Bansuri-6 Loch

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woingenau300
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Ich habe mir auf dem Flohmarkt eine Bansuri gekauft, sie hat Sechs Löcher, und auf ihr steht ein "B", was warscheinlich die Tonart angibt.

Aber welche Töne kommen, wenn man auf die Löcher drückt???

Ha jemand da ne Tabelle oder kann mir das jemand sagen
 
Eigenschaft
 
Ich habe mir auf dem Flohmarkt eine Bansuri gekauft...

also zunächst würde ich eine Bansuri nicht unbedingt auf dem Flohmarkt kaufen, ausser wenn es vielleicht ein besonders schönes Stück und (fast) geschenkt ist.
(gibt's nagelneu im Laden schon ab ca. 5.- Eu, insbesondere die hohen/kleinen "B").
Die Stimmung ist meist ganz "normal" in Dur, wobei der Grundton (welcher sich ergibt wenn alle Bohrungen abgedeckt sind) je nach Baugröße verschieden sein kann.
Ausserdem läßt sich die Tonhöhe sehr stark durch den Ansatz beeinflussen.
(Halbtonschritte, Glissando, etc. können auch durch teilweises Abdecken einzelner Bohrungen erreicht werden.)

- aber bevor man sich über die Tonhöhen viele Gedanken macht, darf man sich schon
einmal selber auf die Schulter klopfen, wenn man es schafft, aus so einem Teil überhaupt einen Ton bzw. einigermaßen wohlklingende Töne herauszubringen ;-)

Anm.: inzwischen ist die Bansuri (neben der Panflöte) auch mein "Lieblings-Instrument"..

https://www.musiker-board.de/vb/fl-ten/63864-fl-te-aus-die-dolmetscherin-o.html
(Mozart, Flötenkonzert):
http://www.youtube.com/watch?v=O_bDRiolSBw
(Raga /indisch):
http://www.youtube.com/watch?v=7QuDEx3_Ygo&feature=fvw
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe meine Bansrui beim shakuhachi-shop.de geholt.
Da sie so wie die Tin Whistle 6 Löcher hat,
habe ich einfach die Tabelle übernommen.

Ich weiss nicht ob das richtig ist, aber von d² bis d³ funktioniert es recht gut.
Wie man Überbläst habe ich noch nicht raus, aber das kommt vielleicht noch. :gruebel:

Die Bambusflöte hat auf jedenfalls einen wärmeren Klang als Kunststoff von
Tony Dixon, dafür ist die Dixon leichter anzublasen.
(und mehr kann ich gar nicht, keine Noten kein überblasen) :redface:

Quellen:
http://www.musikzeit.de/instrumente/tinwhistle.php

Mit dieser Tabele komme ich gut zurecht,
fals man es überhaupt auf Querflöten übertragen kann.

Wenn ich falsch liege wäre es nett, wenn man mich korrigiert und sagt wie es richtig geht.
 
In einem Satz gesagt: man überbläst, indem man den Luftstrom etwas weiter nach "oben", also über das Anblasloch weg lenkt, die Lippenöffnung verkleinert und die Luftmenge zurücknimmt (!). Klingt einfacher als es ist, aber mit etwas Übung klappts gut. Wer es einfacher will, bläst einfach stärker rein, wodurch halt der Luftverbrauch auch zunimmt. :) Außerdem ist die überblasene Oktave dann i.d.R. zu hoch, was man kompensieren kann indem man das Kinn etwas Richtung Brust bewegt. Dadurch wird mehr vom Anblasloch von der Unterlippe abgedeckt und der Ton wird tiefer. Kann aber je nach Flöte auch sein, dass es garnicht nötig ist, weil durchgehend zylindrische Flöten (Bansuri, Whistle, Dizi, ...) in der zweiten Oktave speziell im oberen Bereich bauartbedingt immer zu tief sind.

Mit dieser Tabele komme ich gut zurecht,
fals man es überhaupt auf Querflöten übertragen kann.

In der Regel kann man das, ja!
 
Meine Antwort kommt zwar viel zu spät, aber vielleicht nützt sie noch jemandem.

Bansuris haben etwas eigentümliche Löcher, damit der Grundton - die Tonica - in der Mitte liegt. Die genannte Tonhöhe kann entweder der tiefste Ton (alle Löcher geschlossen) oder der eigentliche Grundton (die oberen drei Löcher geschlossen) sein, da sollte man sich nicht scheuen, zu fragen. Hier eine simple Grifftabelle für die "normale" Oktave, O ist offen, X ist geschlossen. Das O links ist das Blasloch:

So ||-O----||---X-X-X--X-X-X--|
La ||-O----||---X-X-X--X-X-O--|
Ti ||-O----||---X-X-X--X-O-O--|
Do ||-O----||---X-X-X--O-O-O--|
Re ||-O----||---X-X-O--O-O-O--|
Mi ||-O----||---X-O-O--O-O-O--|
Fa ||-O----||---O-O-O--O-O-O--|

Wenn die Flöte in C ist, wären das von unten nach oben die Töne G A H c d e f.
Die höheren Oktaven werden ein bischen anders gegriffen, 7-Loch Bansuris noch wieder anders.

Auf einer guten Bansuri kann man übrigens drei Oktaven spielen. Auf manchen schlechten auch, aber dort sind die höheren Oktaven nicht unbedingt sauber gestimmt.

http://www.bansuriflute.com/Bansuriflute/Home.html ist eine sehr empfehlenswere Website, wenn man Englisch kann.
http://www.chandrakantha.com/ auch, dort findet man sehr umfassende Informationen über indische Musik, Instrumentenkunde und ein sehr lebhaftes Forum, allerdings eher klassisch (indisch klassisch) orientiert.
 
Die genannte Tonhöhe kann entweder der tiefste Ton (alle Löcher geschlossen) oder der eigentliche Grundton (die oberen drei Löcher geschlossen) sein, da sollte man sich nicht scheuen, zu fragen.

der Grundton = 1.Ton einer Tonleiter, welcher der zugehörigen Tonart ihren Namen gibt.

-> bitte, was meinst Du mit "genannter Tonhöhe" und "eigentlichem Grundton".. ?

vielleicht:
"genannte Tonhöhe" = tiefster spielbarer Ton
"eigentlicher Grundton" = Name der Tonleiter

zumindest bei den Bansuris welche ich dzt. besitze, ergibt sich ausgehend vom tiefsten Ton (alle Löcher abgedeckt)
bei nacheinanderfolgendem Öffnen der einzelnen Bohrungen eine Dur-Tonleiter.
Ob dies der traditonellen Auffassung entspricht kann ich zwar jetzt nicht sagen, aber
wenn ich den tiefsten spielbaren Ton zugleich als Grundton betrachte, komme ich damit ganz gut zurecht.
(vergleichbar mit der gebräuchlichen Stimmung "europäischer" Flöten).
Allerdings ist dieser tiefste (Grund-)Ton (meistens) kein C, sondern (je nach Größe des Instruments)
entsprechend abweichend.

--------------------
(ein schönes Thema zu den Klängen der Bansuri gibt es auch im Film "Die Dolmetscherin", u.a. mit Nicole Kidmann,
wobei sie aber vermutlich nicht selber spielt..?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider habe ich in meinem vorherige Post einen Fehler gemacht! In der Tat erklingt vom tiefsten bis zum höchsten Ton gespielt, fast die Dur-Tonleiter, allerdings ist der zweite Ton ein wenig verstimmt. Das liegt daran, daß eigentlich die Tonleiter erst mit dem vierten Ton beginnt und keine Dur-Tonleiter ist, stattdessen handelt es sich um Lydisch, wo der vierte Ton ein Halbton höher ist als bei der Dur-Tonleiter. Bei westlichen Flöten sind alle Halbtonschritte zwischen den Tönen gleich groß und auch alle Ganztonschritte. Bansuris werden beim Stimmen etwas anders intoniert als westliche Flöten, die einzelnen Töne weichen um Nuancen ab.

Das Griffschema ist leider falsch, hier das richtige:
Linkes O = Blasloch
Die andere Os = Offenes Loch
X = Gegriffenes Loch
Hinter den Schemata noch die Note, die erklingt, wenn die Flöte in C gestimmt ist, also der tiefste Ton G ist:

So ||-O----||---X-X-X--X-X-X--| G
La ||-O----||---X-X-X--X-X-O--| A
Ti ||-O----||---X-X-X--X-O-O--| H
Do ||-O----||---X-X-X--O-O-O--| C
Re ||-O----||---X-X-O--O-O-O--| D
Mi ||-O----||---X-O-O--O-O-O--| E
Fa ||-O----||---/O-O-O--O-O-O--| F
Fa' ||-O----||---O-O-O--O-O-O--| Fis

In höheren Oktaven weicht das Schema leider ab.

Es gibt komplette Grifftabellen über drei Oktaven im Internet, dafür sollte man aber die indischen Tonnamen kennen (gilt nur für Hindustani-Musik, die in Nordindien heimisch ist) :

Sa Re Ga ma Pa Dha Ni
das entspricht unserem doremi
do re mi fa so la ti do
und ist die Durtonleiter.

Sa und Pa sind unveränderlich
Re, Ga, Dha und Ni können um einen Halbton erniedrigt werden. In den Grifftabellen wird das meistens so dargestellt, daß die Notennamen dann klein geschrieben werden, also re, ga, dha und ni.
ma kann um einen Halbton erhöht werden und wird dann groß geschrieben.
Die chromatische Tonleiter lautet also wie folgt:
Sa re Re ga Ga ma Ma Pa dha Dha ni Ni
(c des d es e f fis g as a b h)
Die unveränderten Töne werden "shudda" genannt, also z.B. shudda Re, shudda ma etc.
Die erniedrigten Töne werden "komal" genannt, also z.B. komal re, komal ni.
Der erhöhte Ton (gibt ja nur einen) wird tivra Ma genannt.

Eine interaktive Grifftabelle für 7-loch Bansuris (heute wohl der Standard in Hindustani-Musik) gibt es hier:

http://www.anubodh.com/Fingering full/Inter_bansuri_fing_chart.html
Auf der selben Website findet man auch eine statische Grifftabelle.

Grifftabellen für 6-Loch Bansuris sind rar, ich habe nur eine gefunden, die aber

Zum "Grundton": Aus der Grifftabelle wird deutlich, daß der Grundton nicht der tiefste Ton ist. Allerdings werden Bansuris manchmal nach dem tiefsten und manchmal nach dem Grundton benannt.

Es tut mir wirklich leid, daß ich zuvor eine falsche Grifftabelle angegeben hatte. Inzwischen habe ich sehr sorgfältig recherchiert, da ich dabei bin, mir selbst eine Bansuri herzustellen und da kommt es natürlich darauf an, die Löcher korrekt zu stimmen. Ein Großteil meiner Recherche läßt sich hier nachvollziehen:

http://forums.fluteportal.com/index.php?showtopic=5300
 
Zuletzt bearbeitet:
Bansuris werden beim Stimmen etwas anders intoniert als westliche Flöten, die einzelnen Töne weichen um Nuancen ab.

wahrscheinlich benötigt man für die Intonation authentischer, indischer Musik ein "orientalisches Feeling",
welches sich nicht 100% in Noten beschreiben lässt: wobei diese Nuancen vor allem durch Variationen des Ansatz
zu erreichen sind (vergleichbar z.B. mit den "blue-notes" im Blues?).
 
wahrscheinlich benötigt man für die Intonation authentischer, indischer Musik ein "orientalisches Feeling",
welches sich nicht 100% in Noten beschreiben lässt: wobei diese Nuancen vor allem durch Variationen des Ansatz
zu erreichen sind (vergleichbar z.B. mit den "blue-notes" im Blues?).

Eigentlich braucht man einen indischen Musiklehrer. Indische Musik kennt neben den 12 chromatischen Tönen noch weitere 10, insgesamt 22 "shrutis". Die Tonleitern selbst sind davon nicht betroffen, aber statt unserer Tonarten (C-Dur, F-Moll etc.) gibt es Ragas, das sind melodische Konzepte, und die benutzen zum Teil Töne, die von der chromatischen Tonleiter abweichen. Das ist zunächst eine Wissensfrage aber man muß auch ein Gefühl dafür entwickeln, denn das Ziel ist nicht, die vorgeschriebenen Tonhöhen einzuhalten sondern den Charakter des jeweiligen Rags zu präsentieren. Da sind je nach Klangfarbe der Instrumente unterschiedliche Tonhöhen nötig. Kurz gesagt, Lehrer fragen. Ich fange auch erst mit dieser Musik an (aber auf Sitar) und weiß über Theorie zum Teil mehr als mein Lehrer aber praktisches Wissen ist viel wichtiger. Die Links in meinem ersten Post sind ein guter Anfang.

Soetwas wie Blue-Notes gibt es in indischer Musik nicht. Es gibt spezielle Ornamentik, die an Blue-Notes erinnern kann, aber es steckt eine ganz andere Idee dahinter.
 
S
  • Gelöscht von HaraldS
  • Grund: Verkaufsanzeigen bitte in den Flohmarkt: http://www.musik-service.de/Flohmarkt.aspx - danke.

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