ThoxXx
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Review Harley Benton JB-75 NA Vintage Series
Vorgeschichte:
Ich bin schon länger auf der Suche nach einem günstigen Ersatz für meinen Fender Jazzbass. Günstig sollte er sein, da ich ihn öfters schonmal im extrem vollen Bus (Probe direkt nach der Uni, im Bus hat man da kaum noch Platz zum Atmen) transportieren muss. Dafür ist mir mein Fender zu schade.
Ich stehe total auf die 70er Optik , daher fiel mein Blick zunächst auf die Squier Vintage Modified Modelle. Bei der Infobeschaffung stieß ich auf den HB, der weniger als die Hälfte des Squier kostet und eine mMn ansprechenderen Holzauswahl hat. Da ich eh immer Bock auf basteln an Bässen habe (was bei dem Preis wohl zu erwarten ist, dazu später mehr), wurde der dann auch bestellt.
Grundlegendes und techn. Daten:
Der Bass kam Thomann typisch super verpackt und schnell an. Habe ihn im Set mit Gigbag und Kabel für 155€ erstanden, einzeln kostet er 129€.
Daten laut Thomann:
· J-Style
· Amerikanischer Esche Korpus
· geschraubter Ahorn Hals mit Palisander Skunk Strip
· Ahorn Griffbrett mit schwarzen Binding
· schwarze Block Inlays
· 20 Bünde
· 38mm Sattelbreite
· Lange Mensur 864mm
· Double Action thomann Trussrod
· 2x Wilkinson Alnico JB Style Single Coil Tonabnehmer
· Elektronik 2Volume und 1Toneregler
· Deluxe Chrome Hardware
· Klassische PB-Style Mechaniken
· Finish Natur Hochglanz
Der Bass wird übrigens mit D'addario-Saiten ausgeliefert, das finde ich schon ziemlich cool, oft sind die Werksaiten ja selbst bei teureren Bässen ziemlicher Schrott.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbb1975_na.htm
Optik:
….ist natürlich Geschmacksache. Ich finde den Bass sehr schick. Natürlich hätten die Teile des Bodys aus schöner gemaserten und passenderen Teilen zusammengesetzt werden können, aber das ist bei dem Preis nicht zu erwarten. Für alles weitere, schaut euch die Bilder an
Die Halsplatte ist nicht Original, die habe ich geändert!
Verarbeitung/Handling:
Das ist wohl der größte Haken an der Sache. Die Basis des Basses ist eigentlich recht gut verarbeitet. Ok, der Bass ist nicht gerade ein Leichtgewicht (ich hab ihn leider nicht gewogen, aber im Vergleich mit meinem Fender ist der Unterschied schon sehr deutlich). Ich habe mir allerdings nicht die Finger an überstehenden Bundstäbchen aufgerissen und lackmäßig ist auch alles in Ordnung. Auch die Mechaniken erfüllen ihren Dienst. Die Arbeit mit Inlays und Binding hätte etwas ordentlicher gemacht werden können, aber das stört nicht.
Der Hals hat eine angenehmes mattes Finish, kommt mir vom Profil her etwas rundlicher vor als bei meinem Fender.
Was aber auffällt ist das die Saiten nicht genau über den Polepieces verlaufen. Das hat zwar keinen merkbaren Einfluss auf den Sound, ist aber unschön, vor allem da dieses Problem schon lange bekannt ist und das bereits eine erneuerte Version des Basses ist. Auch ist der vordere Gurtpin sitzt an einer etwas ungewohnten Position, ob das Absicht ist weiß ich nicht…
Was aber wirklich störte war die Einstellung…die Preisklasse zielt wohl eher auf Anfänger, welche aber mit dem Bass, so wie ich ihn bekommen habe kaum etwas hätten anfangen können. Die Saitenlage war extrem…fast einen halben cm Abstand zwischen Bund und Saite!! Das geht gar nicht. Demensprechend stimmten die Töne auch kaum.
Ich habe mittlerweile keine Probleme mehr mit solchen Arbeiten, der Bass ist nach etwas Arbeit (Hals einstellen, Sattel feilen, Saitenlage anpassen, Pickup-Höhe anpassen, ordentlich stimmen usw.) super bespielbar
Die vernünftige Einstellung der Pickuphöhe ist übrigens ohne weiteres nicht möglich da die Schrauben schief sitzen und damit den Pickup verkeilen (eine Schraube saß sogar schon abgebrochen in der PU-Kappe ). Einen totalen Anfänger würden diese Dinge wohl überfordern, das sollte nicht sein .
Sound:
Hier gibt es fast nur positives zu berichten. Der Bass klingt über meinen Fender Rumble-Kombo (meine anderen Verstärker habe ich noch nicht getestet) knurrig und direkt. Attack ist super, genau wie ich es mir von der Kombi Esche-Ahorn erwartet habe, knallig und dennoch ordentlich Pfund. Da ich die Saiten noch gegen neue La Bella Stainless Steels getauscht habe musste ich die Höhen erst mal etwas ausdrehen, beim slappen hätte ich sonst Angst um meine Ohren.
Auch hier gilt natürlich Geschmacksache, mMn klingt der Bass aber echt super, deutlich besser als erwartet.
Ich habe mal versucht ein paar Schnipsel aufzunehmen, irgendwie bekomme ich es aber im Moment nicht hin diese hochzuladen....wenn ich es schaffe reiche ich diese noch nach.
Fazit:
Der Bass bietet für den Preis einen Super-Sound und tolle Optik. Die Schwächen in der Verarbeitung sind tolerierbar. Die Einstellung bei Lieferung jedoch absolut nicht. Hier werden die meisten Anfänger wohl überfordert sein, was den Spaß deutlich versauen kann und möglicherweise noch zusätzliche Kosten bringt.
Ist einem das egal oder traut man sich die Arbeiten selber zu, kann man aber einen tollen Bass zum sehr günstigen Preis bekommen!
Ist ziemlich viel Text geworden, ich hoffe das es beim Lesen nicht zu langweilig wird…
Vorgeschichte:
Ich bin schon länger auf der Suche nach einem günstigen Ersatz für meinen Fender Jazzbass. Günstig sollte er sein, da ich ihn öfters schonmal im extrem vollen Bus (Probe direkt nach der Uni, im Bus hat man da kaum noch Platz zum Atmen) transportieren muss. Dafür ist mir mein Fender zu schade.
Ich stehe total auf die 70er Optik , daher fiel mein Blick zunächst auf die Squier Vintage Modified Modelle. Bei der Infobeschaffung stieß ich auf den HB, der weniger als die Hälfte des Squier kostet und eine mMn ansprechenderen Holzauswahl hat. Da ich eh immer Bock auf basteln an Bässen habe (was bei dem Preis wohl zu erwarten ist, dazu später mehr), wurde der dann auch bestellt.
Grundlegendes und techn. Daten:
Der Bass kam Thomann typisch super verpackt und schnell an. Habe ihn im Set mit Gigbag und Kabel für 155€ erstanden, einzeln kostet er 129€.
Daten laut Thomann:
· J-Style
· Amerikanischer Esche Korpus
· geschraubter Ahorn Hals mit Palisander Skunk Strip
· Ahorn Griffbrett mit schwarzen Binding
· schwarze Block Inlays
· 20 Bünde
· 38mm Sattelbreite
· Lange Mensur 864mm
· Double Action thomann Trussrod
· 2x Wilkinson Alnico JB Style Single Coil Tonabnehmer
· Elektronik 2Volume und 1Toneregler
· Deluxe Chrome Hardware
· Klassische PB-Style Mechaniken
· Finish Natur Hochglanz
Der Bass wird übrigens mit D'addario-Saiten ausgeliefert, das finde ich schon ziemlich cool, oft sind die Werksaiten ja selbst bei teureren Bässen ziemlicher Schrott.
https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbb1975_na.htm
Optik:
….ist natürlich Geschmacksache. Ich finde den Bass sehr schick. Natürlich hätten die Teile des Bodys aus schöner gemaserten und passenderen Teilen zusammengesetzt werden können, aber das ist bei dem Preis nicht zu erwarten. Für alles weitere, schaut euch die Bilder an
Die Halsplatte ist nicht Original, die habe ich geändert!
Verarbeitung/Handling:
Das ist wohl der größte Haken an der Sache. Die Basis des Basses ist eigentlich recht gut verarbeitet. Ok, der Bass ist nicht gerade ein Leichtgewicht (ich hab ihn leider nicht gewogen, aber im Vergleich mit meinem Fender ist der Unterschied schon sehr deutlich). Ich habe mir allerdings nicht die Finger an überstehenden Bundstäbchen aufgerissen und lackmäßig ist auch alles in Ordnung. Auch die Mechaniken erfüllen ihren Dienst. Die Arbeit mit Inlays und Binding hätte etwas ordentlicher gemacht werden können, aber das stört nicht.
Der Hals hat eine angenehmes mattes Finish, kommt mir vom Profil her etwas rundlicher vor als bei meinem Fender.
Was aber auffällt ist das die Saiten nicht genau über den Polepieces verlaufen. Das hat zwar keinen merkbaren Einfluss auf den Sound, ist aber unschön, vor allem da dieses Problem schon lange bekannt ist und das bereits eine erneuerte Version des Basses ist. Auch ist der vordere Gurtpin sitzt an einer etwas ungewohnten Position, ob das Absicht ist weiß ich nicht…
Was aber wirklich störte war die Einstellung…die Preisklasse zielt wohl eher auf Anfänger, welche aber mit dem Bass, so wie ich ihn bekommen habe kaum etwas hätten anfangen können. Die Saitenlage war extrem…fast einen halben cm Abstand zwischen Bund und Saite!! Das geht gar nicht. Demensprechend stimmten die Töne auch kaum.
Ich habe mittlerweile keine Probleme mehr mit solchen Arbeiten, der Bass ist nach etwas Arbeit (Hals einstellen, Sattel feilen, Saitenlage anpassen, Pickup-Höhe anpassen, ordentlich stimmen usw.) super bespielbar
Die vernünftige Einstellung der Pickuphöhe ist übrigens ohne weiteres nicht möglich da die Schrauben schief sitzen und damit den Pickup verkeilen (eine Schraube saß sogar schon abgebrochen in der PU-Kappe ). Einen totalen Anfänger würden diese Dinge wohl überfordern, das sollte nicht sein .
Sound:
Hier gibt es fast nur positives zu berichten. Der Bass klingt über meinen Fender Rumble-Kombo (meine anderen Verstärker habe ich noch nicht getestet) knurrig und direkt. Attack ist super, genau wie ich es mir von der Kombi Esche-Ahorn erwartet habe, knallig und dennoch ordentlich Pfund. Da ich die Saiten noch gegen neue La Bella Stainless Steels getauscht habe musste ich die Höhen erst mal etwas ausdrehen, beim slappen hätte ich sonst Angst um meine Ohren.
Auch hier gilt natürlich Geschmacksache, mMn klingt der Bass aber echt super, deutlich besser als erwartet.
Ich habe mal versucht ein paar Schnipsel aufzunehmen, irgendwie bekomme ich es aber im Moment nicht hin diese hochzuladen....wenn ich es schaffe reiche ich diese noch nach.
Fazit:
Der Bass bietet für den Preis einen Super-Sound und tolle Optik. Die Schwächen in der Verarbeitung sind tolerierbar. Die Einstellung bei Lieferung jedoch absolut nicht. Hier werden die meisten Anfänger wohl überfordert sein, was den Spaß deutlich versauen kann und möglicherweise noch zusätzliche Kosten bringt.
Ist einem das egal oder traut man sich die Arbeiten selber zu, kann man aber einen tollen Bass zum sehr günstigen Preis bekommen!
Ist ziemlich viel Text geworden, ich hoffe das es beim Lesen nicht zu langweilig wird…
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