heraklin
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Auf der Suche nach einem 2tone sunburst Bass bin ich auf den günstigen "Harley Benton PB-50 SB Vintage Series" gestossen.
Er gefiel mir auf Anhieb und nachdem ich ein paar Infos hier im Forum und die guten Bewertungen bei Thomman gelesen hatte, habe ich ihn kurzerhand bestellt.
Hier nun eine Zusammenfassung meine Eindrücke zu dem 99,- EUR Bass.
Der Bass kam aus der Verpackung heraus praktisch perfekt eingestellt, sowas hatte ich bisher noch nicht erlebt.
Die Saitenlage war für meinen Geschmack bereits schön tief eingestellt, ich musste ihn lediglich minimal stimmen, danach war er auch am 12. Bund sofort oktavrein.
Der Karton war sichtbar schon einmal geöffnet gewesen und ein Thomann Kontrollzettel war am Instrument, vermutlich deshalb die exzellente Einstellung.
Der Bass wiegt 4180 g, er zeigt eine nur sehr geringe, kaum erwähnenswerte, winzige Kopflastigkeit.
Um die Plastikschutzfolie komplett und sauber abzubekommen muss man die Schrauben vom Pickguard und der Kontrollplatte zumindest 2-3 mm lösen, besser jedoch kurz komplett abmachen.
Hals
Der Hals und das Griffbrett ist sehr gut gearbeitet, die Bündstäbe sind 3mm breit und ragen 1,2 mm heraus, sie sind ohne scharfe Kanten, sauber eingearbeitet.
Das Holz ist auffallend hell, hoffentlich ist dies kein Zeichen für nicht ausreichend getrocknetes Holz?
Der Hals ist ohne jegliche Lackierung, er fühlt sich sehr angenehm an, eine gute Haptik, ein wahrer Handschmeichler.
Ich gehe davon aus, das der Hals im Laufe der Zeit nachdunkeln wird.
Body
Ohne Pickguard fällt sofort der erste Verarbeitungsfehler des Body ins Auge!
Die Fräsung für die Halstasche ist unsauber ausgeführt, weshalb der Hals nicht bündig, in die dafür vorgesehene Rundung passt und wie auf dem Foto ersichtlich 1-2 mm Spiel sichtbar ist.
Wenn das bündige Pickguard drauf ist, sieht man diesen Spalt allerdings nicht!
Die Masserung des Body ist sehr schön, sie gefällt mir so gut das ich, trotz des Spalt, das Pickguard gar nicht mehr montieren werde.
Den kleinen Spalt sieht man eh nur wenn man auf Augenhöhe direkt darauf schaut.
In die Löcher habe ich schwarze Pickguard Schrauben, nur so tief, vorsichtig reingedreht, damit der Lack an den Schraublochrändern nicht abplatzen kann.
Die Standard Mechaniken sind stimmstabil und die Brücke macht einen recht guten Eindruck
So ist der Bass in meinen Augen bis auf den kleinen Mangel an der Halstasche optisch wirklich wunderbar.
Pickup - Klang
Nun zum Wilkinson Pickup, der mit ausschlaggebend für den Kauf war.
Ich war erstmal enttäuscht wie dünn, mit wie wenig Volumen und geringem output er klang.
Der Tonregler zeigte wenig Wirkung, voll aufgedreht nervte er mich mit quäkenden hellen Tönen auf der D und G Saite und ich überlegte bereits, den Bass deshalb evt. wieder zurück zu schicken.
Die klasse Optik und der günstige Preis haben mich letztendlich bewogen ihn trotzdem zu behalten, zumal ein Pickup Austausch jederzeit in Zukunft machbar ist, auch wenn dies eine weitere Investition von ca. 50,- EUR bedeuten würde. So habe ich erstmal Fender Flatwounds aufgezogen und konnte damit zumindest eine kleine Verbesserung erzielen.
Der Sound/Klang eines Instrument ist natürlich wie vieles immer subjektiv und Geschmacksache.
So war mir der Sound immer noch zu dünn, was ich einfach nicht verstehen konnte, zumal Wilkinson doch eigentlich den Ruf hat, gute Pickups herzustellen.
Das ganze hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mich nochmal kurz mit der Theorie zu Tonabnehmern bzw. mit den Basics beschäftigt.
Danach habe ich erstmal den Abstand zwischen den Pickup Polen und der Saitenunterkante gemessen, und siehe da, es war ein Abstand je nach Saite zwischen 6-7 mm, was mir verdächtig viel vorkam.
Also Pickup rausgeschraubt und schnell war klar, das er mit diesen Schrauben überhaupt nicht weiter an die Saite gehoben werden kann, weil die Schrauben mit 20mm viel zu kurz sind!
Bei 20mm hatten die Schrauben gerade mal 3mm um im Holz zu greifen!
So habe ich auf den Boden der Pickup Fräsung ein knapp 2 mm dickes Stück Gummi geklebt, damit der PU mit seinem Schaumstoffpolster, dann mit neuen 30mm Schrauben die ich besorgen musste, überhaupt vernünftig in der Höhe zu den Saiten hin justiert werden kann.
links die neue 30 mm Schraube, rechts die originale verbaute zu kurze 20 mm Schraube
Vielleicht ist die Fräsung für den PU überhaupt zu tief geraten?
Desweiteren ist die Fräsung nicht mittig, der Pickup kann gar nicht so eingebaut werden, das die Pole jeweils mittig unter den Saiten liegen.
Die Pole liegen gut 3-4 mm neben den Saiten was bereits zwei andere Foren member an dem Bass kritisiert und deshalb die Brücke versetzt haben.
Ich werde die Brücke nicht versetzen, zumal dann die Saitenlage, die okay ist, dann nicht mehr korrekt sein kann.
Das Problem ist in meinen Augen eine nicht korrekt vermessene, bzw. ausgeführte Fräsung für den PU, dies dürfte der Grund für den dünnen Klang sein (PU zu weit weg von den Saiten) und die PU Pole liegen nicht mittig unter den Saiten!
Mit der knapp 2 mm Gummiunterlage und den 30mm Schrauben, kann ich den PU nun immerhin flexibel bewegen und konnte ihn auf 3 mm unter den Saiten einstellen, was auch sofort für mehr Volumen und Output sorgt. Auch das Spektrum der Tonblende wurde dadurch sofort etwas erweitert.
Mit dieser Korrektur kann ich nun tatsächlich leben und werde es dabei belassen.
So werde ich den Bass im Wechsel mit meinen anderen Bässen zum kennenlernen erst mal benutzen.
Mein Fazit:
Man bekommt für 99,- EUR einen optisch wunderbaren Bass der zumindest bei mir, was die Saiten betrifft auch perfekt eingestellt ausgeliefert wurde und deshalb auch für einen Anfänger optimal wäre.
Bei den aufgezeigten Defiziten muss jeder selbst entscheiden wie empfindlich er ist und ob er bei dem günstigen Preis damit leben kann.
Wäre die Fräsung des Pickup korrekt und der Pickup mittig unter den Saiten, justierbar eingebaut, wäre der Bass zum Preis von 99,- EUR tatsächlich genial.
Für mich ist der Harley Benton PB-50 SB jedoch immer noch okay und trotz der genannten Mängel, wegen dem günstigen Preis auch empfehlenswert.
Ich werde noch ein Bridge Cover montieren und den schönen Bass optisch damit zusätzlicch noch etwas aufwerten.
Grüße @all
heraklin
Er gefiel mir auf Anhieb und nachdem ich ein paar Infos hier im Forum und die guten Bewertungen bei Thomman gelesen hatte, habe ich ihn kurzerhand bestellt.
Hier nun eine Zusammenfassung meine Eindrücke zu dem 99,- EUR Bass.
Der Bass kam aus der Verpackung heraus praktisch perfekt eingestellt, sowas hatte ich bisher noch nicht erlebt.
Die Saitenlage war für meinen Geschmack bereits schön tief eingestellt, ich musste ihn lediglich minimal stimmen, danach war er auch am 12. Bund sofort oktavrein.
Der Karton war sichtbar schon einmal geöffnet gewesen und ein Thomann Kontrollzettel war am Instrument, vermutlich deshalb die exzellente Einstellung.
Der Bass wiegt 4180 g, er zeigt eine nur sehr geringe, kaum erwähnenswerte, winzige Kopflastigkeit.
Um die Plastikschutzfolie komplett und sauber abzubekommen muss man die Schrauben vom Pickguard und der Kontrollplatte zumindest 2-3 mm lösen, besser jedoch kurz komplett abmachen.
Hals
Der Hals und das Griffbrett ist sehr gut gearbeitet, die Bündstäbe sind 3mm breit und ragen 1,2 mm heraus, sie sind ohne scharfe Kanten, sauber eingearbeitet.
Das Holz ist auffallend hell, hoffentlich ist dies kein Zeichen für nicht ausreichend getrocknetes Holz?
Der Hals ist ohne jegliche Lackierung, er fühlt sich sehr angenehm an, eine gute Haptik, ein wahrer Handschmeichler.
Ich gehe davon aus, das der Hals im Laufe der Zeit nachdunkeln wird.
Body
Ohne Pickguard fällt sofort der erste Verarbeitungsfehler des Body ins Auge!
Die Fräsung für die Halstasche ist unsauber ausgeführt, weshalb der Hals nicht bündig, in die dafür vorgesehene Rundung passt und wie auf dem Foto ersichtlich 1-2 mm Spiel sichtbar ist.
Wenn das bündige Pickguard drauf ist, sieht man diesen Spalt allerdings nicht!
Die Masserung des Body ist sehr schön, sie gefällt mir so gut das ich, trotz des Spalt, das Pickguard gar nicht mehr montieren werde.
Den kleinen Spalt sieht man eh nur wenn man auf Augenhöhe direkt darauf schaut.
In die Löcher habe ich schwarze Pickguard Schrauben, nur so tief, vorsichtig reingedreht, damit der Lack an den Schraublochrändern nicht abplatzen kann.
Die Standard Mechaniken sind stimmstabil und die Brücke macht einen recht guten Eindruck
So ist der Bass in meinen Augen bis auf den kleinen Mangel an der Halstasche optisch wirklich wunderbar.
Pickup - Klang
Nun zum Wilkinson Pickup, der mit ausschlaggebend für den Kauf war.
Ich war erstmal enttäuscht wie dünn, mit wie wenig Volumen und geringem output er klang.
Der Tonregler zeigte wenig Wirkung, voll aufgedreht nervte er mich mit quäkenden hellen Tönen auf der D und G Saite und ich überlegte bereits, den Bass deshalb evt. wieder zurück zu schicken.
Die klasse Optik und der günstige Preis haben mich letztendlich bewogen ihn trotzdem zu behalten, zumal ein Pickup Austausch jederzeit in Zukunft machbar ist, auch wenn dies eine weitere Investition von ca. 50,- EUR bedeuten würde. So habe ich erstmal Fender Flatwounds aufgezogen und konnte damit zumindest eine kleine Verbesserung erzielen.
Der Sound/Klang eines Instrument ist natürlich wie vieles immer subjektiv und Geschmacksache.
So war mir der Sound immer noch zu dünn, was ich einfach nicht verstehen konnte, zumal Wilkinson doch eigentlich den Ruf hat, gute Pickups herzustellen.
Das ganze hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mich nochmal kurz mit der Theorie zu Tonabnehmern bzw. mit den Basics beschäftigt.
Danach habe ich erstmal den Abstand zwischen den Pickup Polen und der Saitenunterkante gemessen, und siehe da, es war ein Abstand je nach Saite zwischen 6-7 mm, was mir verdächtig viel vorkam.
Also Pickup rausgeschraubt und schnell war klar, das er mit diesen Schrauben überhaupt nicht weiter an die Saite gehoben werden kann, weil die Schrauben mit 20mm viel zu kurz sind!
Bei 20mm hatten die Schrauben gerade mal 3mm um im Holz zu greifen!
So habe ich auf den Boden der Pickup Fräsung ein knapp 2 mm dickes Stück Gummi geklebt, damit der PU mit seinem Schaumstoffpolster, dann mit neuen 30mm Schrauben die ich besorgen musste, überhaupt vernünftig in der Höhe zu den Saiten hin justiert werden kann.
links die neue 30 mm Schraube, rechts die originale verbaute zu kurze 20 mm Schraube
Vielleicht ist die Fräsung für den PU überhaupt zu tief geraten?
Desweiteren ist die Fräsung nicht mittig, der Pickup kann gar nicht so eingebaut werden, das die Pole jeweils mittig unter den Saiten liegen.
Die Pole liegen gut 3-4 mm neben den Saiten was bereits zwei andere Foren member an dem Bass kritisiert und deshalb die Brücke versetzt haben.
Ich werde die Brücke nicht versetzen, zumal dann die Saitenlage, die okay ist, dann nicht mehr korrekt sein kann.
Das Problem ist in meinen Augen eine nicht korrekt vermessene, bzw. ausgeführte Fräsung für den PU, dies dürfte der Grund für den dünnen Klang sein (PU zu weit weg von den Saiten) und die PU Pole liegen nicht mittig unter den Saiten!
Mit der knapp 2 mm Gummiunterlage und den 30mm Schrauben, kann ich den PU nun immerhin flexibel bewegen und konnte ihn auf 3 mm unter den Saiten einstellen, was auch sofort für mehr Volumen und Output sorgt. Auch das Spektrum der Tonblende wurde dadurch sofort etwas erweitert.
Mit dieser Korrektur kann ich nun tatsächlich leben und werde es dabei belassen.
So werde ich den Bass im Wechsel mit meinen anderen Bässen zum kennenlernen erst mal benutzen.
Mein Fazit:
Man bekommt für 99,- EUR einen optisch wunderbaren Bass der zumindest bei mir, was die Saiten betrifft auch perfekt eingestellt ausgeliefert wurde und deshalb auch für einen Anfänger optimal wäre.
Bei den aufgezeigten Defiziten muss jeder selbst entscheiden wie empfindlich er ist und ob er bei dem günstigen Preis damit leben kann.
Wäre die Fräsung des Pickup korrekt und der Pickup mittig unter den Saiten, justierbar eingebaut, wäre der Bass zum Preis von 99,- EUR tatsächlich genial.
Für mich ist der Harley Benton PB-50 SB jedoch immer noch okay und trotz der genannten Mängel, wegen dem günstigen Preis auch empfehlenswert.
Ich werde noch ein Bridge Cover montieren und den schönen Bass optisch damit zusätzlicch noch etwas aufwerten.
Grüße @all
heraklin
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