Bass Gitarre ersetzen durch Software bässe im Band Kontext

Kodou
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Guten abend, ich habe folgendes anliegen. Ich spiele in einer Band Bass Gitarre. Unser Gitarrist kann rhythmisch gut Akkorde spielen. Melodisch ist er aber eine Katastrophe. Liegt bei ihm wohl auch daran das er nicht nur Gitarre spielt sondern auch den lead Gesang hat. Da ich neben Bass auch Gitarre spiele und meine Stärke die Schwäche unseres Gitarristen ist, dachte ich mir, dass ich die Bass line im Band Kontext einfach per Software wie ein Playback einspiele. So könnte ich als zweiter Gitarrist spielen. Bin mir ziemlich sicher das unsere Musik die zum einen durch gute Lyrik besticht, mit einer zweiten Gitarre noch lebendiger wäre und die lyriks zudem unterstützen könnte. Meine Frage ist jetzt wie ich vorgehe. Was brauche ich für Software und welche Hardware. Was sind die vor und Nachteile? Vielen Dank
 
Eigenschaft
 
ein Basser vom Playback macht auch dem Drummer das 'grooven' unendlich schwer
normalerweise solltet ihr so eine Art micro-Timing-Symbiose haben, wenn's gut läuft
im Cover Bereich bei bekannten Hits mag das funktionieren - bei eigenen Stücken... :gruebel:
ich würde in dem Fall ausnahmsweise mal zum 5 Saiter raten, aber in Standar-E gestimmt und mit hoher C-Saite
da kommst du recht gut in einen 'hörbaren' Melodie-Bereich
ggf wäre auch ein Loop-Pedal eine Option, mit dem du ein Bass-Riff ad hoc einspielen kannst
so was sollte sich live im Umfang normaler Chord-Changes auch transponieren lassen
dh du müsstest gelegentlich weitersteppen, dann kannst du wieder an die Melodie... so mal als Idee...

cheers, Tom
 
Sorry ich seh gerade das ich mich nicht gut ausgedrückt habe. Meine Vorstellung ist, dass ich die Bass line per Software elektronisch erzeuge. Sprich gar keinen Bass live verwende bzw. Die Bass Gitarre nurnoch optinal auf der Bühne einsetze.
 
denkbar wäre es... haben die Doors ja auch gemacht
wenn es sequencer-kompatible Tracks sind, dh mit einem etwas 'starreren' Raster funktionieren
gängige Optionen wären etwa: Midi-Fusspedal, Pads à la MPC bzw Ableton Controller...
ein Beispiel würde helfen

cheers, Tom
 
Gut dann mache ich morgen YouTube Beispiele. Eben hab ich nur mein Handy
 
ab 1:13 gibt´s elektronische "Bässe"

hier auch die Kombination mit live-drummer


Unsere Musik ist damit allerdings nicht vergleichbar. Bei uns spielt die Rhytmusgitarre eine viel größere Rolle und wir sind auch nur zu dritt. Außerdem sind wir nicht poppig. Mir gefällt aber die Idee, elektronische Musik mit unserer Musik zu kombinieren und würde in jedem Fall gern damit experimentieren.

Im Bandkontext würde das für mich bedeuten, dass ich zum einen die Lead-Gitarre habe und nebenbei ein Gerät auf einem Pult bediene. Was das nun aber für ein ominöses Gerät auf dem Pult ist, ist im Grunde meine Frage an Euch. Ich will jedenfalls, da ich ja bisher Bassgitarre gespielt habe, diese damit ersetzen - d.h. ich wil vor allem tiefe Frequenzen erzeugen, die meinen Bass ersetzen. Anhören wie eine Bass-Gitarre müssen/sollten sich diese Klänge nicht. Da ich keine Vier Arme habe und ich mich dieser Idee nach hauptsächlich an der Gitarre sehe, muss ich diese Klänge vorher schon "programmiert" haben und abrufen könne. Diese programmierten Klänge müssen dann wohl auch in einer festen Geschwindigkeit eingespielt sein (bpm). Wenn ich das ganze also im Song abrufe, haben wir möglicherweise ein abweichendes Tempo (bpm) - dann passt es nat. nicht. Was könnten wir da machen? - Vielleicht unserem Drummen einen Klick auf die Ohren geben?
 
den einfachen Teil zuerst: es gibt beide Optionen - der Drummer kann auch den Takt an irgendeinen Beat-Detektor senden (meist Kick)
darauf stellt sich dann dein Gerät ein (falls es diese Funktion nicht selbst hat)
der ggf einsetzende Tonhöhenausgleich ist im Bassbereich kein Drama - inzwischen gibt es solche Algorithmen auch in 'einfacherem' Equipment in guter Qualität
hängt aber letztlich davon ab, was dem Drummer sympathischer ist... vielleicht nimmt er ja lieber eine Vorgabe.

cheers, Tom

an die Sendung mit Caribou glaube ich mich zu erinnern... und an meinen Kommentar: 'Faithless für Arme' :D
das ist alles sehr einfach und vor allem ohne Groove gestrickt
immer ein sicheres Fahrwasser vorhanden, kein Zug in der Band

mach mal den Direktvergleich, wie die Leute hier auf der Bühne interagieren und einer gemeinsamen Linie folgen:



bei Caribou liegt 1 Teppich mit fixem Beat und auf dem führt jeder mal ein bischen vor - ist nett, aber für meinen Geschmack nicht wirklich bewegend

es geht in erster Linie um das unterschiedliche Konzept der beiden Bands, nicht um gut oder schlecht - das ist eh Geschmacksache
in welche Richtung tendiert ihr ?
auf einer lockeren Vorlage improvisieren oder einen Track wirklich 'performen'

beachtlich bei Insomnia:
bei 4.30 wird das Thema als Outro gespielt, bei 4.38 ist Schluss, Applaus setzt ein und bei 4..40 ist die komplette Band auf 1 Schlag da und legt noch 'ne Schippe drauf - grosses Kino...
da hört man sehr gut 'richtigen' Bass und seine Wirkung
sowas ist synthetisch nicht ganz einfach zu ersetzen
würde ich aber auch nicht pauschal als unmöglich einstufen

auf dem Level von Caribou ist es imho ziehmlich easy...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann noch gar nicht genau sagen in welche der beiden Richtungen wir tendieren. Ich denke es ist auch schwierig sowas vorab zu entscheiden. Im Moment haben wir einen Drummer, einen Sänger der auch die einzige Gitarre spielt und mich den Basser. In diesem Setting haben wir alle 11 Songs geschrieben. Mein Bass ist dominat und melodiös, Die Gitarre spielt überwiegend Dreiklänge und der Drummer geht von seinem Spiel Richtung Punkrock. Die Formteile sind überwiegend einfach gehalten (Strophe, Refrain). Umso mehr würde es passen, wenn ich statt Bass Leadgitarre spielen könnte. Dann wiederrum müsste aber eine Idee her, wie ich die Bass-Lücke schließe. Wir wollen definitiv auch zu dritt bleiben, da wir alle Schichtdienst arbeiten und daher ohnehin nur 2-3 mal im Monat spielen können. Das Hauptproblem bei uns ist, dass wir sehr dynamisch sind in Bezug auf das bpm-Tempo sind. Dafür groovt es aber auch sehr. Unser Sänger schreibt seine Texte mit Herzblut und performt diese unglaublich authentisch - der Nachteil davon ist aber eben, dass deshalb vom bpm-Tempo ungewollt abgewichen wird da er sich so reinsteigert und dann das Tempo mir der Gitarre nicht hält. Es ist also definitiv gewagt mit diesen Voraussetzungen mit einer Art Playback zu arbeiten. Möglicherweise ist es aber auch eine Gewöhnungs- und Überungssache.

Du hast ja jetzt Caricou und Faithless verglichen. Aber es ist doch so, dass endweder der gitarrist oder ich als Bssist die Melodie einbringe bzw. der Leadgesang. D.h. zur Improvisation auf einem Klangteppich ist eh immer nur ein Instrument verfügbar. Prinzipiell bevorzuge ich aber ein "gemeinsames am Strang ziehen".

Hier ist noch ein Beispiel für Bass-ersetzende Klänge. Hier ist es eben ein Synthesizer. Aber auch hier wird nicht live gespielt sondern ein vorbereitetes "Plaback" abgerufen. Oder seh ich das Falsch? Die haben nat. auch keinen live Drummer..
 
Ganz ehrlich: lasst das lieber!

Rein technisch ist das sicher lösbar.

Das Problem sehe ich eher, den "Software-Bass" mit Eurem restlichen Spiel synchron zu halten. Aus der Gerätschaft, die den Bass macht, müsste ein Klick rauskommen und Euer Drummer müsste darauf für Euch einzählen und sich dann 100% zuverlässig draufhängen können.

Habt Ihr das schon mal probiert im Proberaum, jetzt ganz ohne Computerbass, einfach dem Drummer einen Klick aufs Ohr und sehen, ob Ihr da vorne bis hinten auf dem Klick bleiben könnt? Wenn das nicht klappt, fliegt euch alles auseinander und das ist dann schlimmer als nur eine Gitarre statt zwei.

Vielleicht unterschätze ich Euch ja, aber das ist schwerer als man denkt und eher was für gestandene erfahrene Musiker, am besten mit Studioerfahrung.

Drum probiert das lieber erst mal aus mit dem Spielen nach Klick, bevor Ihr da zuviel Arbeit in die Software-Lösung reinsteckt.

Banjo
 
Hip-Hop arbeitet ja traditionell 'Muster-orientiert'
(ist kein grosser Unterschied, ob der Bass vom Vinyl gesampled oder live zum Pattern gespielt wird - der Rahmen bleibt vorgegeben)
das Prinzip findet sich etwas weiter gefasst auch bei Caribou wieder
Faithless funktioniert dagegen mehr wie eine traditionelle Band - die Stücke entwickeln Eigendynamik, der die Musiker folgen
kA was die 'Söhne Mannheims' heute machen, aber die live DVD 'Power of the Sound' zeigt vor allem wie der Drummer die Truppe einerseits vor sich hertreibt, andererseits aber auch den Laden zusammen hält. Top Performance.
üblicherweise gibt in einer traditionellen Rockband der Drummer den Takt vor
bei den Stones ist es dagegen Keith Richards mit der Rhythmus Gitarre, Charly Watts folgt mit den Drums eine Winzigkeit später, so dass die leicht 'hängen'

es gibt also jede Menge Möglichkeiten, ein rhythmisches Gefüge umzusetzen
ich sehe es weniger pessimistisch als Banjo
wenn euer Drummer aus der Punk-Ecke kommt, sind die Rhythmen eh 'straight', im Bass gern geachtelt
bei 3 Leuten mit fester Rollenverteilung bleibt das recht übersichtlich
als non-cover Band könnt ihr eure Stücke eh frei gestalten wie
dann wäre möglicherweise ein Sequencer Bass mit Arpeggiator euer Markenzeichen

aber den müsste einer von euch beim (anstehenden) Akkordwechsel mit dem Fuss weiterschalten, zB per Midi Bass-Pedal
wichtig wäre, dass das elektronische Teil seinen Takt aus der live Performance bezieht und ständig aktualisiert
die Dramaturgie des Gitarristen/Sänger wurde ja bereits angesprochen - der zieht dann den Drummer schon rein intuitiv mit
technisch ist das eigentlich kein so schwieriges Unterfangen
bin da gerade nur gedächtnismässig nicht ganz auf der Höhe... aber es erinnert mich an features, die bei meinem Roland 'Groove-Sampler' erwähnt wurden :gruebel:
(die Teile sind relativ günstig)

cheers, Tom
 
Danke für Eure Antworten. Ich denke wir probieren das einfach. Im schlimmsten Fall stellen wir fest das es nicht läuft und wir das Geld für die entsprechende Software/Hardware verkloppt haben. Ich brauche aber für meinen nächsten Schritt eine Grobe Beschreibung was ich denn anschaffen kann/sollte. Links zu Thomann od. Music-Store etc. wären hilfreich zusammen mit einer kurzen Erläuterung mit welchem Equipment ich wie vorgehe.
Und benötige ich z.B. einen Laptop für mein Vorhaben? - und wenn ja muss es ein Apple sein? Ich muss mir nebenbei gesagt demnächst sowieso einen Laptop anschaffen von daher wäre das keine Investition allein für dieses Vorhaben (Habe gehört das die am zuverlässigsten sind und DJ´s seh ich auch nur mit Apple..)

Kann mir selbst leider nicht helfen. Von Effekten, Verkabelungen und so weiter habe ich gar keine Ahnung. Ich meine ich brauche doch auch ein Medium, auf dem gespeichert ist, was ich abspielen möchte. Wie läuft das da?
 
Das ist vielleicht jetzt eine etwas dumme Frage, aber warum machst du deine Basslines nicht einfach melodischer :D :D ?
Das ist auf jeden Fall um einiges billiger als die Software Lösung
 
Für einen alten Grufti wie mich ist das nicht ungewöhnliches. Möglichkeiten gibt es da viele. Zum einen brauchst Du einen Sequenzer um die Basslinien zu programmieren. Z.B. Cubase, es gibt aber auch kostenlose Software die für Deine Zwecke genügen sollte, da habe ich aber keinen Überblick.

Dann brauchst Du mehrere Spuren - eine Spur für den Bass und dann einen Clicktrack für den Drummer und ggf. zusätzliche Clicktracks für die anderen Musiker oder einen Masterclicktrack für alle.

Wenn Du Deine Spuren erstellt hast, kannst Du die Live dann über irgendein Mehrspurrecorder oder Laptop mit entsprechendem Interface wiedergeben. Die Clicks dann natürlich nur über die Bühnenmonitore bzw. idealerweise über InEar.

Du kannst live natürlich auch mit Midi arbeiten.
 
das Problem ist nur, dass sein Trio keine statische Song-Performance abliefert
(wird eingangs erwähnt)
Samples und Vorproduktion im klassischen Sinne fallen da raus...

cheers, Tom
 
Was Kodou hier schrieb ist doch aber im Prinzip schon mein Lösungsweg:

Da ich keine Vier Arme habe und ich mich dieser Idee nach hauptsächlich an der Gitarre sehe, muss ich diese Klänge vorher schon "programmiert" haben und abrufen könne. Diese programmierten Klänge müssen dann wohl auch in einer festen Geschwindigkeit eingespielt sein (bpm). Wenn ich das ganze also im Song abrufe, haben wir möglicherweise ein abweichendes Tempo (bpm) - dann passt es nat. nicht. Was könnten wir da machen? - Vielleicht unserem Drummen einen Klick auf die Ohren geben?

Den Rest habe ich aber ehrlich gesagt nur überflogen, kann gut sein, dass ich was überlesen habe.
 
Und benötige ich z.B. einen Laptop für mein Vorhaben? - und wenn ja muss es ein Apple sein? Ich muss mir nebenbei gesagt demnächst sowieso einen Laptop anschaffen von daher wäre das keine Investition allein für dieses Vorhaben (Habe gehört das die am zuverlässigsten sind und DJ´s seh ich auch nur mit Apple..)

Kann mir selbst leider nicht helfen. Von Effekten, Verkabelungen und so weiter habe ich gar keine Ahnung. Ich meine ich brauche doch auch ein Medium, auf dem gespeichert ist, was ich abspielen möchte. Wie läuft das da?

Nein. Du brauchst garantiert kein Macbook. Und dass DJs und Musiker auf der Bühne so gut wie alle nur Apple benutzen liegt daran, dass sie meistens entweder Marketingopfer oder vll sogar gesponsored sind (das weiß ich wiederum nicht).
(Ehe mir jetz jemand böse ist: Ich habe über die Qualität eines Appleprodukts keine Aussage getroffen)

Wenn du von der ganzen Technik keine Ahnung hast, stell ich die Frage trotzdem nochmal (obwohl du schon sagtest dass du es nicht willst): Warum nehmt ihr nicht einfach ein (oder zwei) Bandmitglied(er) dazu?
Einen Bassisten und/oder einen "Keyboarder" der mit Sampling und eingespielten Samples und Tracks usw hantiert wäre trotz des zwischenmenschlichen "Aufwands" immernoch einfacher als wenn du alles kaufst und alles erstmal lernen muss. Gute Backtracks zu erstellen und technisch vernünftig einzusetzen ist jetz auch kein Kindergeburtstag. Auf Konzerten und bei Proben bindest du dir damit dann auch nochmal viel Aufwand ans Bein dich überhaupt um alles zu kümmern.

Bei gesampleten Bassgeschichten sollte aber noch ein Punkt bedacht werden:
Würdet ihr nur irgendwelche Soundfx oder Flächen "einblenden" wär das nicht so dramatisch, aber wenn der Bass vom Band kommen soll, muss die jeweilige Anlage schon gewisse Anforderungen erfüllen und ob man als kleiner Amateurkünstler im Proberaum und vor allem bei kleineren Gigs den passenden Rahmen findet ist sonne Sache.
Wenn man noch nicht das Standing erreicht hat, dass man in größeren und gutausgestatteten Locations spielt und da auch entsprechende Ansprüche stellen kann, würd ich darauf achten, dass man musikalisch möglichst "technikunabhängig" bleibt.
 
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