusses)
- weniger präsenter und ausgweogener Klang
Fazit:
Ob neu oder alt, sollte jeder für sich entscheiden
Die neuen sind zweifelsohne die widerstandsfähigeren und ausgewogener klingenden Instrumente, währen die alten mit ihren Charaktermacken einfach noch einen Schuss mehr nach den 60ern klingen
Ich würde es so Regeln: Zum aktiven Spielen auch auf der Bühne, einen neuen, zum zu Hause spielen und als kleines Sammlerobjekt einen alten.
Ich kann es wirklich nicht verstehen, warum die Höfnerbässe so verteufelt werden.
Also an euch alle, die ihren "smoothen" sound mit einem Fretless Fender suchen, probiert mal einen Höfner!
Vorgeschichte:
Ich hatte bereits vorher einen Höfner 500/1 Beatles Bass, einen 1969er 500/1 mit wie sich herausgestellt hatte, nicht originaler Schaltung.
Nunja, dieser war für mich eher eine Notlösung, denn eigentlich wollte ich immer ein 62er oder 61er (Cavern) Modell und nun hat sich das erfüllt.
Wenn einer meint, ich spiele den Bass nur, weil Paul McCartney einen gespielt hat, bitte, aber der Bass bietet weit mehr als nur Geschichte!
Spezifikationen:
Am Anfang wäre zu sagen, dass meiner ein Mischmodell ist, ein 2004er oder 2005er, wohl einer der letzten normalen Caverns der das Höfnerwerk verlassen hat.
Im Grunde ein '61er doch mit ein paar Features die sonst nur auf dem '62er Modell üblich sind:
Lagemarkierungen am 3. 5. und 7. Bund (der Cavern hat normalerweise keine!)
Die eingefasste Kopfplattenfront mit dem horizontalen Höfner-Logo
Die "2 on a strip" Mechaniken
Dot Inlay am 21. Bund
Nun zu den baulichen Details:
Korpus: Verschlossener Vollakustikbody aus Ahorn mit Fichtendecke
Hals: 3 teilig (Ahorn-Buche-Ahorn
Griffbrett: Palisander
Mechaniken: Höfner Bandmechaniken, 2 auf einer Grundplatte
Tonabnehmer: 2x Höfner 510B (Diamond) Humbucker
Elektronik: Typisches Höfner-Controlpanel mit 2x Volume und den Schiebeschaltern für Bass On, Treble On und Rhythm/Solo
Farbe: Nitrozelluloselack in (für Caverns eher untypischem sehr weich braunem) Sunburst
Verarbeitung:
Schön langsam verstehe ich, warum die alten Höfners nicht die Preise erzielen, die die Verkäufer oft haben wollen (>1500) da die neuen einfach zu gut sind, doch dazu später mehr.
Der Bass ist perfekt verarbeitet, ich habe absolut nichts auszusetzendes gefunden.
Spielgefühl:
Hier (und im Sound) scheiden sich die Geister.
Der Höfner hat eine 762mm Shortscale-Mensur, dazu einen relativ dicken Hals (eher an Precision als Jazzbass) und ein reltativ schmales Griffbrett und enges Stringspacing.
Wer einen Fender gewöhnt ist, wird sich erstmal eine (schmerzhafte) Woche umgewöhnen müssen, da man viel weniger weit greifen muss.
Durch das enge Stringspacing (rd. 1,3cm) ist mit den Fingern spielen relativ gewöhnungsbedürftig, aber dieser Bass wird einfach mit Plektrum gespielt!
Wer also Riesenhände hat und/oder nen Fender gewöhnt ist wird sich erstmal ernsthaft umgewöhnen müssen, bei mir wars auch so, doch jetzt will ich nie mehr zurück!
Sound:
Das ist nun der Knackpunkt!
Der Höfner klingt für 60s und Blues absolut genial, Metal oder Punk, nein danke!
Durch die kurze Mensur hat der Höfner weniger Bass in den tiefen Lagen, dafür drückt es herrlich wenn man ein bisschen höher kommt ( Ich spiele generell zwischen dem 4. und dem 12. Bund) was an der kurzen Mensur und den aufgezogenen Flatwounds liegt
Hier bemerke ich einen Riesenunterschied zum alten 69er, bei dem die E und die A-Saite leider ziemlich pappig klangen und schlecht ausschwangen, dieser Fehler wurde hier mehr als ausgebügelt! Ein direkter Vergleich zwischen neu und alt:
Der alte hat die 513er Tonabnehmer, eigentlich Singelcoils, die klingen mittiger und auch ein bisschen dreckiger, was auch für 60s gut kommt als die neuen 510er (Humbucker).
Insgesamt klingen die 510er am Cavern viel Bassiger und präsenter als die alten 513er, der neue ist also auch eher für neueres geeignet wogegen der alte dafür umsomehr den 60s Charme versprüht, hier sollte jeder selbst entscheiden
Alt gegen neu
Hier ein paar subjektive Eindrücke aus "69er gegen 2004er"
Höfner 500/1 Cavern Bass 2004:
+ bessere Verarbeitung
+ wertigere Optik
+ präsenterer Sound
- höhere Rückkoppelungsanfälligkeit
- höhere Kopflastigkeit
Höfner 500/1 Baujahr '69:
+ beinahe keine Kopflastigkeit
+ sehr resistent gegenüber Feedbacks
+ Vintage-Esprit
- um einiges schlechtere Verarbeitung und billigere Optik (v.a. Maserung des Korpusses)
- weniger präsenter und ausgweogener Klang
Fazit:
Ob neu oder alt, sollte jeder für sich entscheiden
Die neuen sind zweifelsohne die widerstandsfähigeren und ausgewogener klingenden Instrumente, währen die alten mit ihren Charaktermacken einfach noch einen Schuss mehr nach den 60ern klingen
Ich würde es so Regeln: Zum aktiven Spielen auch auf der Bühne, einen neuen, zum zu Hause spielen und als kleines Sammlerobjekt einen alten.
Ich kann es wirklich nicht verstehen, warum die Höfnerbässe so verteufelt werden.
Also an euch alle, die ihren "smoothen" sound mit einem Fretless Fender suchen, probiert mal einen Höfner!
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