Bariton in 1,5 Monaten?

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ManuelaH
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Hallo zusammen,

muss mich als Holzbläser nun einmal an die Experten wenden. ;-)

Ich habe aufgrund eines Deals etwas vor, von dem ich noch nicht so ganz genau weiß, ob ich es schaffe. Klarinette und Saxophon spiele ich seit mittlerweile gut 25 Jahren, bin also musikalisch vorbelastet.

Da mein Freund Blechbläser ist (Posaune, Bariton), dudele ich immer mal wieder mehr schlecht als recht auf seinem Bariton rum, weil´s echt Spaß macht. Nun habe ich mich allerdings selbst in eine blöde Situation (eine Art Wette) gebracht und soll Mitte Juni in einem Orchester (nur Jugendorchestersachen, also grundsätzlich nix so Schlimmes) Barion bzw. Tenorhornstimme spielen.

Meine Frage(n): Kann ich das schaffen, in dieser Zeit halbwegs fit zu werden? Hat jemand vielleicht Erfahrungen? Und wenn ja, welche Übungen empfehlt ihr mir? Seltsamerweise habe ich mit der Muskulatur überhaupt keine Probleme. Kann 2 Stunden am Stück spielen und habe immer noch Ansatz. Allerdings Probleme bereitet mir manchmal das direkte Treffen der Töne (insbesondere in der Tiefe) sowie natürlich die Intonation. Schwanke auch lt. Stimmgerät immer. Was kann ich da machen außer Töne aushalten...? Wenn ich Töne binde, ist das meistens kein Problem. Also Tonleiter abwärts z. B. - Sprünge sind natürlich noch etwas kritisch. Ich will mir irgendwie die Zeit nehmen bis Juni ein Stündchen jeden Abend zu spielen. In der Höhe komme ich problemlos zum f'' (also in B), habe aber g'' und a'' auch schon gespielt); auch nach längerem Spielen noch. Die Tiefe ist irgendwie schwieriger. Normal?

Ist mein Vorhaben utopisch? Mein Freund meint, ich hätte einen guten Ansatz glaubt aber nicht, dass ich das schaffe und stellt sich bzw. Hilfestellung etwas quer. Natürlich will ich ihm das Gegenteil beweisen. Außerdem geht´s auch, wie schon geschrieben, um einen Deal , einen Spaß, der aber irgendwie umgesetzt werden muss. :) Das ist keinesfalls toternst gemeint, aber ein wenig packt mich der Ehrgeiz schon...

Bin gespannt auf eure Antworten und vielleicht ein paar Tipps für mein irrsinniges Vorhaben.

Viele Grüße
Manu
 
Eigenschaft
 
Im Grunde sind die Methoden zur Verbesserung der Intonation m.E. bei allen Blechblasinstrumenten gleich.

Die notierte Stimme singen und am allerbesten auswendig können bringt sehr viel. Man kann die Intonation dann durch Singen zu Aufnahmen der Übungsstücke sehr effektiv auf besser Intonation hin trimmen (Proben- oder Auftrittsmitschnitte, Play-Along CDs, gelungene Youtube-Versionen...).
Das wirkt sich schnell durch eine bessere Intonation beim Spielen aus.

Ebenfalls ohne Instrument wäre der nächste Schritt, nämlich das Buzzing auf dem Mundstück.
Im Grunde ist es das Gleiche wie "spielen", nur eben ohne das ganze Blech dahinter. Das Munstück sollte wie immer nur locker auf den Lippen aufsetzen und das Buzzing sollte sauber klingen - und natürlich möglichst genau intoniert sein. Steht kein Play-Along zur Verfügung, kann man bei längeren Tönen einen Blick aufs Stimmgerät werfen.

Das "Buzzing" auf dem Mundstück ist die Mega-Turbo-Übung überhaupt für Atmung, Ansatz und Intonation, weil man weniger Fehler als mit Instrument machen kann und der Körper zugleich durch die fehlende Resonanz des Instruments mehr gefordert wird.

Mir hilft das auf der Trompete, aber Arnold Jakobs, einer der wesentlichen Begründer dieser Übungsmethode war über Jahrzehnte z.B. (legendärer) Tubist des CSO.
Kleines Beispiel in der Praxis: http://www.youtube.com/watch?v=KDx_Wm63PGA#t=30.2s

Auf dem Instrument wäre es wie beim Singen ein sehr gutes Intonationstraining, zu Play-Alongs des Repertoires zu spielen und dabei auf den Klang zu achten.
Deshalb wäre es gut, die Stimme sicher zu beherrschen. Dann kann die Aufmerksamkeit ungeteilt für die musikalischen Gesichtspunkte zur Verfügung stehen.
 
ich denke, dass das zu schaffen ist. Im Januar dieses Jahres habe ich mehr aus Spass und Neugier einmal begonnen Ventilposaune zu spielen, siehe hier die ersten Informationen dazu:

https://www.musiker-board.de/blechb...nenmundstueck-fuer-anfaenger.html#post5705468

Inzwischen, ohne durchgängiges üben, sondern nur wenn es mich mal wieder packt, ist schon recht passabel was zu hören ist, sagen mal unsere gelernten Blechbläser.

Wobei ich mich schon recht genau an die Vorschläge zum Üben und zur Tonbildung halte und nicht einfach wild drauf los blase.

Da kann ich wirklich nur empfehlen zonquer's Ratschlägen zu folgen.

Es dauert schon ein paar Tage und dazwischen sind auch "Rückschläge" und wenn's dann noch Spass macht wirst du das sicher schaffen.

Ich bin trotzdem kein Blechbläser geworden :D;)

Grüße

atrofent
 
Hallo zusammen,

danke für eure Antworten!

Es wird auch meiner Meinung nach etwas besser, yippie!! ;-)

Komisch ist nur, dass ich echt Probleme mit der Tiefe habe. e ist OK, aber d, c und die Töne darunter bereiten mir echt Ärger. Wenn ich runterbinde (auch bei Sprüngen z. B. vom f zum c), geht´s wunderbar, bloß diese Töne direkt schön anzustoßen, ist fast nicht möglich. Mein Freund meint, dass der Ansatz eigentlich ziemlich gut aussieht.

Irgendeine Idee, woran das liegen könnte?

Spiele derzeit Stücke im Jugendorchesterniveau, also viele lange Töne, die auch gut klappen. Wenn ich allerdings manchmal den Bassrhythmus mitspielen soll (Vorschlag oder auch eben andere Rhythmen), der meistens recht tief liegt, gelingt mir das irgendwie überhaupt nicht. Zum Mäusemelken! Oder will ich einfach zu viel???

LG
Manu
 
...Irgendeine Idee, woran das liegen könnte?

Es liegt an der noch ungenügend ausgebildeten Balance der Kräfte von Luft und Lippe sowie der Koordination mit einer angemessenen Zungenbewegung, aber das hilft dir wohl kaum weiter.

Das von mir genannte Rezept für eine schnellstmögliche Entwicklung als Blechbläserin wahrscheinlich schon, oder übst Du lieber ganz anders?

Ein gute Übung wäre es auch, Tonleitern ohne Einsatz der Zunge legato zu spielen und dabei den ersten sowie jeden übernächsten Ton mit einem kleinen Impuls aus der "Bauch/Rumpfmuskulatur" zu versehen, danach die gleiche Übung "locker-leicht" gestoßen.
Das geht nach oben genauso wie nach unten zur Erweiterung des Tonumfangs und der Gleichmäßigkeit des Anstoßes.

Du kannst dir auch zeigen lassen, wie man Pedaltöne mit "normalem" Ansatz spielt. Auch hier wäre es von Vorteil, das zunächst nur auf dem Mundstück zu üben. Diese Töne liegen nicht im üblichen Resonanzbereich des instruments. Du bist daher gezwungen, diese Töne mit viel Luft und (bei fast normalem Ansatz) mit "locker gespannten" Lippen zu erzeugen. Wenn Du aus solchen Pedaltönen in die normalen Lagen und aus normalen Lagen ins Pedal binden kannst, entwickelt sich der Ansatz besonders prächtig, weil flexibel.

Es wäre ein Fehler, den Tonanfang von der Zunge "abhängig" zu machen. Dadurch wird man unsicher und dann kiekst es. Die Zunge "stößt" sowieso nicht, sondern sie gibt nur den Luftweg frei. Am besten mit der kleinstmöglichen Auf und Ab-Bewegung hinter dem Zahnrand, nicht etwa mit deutlichem "Stoßen" und "Zurückziehen".
 
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