Bass-Effekte sinnvoll und brauchbar? Wenn ja, welche?

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FixHD
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Hallo liebe Mitbasser und Mitbasserinnen (und Hallo alle anderen) :D

Wie man unschwer am Titel erkennen kann, erkennt man denke ich was mein Anliegen ist.

Kurze Hintergrundinfo:
Ich spiele derzeit auf einem Fender Marcus Miller Jazz Bass und bin am überlegen, ob ich mir den neuen Fender Flea Jazz Bass Active zulegen soll, sobald dieser beim großen T angeboten wird. (Nein ich bin kein Signature-Freak, oder versuche auch nicht deren Sound möglichst detailgetreu nachzubilden, sondern finde die Bässe einfach echt gut gelungen :cool:)

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Bei dem Thema "Bass-Effekte" scheiden sich für gewöhnlich die Geister. Manche können nicht genug davon haben, während andere mit einem Bass, einem Kabel und einem Amp auskommen. Klar, mit vielen Effekten kann man alle möglichen Sounds und andere Geräusche erzeugen, aber da stellt sich mir die Frage: Braucht man das wirklich?
Mein Überlegung hierbei war, dass es ein paar ganz nützliche Dinger gibt wie beispielsweise folgende:
Zwar kein Effekt, aber auch ein toller Treter:
Für den Boost bei einem Solo:
Für einen gleichmäßigen Ton beim Slappen:
Vielleicht noch den für ein bisschen Spaß durch 3-stimmige Soli :tongue::
(Letztes ist nicht unbedingt ein mögliches "Must-Have" wie vielleicht die anderen, aber bestimmt ein tolles Spielzeug)
Mein Ziel soll es aber nicht sein, am Ende ein Minenfeld (wie mancher Gitarrist es vor sich liegen hat - ist kein Vorwurf gegenüber den Gitarristen, ich spiel selbst Gitarre ;)) vor mir liegen zu haben.

Deswegen meine Frage an Euch:
Wie steht Ihr generell zu dem Thema und welche Effekte sind Eurer Meinung nach ein weiteres "Must-Have" auf dem Board? Solltet Ihr welche vorschlagen, wie beispielsweise einen Overdrive o.ä., dann könnt Ihr auch gerne die Eurer Meinung nach besten in der Kategorie vorschlagen. :great:

Danke schonmal im Voraus auf Antworten/Rückmeldungen!

PS: Um mal kurz auf die Bässe zurückzukommen: Vergleicht man die Boards von beiden (Marcus Miller und Flea), dann sieht man hier auch direkt einen klaren Unterschied. Während Flea lediglich einen Booster, einen EQ, einen Drive, einen Envelope Filter und ein Wah (Stand 2017 Rig Rundown mit Premier Guitar) vor sich liegen hat sieht es bei Herrn Miller gleich viel voller aus.
 
Eigenschaft
 
Man braucht definitiv keine Effekte, wenn man ein guter Bassist ist.
Schau dir Dough Whimbish auf Rig Rundown an und spule zu 35:40.

Ich persönlich benutze diese hier
upload_2018-12-5_9-16-56-jpeg.661405


Der Beta DLX ist oft an. Er gibt einen schönen Vintage Sound. Alles andere ist Effekt, also Zier und wird mal mehr mal weniger benutzt. Zu viel Zier ist nie gut. Weder bei Menschen, noch bei Musik. Aber geschmackvoll eingesetzt ist das OK.
Ein anderer "Effekt, den man öfter anhaben könnte wäre ein Kompressor.
Wenn ein Song ohne das nicht funktionieren würde, mache ich als Bassist etwas falsch.
 
Klar, mit vielen Effekten kann man alle möglichen Sounds und andere Geräusche erzeugen, aber da stellt sich mir die Frage: Braucht man das wirklich?
Äh... Naja, wenn man die "Sounds und andere Geräusche" nun mal erzeugen will?

Die Frage, ob "man" "das" "braucht", ist objektiv nicht zu beantworten. Natürlich kann man Getreide anbauen, ernten, dreschen, mahlen, mit Wasser vermengen und daraus Brot backen - aber braucht man das? ;) Man kann auch Holz fällen und daraus Bässe bauen - aber muss das wirklich sein? :ugly:

Tut mir leid, ich verstehe den Sinn dieser - ja durchaus schon öfters hier diskutierten - Frage wirklich nicht. Nochmal: Ob irgendein Effekt fürs Bassspiel (nicht) sinnvoll und/oder (nicht) brauchbar ist - wie soll das beantwortet werden jenseits der zu 100% subjektiven, persönlichen Sicht des jeweiligen Spielers?

Ich brauche keine Effekte, aber ich möchte nicht ohne spielen. Und nun? :engel:
 
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Für die "Grundaufgabe", also in der Rhytmus-Sektion, kommt man mit sehr wenig Effekten aus.

Sachen wie Noise Gate, Compressor und Tuner würde ich schon fast eher als "Dynamikunterstützer" bezeichnen. "Effekte" klingt für mich immer nach dem ganzen optionalen Kram.

Man sollte mich nicht falsch verstehen, ich packe oft sehr viele Effekte auf meinen Bass-Sound (Flanger, Zerre, Delay, Reverb). Aber das kann auch massiv in die Hose gehen. In den eher "schrägeren" Musikrichtungen (Shoegaze, Post-Rock, Ambient) kann man damit gut zurechtkommen. Aber nur zu passenden Stellen und mit Vorsicht.

Aber in vielen Fällen kann man sich gerade mit Reverb und Zerre schnell den Sound am Bass kaputtmachen. Mit dem Bass wird man nämlich schneller als der Gitarrist "matschig". Hier mal meine Erfahrungen aufgeschlüsselt:

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Klar kann man immer das cleane Signal dazumischen. Aber das ändert ja nichts am Effekt. Will man prägnante Rhythmen, dann muss man mit dem Reverb beim Bass vorsichtig sein. Eine Rhythmusgitarre mit der selben Aufgabe kann das aber schon schaffen. Klanglich muss man also sehr achtsam sein. Ein Reverb am Bass wird schnell zu einer Drohne aus Bass. ;)

Flanger / Phaser sind da nicht ganz so übel.

Für Delay gilt das selbe wie beim Reverb. Hier würde ich aber sagen - je heller der Bass-Klang, desto präziser der Bassklang damit. So als Daumenregel. In höheren Lagen kann man Delay für Harmonien nutzen. Aber bei den tieferen geht das meist in die Hose.

Zerre ist für Bass durchaus gefährlich, aber auch faszinierend - quasi das russisch Roulette für den Bassisten. Hier kann sich das zumischen des cleanen Sounds eine Menge an Potential ergeben. Man kann eine Menge "Druck" erzeugen, aber auch eine Menge "Matsch" produzieren. Die Suchfunktion kann dir ein paar Threads hierzu geben. In zweien davon hab ich sogar ein paar Graphen dazu gemalt, warum das so ist.

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Aber was ist die grundlegende Problematik, die man jetzt so sehen könnte?

Ganz klar, wir sind von den Effektgeräten gewohnt, dass die von ihren üblichen Nutzern (unseren sechsaitigen Cousins) relativ frei genutzt werden. Das können sie aber nur, weil die Tonlage der Gitarre so im menschlichen Gehör liegt, dass wir dort überlagernde Töne dennoch gut auseinanderhalten können.

Nutzt du Effekte für den Bass, wo sich Sachen überlagern (Delay, Reverb, Hall, Zerre - denn da überlagern sich ja dazukommende Obertöne), dann ist das für unser Gehör (unter vielen Umständen, nicht immer) nicht immer wünschenswert.

In vielen Anwendungsgebieten des Basses ist auch die Betonung des Rhythmus wichtig. Was Reverb nicht immer wünschenswert macht. Sachen wie Flanger und Phaser machen das Signal/den Ton komplizierter, was toll sein kann. Aber nicht dem unterstützdem Charakter der Rhythmusfraktion entspricht. (Wenn der Bass diese Funktion erfüllen soll.) Flanger und Phaser auf dem Bass drängen das Instrument weiter in den Vordergrund. Ausserdem greifen diese Effekte am besten, wenn viele Obertöne dabei sind.

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Ein weiteres Problem für viele Effekte ist, dass das Gerät Tonhöhen entdecken muss (Harmonizer, u. U. Pitch Shifter). Das kann, muss aber nicht, schwerer für tiefere Frequenzen sein. Auch hier Vorsicht.
 
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Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell man hier eine Antwort bekommt! (natürlich positiv überrascht :D)

Man braucht definitiv keine Effekte, wenn man ein guter Bassist ist.
Schau dir Dough Whimbish auf Rig Rundown an und spule zu 35:40.
Genau das hatte ich damit gemeint. Manche schaffen es ohne jegliche Effekte und andere können ohne die Tretminen nicht mehr auskommen.
Normalerweise bin ich auch eher auf der Seite "the less the more", aber dann sehe ich immer wieder etwas neues und könnte mir vorstellen, dass man damit auch was cooles machen kann, aber die Frage "Braucht man das eigentlich überhaupt?" gerät dabei in den Hintergrund.
 
Normalerweise bin ich auch eher auf der Seite "the less the more", aber dann sehe ich immer wieder etwas neues und könnte mir vorstellen, dass man damit auch was cooles machen kann, aber die Frage "Braucht man das eigentlich überhaupt?" gerät dabei in den Hintergrund.

Ich sehe da kein Problem. Wenn es einen weiterbringt darf man alles als Hilfsmittel oder Verzierung benutzen. Es darf nur nicht die Hauptsache in den Hintergrund treten, also dass man so viel Zeit mit dem Sound verbringt, dass man alles andere (Harmonie, Melodie, Groove) vergisst. Dann ist es ein anderes Hobby, was auch ok wäre, aber eben nicht Bassspielen ist. Einen guten Groove, einen guten Basslick oder einen guten Song kann man auf der Bassukelele oder einem Foreda mit oder ohne Effekte spielen und er ist immer noch gut.
 
Äh... Naja, wenn man die "Sounds und andere Geräusche" nun mal erzeugen will?

Die Frage, ob "man" "das" "braucht", ist objektiv nicht zu beantworten. Natürlich kann man Getreide anbauen, ernten, dreschen, mahlen, mit Wasser vermengen und daraus Brot backen - aber braucht man das? ;) Man kann auch Holz fällen und daraus Bässe bauen - aber muss das wirklich sein? :ugly:
Ich sag ja nicht, dass man keine Effekte benutzen darf, wenn man das will. Dieser Thread war nicht, um anderen den Spaß zu verbieten, wenn sie ihn haben wollen. ;)
Nochmal: Ob irgendein Effekt fürs Bassspiel (nicht) sinnvoll und/oder (nicht) brauchbar ist - wie soll das beantwortet werden jenseits der zu 100% subjektiven, persönlichen Sicht des jeweiligen Spielers?
Natürlich ist das ganze subjektiv, das ist mir bewusst. Ich wollte damit auch eigentlich nur Eure Meinungen generell dazu hören und hier keine Diskussion anfangen.
Aber es gibt immer wieder ein paar Meinungen, die sich ähneln oder in die selbe Richtung gehen. Wenn beispielsweise jetzt 15 Leute geantwortet hätten und davon 10 gesagt hätten "Ein Chorus würde auch super funktionieren.", dann kann man da doch eine gewisse Richtung erkennen. ;)



Für die "Grundaufgabe", also in der Rhytmus-Sektion, kommt man mit sehr wenig Effekten aus.

Sachen wie Noise Gate, Compressor und Tuner würde ich schon fast eher als "Dynamikunterstützer" bezeichnen. "Effekte" klingt für mich immer nach dem ganzen optionalen Kram.
Bezüglich Compressor: Lohnt es sich, diesen durchgehend aktiviert zu haben? Klar ist, dass alles auf eine Lautstärke gesetzt wird, aber ich hätte das jetzt nur beim Slappen benutzt, weil da oftmals was untergehen kann, wenn man beispielsweise die Saite nicht komplett erwischt und sie nicht so laut aus dem Verstärker kommt, wie gewohnt.
Aber in vielen Fällen kann man sich gerade mit Reverb und Zerre schnell den Sound am Bass kaputtmachen. Mit dem Bass wird man nämlich schneller als der Gitarrist "matschig".
Danke für die Info! So eine Rückmeldung habe ich gebraucht. Ich war mir nämlich nie ganz sicher, wie sich das ganze alles verhält, da ich bisher noch nicht die Möglichkeit gehabt habe das auszuprobieren.
 
Kommt halt auch drauf an, was du willst. Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung von "meinem" Bass-Sound, und in meiner aktuellen Band will ich auch genau diesen Sound immer so haben. Ich habe deshalb mein Equipment so ausgewählt, dass ich keine Effekte brauche, und nutze nur ein wenig den eingebauten Kompressor am Amp und den Gain meines Amps als Zerre. Ansonsten bin ich happy mit Bass -> Amp -> Box.

Wäre ich in irgendeiner experimentellen Stoner-Doom-Combo, hätt ich vielleicht drölfhundert Effekte und Spaß mit jedem einzelnen.

Ein Bodentreter-Stimmgerät fällt für mich nicht unter Effekte, kann aber natürlich Sinn machen - nicht nur als Tuner, sondern auch für die Mute-Funktion.
 
Bezüglich Compressor: Lohnt es sich, diesen durchgehend aktiviert zu haben? Klar ist, dass alles auf eine Lautstärke gesetzt wird, aber ich hätte das jetzt nur beim Slappen benutzt, weil da oftmals was untergehen kann, wenn man beispielsweise die Saite nicht komplett erwischt und sie nicht so laut aus dem Verstärker kommt, wie gewohnt.

Das würde ich durch experimentieren herausfinden. Eine lohnenswerte Anschaffung ist er auf jeden Fall, gerade beim Slappen. Und wenn du ihn dann hast, kannst du nach deinem eigenem Geschmack entscheiden, wann er an ist oder nicht. Da kann dir keiner eine definitive Antwort geben. ABER, es kann Songs geben, in denen du durchgängig den Compressor anhaben willst. Vielleicht sogar ganze Sets. Aber es muss nicht so sein.

Es kann sogar sein, dass du verschiedene Einstellungen im Compressor für verschiedene Songs oder gar Passagen hast. Das hängt alles davon ab, was du gerade an Dynamik haben willst.

Danke für die Info! So eine Rückmeldung habe ich gebraucht. Ich war mir nämlich nie ganz sicher, wie sich das ganze alles verhält, da ich bisher noch nicht die Möglichkeit gehabt habe das auszuprobieren.

Ganz ohne Ausprobieren wird es nicht gehen. Klangfindung ist immer etwas Experimentieren. Auch der Unterschied zwischen dem Einstellen des Klanges zuhause im Vergleich zum Gefüge mit Band oder gar beim Auftritt ist nicht zu verachten. Das Gute an der Geschichte: Es ist ja keine Arbeit, man spielt ja sein Instrument, also ist es Spaß :p

Ein Bodentreter-Stimmgerät fällt für mich nicht unter Effekte, kann aber natürlich Sinn machen - nicht nur als Tuner, sondern auch für die Mute-Funktion.

Stimmt! Stille auf Knopfdruck ist klasse. Volume-Pedale sollte man aber auch nicht ausser Acht lassen.
 
Ich liebe Basseffekte und als das wichtigste Helferlein, wenn man Effekte benutzen will hat sich für mich das Boss LS-2 Pedal erwiesen. Damit kann man Effekte Parallel einschleifen, so geht der Basston nicht verloren.
Man ist dann nicht auf spezielle Basseffekte angewiesen, die die Möglichkeit bieten das Cleansignal einzumischen, sondern kann zu jedem beliebigen Pedal greifen und experimentieren.
 
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Alles kann, nix muss. :D
 
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Meine Übertragungskette für den Bass in meiner Rockband war bis vor kurzem noch wie folgt:
Bass - Tuner Korg Pitchblack - EBS MultiDrive - EBS MultiComp - Tech21 Bass Chorus - MESA Boogie Subway Bass Preamp - Endstufe meines Warwick Extreme 5.1 - Warwick 6*10er Box. Alternativ zur Warwick-Anlage spiele ich manchmal über zwei Boxen db technologies Opera 10, was sich für mich ganz ähnlich anhört, für die Bandkollegen aber etwas leiser ist, da mir der Sound quasi direkt ins Gesicht strahlt.

Der letzte Neuzugang (ausser den Boxen Opera 10) war die Mesa Boogie Vorstufe, und seit der Umgehung des Warwick-Preamps klang die ganze Sache einfach kraftvoller, als ob innerhalb des Amps die Pegeverhältnisse zu defensiv eingestellt wären und die Endstufe erst jetzt mit dem richtigen Schub angesteuert wird.

Vor einem Jahr ca. habe ich dann ein leichtes, aber für mich störendes Rauschen festgestellt. Quelle war der Chorus. Also raus damit, und das Rauschen war weg.
Vor ein paar Monaten dann hatte ich plötzlich - so von einer Probe auf die nächste - ein leichtes Brummen auf der Anlage. Leider hatte ich lange keine Zeit, mich darum zu kümmern, aber vor drei Wochen habe ich kurz mal nur über den Basspreamp gespielt - Brummen weg. Bei seit der letzten Probe dann war die Kette Bass - Tuner - MB Preamp - Warwick Endstufe - Box. Und der Sound war so gut und so klar wie noch nie. Sogar meinen Bandmates ist das aufgefallen. Insbesondere auf der tiefen B-Saite klang es mit den Effekten manchmal etwas weniger definiert als auf den anderen Saiten - ohne die beiden EBS-Geräte hat die Klarheit und Definition der B-Saite einen Riesensprung nach vorne gemacht.

Komisch. Seit fünf Jahren spiele ich mit dem Kompressor, weil ich mir einredete, dass ich zu ungleichmäßig spielen würde. Gut, damals mag das gestimmt haben. Und auch wenn ich nach wie vor kein besonders guter Basser bin und niemals einer sein werde, was die technischen Fähigkeiten angeht, so hat sich anscheinend die Kontrolle über mein Spiel deutlich verbessert - keine dynamischen Grobpatzer mehr. Und die Zerre habe ich eh nur zweimal am Abend gespielt, und eigentlich geht es auch ohne. D.h. ich weine den Effekten nicht nach, und der Sound mit der neuerdings minimierten Kette ist hörbar besser - so deutlich, dass man es selbst im Zusammenhang mit der Band noch klar und deutlich bemerkt (ich wurde von meinem Gitarristen darauf angesprochen, und der steht im Proberaum locker 6 bis 9 Meter von mir entfernt). Ausserdem - und auch das ist neu für mich - es macht mir Spass, mit mehr Dynamik zu spielen. Vorher konnte ich lauter oder leiser spielen, der Kompressor hat das weitestgehend gleichgemacht. Jetzt merkt man das so richtig, wenn ich mal kurz aufdrehe oder leiser spiele. Macht Spass. Und ich bin halt ein Tone-Junkie, soll heissen, ich will den Originalklang eines ordentlichen Instrumentes hören, wenn ich spiele, so dass ich wegen der Neutralität der Übertragung eher über die PA spiele als über einen schlechten Bassamp.

Vielleicht klang der Bass in natura früher ja weniger definiert auf der B-Saite, und erst die Überarbeitung des Basses durch einen guten Gitarrenbauer in diesem Sommer hat das Potenzial entfesselt - doch durch die Effekte war das nicht hörbar, und diese Nuance des Sounds klang wie immer.

Die drei stillgelegten Effekte kosten zusammen knappe 500 EUR, ich habe da also keinen Schund auf dem Board gehabt, Stromversorgung und Patchkabel waren auch alle aus der Oberklasse. Und trotzdem so eine Veränderung, wenn man das weglässt. In gewisser Weise bin ich geschockt, ich habe Marktstandards und sehr hochwertig gekauft, auf Reviews hier und auf www.thomann.de geachtet uvm. ... und dann das.

Ich überlege, ob ich nicht den Tuner noch durch so ein Teil zum Anklemmen an die Kopfplatte ersetze (bei meiner anderen Band mache ich das bereits) und die Kombi aus Vorstufe und Endstufe einfach durch einen Mesa Boogie Subway+ Basshead ersetze, um das alles noch simpler zu machen. Bass - Amp - Box. Verdammt, einfacher geht's nicht.

Der langen Rede kurzer Sinn: Auch wenn die Kette hochwertig ist, verliert der Sound dennoch an Klarheit, wenn man mit dem Signal da durch geht. Und mir geht diese Klarheit eben über alles, daher ist meine Kette ab nun so kurz wie irgend möglich. Wer wirklich mit Effekten arbeiten will - viel Spass damit, aber nehmt einen Looper dazu, um die Effekte nur bei Bedarf in den Signalpfad zu schalten.
 
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Es kommt halt SEHR darauf an, in welcher Besetzung man was macht. In der kleinen Akustik-Combo im Bereich Singer/Songwriter geht's wahrscheinlich auch ganz ohne Effekte. Viele Metal-Bassisten würden ohne Zerre in Existenzängste geraten. In größerer Besetzung ist dynamisches Spiel auf dem Bass vermutlich weniger gefragt, da macht dann ein Kompressor durchaus Sinn, um ein gleichmäßigeres Sound- und Rhythmus-Fundament zu legen. Beim Slappen ist ein Kompressor oft auch nicht verkehrt. Und ein Bassist in einer Top 40-Band wird über einen Multieffekt froh sein, um möglichst breit aufgestellt zu sein. Ich selbst spiele für mich gerne ohne große Effekte, habe aber noch einen Boss GT-10B Multieffekt, den ich in meiner neuen Cover-Combo gut gebrauchen kann. Einen Song spiele ich mit Wah, und für den EINEN Song ein extra-Wah-Pedal anschaffen ... nö, passt schon so. Und gebraucht habe ich für den weniger bezahlt, als heute neu für manchen Preamp-Bodentreter aufgerufen wird ...

Und was Du im Eingangspost geschrieben hast, ist imho schon ein für viele Situationen brauchbares Basis-Setup. Ich persönlich spiele gerne am EQ herum, einerseits, um den Sound etwas zu akzentuieren, andererseits, um in verschiedenen Räumen noch Anpassungen vornehmen zu können. Stichwort Raumresonanzen. Wenn's genau bei einem Ton wummert, einen Halbton drüber oder drunter aber nicht mehr, dann hilft ein am besten parametrischer EQ wunderbar, einen auch im Bandgefüge deutlicher wahrnehmbaren Ton hinzubekommen. Ich mag auch das Konzept vom Trace Elliot Transit-B mit 4-Band EQ, Kompressor, Tuner, Verzerrung und "Shape"-Regelung. (Da würde mir höchstens noch ein FX-Loop fehlen, um andere Effekte nicht zwingend vor oder nach dem Multieffekt platzieren zu müssen) Das ist einfach eine für sehr viele Basser-Situationen schon ausreichende Basis.

Und wenn's mehrere separate Effekte werden sollen: auf True Bypass achten oder den Rat meines Vor-Posters befolgen und sich eine Möglichkeit schaffen, zur Not auch komplett ohne Effekte "laut" werden zu können.

Bässte Grüße

MrC
 
Es kommt halt SEHR darauf an, in welcher Besetzung man was macht.
Also wir sind in der Band insgesamt 10 Leute. Davon ist eine Person nur für den Gesang, d.h. 9 Instrumente. Die typische Bandbesetzung mit Drums, Bass (ich), Gitarre (einmal E und einmal A, aber beide wechseln durch) und dazu noch Keyboard, Posaune, Saxofon und 2x Trompete. Bisher haben wir auch nur Cover-Songs gespielt (also war ich hauptsächlich für das Rhythmus-Fundament mit den Drums zuständig), aber steigen nach und nach mit eigenen Songs ein. Bei denen möchte ich ein bisschen mehr in den Vordergrund durch beispielsweise mehr als "nur" Rhythmus. Im Moment spiele ich auch noch über ein Boss ME-50B, will das allerdings auch ablösen bis ganz weglassen.

Ich hatte mir die Effekt-Kette bzw. generell die Übertragungs-Kette wie folgt vorgestellt:
Bass -> Shure GLXD16 (Drahtlossystem mit eingebautem Tuner) -> Effekte (wenn nötig bzw. vorhanden) -> Amp
Der Boss-Tuner im Eingangspost sollte nur ein Beispiel sein, der würde dann durch das Shure-System ersetzt werden.

Hierfür habe ich mir drei Möglichkeiten ausgedacht:
1. Ohne Effekte: Ich stell das Shure-System auf den Amp (oder in die Nähe), da ich das nur zum Stimmen oder Stummschalten benötige und habe somit einerseits keine langen Kabelwege und andererseits trete ich dann nicht ausversehen auf den Mute-Knopf wenn ich nur ein einzelnes Teil vor mir auf dem Boden liegen habe.
2. Mit Compressor: Im Prinzip genau das gleiche, wie Möglichkeit 1, aber hinter das Shure-System noch einen Compressor gehängt, den ich bei Bedarf für gewisse Songs an- bzw. ausschalten kann.
3. Mit den anderen zusätzlichen Tretminen (und bei Bedarf dann mehr). Diese dann allerdings alle auf einem Board vor mir auf dem Boden, wobei ich hier als Bassist eigentlich keinen Stepptanz wie meine Gitarrero-Kollegen hinlegen möchte (und bei vielen Effekten Gefahr laufe das zu tun).
 
Ein Ed Sheeran nutzt auch einen Fuzz Bass in seinen Songs, so gesehen geht wirklich alles.

Ob Effekte kommt auf das Genre an. Muse sind nur 3 Leute und werfen sich gegenseitig mit Effekten zu.
Man braucht definitiv keine Effekte, wenn man ein guter Bassist ist.
Kann man dann auch sagen
Man braucht definitiv keine Effekte, wenn man ein guter Gitarrist ist.

?
 
Kann man dann auch sagen
Man braucht definitiv keine Effekte, wenn man ein guter Gitarrist ist. ?

Ja, man kann auch sagen dass man keine Effekte braucht, wenn man ein guter Musiker ist.
Siehe Doug Whimbish in Beitrag #2: "I am the effekt, give me a microphone and a touthpick and im gonna groove somewhere." Schau es dir an. Ab 16:08 erklärt er seine Effekte.
Wenn man allerdings bestimmte Klangvorstellungen hat, dann braucht man natürlich Effekte.
Aber ein guter Song ist ein guter Song, ein guter Groove ein guter Groove ob mit oder ohne Effekt.
 
Ja, man kann auch sagen dass man keine Effekte braucht, wenn man ein guter Musiker ist.
Siehe Doug Whimbish in Beitrag #2: "I am the effekt, give me a microphone and a touthpick and im gonna groove somewhere." Schau es dir an. Ab 16:08 erklärt er seine Effekte.
Wenn man allerdings bestimmte Klangvorstellungen hat, dann braucht man natürlich Effekte.
Aber ein guter Song ist ein guter Song, ein guter Groove ein guter Groove ob mit oder ohne Effekt.
Trotzdem möchte ich keiner Welt leben wo Leute hauptsächlich ohne Effekte spielen. Das ist langweilig wie sonst was.

Ein guter Song kann mit Effekten auch nicht funktionieren. Versuch mal Blackbird mit Fuzz, Tremolo und Phaser zu spielen, da bleibt nicht viel übrig.
Sonst guck dir John 5 an, der macht den Delay Effekt einfach mit seiner Hand. Aber das würde ich jetzt nicht als Nonplusultra betrachten.

Mir geht es anders. Musiker die nur "clean" spielen haben meistens nach 5-6 Songs alles gezeigt was sie können. Danach hört sich jeder Song ziemlich gleich an. Oder wenn man nur einen Clean und einen Zerr Sound hat. Auch dann schalte ich irgendwann ab. AC/DC habe ich deswegen nie gehört, da ich nach 5-6 Songs praktisch alles schon gehört habe von denen.
Da fehlt mir der Musikalische Horizont sich neuen Sounds zu erschließen. Und solche Musiker setze ich unter Musikern an die Effekte nutzen. Da diese nicht über ihren Tellerrand gucken können oder wollen.
Ich bin ein großer Fan von Effekten und spiele sehr gerne damit rum. Auch schreibe ich Songs mit starken Effekten. Aber ich setze mich auch gerne mit der Westerngitarre hin und zupfe vor mich hin. Es kommt drauf an für was man Musik macht. Da pauschal zu behaupten "XY ist schlecht oder nicht gut weil ZY" halte ich für absolute Bullshit.

Nehmen wir mal Battle. Die Band spielt ja nur mit vielen, vielen Effekten und deren Basser hat in dem Song keine ruhigen 5 Sekunden. Den Groove und nen guten Song will ich denen nicht absprechen, nur weil der Song ohne Effekte 0 funktionieren würde.

(finde ich auch wesentlich interessanter als die 1000. Band voller Puristen die 1:1 so klingen wie die 999 Bands vor denen)
 
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Mir geht es anders. Musiker die nur "clean" spielen haben meistens nach 5-6 Songs alles gezeigt was sie können. Danach hört sich jeder Song ziemlich gleich an. Oder wenn man nur einen Clean und einen Zerr Sound hat.

Geschmäcker sind ja unterschiedlich, aber das finde ich eine etwas gewagte These. Wenn ich Pianist wäre bräuchte ich demnach maximal 6 Stücke im Repertoire zu haben um zu zeigen, was ich kann?

Da fehlt mir der Musikalische Horizont sich neuen Sounds zu erschließen. Und solche Musiker setze ich unter Musikern an die Effekte nutzen. Da diese nicht über ihren Tellerrand gucken können oder wollen.
Ich bin ein großer Fan von Effekten und spiele sehr gerne damit rum. Auch schreibe ich Songs mit starken Effekten. Aber ich setze mich auch gerne mit der Westerngitarre hin und zupfe vor mich hin. Es kommt drauf an für was man Musik macht. Da pauschal zu behaupten "XY ist schlecht oder nicht gut weil ZY" halte ich für absolute Bullshit.

Du wirfst Musikern vor, die keine Effekte nutzen nicht über ihren Tellerrand gucken zu können und dass sie keinen musikalischen Horizont haben neue Sounds zu erschließen, beschwerst dich aber auf der anderen Seite über pauschale Behauptungen. Das ist äußerst widersprüchlich.
Viele können noch nicht einmal die Sounds erschließen, die man allein mit unterschielicher Art des Anschlags ihres Instruments erzeugen kann.

Nehmen wir mal Battle. Die Band spielt ja nur mit vielen, vielen Effekten und deren Basser hat in dem Song keine ruhigen 5 Sekunden. Den Groove und nen guten Song will ich denen nicht absprechen, nur weil der Song ohne Effekte 0 funktionieren würde.

Dieser "Song" funktioniert imo auch mit Effekten nicht. Ist aber Geschmacksache.
 
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@Alex_S. und @Vetinari: ich kann euch beide gut nachvollziehen ;-)
Ich würde Vetinari dahingehend auf jeden Fall zustimmen, dass gewisse Sounds, Atmosphären, Genres etc. sich meist auch nur durch gewisse Effekte erzeugen lassen. Mich persönlich würde ein völliger Verzicht auf Effekte auch auf Dauer langweilen. Genauso stimme ich aber auch Alex_S. zu und halte ich es auch für eine hohe Kunst, aus wenig Equipment viel rauszuholen.

Übrigens halte ich es für einen "Tunnelblick", nur auf die Effektpedale zu gucken. Wenn ich bspw. einen aktiven Bass spiele und/oder einen mehrkanaligen Amp habe, vielleicht sogar mit integriertem Compressor, Verzerrung oder schaltbaren EQ habe, habe ich ohne irgendein Pedal (außer vielleicht Fußschalter für den Amp) eine gewisse Vielfalt, die andere Bassisten mit 3-4 Effektedalen erzielen.

@FixHD: für dich als "Effekt-Neuling" in einer großen Band, in der du (wie du selber schon sagtest) v.a. für das Rhythmus-Fundament wichtig bist, würde ich dir für den Anfang zwei Effekt-Typen empfehlen:
  1. Klangformung zum Boosten oder Dämpfen gewisser Frequenzen: z.B. anhand EQ-Pedal, aber auch (Röhren-)Preamps und Overdrive bieten schon Klangformung bei moderater Verzerrung
  2. Dynamik hervorheben oder dämpfen: Compressor, anschlagsdynamisches Zerrpedal, Envelope Filter (auch als Touch Wah oder Auto-Wah bezeichnet), (Röhren-)Preamp,...
Für diese beiden Sachen kann schon ein Pedal reichen, aber vielleicht braucht es auch 3-4 Pedale, um deinen Wunschsound zu realisieren ;-)
Eher so "atmophärische" Effekte (Chorus, Flanger, Phaser, Delay, Reverb,...) dürften in deinem Bandkontext und mit deiner Funktion in der Band schon schwieriger umzusetzen sein.
 
Ich bin da simpler. Hab zwar gut 10-12 Effekte, mein Amp besteht aber nur aus Bass, Mitten und Höhen. Für mich der Vorteil das ne PA reicht bei nen kleinen Gig.
Geschmäcker sind ja unterschiedlich, aber das finde ich eine etwas gewagte These. Wenn ich Pianist wäre bräuchte ich demnach maximal 6 Stücke im Repertoire zu haben um zu zeigen, was ich kann?



Du wirfst Musikern vor, die keine Effekte nutzen nicht über ihren Tellerrand gucken zu können und dass sie keinen musikalischen Horizont haben neue Sounds zu erschließen, beschwerst dich aber auf der anderen Seite über pauschale Behauptungen. Das ist äußerst widersprüchlich.
Viele können noch nicht einmal die Sounds erschließen, die man allein mit unterschielicher Art des Anschlags ihres Instruments erzeugen kann.



Dieser "Song" funktioniert imo auch mit Effekten nicht. Ist aber Geschmacksache.
Ich gebe nur ein Echo dessen ab was du gesagt hast. Du hast hier zuerst pauschalisiert.
Und ja. Eine reine Piano CD finde ich durchaus langweilig.

Der Anschlag wird überbewertet. Er variiert zwar schon. Aber es mit nen Effekt(Zerre, Phaser, Wah) zu vergleichen würde ich jetzt nicht...
 

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