Banjo verstärken auf lauten Bühnen

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Hallo Leute,

ich habe mir ein 4-String Tenorbanjo bauen lassen und mache mir Gedanken darum, wie ich das Banjo in unserem Bandkontext gut verstärken kann.

Kurz zu meinen Überlegungen:
Rahmenbedingungen:
- Wir machen Irish Folk und Folk Rock, sind 5 Jungs (Drums, Fiddle, E-Bass, A-Gitarre und ich)
- Ich Singe leadvocals, spiele Bouzouki und Whistle und eben jetzt auch Banjo
- Ich habe realtiv viel Bewegungsdrang
- wir haben eine für Folk relativ laute Bühne (noch)

Gedanke 1. Piezopickup
+ Rückkopplungsarm
+ sitzt am Instrumen und lässt mich mobil
+/- Überträgt ein passables Spektrum
- Sitzt im Steg und läuft als Kabel übers Fell (sieht scheiße aus)
-- Brummt

Gedanke 2. Humbucker
+ Rückkopplungsarm
+ sitzt am Instrumen und lässt mich mobil
+ brummt nicht
-- überträgt nur die Seitenschwingung

Gedanke 3. Clipmikrofon
+ sitzt am Instrumen und lässt mich mobil
+ überträgt alles an Signalen
- Rückkopplungsanfällig

Gedanke 4. Mikrofon
++ überträgt den ganzen Sound perfekt
+/- nicht sehr Rückkoplungsanfällig
-- bindet mich an einen Ort


Jetzt zu meinen Fragen:
1. wie nehmt ihr eure Banjos ab?
2. zu was würdet ihr mir raten?
2.1 kennt ihr eine bessere Alternative?


PS. habe die Suchfunktion genutzt und nix gefunden was meinen Fall abbildet
 
Eigenschaft
 
Also dass ein Piezo am Banjo rückkopplungsarm sei, stimmt leider nicht. Zusammen mit dem Fell bildet so ein Piezo ein großes Mikrofon, speziell um die Resonanzfrequenz des Fells herum (irgendwo zwischen 150 und 250 Hz) koppelt es sehr schnell rück. Ich hab einen Preamp mit Notchfilter, das hilft ein wenig, aber nicht 100%ig. Den Klang von Piezos am Banjo mag ich auch nicht sonderlich.

Das Beste was ich in letzter Zeit gehört habe, war ein Banjo-Humbucker von EMG, da hat mir jemand Soundsamples gemailt, die klangen natürlicher als jeder Piezo, den ich bisher gehört habe. Und das obwohl nur die Saitenschwingung abgenommen wird. Das sollte es auch rückkopplungsfester machen, aber ich habe keine Erfahrung damit.

Am Besten klingt ein Mikrofon, aber da ist die Lautstärke natürlich begrenzt. Ich spiel auch manchmal einen Gig mit einem gefühvollen Schlagzeuger und komme mit einem ordinären SM57 recht gut hin, aber wenn's richtig laut werden soll, hat ein Mikrofon seine Grenzen. Wenn schon Mikro, dann hab ich's lieber auf einem Stativ, wo ich den Pegel selber durch den Abstand regulieren kann. Wenn Du aber auf der Bühne von links nach rechts turnen willst wie Mick Jagger, dann doch eher ein Clipmikro.

Banjo
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wird die Whistle abgenommen?
 
Wenn man mit einem Mikro das Banjo abnehmen will. Welche Stelle am Banjo ist da am besten geeignet?
 
Wenn Du dir das Banjo senkrecht stehend vorstellst (Hals nach oben), halte ich das Mikro ungefähr bei 1 bis 2 Uhr drauf, relativ nah am Rand des Fells. Je weiter weg Du vom Mikro bist, desto natürlicher klingt es, aber wenn's mit dem Feedback kritisch ist, muss man leider eher nah dran.

Wenn Du die Möglichkeit hast, bau Dir das mal zu Hause auf, beweg Dich vor einem Mikro und hör Dir das mit einem geschlossenen Kopfhörer an. So kriegst du ein Gefühl, wo welcher Sound raus kommt. Je weiter zur Mitte des Fells Du gehst, desto bassiger wird der Klang, am Rand des Fells klingt es heller und aus den Flanschlöchern kommt nur mulmiges Gebrumme.

Banjo
 
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Das Beste was ich in letzter Zeit gehört habe, war eine Banjo-Humbocker von EMG, da hat mir jemand Soundsamples gemailt, die klangen natürlicher als jeder Piezo, den ich bisher gehört habe. Und das obwohl nur die Saitenschwingung abgenommen wird. Das sollte es auch rückkopplungsfester machen, aber ich habe keine Erfahrung damit.
Für einen magn. TA braucht es ja ein Banjo mit Koordinator-Stange zur Befestigung.
Wie wahrscheinlich bzw. unwahrscheilich ist es denn, dass ein Banjo keine Stange hat?
Ich frage, weil Fishman das beim Rare Earth so ausdrücklich erwähnt.
Oder meinen die eher ein Banjo mit 2 Stangen, weil sich dann der TA verwacklungsfreier befestigen lässt?

Einen Vorteil hat so ein Banjo ja, du kommst leicht ran und musst nichts über ein Schalloch in den Korpus friemeln. :)
Da lässt sich leicht ausgiebig mit der besten Position experimentieren.

Was ich mir spontan nicht vorstellen könnte ist, hier einen extra Steg mit Piezo (Shadow) zu kaufen, das Fell ist ja dünn, da würde ich eher auf der Rückseite was unter den Steg machen.
Außer das hätte deutliche Vorteile zwecks Rückkopplung, was ich mir aber nicht vorstellen kann.
Würde dann eher so etwas probieren:
 
Hallo zusammen..,
ich nehme mein Banjo auf der Bühne mit dem Micro ab. Die Vorteile überwiegen für mich, da ich als Hauptinstrument Gitarre spiele und daher auf dem Boden vor mir schon die eine oder andere Tretmine liegen habe. Jedes Pedal weniger erleichtert da den Überblick. Der Sound ist absolut natürlich, und mit etwas Übung hat man wie vorher bei der Frage wegen der Microplazierung schon erwähnt wurde die verschiedenen Sounds und vor allem die Lautstärke relativ einfach im Griff. Wenn wie`s bei uns .....manchmal:gruebel: ......der Fall ist, die Leadgitarre oder das Schlagzeug mal wieder viiiiel zu leise sind, hat ja der Mann (oder die Frau..) am Mixer vielleicht sogar noch nen eigenen Monitorweg für dich übrig...:)

Gruß aus der Pfalz
 
In Sachen Rückkopplung macht das vermutlich wenig Unterschied, ob der Piezo unter dem Fell klebt oder im Steg sitzt, das Problem ist die ausgeprägte Resonanz des Fells, die der Piezo mit aufnimmt. Allerdings habe ich so einen Steg mit Piezo noch nie ausprobiert. Es hilft, den Korpus mit Stoff auszustopfen, um das Fell zu bedämpfen, allerdings klingt es dann auch nicht mehr so nach Banjo, weder akustisch noch verstärkt.

Zur Befestigung: die meisten Banjo haben irgendeine Form von Stange durch den Korpus, entweder als ein oder zwei runde Metallstäbe (Gibson-Konstruktion) oder als hölzerner "Dowel-Stick".

Banjo
 
Hmm, wenn der Piezo hier dann nur noch wenig Rückkopplungsvorteile gegenüber einem Mikro hat, dann spricht ja auch wenig gegen das Mikro. :gruebel:

Für die "laute" Band wäre dann eher die magnet. PU eine Lösung, wenn du schon sagtst, dass das gut klingen kann.
Wäre die Frage, ob sich da mit einem kleinen Humbucker (Uke, Mando, Bouzouki) was basteln lässt, den Fishman kann sich nicht jeder spontan leisten.
Gibt es den EMG irgendwo?
 
Hatte mich noch nie umgesehen oder ... ähem ... für den Preis interessiert, aber was wäre die Welt ohne Google:

http://www.martinsmusikkiste.de/de/EMG-ACB-Banjo-Pickup-active-Humbucker-mit-Volumen_208243

Hier die Seite von EMG mit Demovideo, da könnte sich eine Recherche nach einem besseren Preis hierzulande oder ein Direktimport rentieren...

http://www.emgpickups.com/acoustic/banjo/banjo/acb.html

Zum Vergleich hier Soundsamples des Piezos der kanadischen Firma Schatten (nicht zu verwechseln mit der deutschen Firma Shadow;)):

http://schattendesign.com/BJ-02-sound.htm

Banjo
 
Ach, der gute Hense hat den EMG - hab ich irgendwie schlecht gegoogelt. :redface:

Klingt super, allerdings mogeln die auf dem EMG Video, weil der Pickup zusätzlich durch den fast 500 Euro teuren Avalon U5 Premap geht (Video ab 0:38).
Mag sein, dass die auch bei Schatten alles tun, damit es gut klingt, solch teuren Aufpeppmethoden sind allerdings fragwürdig.
Klar, die Basis ist der Pickup, aber mit dem Avalon ist es was anderes als direkt in eine DI-Box.

Schatten kenn ich auch von der Mandoline, das ist ein Firma wir McIntyre, die bei uns nicht so verbreitet ist, aber einen guten Ruf hat.
 
Der Preamp färbt jetzt nicht so stark, dass das was Wesentliches ändern würde. Das ist ein Recording-Preamp mit Instrumenteneingang, der den Klang nicht stark beeinflussen sollte. Ein Preamp mit Eq und/oder Modelling wäre was anderes.

Gerhard
 
Hey Leute,
danke schonmal für die vielen schnellen Antworten.
Erstmal kurz zu den Fragen und Komentaren:
Wie wird die Whistle abgenommen?
Das mache ich je nach dem, ob wir nen versierten Techniker dabei haben, entweder über nen Kleinkondensator Clip, oder über das Gesangsmikro. Der Kondensator ist manchen Toni's zu "heiß"

... den Fishman kann sich nicht jeder spontan leisten.
Wenn ich ein Instrument für angemessenes Geld kaufe, will ich da keine großen Kompromisse machen. Geld ist da nicht der limitierende Faktor sondern ob es sinnvoll funktioniert. Man kauft ja auch kein teures Mischpult und spart dann am Rack oder so...

... da ich als Hauptinstrument Gitarre spiele und daher auf dem Boden vor mir schon die eine oder andere Tretmine liegen habe. [...] hat ja der Mann (oder die Frau..) am Mixer vielleicht sogar noch nen eigenen Monitorweg für dich übrig...

Den Gedanken verstehe ich im Bezug auf meine Frage nicht, es ging ja um das Problem der Abnahme und nicht um ein Effektgerät.
Was den Monitorweg angeht, hoffe ich ganz dringen das ich als Leadgesang und Melodieinstrument ohne Amp auf der Bühne einen Monitorweg habe ;-)

Im Bezug auf die Soundfiles und Vorstellungsvideos bin ich sehr vorsichtig geworden. Zum einen färbt das System mit dem man Abhört gewaltig zum anderen weiß man nie was da noch mit EQ, Preamp und Aufnahme "geschönt" worden ist. Deshalb tausche ich mich lieber mit "neutralen" Menschen dies in der hand und am Ohr hatten aus...

Was ich herausgehört habe ist, dass ihr der Meinung seid, es entweder mit einem Humbucker oder mit einem Mic zu versuchen. Wir haben jetzt mal mehrere Möglichkeiten bestellt und schauen was dabei raus kommt. Ich berichte von meinen Erfahrungen ende der Woche.
 
Der Grundcharakter dürfte schon rüberkommen bei den Soundsamples, so klingt das Schatten-Beispiel sehr deutlich nach Piezo. Aber Du hast schon recht, Versuch macht kluch;)

Eventuell ist es ja auch eine Kombination von Methoden, die das beste Resultat bringt. Ich kenne einen Banjospieler, der arbeitet mit einem Humbucker plus einem Mikro mit Mini-Schwanenhals und ist sehr zufrieden damit. Ich kann mir gut vorstellen, dass z.B. ein Humbucker eine gewisse Grundlautstärke liefert und das Mikro dazu den Sound natürlicher klingen lässt. Selber gehört hab ich's aber nicht.

Ich freu mich jedenfalls auf Deinen Bericht!

Banjo
 
Den Fishman Humbucker hab ich mir nochmal genauer angesehen, bzw. ich hatte da noch was im Hinterkopf. Der nimmt NICHT die Saiten ab, stattdessen kommt unter den Mittelfuß des Stegs ein kleines Metallplättchen, unter das Fell darunter dann der Tonabnehmer. Das heißt aber, der nimmt die ganzen Fellbewegungen mit ab und dürfte insofern in Sachen Feedback nicht viel anderes sein ein Piezo am Fell.

Sowas hatte ich mir schon mal selber gebaut, man braucht einen kleinen runden Stabmagneten, Draht, eine Bohrmaschine, die man auf langsame Drehzahl stellen kann und eine ruhige Hand. Dazu ein Metallplättchen, in meinem Fall aus einer Weißblech-Sauerkrautdose. Hat auch funktioniert, ich hab's aber nicht auf der Bühne eingesetzt, sondern mit Effektgeräten rumprobiert.

Bleibt als einziger mir bekannter spezieller Banjo-Humbucker, der auch die Seiten abnimmt, der EMG.

Banjo
 
Den Fishman Humbucker hab ich mir nochmal genauer angesehen, bzw. ich hatte da noch was im Hinterkopf. Der nimmt NICHT die Saiten ab, stattdessen kommt unter den Mittelfuß des Stegs ein kleines Metallplättchen, unter das Fell darunter dann der Tonabnehmer. Das heißt aber, der nimmt die ganzen Fellbewegungen mit ab und dürfte insofern in Sachen Feedback nicht viel anderes sein ein Piezo am Fell.
Danke für die genaue Recherche!
Ich hatte noch nicht das Manual bei Fishman gesichtet, mich allerdings schon gewundert, dass auf dem Bild die PU im Bereich unter dem Steg angebracht ist.

Ganz blick ich die Funktionsweise allerdings nicht.
Heißt das, dass hier nicht die Saite schwingt, sondern das Metallplättchen unter dem Steg über einem Magneten.
Das funktioniert? :gruebel:
 
Die Saite schwingt schon auch;) Aber abgenommen wird das Plättchen unter dem Steg. Wie gesagt, im Eigenbau hat es funktioniert und den Fishman gibt es meines Wissens schon eine ganze Weile. Wenn der gar nicht ginge, wäre er wohl schon vom Markt verschwunden. Was die Feedback-Festigkeit betrifft, habe ich wie gesagt meine Zweifel, aber keine praktische Erfahrung damit.

Banjo
 
Öh, ja die Saite schwingt auch, ich hab natürlich gemeint, dass sie hier nicht direkt auf den Magneten wirken. :redface:

Ich hatte halt angenommen, dass alle Einzelseiten mit ihrer Frequnez über dem Magneten schwingen müssen.
Dass auch ein gemeinsames träges Metallplättchen ausreicht, hätte ich spontan nicht gedacht.

Wäre mal ein Bastelprojekt. :)
 
na da habe ich ja was losgetreten ;-)

hier übrigens mein Pickup marke selbstbau...
IMG-20140208-WA0001.jpg
 
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Schmeckt er wenigstens? :p
 

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