
Driver 8
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Ein Kurzreview? Das sieht aber nicht so kurz aus, oder was will uns der Kerl hier erzählen?
Gemach, Gemach. Ich schreibe deshalb "Kurzreview" da es sich um eine ausführliche Testsession aus dem Musikalienladen handelt. Deshalb werdet Ihr leider auf Langzeiterfahrungen, Soundsamples und Fotos aus meiner Feder verzichten müssen. Ich dachte trotzdem, dass ich das mal hier poste, denn es gibt einige Precis bei Fender und auch über die Mexico Classics wird dann und wann gesprochen, jedoch fand ich zu ihnen kaum Informationen und dachte mir, dass es nicht noch weiteren Bassisten so gehen soll wie mir. Genug geschwafelt, Ihr wollt ja was über das Bässle wissen und nicht über mein Seelenleben.
Ausstattung
- Korpus aus Erle
- Griffbrett aus Ahorn
- Einteiliger, geschraubter Ahorn-Hals (C-Shaping) mit Fender-typischem Skunk Stripe
- Bedienelemente: 1xVolume, 1xTone, komplett passiv
- 1xFender P-Style PU
- 20 "Vintage Style" Bünde
- "Vintage Style" Tuner
- Fender American Vintage Bass Bridge
- Goldenes Aluminium-Schlagbrett
- UVP: 790
Für mehr Informationen, klickt mal hier rein: Fender® Products
Optik/Verarbeitung
Ja, was soll man sagen. Klassischer Fender P-Bass eben, sehr konservativ. Nur das goldene Schlagbrett passt meiner Meinung nicht ins Bild. Na ja, man kann es austauschen. Das wäre auch das erste was ich mit diesem Bass nach dem Kauf machen würde. Die Lackierung ist sehr sauber ausgeführt. Der Hals ist sauber eingepasst und auch an der Verarbeitung des selbigen und des Griffbrettes gibt es nichts zu meckern. Alle Bünde sind sauber eingesetzt und gut abgerichtet. Einziger Punkt, den ich zu bemäkeln habe: Der Hals kann nur klassisch "von unten" justiert werden. Da muss mindestens das Schlagbrett, wenn nicht der ganze Hals demontiert werden, sollte man da mal Hand anlegen müssen/wollen/sollen. Aber wieso täuscht man dann mit einem dunklen Holzstück (das gleiche wie beim Skunk Stripe) oben an der Kopfplatte einen Zugang zum Spannstab vor? Damit zerstört man ja die klassische Optik. Dann hätte man auch den praktischen Weg wählen können und gleich oben an der Kopflatte den Spannstab zugänglich machen können. Herrje, die Jungs von Fender, schon ein Rätsel manchmal.
Die Hardware, na ja. Fender Blechwinkel eben. Tut seinen Dienst und seinen Teil zum Sound. Auch der Sattel ist Fender-typisch spartanisch. Die Stimmmechaniken arbeiten ohne Probleme, allerdings "falschrumdrehend".
Handling
Auch hier bekomme ich was ich erwartet hatte. Ein fetter Hals, ja das bringt doch schon mal gleich das richtige Feeling rüber. Trotzdem fühlt er sich sehr natürlich in meiner Hand an. Nicht globig oder unförmig. Auch schnelle Läufe machen mir persönlich keine Mühe, ich bin angenehm überrascht. Der Korpus ist altbewehrt, und wer wie ich eh schon Fender spielt fühlt sich mit dem Teil auf dem Oberschenkel gleich wohl. Den einzigen Abzug in dieser Wertung muss der Bass beim Schlagbrett hinnehmen. Es fühlt sich sehr seltsam und angenehm an. Nicht wirklich rau, nicht wirklich glatt. Ich persönlich verbinde mit diesem Gefühl etwas von Pappkarton aber auch etwas von feinkörnigem Schleifpapier. Das wäre ein Grund mehr für mich, dieses ekelhaft goldene Ding zu ersetzen.
Sound
So, kommen wir zum wohl spannesten Teil des Reviews. Wie klingt er denn nun, der günstige Vintage Style P-Bass? Tja, ich hatte zum Vergleich auch einen Standard Preci mit Palisander Griffbrett da. Deshalb sei vorab gesagt, dass dieser zum Vergleich herangezogen wird.
Der Sound ist auf den ersten Blick für einen Preci recht höhenreich. Trotzdem fehlt es dem Bass nicht am typischen Preci-Druck. Schön finde ich dabei, dass der Bass absolut definiert klingt. Kein Matschen, kein Mulmen. Der Ton kommt mit viel Attack und Biss (etwas mehr als beim Standard-Preci), wenn gleich er nicht gerade in Sustain schwelgt. Precision eben. Selbst geslappt macht er keinen schlechten Eindruck, auch wenn dieser Slapsound etwas gröber ist als der eines Jazz Bass. Für einen gezupften Preci ist er mir allerdings fast zu brilliant, also Höhenblende etwas zurücknehmen. Nun wird der Preci-Wumms etwas mehr betont, die für manche störende Brillianz ist verschwunden, jedoch offenbart sich hier, dass mich in dieser Disziplin der Standard Precision Bass eher überzeugt. Unserem klassischen Mexikaner fehlt es etwas an Wärme im Ton, aber auch andere Saiten könnten hier ihr Übriges tun.
Kramen wir doch mal ein Plektrum aus der Tasche. Damit wird der Sound entgültig zu clanky, also Höhenblende ganz zu. Hach, was für ein herrlicher Sound. Der Bass knorzt und knurrt, dass es eine Freude ist. Ein satter, agressiverer Ton, wenn man nah an der Bridge spielt. Etwas weiter nach vorn verlagert kann man ihm aber auch dumpf blubbernde Plektrumklänge entlocken. Erinnert ein wenig an Roger Waters, was bei einem Pink Floyd Fan wie mir ein klares Plus ist.
Desweiteren ist der Bass sehr rauscharm und auch die Potis arbeiten tadellos und ohne Nebengeräusche.
Fazit
Tja, was soll ich sagen. Alles in allem gefiehl selbst einem Jazz Bass Fanatiker wie mir dieser Preci. Das Teil liefert imho einen ordentlichen, definierten Powertone. Der brilliante Klang hat was, gefällt mir wirklich. Ich würde ihn dem Standard Precision vorziehen. Wer etwas mehr Wärme im Grundsound haben möchte, sollte sich aber genau diesen mal ansehen, oder aber den Highway One Preci, falls mehr Geld da ist.
Ich persönlich werde mir diesen Bass mal im Hinterkopf behalten, wenn mal wieder etwas mehr Geld da ist. Ich bitte aber zu beachten dass meine Angaben rein subjektiv sind. Ein anderer mag das womöglich ganz anders sehen, aber ich sehe (bzw. höre) es so, wie geschrieben. Des weiteren bitte ich meine Eingangsbemerkung zu berücksichtigen. Als Test-Amp diente übrigens ein Hughes&Kettner_Quantum_QC-421, nur so für die, die es interessiert.
Positiv
- Brilliantes, definiertes, agressives Klangverhalten.
- Verarbeitung
- Preisleistungsverhältnis
Negativ
- Schlagbrett
- Halsspannstabzugang sowie der Fake von genau diesem an der Kopfplatte
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar nützliche Informationen liefern, über Feedback würde ich mich freuen.
Gruß,
Carsten.
Gemach, Gemach. Ich schreibe deshalb "Kurzreview" da es sich um eine ausführliche Testsession aus dem Musikalienladen handelt. Deshalb werdet Ihr leider auf Langzeiterfahrungen, Soundsamples und Fotos aus meiner Feder verzichten müssen. Ich dachte trotzdem, dass ich das mal hier poste, denn es gibt einige Precis bei Fender und auch über die Mexico Classics wird dann und wann gesprochen, jedoch fand ich zu ihnen kaum Informationen und dachte mir, dass es nicht noch weiteren Bassisten so gehen soll wie mir. Genug geschwafelt, Ihr wollt ja was über das Bässle wissen und nicht über mein Seelenleben.
Ausstattung
- Korpus aus Erle
- Griffbrett aus Ahorn
- Einteiliger, geschraubter Ahorn-Hals (C-Shaping) mit Fender-typischem Skunk Stripe
- Bedienelemente: 1xVolume, 1xTone, komplett passiv
- 1xFender P-Style PU
- 20 "Vintage Style" Bünde
- "Vintage Style" Tuner
- Fender American Vintage Bass Bridge
- Goldenes Aluminium-Schlagbrett
- UVP: 790
Für mehr Informationen, klickt mal hier rein: Fender® Products
Optik/Verarbeitung
Ja, was soll man sagen. Klassischer Fender P-Bass eben, sehr konservativ. Nur das goldene Schlagbrett passt meiner Meinung nicht ins Bild. Na ja, man kann es austauschen. Das wäre auch das erste was ich mit diesem Bass nach dem Kauf machen würde. Die Lackierung ist sehr sauber ausgeführt. Der Hals ist sauber eingepasst und auch an der Verarbeitung des selbigen und des Griffbrettes gibt es nichts zu meckern. Alle Bünde sind sauber eingesetzt und gut abgerichtet. Einziger Punkt, den ich zu bemäkeln habe: Der Hals kann nur klassisch "von unten" justiert werden. Da muss mindestens das Schlagbrett, wenn nicht der ganze Hals demontiert werden, sollte man da mal Hand anlegen müssen/wollen/sollen. Aber wieso täuscht man dann mit einem dunklen Holzstück (das gleiche wie beim Skunk Stripe) oben an der Kopfplatte einen Zugang zum Spannstab vor? Damit zerstört man ja die klassische Optik. Dann hätte man auch den praktischen Weg wählen können und gleich oben an der Kopflatte den Spannstab zugänglich machen können. Herrje, die Jungs von Fender, schon ein Rätsel manchmal.
Die Hardware, na ja. Fender Blechwinkel eben. Tut seinen Dienst und seinen Teil zum Sound. Auch der Sattel ist Fender-typisch spartanisch. Die Stimmmechaniken arbeiten ohne Probleme, allerdings "falschrumdrehend".
Handling
Auch hier bekomme ich was ich erwartet hatte. Ein fetter Hals, ja das bringt doch schon mal gleich das richtige Feeling rüber. Trotzdem fühlt er sich sehr natürlich in meiner Hand an. Nicht globig oder unförmig. Auch schnelle Läufe machen mir persönlich keine Mühe, ich bin angenehm überrascht. Der Korpus ist altbewehrt, und wer wie ich eh schon Fender spielt fühlt sich mit dem Teil auf dem Oberschenkel gleich wohl. Den einzigen Abzug in dieser Wertung muss der Bass beim Schlagbrett hinnehmen. Es fühlt sich sehr seltsam und angenehm an. Nicht wirklich rau, nicht wirklich glatt. Ich persönlich verbinde mit diesem Gefühl etwas von Pappkarton aber auch etwas von feinkörnigem Schleifpapier. Das wäre ein Grund mehr für mich, dieses ekelhaft goldene Ding zu ersetzen.
Sound
So, kommen wir zum wohl spannesten Teil des Reviews. Wie klingt er denn nun, der günstige Vintage Style P-Bass? Tja, ich hatte zum Vergleich auch einen Standard Preci mit Palisander Griffbrett da. Deshalb sei vorab gesagt, dass dieser zum Vergleich herangezogen wird.
Der Sound ist auf den ersten Blick für einen Preci recht höhenreich. Trotzdem fehlt es dem Bass nicht am typischen Preci-Druck. Schön finde ich dabei, dass der Bass absolut definiert klingt. Kein Matschen, kein Mulmen. Der Ton kommt mit viel Attack und Biss (etwas mehr als beim Standard-Preci), wenn gleich er nicht gerade in Sustain schwelgt. Precision eben. Selbst geslappt macht er keinen schlechten Eindruck, auch wenn dieser Slapsound etwas gröber ist als der eines Jazz Bass. Für einen gezupften Preci ist er mir allerdings fast zu brilliant, also Höhenblende etwas zurücknehmen. Nun wird der Preci-Wumms etwas mehr betont, die für manche störende Brillianz ist verschwunden, jedoch offenbart sich hier, dass mich in dieser Disziplin der Standard Precision Bass eher überzeugt. Unserem klassischen Mexikaner fehlt es etwas an Wärme im Ton, aber auch andere Saiten könnten hier ihr Übriges tun.
Kramen wir doch mal ein Plektrum aus der Tasche. Damit wird der Sound entgültig zu clanky, also Höhenblende ganz zu. Hach, was für ein herrlicher Sound. Der Bass knorzt und knurrt, dass es eine Freude ist. Ein satter, agressiverer Ton, wenn man nah an der Bridge spielt. Etwas weiter nach vorn verlagert kann man ihm aber auch dumpf blubbernde Plektrumklänge entlocken. Erinnert ein wenig an Roger Waters, was bei einem Pink Floyd Fan wie mir ein klares Plus ist.

Desweiteren ist der Bass sehr rauscharm und auch die Potis arbeiten tadellos und ohne Nebengeräusche.
Fazit
Tja, was soll ich sagen. Alles in allem gefiehl selbst einem Jazz Bass Fanatiker wie mir dieser Preci. Das Teil liefert imho einen ordentlichen, definierten Powertone. Der brilliante Klang hat was, gefällt mir wirklich. Ich würde ihn dem Standard Precision vorziehen. Wer etwas mehr Wärme im Grundsound haben möchte, sollte sich aber genau diesen mal ansehen, oder aber den Highway One Preci, falls mehr Geld da ist.
Ich persönlich werde mir diesen Bass mal im Hinterkopf behalten, wenn mal wieder etwas mehr Geld da ist. Ich bitte aber zu beachten dass meine Angaben rein subjektiv sind. Ein anderer mag das womöglich ganz anders sehen, aber ich sehe (bzw. höre) es so, wie geschrieben. Des weiteren bitte ich meine Eingangsbemerkung zu berücksichtigen. Als Test-Amp diente übrigens ein Hughes&Kettner_Quantum_QC-421, nur so für die, die es interessiert.
Positiv
- Brilliantes, definiertes, agressives Klangverhalten.
- Verarbeitung
- Preisleistungsverhältnis
Negativ
- Schlagbrett
- Halsspannstabzugang sowie der Fake von genau diesem an der Kopfplatte
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar nützliche Informationen liefern, über Feedback würde ich mich freuen.
Gruß,
Carsten.
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